MENU

Where the world comes to study the Bible

10. Die Frau am Brunnen (Johannes 4:1-42)

Einleitung

Dies ist das Protokoll eines Funkgesprächs, das tatsächlich im Oktober 1995 vor der Küste von Neufundland zwischen einem US Marineschiff und kanadischen Behörden stattgefunden hat. Funkgespräch veröffentlicht vom Chief of Naval Operations [ranghöchster Offizier der US-Marine; Anm. d. Ü.] am 10.10.1995:

Amerikaner: Bitte zur Vermeidung einer Kollision Kurs um 15 Grad nach Norden ändern.

Kanadier: Empfehle, Sie ändern ihren Kurs um 15 Grad nach Süden zur Vermeidung einer Kollision.

Amerikaner: Hier spricht der Kapitän eines US-Marineschiffes. Ich sage Ihnen nochmals: Ändern Sie ihren Kurs.

Kanadier: Nein. Ich sage Ihnen nochmals: Sie ändern ihren Kurs.

Amerikaner: HIER SPRICHT DER FLUGZEUGTRÄGER USS LINCOLN, DAS ZWEITGRÖSSTE SCHIFF DER US-AMERIKANISCHEN ATLANTIKFLOTTE. WIR SIND IN BEGLEITUNG VON DREI ZERSTÖRERN, DREI KREUZERN UND ZAHLREICHEN UNTERSTÜTZUNGSSCHIFFEN. ICH FORDERE SIE AUF: ÄNDERN SIE IHREN KURS 15 GRAD NORD, ICH WIEDERHOLE: EINS-FÜNF GRAD NORD, ODER WIR WERDEN GEGENMASSNAHMEN ERGREIFEN, UM DIE SICHERHEIT DIESES SCHIFFES ZU GEWÄHRLEISTEN:

Kanadier: Hier spricht ein Leuchtturm. Ich höre?“ 181

Wer man zu sein glaubt, ist schon wichtig; aber noch wichtiger ist es, wer man wirklich ist. Ab und zu neigen wir dazu, uns etwas zu überschätzen ... Was sage ich: Wir überschätzen uns ständig. Und ab und zu kommt dann irgendjemand daher und bringt uns auf den Boden der Tatsachen zurück. Der Kapitän der USS Lincoln dachte, er wäre so wichtig, dass er von einer kanadische Besatzung eine Kursänderung zur Vermeidung eines Zusammenstoßes fordern könnte. Als er schließlich erfuhr, dass die „kanadische Besatzung“ ein Leuchtturmwärter war, kamen die Dinge wieder ins Lot und die amerikanischen Schiffe änderten ihren Kurs.

Diese Geschichte erinnert mich sehr an das, was in den Evangelien abläuft und was im dritten und vierten Kapitel des Johannes-Evangeliums besonders deutlich wird. Nikodemus ähnelt etwas dem Kapitän des amerikanischen Schiffes. Er ist ein bisschen zu sehr eingenommen von sich selbst, von seiner Position als Jude, als Pharisäer, als Mitglied des Sanhedrin und als berühmter Lehrer des Alttestamentarischen Gesetzes. Es kommt im dritten Kapitel des Johannes-Evangeliums also zu einer Art Konfrontation: Nikodemus ist bereit anzuerkennen, dass Jesus „als Lehrer von Gott gekommen“ ist (3:2); doch er bringt es nicht ganz fertig, ausdrücklich zu sagen, dass Jesus ein Prophet ist. Als Jesus dann ihm sagt, dass er so, wie er ist – ohne von oben wiedergeboren zu werden –, nicht in das Reich Gottes gelangen wird, will Nikodemus wohl eher Jesus dazu bringen, Seinen Kurs zu ändern, als dass er seinen eigenen Kurs ändern würde. Nikodemus stellt zwar Fragen, doch er zeigt – zumindest in diesem Moment – kaum Fortschritte in Richtung auf einen echten Glauben. Seine Fragen lassen nicht darauf schließen, dass er bereit wäre, seine Denkweise zu ändern, sondern vielmehr darauf, dass ihm das widerstrebt, was Jesus sagt.

Im vierten Kapitel des Johannes-Evangeliums tauchen dieselben grundsätzlichen Themen wieder auf, die schon in Kapitel 3 angesprochen wurden. Die „Frau am Brunnen“ ist Samariterin, und die Samariter haben ihre eigene, ganz besondere Religion – einen korrumpierten jüdischen Glauben182. Wenn die Frau am Brunnen zu einem erlösenden Glauben gelangen will, muss sie ihren Kurs ändern, gerade so, wie es Jesus auch von Nikodemus gefordert hatte. Sowohl Nikodemus als auch die Frau am Brunnen müssen sich entscheiden, was sie aus dem machen, was Jesus ihnen sagt. Letztendlich beruht diese Entscheidung auf ihrer Einschätzung dessen, wer Jesus wirklich ist. Für Nikodemus ist Jesus ein „inspirierender“, vielleicht sogar ein „inspirierter“ Lehrer. Die Frau am Brunnen dagegen sieht in Jesus mit der Zeit viel mehr als das, wie wir bald sehen werden.

Die meisten Christen glauben diese wunderbare Geschichte gut zu kennen und zu verstehen. Wir wollen uns ihr hier noch einmal zuwenden und sie so betrachten, als wäre es das erste Mal. Wir wollen versuchen zu lernen, was den Unterschied zwischen einem „Nikodemus“ und einer „Frau am Brunnen“ ausmacht.

Jesus zieht sich nach Galiläa zurück
(4:1-3)

1 Als nun Jesus erfuhr, dass die Pharisäer gehört hatten, dass er mehr Menschen zu Jüngern machte und taufte als Johannes 2 (obwohl Jesus selbst nicht taufte, sondern seine Jünger), 3 verließ er Judäa und zog wieder nach Galiläa.

Wir haben bereits gehört, dass Johannes’ Jünger unseren Herrn und Seine Jünger genau beobachteten. Sie missbilligten den Dienst unseres Herrn, weil er ihren eigenen in den Schatten stellte (Johannes 3:26). Es kam ihnen so vor, als würde Jesus sie arbeitslos machen, und das gefiel ihnen nicht. Auch die Pharisäer beobachteten Jesus (Lukas 5:17) ebenso, wie sie auch Johannes genau im Auge behielten (Johannes 1:19-28), dessen Popularität sie fürchteten (Lukas 20:4-6). Da es die Absicht der Pharisäer war, eine eigene Anhängerschaft zu gewinnen (siehe Matthäus 23:15), waren sie bitter neidisch auf den Erfolg unseres Herrn (siehe Johannes 11:47-48; vergleiche Matthäus 27:18).

Für unseren Herrn aber war es noch nicht an der Zeit, es mit den Pharisäern aufzunehmen – dazu sollte es noch früh genug kommen. Um die Situation ein wenig zu entschärfen, verließ Jesus Judäa und kehrte in das nördlich gelegene Galiläa zurück. Dadurch erleichterte er den Pharisäern zweifellos ihre Befürchtungen, denn die Pharisäer dachten anscheinend, dass Jesus ihnen dort kaum Schwierigkeiten bereiten könnte. Vielleicht erinnern Sie sich, dass selbst Nathanael der Meinung war, niemand von Wichtigkeit könne aus Nazareth kommen (Johannes 1:45-46). Diese Auffassung teilen wohl auch die Pharisäer:

50 Da sagte Nikodemus, einer ihrer Führer, der zuvor einmal zu Jesus gegangen war: 51 „Verurteilt unser Gesetz etwa einen Menschen, bevor man ihn angehört und erfahren hat, was er tut?“ Sie antworteten ihm: „Du bist doch wohl nicht etwa aus Galiläa? Forsche genau nach, und du wirst sehen, dass kein Prophet aus Galiläa hervorgeht!“ 53 Und ein jeder ging fort nach Hause (Johannes 7:50-53; Hervorhebung durch B. Deffinbaugh).

Die Pharisäer müssen die Nachricht, dass Jesus Judäa verlassen hatte183 und zurück nach Galiläa gegangen war, geradezu mit einem Seufzer der Erleichterung aufgenommen haben. Aber ihre Erleichterung soll nur von kurzer Dauer sein.

Samarien, Sychar und Jakobs Brunnen
(4:4-6)

4 Er musste184 aber den Weg durch Samarien nehmen. 5 Da kam er zu einer Stadt in Samarien, die Sychar hieß und nahe dem Stück Land lag, das Jakob seinem Sohn Joseph gegeben hatte. 6 Dort befand sich der Jakobsbrunnen, und da Jesus müde von der Reise war, setzte er sich neben dem Brunnen nieder. Es war um die Mittagszeit.

Auf dem Weg von Judäa nach Galiläa „musste“ Jesus durch Samarien reisen. Politisch gesehen war Samarien keine eigenständige Region, aber Kultur und Religion unterschieden sich dort eindeutig von den Gegebenheiten in Israel. Wir sollten uns besser noch einmal die historische Beziehung zwischen Israel und Samarien in Erinnerung rufen.

Unter Rehabeam, dem Sohn Salomos, fiel das Vereinigte Königreich von Israel in zwei Teile auseinander (1. Könige 12): in das nördliche Reich Israel, das von dem Rebellen Jerobeam regiert wurde, und das südliche Reich Juda unter Rehabeam. Da Jerobeam befürchtete, dass sich die zwei Reiche wieder vereinigen könnten, begründete er eine falsche Religion mit einem eigenen Ort für die Anbetung, Bethel (1. Könige 12:25-33). Später erbaute ein schlechter nördlicher Herrscher namens Omri die Stadt Samaria und machte sie zu seiner Hauptstadt, zur Hauptstadt des Nördlichen Königreiches. Er errichtete auch einen Tempel und einen Altar für Baal, eine heidnische Gottheit (1. Könige 16:24-34). Am Ende wurde der Name dieser Stadt zum Synonym für das gesamte Nördliche Reich, das so den Namen Samarien erhielt.

Nach wiederholten Warnungen durch Gottes Propheten kam das göttliche Gericht schließlich durch die Hand der Assyrer. Diese besiegten Israel und verteilten seine Mittel- und Oberschicht auf all die anderen Länder, die sie erobert hatten. Die umgesiedelten Israeliten ersetzten sie durch Heiden aus anderen Völkern (2. Könige 17:23ff.). Diese Heiden gingen Ehen mit den im Lande verbliebenen Israeliten ein, und so entstand ein Volk von Mischlingen – eine anstößige und schlimme Sache aus der Sicht der strenggläubigen Juden (siehe Esra 9 und 10; Nehemia 13). Schlimmer noch: die wahre Religion Israels wurde mit heidnischer Götzenanbetung durchsetzt.

Die Juden des Südlichen Königreiches Juda, die später von den Babyloniern gefangen genommen wurden, durften ihre ethnische und religiöse Identität beibehalten. Nach dem Ende ihrer 70-jährigen Gefangenschaft erhielten sie die Erlaubnis, in ihr eigenes Land zurückzukehren, und etliche machten von dieser Möglichkeit Gebrauch. Als diese zurückkehrenden Exilanten daran gingen, den Tempel und Jerusalem wieder aufzubauen, boten die Samariter ihre Hilfe an, wurden aber brüsk abgewiesen (Esra 4:2ff.). Um 400 v.Chr. errichteten die Samariter daraufhin ihren eigenen Konkurrenztempel auf dem Berg Gerizim. Dieser Tempel wurde am Ende des zweiten Jahrhunderts v.Chr. von Johannes Hyrcanus, dem hasmonäischen Herrscher von Juda, zerstört, was die Feindseligkeiten zwischen den Juden und den Samaritern noch erheblich verstärkte.

Die Samariter bekannten sich zum Glauben an den Gott Israels und erwarteten das Kommen des Messias (siehe Johannes 4:25). Sie erkannten nur die ersten fünf Bücher des Gesetzes an und lehnten den Rest der alttestamentarischen Schriften ab. Wo immer es ihnen zur Rechtfertigung ihrer Religion oder ihrer Anbetungsstätte nötig erschien, änderten sie das Gesetz einfach ab. Das Verhältnis zwischen den Juden und den Samaritern war also eindeutig belastet.

Ungeachtet dessen bin ich mir aber gar nicht so sicher, ob die Dinge wirklich so schlecht standen, wie viele glauben. Oft wird gesagt, dass die Juden es vermieden hätten, den Weg durch Samarien zu nehmen. Statt dessen, so hören wir, reisten sie Richtung Osten, überquerten den Jordan, wandten sich dann nach Norden oder Süden, umgingen so Samarien und überquerten den Jordan wieder, wenn sie ihrem Zielort nahekamen. D.A. Carson behauptet dagegen unter Berufung auf Josephus, dass die Juden doch recht häufig durch Samarien reisten185. Es scheint also, als hätten sich nur einige der strenggläubigen Juden dagegen geweigert.

Im Gegensatz zum ersten Kapitel des Johannes-Evangeliums, das uns von der Göttlichkeit unseres Herrn erzählt, spricht dieses Kapitel auch von Seiner Menschlichkeit: Jesus war müde. Es war gerade um die Mittagszeit186, so dass die Mattigkeit unseres Herrn auch mit der Mittagshitze zu tun gehabt haben mag.

Und zwar kommen Jesus und Seine Jünger, müde von der Reise, zu einem Stück Land, das einst Jakob seinem Sohn Joseph vererbt hatte (Genesis 48:22?). Auf diesem Gelände – eine Meile oder so von der Stadt Sychar187 entfernt – liegt der Jakobsbrunnen188. Es ist ein tiefer Brunnen – vielleicht einhundert Fuß tief oder mehr –, der von einer Quelle gespeist wird. Es gibt auch noch andere Wasserstellen in der Gegend, näher bei der Stadt, aber dieser Brunnen hat vielleicht das beste Wasser. Und an diesem Brunnen setzt sich Jesus nieder, um zu rasten.

Warum diese Betonung auf Jakob und darauf, dass dieser Brunnen einst ihm gehört hat? Es scheint, als wäre die Frau (wie vielleicht auch die Samariter im Allgemeinen) stolz darauf, dass sie Jakob als ihren Ahnherren beanspruchen kann. Das ist schon etwas merkwürdig, besonders wenn man bedenkt, wie dieser Patriarch im Buch Genesis dargestellt wird. Ich wüsste keinen Juden von Selbstachtung, der sich rühmen würde, ein Abkömmling Jakobs zu sein – nur dessen, ein Nachkomme Abrahams zu sein (siehe Matthäus 3:9). Johannes gestaltet die Ausgangssituation so, dass die Frau dahin kommt zu fragen, ob Jesus etwa größer ist als Jakob, und die Antwort wird lauten: „Ja“ (siehe auch Johannes 6:30-36, 8:53).

Genauso wie im Buch Genesis189 scheint der „Brunnen“ auch in Johannes 4 wichtig zu sein. Man kommt nicht umhin an Abrahams Knecht zu denken, der Rebekka an einem Brunnen in Paddan-aram um etwas zu Trinken bat (Genesis 24:11ff.). Damals wurden an diesem Brunnen die charakterlichen Eigenschaften von Rebekka offenbar. Hier, im Falle unseres Herrn, mag die Anwesenheit der Frau zu dieser Tageszeit am Brunnen eher ein Hinweis dafür sein, dass es ihr an Charakter fehlt – oder zumindest an Beliebtheit unter den Frauen von Sychar.

„Gib Mir zu trinken“
(4:7-9)

7 Eine Samariterin kam, um Wasser zu schöpfen. Jesus sprach zu ihr: „Gib mir etwas Wasser zu trinken.“ 8 (Denn seine Jünger waren in die Stadt gegangen, um Vorräte zu kaufen.) 9 Da sagte die Samariterin zu ihm: „Wie kannst du – ein Jude – eine samaritische Frau wie mich um Wasser zum Trinken bitten?“ (Denn Juden nutzen nichts gemeinsam mit Samaritern.)

Drei Dinge an dieser Frau gereichen ihr offensichtlich zum Nachteil. Erstens ist sie eine Samariterin. Zweitens macht sie sich der sexuellen Unmoral schuldig, und drittens ist sie eine Frau. Darüber, was die Juden den Samaritern gegenüber empfanden, haben wir schon gesprochen. Und darüber, was die Pharisäer mit so einer Frau gemacht hätten, werden wir in keinerlei Zweifel gelassen:

36 Einer der Pharisäer bat Jesus, doch bei ihm zu essen; und so ging er in das Haus des Pharisäers und nahm am Tisch Platz. 37 Als aber eine Frau aus dieser Stadt, eine Sünderin, erfuhr, dass Jesus im Haus des Pharisäers speiste, kam sie mit einem Alabastergefäß voll wohlriechenden Öles. 38 Als sie zu seinen Füßen hinter ihm stand, weinte sie und benetzte seine Füße mit ihren Tränen. Sie trocknete sie mit ihrem Haupthaar ab, küsste sie und salbte sie mit dem wohlriechenden Öl. 39 Als aber der Pharisäer, der ihn eingeladen hatte, dies sah, sagte er zu sich selbst: „Wenn dieser Mann ein Prophet wäre, würde er wissen, was für eine Frau das ist, die ihn berührt, dass sie eine Sünderin ist (Lukas 7:36-39).190

Es sollte uns aber auch nicht überraschen, dass unser Herr mit so einer Frau ganz anders umgeht – wie man ja auch am Ende der obigen Geschichte im Lukas-Evangelium sieht:

40 Da entgegnete ihm Jesus: „Simon, ich habe dir etwas zu sagen.“ Er erwiderte: „Sprich, Lehrer.“ 41 „Ein Gläubiger hatte zwei Schuldner; der eine schuldete ihm fünfhundert Silberlinge und der andere fünfzig. 42 Als sie nicht zahlen konnten, erließ er beiden ihre Schulden. Welcher von ihnen wird ihn dafür wohl am meisten lieben?“ 43 Simon antwortete: „Ich denke, der, der die größere Schuld erlassen bekam.“ Jesus sprach zu ihm: „Du hast richtig geurteilt.“ 44 Dann wandte er sich der Frau zu und sprach zu Simon: „Siehst du diese Frau? Ich kam in dein Haus, und du hast mir kein Wasser für meine Füße gegeben; sie aber hat meine Füße mit ihren Tränen benetzt und mit ihrem Haar getrocknet. 45 Du hast mir keinen Kuss gegeben; sie aber hat, seitdem ich hereinkam, nicht aufgehört, meine Füße zu küssen. 46 Du hast mein Haupt nicht mit Öl gesalbt; sie aber hat meine Füße mit wohlriechendem Öl gesalbt. 47 Daher sage ich dir: Ihre vielen Sünden sind vergeben, und deshalb hat sie viel Liebe erzeigt; wem aber wenig vergeben wird, der liebt wenig.“ 48 Dann sprach Jesus zu ihr: „Deine Sünden sind dir vergeben.“ 49 Daraufhin fingen die an, die mit ihm am Tisch saßen, und sagten untereinander: „Wer ist das, dass er sogar Sünden vergibt?“ 50 Er sprach zu der Frau: „Dein Glaube hat dich gerettet; gehe hin in Frieden“ (Lukas 7:40-50).

Die Pharisäer hatten eine sehr einfache Methode, heilig zu sein – sie hielten schlicht (räumlichen) Abstand von Sündern. Sie dachten, dass Sünde ansteckend wäre und dass man sie sich schon alleine dann einfangen könnte, wenn man einem Sünder zu nahe kam. Unter anderem deshalb sind sie auch so irritiert zu sehen, wie engen Kontakt unser Herr zu „Sündern“ pflegt:

27 Danach ging Jesus hinaus und sah einen Steuereinnehmer namens Levi am Schalter sitzen; und er sprach zu ihm: „Folge mir nach.“ 28 Da stand Levi auf und ließ alles stehen und folgte ihm. 29 Dann gab Levi in seinem Haus ein großes Gastmahl für Jesus, und eine Menge Steuereinnehmer und andere saßen mit ihnen am Tisch. 30 Aber die Pharisäer und ihre Schriftgelehrten begehrten auf und sagten zu seinen Jüngern: „Warum esst und trinkt ihr mit Steuereinnehmern und Sündern?“ 31 Jesus antwortete ihnen: „Die Gesunden benötigen keinen Arzt, wohl aber die Kranken. 32 Ich bin nicht gekommen, um die Gerechten zur Reue aufzurufen, sondern die Sünder“ (Lukas 5:27-32).

Ich muss zugeben, dass ich die „Frau am Brunnen“ früher anders gesehen habe als heute. Inzwischen habe ich ihr gegenüber ein Gefühl von Mitleid entwickelt, genauso wie unser Herr es hatte. Hier in Kapitel 4, und später noch einmal in Kapitel 8 (die beim Ehebruch ertappte Frau), sehen wir, dass die Juden dazu neigten, auf Frauen wie diese beiden als die „leichten Mädchen“ herabzusehen, die sie ja tatsächlich waren. Andererseits waren die beiden sicherlich nicht schuldiger als die Männer, mit denen sie ihre sexuelle Unmoral ausübten. In Johannes Kapitel 8 wird nur die Frau vor unserem Herrn angeklagt. Das Paar wurde mitten im Akt des Ehebruchs ertappt (8:4), und doch wurde nur die Frau festgenommen und zu Jesus gebracht. Warum wurde der Mann nicht auch vor unseren Herrn gebracht? Offenbar gab es hier zweierlei Maßstab – den einen für die Männer und den anderen für die Frauen.

Die „Frau am Brunnen“ hat offensichtlich gesündigt, aber sie hat nicht alleine gesündigt. Zu dieser Zeit konnten sich Männer von ihren Frauen scheiden lassen, aber Frauen nicht von ihren Männern. Wenn diese Frau fünfmal verheiratet und wieder geschieden ist, so haben sich fünf Männer von ihr scheiden lassen191. Diese Frau ist fünfmal „weggeworfen“ worden. Stellen Sie sich vor, wie sie sich gefühlt haben muss. Und der Mann, mit dem sie jetzt zusammenlebt, ist nicht ihr Mann. Diesmal ist sie noch nicht einmal verheiratet, sondern sie lebt (oder schläft) nur mit einem Mann, der vielleicht sogar der Ehemann einer anderen Frau ist. Diese Frau ist unter einem Teil der männlichen Bevölkerung von Sychar weitergereicht worden. Was Jesus sagt, lenkt nicht nur die Aufmerksamkeit der Frau auf ihre Sünden, sondern auch unsere Aufmerksamkeit auf die Sünden der Männer dieser Stadt.

Das dritte, was der „Frau am Brunnen“ zum Nachteil gereicht, ist die Tatsache, dass sie eine Frau ist. Laut Johannes sind die Jünger nicht deswegen schockiert, Jesus im Gespräch mit der samaritischen Frau vorzufinden, weil sie Samariterin oder weil sie eine Sünderin ist (was sie ja nicht wissen). Sie sind überrascht, Ihn mit ihr sprechen zu sehen, weil sie eine Frau ist. Es mag hier zusätzlich um rassische Dinge gehen, aber es geht auch um das Geschlecht. Die Juden neigten zu ausgesprochen herabwürdigenden Ansichten über Frauen192; und die Jünger scheinen diese Einstellungen zu teilen193. Sie können nicht verstehen, warum Jesus seine Zeit damit vergeudet, mit einer Frau zu sprechen.

Mit diesen Hintergrundinformationen im Kopf lassen Sie uns nun den Vorgang betrachten, im Verlauf dessen die Frau am Brunnen zum Glauben an Jesus als den Messias gebracht wird. Aus der Formatierung des Textes am Anfang können sie ersehen, dass ich die Wechselrede zwischen Jesus und dieser Frau hervorgehoben habe. Eine ähnliche Wechselrede findet auch in Kapitel 3, zwischen Jesus und Nikodemus, statt, aber es gibt dabei einen wesentlichen Unterschied: Je mehr Jesus Nikodemus über Sich Selbst und Seine Lehre sagt, umso unbehaglicher wird Nikodemus zumute. Seine Fragen und Bemerkungen werden immer kürzer, und dann verschwindet er einfach aus dem Text.

Das Gespräch mit der Samariterin verläuft dagegen ganz anders. Jede Wechselrede bringt sie näher an den Glauben heran. Das Gespräch bewegt sich vom buchstäblichen Wassertrinken hin zum geistlichen „Wasser“ der Erlösung. Immer weiter wächst ihr Verständnis davon, wer Jesus ist, bis sie schließlich an Ihn als den Messias glaubt. Während Nikodemus nur sehr langsam und recht zögernd zum Glauben kommt, scheint die Frau am Brunnen viel rascher die wesentlichen Dinge zu begreifen und zum Glauben an Jesus als den Messias zu gelangen. Während Nikodemus, ein einflussreicher Führer unter den Juden, niemanden zu Christus bringt, bringt die Frau am Brunnen die gesamt Stadt auf die Beine, um Jesus zu hören und schließlich an Ihn zu glauben. Lassen sie uns die Bekehrung der Samariterin nun im Hinblick auf den Ablauf der Dinge betrachten, durch die sie zum Glauben hingezogen wird.

Erster Schritt:
Die Aufmerksamkeit der Frau wird geweckt
(4:7-9)

7 Eine Samariterin kam, um Wasser zu schöpfen. Jesus sprach zu ihr: „Gib mir etwas Wasser zu trinken.“ 8 (Denn seine Jünger waren in die Stadt gegangen, um Vorräte zu kaufen.)

9 Da sagte die Samariterin zu ihm: „Wie kannst du – ein Jude – eine samaritische Frau wie mich um Wasser zum Trinken bitten?“ (Denn Juden nutzen nichts gemeinsam mit Samaritern.)

Zwei Dinge, in heutigen Worten ausgedrückt, sprechen von vorneherein dagegen, dass es unserem Herr möglich sein wird, die Wahrheit der Erlösung mit der Frau am Brunnen zu teilen: Er ist Jude, sie ist Samariterin. Er ist ein Mann, sie ist eine Frau. Es scheint keine gemeinsame Grundlage zu geben, keinen Grund für ein Gespräch und nichts, worüber man sich einig wäre. Trotzdem gelingt es unserem Herrn, die Aufmerksamkeit dieser Frau zu wecken; (zunächst) nicht, indem er ihr irgendetwas sagt, das sie wissen muss, sondern indem er sie um Wasser zum Trinken bittet. Sie hat etwas, das Er braucht – Wasser. Indem Er sie um Wasser zum Trinken bittet, erwischt Jesus die Frau ganz und gar auf dem falschen Fuß. Juden benutzten keinerlei Ess- oder Trinkgeschirr gemeinsam mit Samaritern. Die Frau kommt also nicht umhin, Jesus zu fragen, warum Er das Undenkbare erbittet. Durch die Bereitschaft, kulturelle Barrieren beiseite zu werfen, erlangt unser Herr die Aufmerksamkeit der Frau.

Sie muss wohl wissen, warum. So lesen wir die Frage und die anschließende Anmerkung in Klammern: „Wie kannst du – ein Jude – eine samaritische Frau wie mich um Wasser zum Trinken bitten?“ (Denn Juden nutzen nichts gemeinsam194 mit Samaritern.) Warum tut Jesus das? Warum bittet Er sie um Wasser zum Trinken? Beachten Sie, dass Jesus in den nun folgenden Versen diese Frage nicht beantwortet. Es ist das Evangelium, das all das verändert.

26 Denn in Christus Jesus seid ihr alle Kinder Gottes durch den Glauben. 27 Denn ihr alle, die ihr auf Christus getauft worden seid, habt euch mit Christus bekleidet. 28 Da ist weder Jude noch Grieche, weder Sklave noch Freier, weder Mann noch Frau; denn ihr alle seid eins in Christus Jesus. 29 Und wenn ihr Christus gehört, dann seid ihr Nachkommen Abrahams und Erben gemäß der Verheißung (Galater 3:26-29).

Zweiter Schritt:
Jesus macht der Frau den Mund wässrig
(4:10-14)

10 Jesus antwortete ihr: „Wenn du die Gabe Gottes erkannt hättest und wüsstest, wer es ist, der zu dir sagte ‚Gib mir etwas Wasser zu trinken’, dann hättest du ihn gebeten, und er hätte dir lebendiges Wasser gegeben.“

11 „Herr,“ sagte die Frau zu ihm, „du hast doch gar keinen Eimer und der Brunnen ist tief; woher also nimmst du dieses lebendige Wasser? 12 Du bist doch nicht etwa größer als unser Vater Jakob? Denn der hat uns diesen Brunnen gegeben und selbst daraus getrunken, samt seinen Söhnen und seinem Vieh.“

13 Jesus erwiderte: „Wer von diesem Wasser trinkt, wird wieder Durst bekommen. 14 Wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben will, wird niemals wieder durstig werden; sondern das Wasser, das ich ihm geben will, wird in ihm zu einer Quelle werden, deren Wasser zum ewigen Leben hervorquillt.“

Diese Antwort unseres Herrn ist weit entfernt von dem, was die Frau zu hören erwartet. Jesus erklärt ihr nicht, wie Er dazu kommt, sie um einen Trunk aus ihrem Becher zu bitten. Statt dessen versucht Er unmittelbar, ihr zu zeigen, dass sie diejenige ist, die „Wasser“ braucht, und dass das „Wasser“, das Er zu geben hat, weit besser ist als das Wasser, das sie geben kann.

Beachten Sie die einzelnen Bestandteile dieser Offenbarung. Zuerst leitet unser Herr vom buchstäblichen Wasser (Trinkwasser) zu einem „spirituellen“ Wasser über – zu der Erlösung, die Er dieser Frau anbietet. Als Zweites deutet Jesus an, dass es da etwas gibt, was die Frau nicht weiß. Sie kennt weder die „Gabe Gottes“ noch die Identität Dessen, der zu ihr spricht. Wenn sie diese Dinge kennen würde, so sagt ihr Jesus, hätte sie Ihn um etwas zu trinken gebeten und er hätte ihr „lebendiges Wasser“ zu trinken gegeben. Die Frau versteht nicht, was Jesus sagt; aber sie versteht doch so viel, dass Er jemand Wichtiges zu sein und etwas zu besitzen behauptet, das auch sie haben wollen würde, wenn sie erst wüsste, wer Er ist und was Er ihr geben kann.

So wie Nikodemus vor ihr, nimmt auch die Frau Jesus wörtlich. Sie glaubt, dass Jesus ihr sagen will, Er könne ihr besseres Wasser geben als das, was der Brunnen hergibt. Sie versteht Jesus so, dass Er mit „lebendigem Wasser“ Quellwasser meint. Wenn Jesus aber „besseres Wasser“ hat als das, was sie aus dem Jakobsbrunnen holt – woher will Er es dann nehmen? Der Brunnen ist tief und Jesus hat kein Gefäß, mit dem Er Wasser schöpfen könnte. Wie kann Er dann behaupten, dass Er ihr besseres Wasser geben könnte?

Wenn Sein Wasser wirklich besser ist als das, was man aus diesem Brunnen holen kann, dann muss Jesus der Meinung sein, Er sei zumindest mehr als Jakob, der den Brunnen grub, Menschen und Vieh damit gleichermaßen üppig versorgte und ihn dann seinen Nachkommen hinterließ, zu denen die Frau auch sich selbst zählt. Wagt Jesus etwa zu behaupten, er wäre größer als Jakob?

Jesus beantwortet die Frage, ob Er größer sei als Jakob, noch nicht sofort. Er lässt sie für den Moment außer Acht und antwortet darauf indirekt, indem Er zeigt, inwiefern Sein „Wasser“ besser ist als „Wasser“ vom Jakobsbrunnen. Das „Wasser“ vom Jakobsbrunnen löscht wohl vorübergehend den Durst, aber nur eine Zeit lang, und dann braucht man wieder Wasser. Die Frau sieht die Unterlegenheit dieses „Wassers“ ein, denn Tag für Tag muss sie wieder zum Brunnen gehen, um neues zu holen. Das „Wasser“, von dem unser Herr spricht, ist erheblich besser. Dieses „Wasser“ löscht den Durst anhaltend. Wer Sein Wasser trinkt, wird niemals wieder Durst leiden – und dieses „lebendige Wasser“ bringt ewiges Leben hervor.

Dritter Schritt:
Die Frau möchte dieses Wasser haben
(4:15-18)

15 Die Frau sagte zu ihm: „Herr, gib mir dieses Wasser, damit ich keinen Durst mehr habe und nicht mehr hierher kommen muss, um Wasser zu schöpfen.“

16 Er sprach zu ihr: „Geh, ruf deinen Mann und komm hierher zurück.“

17 Die Frau erwiderte: „Ich habe keinen Mann.“

Jesus sprach zu ihr: „Du hast Recht, wenn du sagst ‚Ich habe keinen Mann’, 18 denn fünf Männer hast du gehabt, und der Mann, den du jetzt hast, ist nicht dein Mann. Darin hast du die Wahrheit gesagt!“

Wenn es etwas gibt, das zu brauchen die Samariterin zuzugeben bereit ist, dann ist es Wasser. Deshalb kommt sie ja heraus zum Jakobsbrunnen. Jesus bittet sie zunächst um etwas von diesem Wasser und leitet dann dazu über, ihr zu sagen, dass Er besseres Wasser – lebendiges Wasser – für sie hat, Wasser, das ewiges Leben hervorbringt, Wasser, das den Durst für immer stillt. So ein Wasser ist genau das, was die Frau braucht, und so sagt sie zu Jesus, dass sie gerne etwas von Seinem „Wasser“ hätte. Offensichtlich versteht sie nicht wirklich, was dieses „Wasser“ ist, aber sie ist gerne bereit, es anzunehmen, wenn es nur dazu beiträgt, dass dies ihr letzer Gang in der Mittagshitze zum Jakobsbrunnen war.

Hier möchte ich einen Moment innehalten. Seien wir ehrlich: Wirkt diese Frau nicht sehr leichtgläubig? Würde es uns wundern, wenn sie auch Interesse für jemanden zeigte, der ihr die Brooklyn Bridge für 25 Dollar anbietet? Würde sie töricht alles glauben, was ihr jemand erzählt? Ich denke, nicht. Jesus Selbst behauptet, „der Weg, die Wahrheit und das Leben“ zu sein (Johannes 14:6). Sollte die Frau also Jesus nicht glauben? Alles, was Er sagt, ist doch wahr. Wenn Er, der die Wahrheit ist, Ihnen sagen würde, dass Er „lebendiges Wasser“ zu geben hat, das Ihren Durst für immer löscht und das ewiges Leben hervorbringt – sollten Sie Ihm dann nicht glauben? Diese Frau ist nicht töricht; sie hat Vertrauen zu Jesus, genug Vertrauen, um Seinem Wort zu glauben. Ich möchte Sie bei dieser Gelegenheit einfach noch einmal daran erinnern, dass jeder, der Jesus beim Wort nimmt, für töricht gehalten wird von denen, die nicht gerettet und die blind für die Wahrheit sind.

Jesus ist nun an dem Punkt, wo Er die Frau weiter voranbringen will in der Erkenntnis dessen, was dieses „lebendige Wasser“ wirklich ist. Er spricht nicht von gegenständlichem Wasser, sondern symbolisch von der Erlösung, die Er bringt. Also lenkt Er die Aufmerksamkeit der Frau auf einere tiefere Ebene ihrer Bedürftigkeit. Sie hat bereits ihre „Bedürftigkeit“ nach Wasser zu erkennen gegeben, das den Durst für immer löscht. Nun zeigt ihr Jesus, dass sie eines „Wassers“ bedarf, das sie von ihren Sünden reinigt. Also weist Er die Frau an, ihren Mann zum Brunnen zu bringen.

Jesus ist damit bis zur tiefsten Ebene der Bedürftigkeit dieser Frau vorgedrungen, zur Bedürftigkeit der Reinigung von Sünden. Dazu macht Er auf sanfte Weise die Sünde in ihrem Leben offenbar, indem Er sie auffordert, ihren Mann herzubringen. Sie trifft eine Entscheidung – keine ungewöhnliche, sondern eine sehr vorhersehbare Entscheidung. Sie entscheidet sich dafür, ihre Sünde zu verbergen, indem sie Jesus eine Antwort gibt, die zwar dem Wortlaut nach wahr, dem Inhalt nach aber unaufrichtig ist. Sie erzählt Jesus, dass sie keinen Ehemann hat.

Jeder andere Mensch (ohne göttliche Offenbarung) hätte ihre Antwort für bare Münze genommen und seine Aufforderung zurückgezogen. Jesus dagegen offenbart Seine Allwissenheit, indem Er der Frau sagt, dass sie (technisch gesehen) Recht hat – sie hat nicht einen Mann. Sie hatte fünf Ehemänner, und der Mann, mit dem sie jetzt zusammen ist, ist nicht ihr Ehemann. Im besten Falle sind die beiden nicht verheiratet; im schlimmsten Falle schläft sie mit dem Ehemann einer anderen Frau. Wie dem auch sei, Jesus hat dieser Frau damit soviel gesagt, dass sie (zu Recht) daraus schließen kann, dass Er göttliches Wissen hat. Zumindest muss er ein Prophet sein. Aus dem, was Er ihr gesagt hat, schließt sie, dass Er ihr im Weiteren buchstäblich alles sagen könnte, was sie je getan hat. Ihre sexuelle Sünde ist vielleicht nur „die Spitze des Eisbergs“, aber sie ist überzeugt davon, dass Er den ganzen Eisberg kennt. Und sie hat Recht damit.

Vierter Schritt:
Eine geistliche Lösung für die Sünde
(4:19-24)

19 Die Frau sagte zu ihm: „Herr, ich sehe, dass du ein Prophet bist. 20 Unsere Väter beteten auf diesem Berg an; ihr aber sagt, in Jerusalem sei der Ort, wo man anbeten müsse.“

21 Jesus sprach zu ihr: „Glaube mir, Frau, die Zeit wird kommen, da ihr den Vater weder auf diesem Berg noch in Jerusalem anbeten werdet. 22 Ihr betet an, was ihr nicht kennt. Wir beten an, was wir kennen, denn die Erlösung kommt aus den Juden. 23 Es kommt aber eine Zeit – und ist nun da –, da die wahren Anbeter den Vater in Geist und Wahrheit anbeten werden, denn der Vater sucht solche Menschen als seine Anbeter. 24 Gott ist Geist, und die ihn anbeten, müssen in Geist und Wahrheit anbeten.“

Jetzt liegen die Karten auf dem Tisch und die sprichwörtliche Katze ist aus dem Sack: Ihre Sünde – die den Tod verdient – liegt offen da. Jetzt wird ihr wahrer „Durst“, ihre wahre Bedürftigkeit offensichtlich. Manche Menschen betrachten die Antwort der Frau als Ausflucht, als den Versuch, das Gespräch fort von dem Gegenstand ihrer Sünde zu bringen. Dieser Meinung bin ich nicht. Ich denke, die Frau ist begierig darauf zu hören, was Jesus zu sagen hat, und immer begieriger darauf, etwas von diesem „lebendigen Wasser“ zu bekommen. Sie sieht die Sache so, dass Jesus ein Prophet sein muss, und das sagt sie Ihm auch. Ist das nicht ein Fortschritt? Ist es nicht mehr als alles, was Nikodemus zuzugestehen bereit war? Nikodemus scheint sich zu verschließen, sobald Jesus zu nahe an seine Sünde herankommt, die Frau dagegen scheint sich zu öffnen und noch mehr erfahren zu wollen. Und so bittet sie Jesus (der nach ihrer Vorstellung ein Prophet ist) um eine autoritative Aussage darüber, wer denn nun recht hat, die Juden oder die Samariter. Ihre Frage sieht für mich nicht aus wie eine falsche Fährte; vielmehr entspringt sie wohl dem ehrlichen Bemühen, zum Kern des Unterschiedes zwischen dem „Glauben“ der Samariter und dem „Glauben“ der Juden vorzudringen.

Ein entscheidender Unterschied zwischen Samaritern und Juden bestand darin, dass die Samariter glaubten, man müsse Gott auf dem Berg Gerizim anbeten, während die Juden darauf beharrten, dass Gott in Jerusalem angebetet werden müsse. Wenn Jesus „ein Prophet“ ist, dann kann Er diesen Streitpunkt doch entscheiden, zumindest für die Frau. Wieder einmal ist die Antwort unseres Herrn nicht das, was sie erwartet haben mag. Man sollte meinen, dass Jesus zu ihr sagen würde: „Die Juden haben Recht und die Samariter Unrecht; die Menschen müssen Gott in Jerusalem anbeten.“ Aber er sagt es nicht, obwohl das in der Vergangenheit zutraf.

Jesus nimmt ein Thema auf, das Johannes schon in Kapitel 1, in der Unterhaltung zwischen Jesus und Nathanael, eingeführt hat:

47 Jesus sah Nathanael herankommen und sagte über ihn: „Siehe, ein wahrer Israelit, in dem kein Falsch ist!“ 48 Nathanael fragte ihn: „Woher kennst du mich?“ Jesus erwiderte: „Bevor Philippus dich rief, sah ich dich, als du unter dem Feigenbaum warst.“ 49 Nathanael antwortete ihm: „Rabbi, du bist der Sohn Gottes; du bist der König von Israel!“ 50 Jesus sprach zu ihm: „Weil ich dir sagte, dass ich dich unter dem Feigenbaum sah, glaubst du? Du wirst noch größere Dinge sehen als das.“ 51 Und er fuhr fort: „Ich sage euch die tiefe Wahrheit: Ihr werdet den Himmel geöffnet und die Engel Gottes zu des Menschen Sohn auf- und niederfahren sehen“ (Johannes 1:47-51; Hervorhebung durch B. Deffinbaugh).

Ich möchte Sie noch einmal an den Bezug der Worte aus Vers 51 zu der Jakobsvision in Genesis 28 erinnern.195 Jakob träumte von einer Leiter, die bis in den Himmel reichte. Engel stiegen an ihr hinauf und herunter. Jakob erkannte, dass Gott dort, im verheißenen Land Kanaan, den Menschen begegnete. Deshalb rief er aus: „Wirklich, der Herr ist an diesem Ort, und ich wusste es nicht.“ Und er fürchtete sich und sprach: „Wie Ehrfurcht gebietend ist dieser Ort! Dies ist nichts anderes als das Haus Gottes und es ist das Tor zum Himmel!“ (Genesis 28:16-17, NKJV).

Im ersten Kapitel des Johannes-Evangeliums deutete Jesus Nathanael gegenüber an, dass sich mit Seiner Ankunft die Dinge ändern würden. Gott und die Menschen würden sich nicht mehr an einem bestimmten und dafür ausgewiesenen Ort treffen, sondern in einer dafür bestimmten Person – dem verheißenen Messias, der jetzt der Vermittler zwischen Himmel und Erde ist. Und deshalb hat es keinen Sinn, die Debatte darüber fortzusetzen, welcher Ort denn derjenige sei, an dem die Menschen Gott anbeten könnten. Er selbst war die Person, durch die die Menschen Gott anbeten mussten.

Jesus sagt der Frau noch nicht, dass Er der einzige Weg zu Gott ist. Zu diesem Zeitpunkt sagt Er ihr nur, dass es nichts bringt, immer noch über den rechten Ort zur Anbetung zu streiten. Allerdings gibt es schon einen schwerwiegenden Irrtum in der samaritischen Religion: Sie haben versucht, Gott auf ihre eigene Art anzubeten, unabhängig vom Judentum. Damit haben sie Unrecht, zutiefst Unrecht. Es ist falsch, die Errettung unabhängig von den Juden zu suchen: Die Erlösung kommt „aus den Juden“. Wenn die Samariter gerettet werden wollen, müssen sie sich von ihrem Religionssystem abkehren und einer Rettung zuwenden, die „aus den Juden“ kommt. Sie kommt in dem Sinne „aus den Juden“, dass der Messias ein Jude ist. Sie kommt „aus den Juden“, indem sie die Erfüllung von Gottes Verheißungen gegenüber den Juden darstellt, die Erfüllung durch Sein Wort, das Er den Juden gegeben hat. Gerade so, wie Nikodemus das Königreich Gottes nicht sehen kann, solange er den Traditionen der Pharisäer anhängt, kann auch die Frau das Königreich nicht sehen, wenn sie der Religion der Samariter folgt.

Eine Anbetung, die Gott annehmbar findet, entspricht nicht der samaritischen Anbetung und auch nicht der pharisäischen Anbetung (siehe Lukas 18:9-14). Die Menschen können Gott nur anbeten, wenn sie dies „in Geist und Wahrheit“ tun (Vers 23 und 24). Bibelstudierende interpretieren diese Worte auf unterschiedliche Weise. Ich neige dazu, unseren Herrn folgendermaßen zu verstehen: Weil Gott Geist ist, müssen die Menschen Gott „im Geist“ anbeten; das heißt, sie müssen Gott spirituell anbeten. Damit ist der Ort nicht so wesentlich wie der „Geist“, in dem die Anbetung geschieht. Außerdem neige ich zu der Auffassung, dass Jesus das Wort „Geist“ – wie Er es ja oft (z.B. beim „Wasser“) tut – in doppelter Bedeutung benutzt. So sagt unser Herr, dass die Menschen nur durch den Dienst des Heiligen Geistes anbeten können, der die geistliche Anbetung erst möglich macht. „Wahrheit“ schließlich verstehe ich so, dass sich das Wort auf die Wahrheit sowohl im allgemeinen (das, was wahr ist) als auch im besonderen Sinne (die Wahrheit von Gottes Wort und die Wahrheit der Worte unseres Herrn) bezieht. Die Menschen können Gott nicht nach Gutdünken anbeten (wie es die Samariter taten, die das Alte Testament auf die fünf Bücher des Gesetzes beschränkten); nein, die Menschen können Gott nur gemäß dem anbeten, was Er in Seinem göttlichen Wort offenbart hat. Solcherart sind die Anbeter, die Gott sich wünscht.

Fünfter Schritt:
Auf Christus als die Antwort vertrauen
(4:25-26)

25 Die Frau sagte zu ihm: „Ich weiß, dass der Messias196 kommt (der da Christus genannt wird). Und wenn er kommt, wird er uns alles kundtun.“

26 Jesus sprach zu ihr: „Ich bin es, ich, der zu dir spricht.“

Weder der samaritische noch der jüdische Glaube sind der Frau unbekannt. Also stellt sie eine Verbindung her zwischen dem, was unser Herr über die Anbetung „in Geist und Wahrheit“ sagt, und dem verheißenen Messias. Sie geht davon aus, dass der Messias, wenn Er kommt, alle diese Dinge schon irgendwie klären wird. Er wird die Wahrheit darüber offenbaren, wie die Menschen Gott anbeten müssen.

Wären Sie nicht auch gerne bei diesem Gespräch dabei gewesen, besonders als die Worte in den obigen zwei Versen gesprochen wurden? Die Frau sagt zu Jesus, dass sie auf den Messias wartet, der die Wahrheit über die wahre Anbetung offenbaren wird. Und Jesus sagt zu ihr: „Ich bin der Messias.“197 Das erinnert mich daran, wie Maria vor dem leeren Grab unseres Herrn weint. Ihre Augen sind so voller Tränen und ihre Hoffnungen so sehr am Boden zerstört, dass sie kaum auf Den achtgibt, der zu ihr spricht. Aber mit einem einzigen Wort, „Maria“, kommt die volle Erkenntnis darüber, wer da spricht und was es bedeutet, dass Er dort ist.

Ich würde nicht unbedingt davon ausgehen, dass die Frau in diesem Moment zur Erlösung kommt, aber sicher ist sie „nicht weit entfernt vom Königreich Gottes”. Und ich glaube, dass am Ende des Aufenthaltes unseres Herrn bei den Samaritern nicht nur die Frau, sondern auch die meisten Bewohner von Sychar an Seinen Namen zu ihrer Rettung glaubten. An dieser Stelle, möchte ich betonen, bringt unser Herr die Frau erst einmal an den Punkt, wo sie einsieht, dass sie als Sünderin der Erlösung bedarf, wo sie versteht, dass ihre (samaritische) Religion sie nicht retten kann und wo sie erkennt, dass die Rettung nur durch den Glauben an Jesus als den verheißenen (jüdischen) Messias kommt. Das bringt uns zum nächsten und letzten Schritt.

Sechster Schritt:
Die Gute Nachricht mit anderen teilen
(4:28-30)

27 Genau in diesem Augenblick kamen seine Jünger zurück. Sie waren schockiert darüber, dass er mit einer Frau sprach, doch keiner sagte: „Was willst du?“ oder „Warum redest du mit ihr?“ 28 Da ließ die Frau ihren Krug stehen198 und ging fort in die Stadt und sagte zu den Leuten199: 29 „Kommt her und seht, da ist ein Mensch, der mir alles gesagt hat, was ich je getan habe. Er ist doch nicht etwa der Messias?“ 30 Da liefen sie aus der Stadt heraus und kamen zu ihm.

Ich übergehe Vers 27 erst einmal und nehme ihn wieder auf, wenn wir betrachten, wie unser Herr mit Seinen Jüngern umgeht. Im Moment beschäftigen wir uns erst einmal mit Vers 28-30. Diese Verse bilden den abschließenden Schritt im Prozess der Erlösung – das Teilen des neu gefundenen Glaubens mit anderen200. Ursprünglich hatte die Frau vorgehabt, Wasser aus dem Brunnen zu schöpfen, aber nun lässt sie ihren Wasserkrug stehen und eilt zurück nach Sychar, wo sie den anderen von Jesus erzählt. Sie sieht über die Enthüllung der Tatsachen über ihre Ehen und ihre Unmoral durch unseren Herrn hinaus und erzählt ihnen, dass ein Mann ihr „alles erzählt habe, was sie je getan hat“. Die Frau spricht davon, dass Jesus möglicherweise der Messias ist. So, wie sie ihre Frage formuliert, ist sie sich in dieser Hinsicht nicht sicher, aber zumindest betrachtet sie Jesus als möglichen Messias. Das erweckt wohl die Neugier derer, die diese Frage hören, und die ganze Stadt macht sich gemeinsam mit der Frau auf den Weg hinaus zum Brunnen.

Der Umgang mit den Jüngern
(4:27, 31-38)

27 Genau in diesem Augenblick kamen seine Jünger zurück. Sie waren schockiert darüber, dass er mit einer Frau sprach, doch keiner sagte: „Was willst du?“ oder „Warum redest du mit ihr?“ ... 31 In der Zwischenzeit drängten ihn seine Jünger: „Rabbi, iss etwas.“ 32 Er aber sprach zu ihnen: „Ich habe eine Speise zu essen, von der ihr nichts wisst.“ 33 Da redeten die Jünger untereinander: „Es hat ihm doch niemand etwas zu essen gebracht, oder?“

34 Jesus sprach zu ihnen: „Meine Nahrung ist es, dass ich den Willen dessen tue, der mich gesandt hat, und dass ich sein Werk vollende. 35 Sagt ihr nicht ‚Noch vier Monate, dann kommt die Ernte’? Ich sage euch: Hebt doch eure Augen auf und seht, dass die Felder schon weiß zur Ernte sind! 36 Der Schnitter empfängt seinen Lohn und sammelt Frucht für das ewige Leben, so dass der Sämann und der Schnitter sich gemeinsam freuen können. 37 Denn in diesem Fall trifft das Sprichwort zu: ‚Einer sät, und ein anderer erntet.’ 38 Ich habe euch ausgesandt zu ernten, wofür ihr nicht gearbeitet habt; andere haben gearbeitet und ihr seid in ihre Arbeit gekommen.“

Lassen Sie mich einmal versuchsweise dieses Bild zeichnen, so wie ich es sehe: Jesus und Seine Jünger machen Rast am Brunnen. Jesus ist müde und verweilt dort, während Seine Jünger in die Stadt gehen, um Lebensmittel zu kaufen. Nachdem sie gegangen sind, kommt die Samariterin, und es entspinnt sich eine Unterhaltung, die Johannes für uns aufgezeichnet hat. Das Gespräch endet gerade, als die Jünger von Sychar zurückkehren. Die Frau lässt ihren Wasserkrug stehen und eilt zurück in die Stadt. Die Jünger drängen Jesus, doch von dem zu essen, was sie gerade aus der Stadt mitgebracht haben. Wenn man den Jüngern über die Schulter schaut, sieht man die Bewohner von Sychar von Weitem en masse herbeiströmen, um Den zu sehen und zu hören, über den die Frau Zeugnis abgelegt hat.

Die Jünger kommen demnach gerade rechtzeitig aus Sychar zurück, um das Ende der Unterhaltung zwischen Jesus und der samaritischen Frau mitzuerleben, und sind erstaunt darüber, dass Jesus mit ihr gesprochen hat. Das liegt nicht daran, dass sie eine Samariterin ist, auch nicht daran, dass sie eine Sünderin ist (sie wissen über ihr moralisches Verhalten ja nicht das, was Jesus weiß), sondern schlicht und einfach daran, dass sie eine Frau ist. Vonseiten der Jünger geht es also nicht so sehr um rassenbezogene als um geschlechtsbezogene Vorurteile. Sie können sich keinen einzigen guten Grund dafür vorstellen, dass Jesus mit einer Frau sprechen sollte. Morris hilft uns, das vom jüdischen Standpunkt aus zu verstehen:

Vielleicht der größte Makel in der rabbinischen Einstellung Frauen gegenüber lag darin, dass die Rabbiner zwar das Studium des Gesetzes für das größte Gut im Leben überhaupt hielten, die Frauen andererseits aber ganz und gar davon abhalten wollten. Als Ben Azzai vorschlug, dass Frauen für bestimmte Zwecke im Gesetz unterrichtet werden sollten, entgegnete ihm R. Eliezer: ‚Wenn ein Mann seiner Tochter Wissen über das Gesetz verschafft, so ist das geradesogut, wie wenn er sie die Wollust lehren würde’ (Sot. 3:4).201

Auch wenn die Jünger unseres Herrn überrascht darüber sind, dass Jesus mit einer Frau spricht, bringen diesen Punkt doch nicht zur Sprache. Vielleicht sind sie in der letzten Zeit schon einmal zu oft ins Fettnäpfchen getreten und jetzt will keiner mehr die Peinlichkeit auf sich nehmen, schon wieder der zu sein, der eine dumme Frage stellt. Sie fangen wohl zumindest an zu lernen, dass unser Herr immer im Recht ist, selbst mit dem, was der Judaismus als Unrecht bezeichnen würde.202 Vielleicht stellen die Jünger aber ihre Frage auch einfach zurück zugunsten eines wichtigeren Themas – Mittagessen. Das klingt albern, nicht wahr? Aber ist es nicht vielleicht wirklich so? Sind die Jünger nicht ganz besorgt darum, dass unser Herr auch ja etwas isst? Warum sollten sie das sein?

Dafür kann man sich mehrere Gründe vorstellen, von denen keiner besonders fromm ist. Im besten Fall könnte man die Worte der Jünger etwa so verstehen: „Jesus, Du bist müde und Du musst Deine Kräfte wieder aufbauen. Bitte iss, denn Du brauchst Nahrung, wenn wir unsere Reise fortsetzen wollen.“ Etwas davon mag hier schon enthalten sein. Es kann aber auch sein, dass die Jünger mit dem Essen gewartet haben, bis Jesus mit ihnen essen konnte. Sie möchten, dass Er isst, damit sie auch essen können. (Oder vielleicht hat Petrus sogar schon ein halbes Sandwich heruntergeschlungen und drängt Jesus jetzt mit vollem Mund, es ihm nachzutun: „Na los, Jesus, iss schon was.“) Und schließlich sind die Jünger vielleicht auch deswegen so auf das Mittagessen fixiert, weil sie es mit so großer Mühe beschafft haben: Sie sind den ganzen Weg bis in die Stadt und zurück gelaufen. Sie sind in die Stadt gegangen, um Lebensmittel zu kaufen, und nachdem sie diese ganze Anstrengung auf sich genommen haben, um das Essen für unseren Herrn zu besorgen, ist das Mindeste, was Er tun kann doch, sich die Zeit zu nehmen und zu essen. Vielleicht waren die Jünger ja eine kollektive, männliche Version der Martha (siehe Lukas 10:38-42).

Wieder einmal ist die Antwort unseres Herrn auf das Drängen Seiner Jünger nicht das, was man erwarten würde. Statt über das buchstäbliche Essen zu sprechen, spricht Er über geistliche „Nahrung“. Die Antwort unseres Herrn an Seine Jünger legt einige sehr wichtige Prinzipien fest, Prinzipien, die nicht nur Sein Leben und Seinen Dienst leiteten, sondern von denen auch Seine Jünger geleitet werden sollten – und zu diesen „Jüngern“ sollten auch wir uns zählen.

(1) Die wichtigste „Nahrung“ unseres Herrn ist es, den Willen des Vaters zu tun, indem Er Sein Werk vollbringt (Vers 34). Warum bezeichnet Jesus Sein „Werk“ als Seine „Nahrung“? Ich frage mich, ob die Antwort auf diese Frage nicht in der Szene über die Versuchung unseres Herrn enthalten ist:

1 Und Jesus kehrte, erfüllt vom Heiligen Geist, vom Jordan zurück, und er wurde vom Geist in der Wüste umhergeführt 2 und dort vierzig Tage lang vom Teufel versucht. Während dieser Tage aß er nichts, und als sie vorüber waren, war er hungrig. 3 Der Teufel sprach zu ihm: „Wenn du der Sohn Gottes bist, so befiehl diesem Stein, dass er zu Brot werden soll.“ 4 Jesus antwortete ihm: „Es steht geschrieben: ‚Der Mensch lebt nicht von Brot allein.’“ (Lukas 4:1-4)

Jesus hat Hunger, denn Er hat 40 Tage lang gefastet. Satan versucht Ihn zu überreden, dass Er einem Stein zu Brot zu werden befiehlt. Die Macht, das zu tun, hat Jesus natürlich. Aber er lehnt es ab und zitiert Deuteronomium 8:

1 „Jedes Gebot, dass ich dir heute gebiete, müsst ihr sorgfältig beachten, um zu leben und euch zu mehren und hineinzugehen und das Land in Besitz zu nehmen, das der Herr euren Vätern zugeschworen hat. 2 Und gedenke des ganzen Weges, den dich der Herr, dein Gott, diese vierzig Jahre lang in der Wildnis geleitet hat, um dich zu demütigen und zu prüfen, damit erkennbar würde, was in deinem Herzen ist, ob du seine Gebote halten würdest oder nicht. 3 So demütigte er dich, ließ zu, dass du Hunger littest und nährte dich mit dem Manna, das weder du kanntest noch deine Vorfahren gekannt hatten, damit er dich wissen lasse, dass der Mensch nicht von Brot allein leben soll; sondern der Mensch lebt von einem jeden Wort, das aus dem Munde des Herrn kommt“ (Deuteronomium 8:1-3, NKJV).

Gott ließ zu, dass die Israeliten Hunger litten, um zu prüfen, was in ihren Herzen war. Selbst Satan glaubt, dass die Menschen Gott anbeten werden, solange Er sie nur mit allem segnet, was sie begehren (siehe Hiob 1:6-12). Zum eigentlichen Test für den Glauben und Gehorsam des Menschen Gott gegenüber kommt es inmitten von Kummer und Not. Also ließ Gott zu, dass die Israeliten Hunger und Durst erlitten, damit der Zustand ihres Herzens offenbar würde – entweder durch ihren Gehorsam oder durch ihre Auflehnung.

Einer ähnlichen Prüfung wird auch unser Herr in der Wüste unterworfen, wo Er 40 Tage lang fastet. Satan versucht unseren Herrn dazu zu bringen, dass Er Brot „erschafft“, um Seinen Hunger zu stillen. Jesus aber lehnt das ab und verweist auf den obigen Text aus Deuteronomium. Die dort beschriebenen Umstände gleichen denen, in denen Er selbst sich befindet. „Der Mensch lebt nicht von Brot allein“, erinnert Jesus Satan, „sondern von einem jeden Wort, das aus dem Munde des Herrn kommt.“ Nicht nur tatsächliches Brot hält unseren Herrn (und jeden anderen auch) am Leben, sondern Gottes Wort, und insbesondere auch der Gehorsam gegenüber Gottes Wort.203

Als Jesus von Seinen Jüngern dazu gedrängt wird zu essen, weigert Er Sich und sagt ihnen, dass Er eine andere „Speise“ zu essen hat, die sie nicht kennen. Damit spricht Er die gleiche Wahrheit aus, die Er schon Satan gegenüber kundgetan hat und die Gott, durch Moses, den Israeliten verkündet hatte. Nicht nur die Aufnahme von tatsächlicher Nahrung hält uns am Leben, sondern den Willen Gottes zu tun. Wenn das Essen uns daran hindert, den Willen Gottes zu tun, muss das Essen warten und nicht der Gehorsam Gott gegenüber. Gottes Willen zu tun – nämlich (selbst den Heiden) die Erlösung zu bringen und zu verkünden – ist die primäre Absicht und Berufung unseres Herrn. Und Er würde niemals zulassen, dass Ihn eine Mahlzeit davon abhielte. Es gibt etwas zu tun in diesem Moment – die Menschen aus der Stadt sind schon von Weitem sichtbar. Da hat man keine Zeit zu essen.

Ist das nicht überhaupt die Wahrheit, die dem Fasten zugrunde liegt? Ich weiß, viele machen mehr aus dem Fasten als eigentlich angemessen ist. Fasten ist keine Zauberei, es bedeutet nicht, dass wir Gott dazu bringen, unseren Willen zu tun. Vielmehr ist es unsere Unterwerfung unter Seinen Willen, die sich in diesem Fall darin ausdrückt, dass wir unsere Zeit lieber im Gebet oder mit einem bestimmten Dienst verbringen als damit, eine Mahlzeit zu uns zu nehmen. Und drückt sich das nicht auch bei den selteren Gelegenheiten aus, wenn ein Mann und seine Frau freiwillig übereinkommen, auf den Geschlechtsverkehr zu verzichten, damit sie sich umso mehr dem Gebet hingeben können (siehe 1. Korinther 7:5)?

Ich muss zugeben, dass mich nur sehr wenige Dinge vom Essen abhalten können. Jesus ordnet das Essen der Notwendigkeit unter, den Willen Gottes zu tun. Normalerweise müssen wir essen, damit wir die Kraft haben, Seinen Willen zu tun (siehe 1. Samuel 14:24-30). Aber es gibt Zeiten, da uns nichts von der uneingeschränkten Hingabe an unsere Pflicht abhalten darf. Gottes Willen zu tun, ist wichtiger als eine Mahlzeit herunterzuschlingen. Ich frage mich, worauf wir bereit sind zu verzichten, damit wir das Evangelium mit denen teilen können, die verloren und für die Ewigkeit in der Hölle bestimmt sind?

(2) Die Mission unseres Herrn war umso dringender, als Seine Zeit auf der Erde kurz bemessen war (Vers 35 ff.). Hat Jesus noch nicht einmal Zeit, sich hinzusetzen und ein Sandwich zu essen? Jesus hat ein Gefühl dafür, wann die rechte Zeit für jedes Ding gekommen ist (siehe Johannes 2:4, 7:6) – und Seine Zeit ist wirklich begrenzt. Und weil Er so wenig Zeit hat, nimmt Er Sich nicht die Zeit, die Ihn eine Mahlzeit kosten würde.

Was die Heiligen von heute daraus lernen sollen, ist ganz offensichtlich: Sind wir uns dessen bewusst, wie kurz die Zeit bemessen sein kann? Haben wir ein Gefühl für die Dringlichkeit unserer Mission? Der schlechte Diener hat das Gefühl, dass die Zeit noch lang ist und nichts ihn drängt (Lukas 12:35-48). Das Wort Gottes aber ruft uns immer wieder dazu auf, die Zeit einzulösen, denn unsere Zeit ist kurz.

15 Achtet also genau darauf, wie ihr lebt, dass ihr nicht als Unweise, sondern als Weise lebt 16 und jede Gelegenheit ausnutzt, denn die Tage sind schlecht. 17 Seid deshalb nicht töricht, sondern weise, und erkennt, was der Wille unseres Herrn ist (Epheser 5:15-17).

29 Und ich sage euch dies, Brüder und Schwestern: Die Zeit ist kurz. So seien fortan die, die Ehefrauen haben, so wie jemand, der keine hat, 30 die Weinenden so wie jemand, der nicht weint, die sich freuen so wie jemand, der sich nicht freut, die kaufen so wie jemand ohne Besitztümer, 31 die Gebrauch von dieser Welt machen so, als machten sie keinen vollen Gebrauch von ihr. Denn die gegenwärtige Gestalt dieser Welt vergeht (1. Korinther 7:29-31).

Verhaltet euch gegenüber Außenstehenden mit Weisheit und macht das beste aus jeder Gelegenheit (Kolosser 4:5).

Ihr wisst nicht, was morgen sein wird. Denn was ist euer Leben? Eine Rauchwolke seid ihr, die für kurze Zeit erscheint und dann wieder verschwindet (Jakobus 4:14).

Gesegnet ist, der die Worte dieser Prophezeiung laut liest, und gesegnet sind, die das hören und befolgen, was darin geschrieben steht, denn die Zeit ist nahe (Offenbarung 1:3).

Jetzt ist die Zeite der Ernte – nicht später. Anscheinend bedeutet die Aussage „Noch vier Monate, dann kommt die Ernte“ in gewisser Weise, dass die Erntezeit noch lange hin ist. Für die Getreideernte mag das zutreffen, nicht aber für die Ernte der Seelen, die genau dort und in wenigen Augenblicken stattfinden wird. Es gilt keine Zeit zu verlieren, keine Zeit zu vergeuden. Die Zeit der Ernte ist da.

(3) Unser Herr erfüllte Seine Mission; uns aber hat er den Auftrag gegeben, das Evangelium der verlorenen Welt zu verkünden, bis Er wiederkommt. Die Zeit ist kurz, und ein ganzes Team von Arbeitern wird benötigt, um diese Aufgabe zu erfüllen (Vers 36-38). Anscheinend waren diejenigen, die die Ernte einbrachten, nicht diejenigen, die die Felder eingesät hatten. Das ist, glaube ich, heute noch so. Wo heutzutage in den Vereinigten Staaten Weizen angebaut wird, legen die Farmer vielleicht ihre eigenen Getreidepflanzungen an, aber die Erntezeit ist so kurz, dass meist eine ganze Kolonne professioneller Erntehelfer beschäftigt wird. Lastwagen und Mähdrescher werden herangeschafft, und innerhalb von Stunden ist das Feld abgeerntet. Durch unvorhergesehene Verzögerungen bei der Ernte würde ein großer Teil des Getreides verloren gehen.

Die Jünger haben keine Vorstellung davon, was für eine große „Ernte“ gleich stattfinden wird und dass sie die Erntehelfer sind. Sie sind viel zu sehr mit dem Mittagessen beschäftigt gewesen, während andere fleißig bei der Arbeit waren und das Evangelium aussäten. In der Vergangenheit hatten nämlich die Propheten die Saat durch ihre Worte und durch die Schriften gelegt; und auch Männer wie Johannes der Täufer hatten die Saat des Evangeliums gesät204. An eben jenem Tag schließlich ist die Samariterin in die Stadt gegangen und hat Zeugnis darüber abgelegt, dass Jesus am Brunnen sitzt und ihr „alles gesagt hat, was sie je getan hat“. Sie hat die Saat gelegt, und nun ist es an Jesus und Seinen Jüngern zu ernten. Kein Wunder, dass Er keine Zeit zum Essen hat. „Die Felder sind schon weiß zur Ernte.“205

In unserem Land wird individuelle Leistung gut bezahlt und hoch belohnt. Konkurrenz scheint also eher angebracht zu sein als Kooperation. Jesus sagt Seinen Jüngern, dass sie in Kürze eine Ernte einbringen werden, aber Er weist sie auch darauf hin, dass sie dort ernten, wo andere gesät haben. Es ist nicht alleine ihre Arbeit; sie vollenden nur, was andere begonnen haben. Auch die Evangelisation ist keine Ein-Mann-Unterhaltung, sondern eine gemeinsame Anstrengung.

Die Erlösung kommt nach Samarien
(4:39-42)

39 Und viele Samariter aus dieser Stadt glaubten an ihn aufgrund der Rede der Frau, die bezeugte: Er hat mir alles gesagt, was ich je getan habe.” 40 Als aber die Samariter zu ihm kamen, baten sie ihn, bei ihnen zu verweilen. Er blieb zwei Tage dort, 41 und aufgrund seines Wortes kamen noch viel mehr zum Glauben. 42 Sie sagten zu der Frau: „Wir glauben nun nicht mehr um deiner Worte willen, denn wir haben selbst gehört und wir erkennen, dass dieser wirklich der Erlöser der Welt ist.“

Was für ein Gegensatz ist doch Kapitel 4 zu Kapitel 3! In Kapitel 3 spricht Jesus mit Nikodemus, dem berühmtesten Lehrer und Führer seiner Zeit. Dieser Mann erkennt, dass Jesus etwas Besonderes an sich hat, und bekennt, dass Gott irgendwie mit Jesus sein muss, aber er widersteht allem, was unser Herr ihm sagt. Keinerlei Anzeichen deuten bei dieser ersten Begegnung zwischen Nikodemus und unserem Herrn darauf hin, dass Nikodemus zum Glauben finden wird. Der große „Führer“ findet es schwierig, Jesus zu „folgen“, und er führt niemanden zu Ihm. Die Frau am Brunnen scheint dagegen viel aufmerksamer und aufnahmefähiger für das zu sein, was Jesus ihr zu sagen hat. Schon nach dem ersten Gespräch mit Ihm ist sie auf einem guten Weg zum Glauben, ja, noch mehr, sie bringt auch noch viele andere zu Ihm. Wer hätte je gedacht, dass Nikodemus so wenig für das Reich Gottes tun würde und dass Gott andererseits so großen Gebrauch von dieser Samariterin machen würde?

Sehen Sie nur, was für ein Glaube sich in den Worten der Samariter widerspiegelt. Zunächst nehmen sie das Wort der Samariterin; aber nachdem sie Jesus selbst sprechen gehört haben, verlassen sie sich nicht mehr auf das Zeugnis der Frau, sondern auf das, was sie von Jesus selbst gehört haben. Keine Wunder werden uns berichtet (außer vielleicht dem, dass Jesus der Frau zu verstehen gab, dass Er alles über ihr Leben und ihre Sündhaftigkeit wusste), keine Zeichen, die unser Herr in Samarien vollbrachte (obwohl es natürlich Wunder gegeben haben kann, die Johannes bewusst nicht aufgezeichnet hat). Diese Samariter haben einen viel besseren Glauben als bloß den „Zeichenglauben“. Ihr Glaube ist „Wortglaube“, Glaube an Jesus Christus aufgrund von Dessen eigenen Worten. Die Samariter gelangen zum Glauben an Jesus als den Messias, als den „Erlöser der Welt“.

Schlussfolgerung

Ist das nicht ein großartiger Text? Man kann aus diesem Text viele Lektionen lernen, aber ich werde jetzt abschließend nur einige davon herausheben. Ist dieses ganze Kapitel nicht ein Prototyp, ein Vorgeschmack auf das, was kommt? Lag es nicht an der Hartherzigkeit und am Unglauben der Juden, dass das Evangelium zu den Heiden kam? Was für ein erstaunliches Beispiel für die Gnade, die Gott den Sündern entgegenbringt, und was für eine Ermutigung! Wieder einmal sehen wir, dass diejenigen das Evangelium ablehnen, die sich „zu gut dafür“ sind. Diese Frau aber – gemeinsam mit vielen Menschen aus ihrer Heimatstadt – bekennt ihre Sündhaftigkeit und findet ihre Errettung in Jesus Christus. Niemand ist je zu sündig, um gerettet zu werden – aber es sind derer viele, die zu „gerecht“ (selbstgerecht) sind, um gerettet zu werden. Das vierte Kapitel des Johannes-Evangeliums bereitet uns auf die große Ernte der sündigen Heiden vor, die in Kürze gerettet werden sollen durch Tod, Begräbnis und Auferstehung Jesu Christi und durch die Ablehnung der Juden, die Ihn nicht als den Messias anerkennen wollen.

Wie merkwürdig, dass es unserem Herrn notwendig erschien, durch Samarien zu reisen. Warum war das so? Nun, natürlich deswegen, weil Gott vorhatte, die Samariter aus ihrer Sündhaftigkeit zu erlösen. Aber es gibt auch noch einen anderen, einen ganz einfachen Grund: Die Samariter würden nicht zu Jesus kommen, also kam Jesus zu ihnen. Wir gehen, denke ich, öfters davon aus, dass die Ungläubigen zu uns kommen sollten; aber das ist nur eine Erwartung unsererseits, und zwar eine schlechte. „Geht“ ist ein wichtiges Wort innerhalb des Großen Auftrags, und Jesus hat uns das beispielhaft vorgemacht206. Wenn die Kirche zu den Ungläubigen sagt „kommt“, wollen wir daran denken, dass unser Herr zur Kirche sagt „geht“. Das erste, was die Samariterin tut, ist, zu den Verlorenen in ihrer Stadt zu „gehen“.

Unser Text fordert mich dazu heraus zu fragen, wie engagiert ich denn selbst dabei bin, unserem Herrn zu gehorchen. Das „Werk“, dem unser Herr Sich widmete, war das „Werk des Vaters“, das Werk der Erlösung. Er gab Sich der Vollendung Seines Werkes so sehr hin, dass er es sogar ablehnte zu essen, wenn das Werk dadurch behindert wurde. Bin ich genauso engagiert bei der Errettung der Menschen wie Gott es ist? Bin ich bereit, auf eine Mahlzeit zu verzichten, auf einen ruhigen Abend, auf ein größeres Haus, auf einen aufwändigeren Lebensstil, damit Gottes Werk vorangebracht wird? Dieser Text entblößt meine eigene Selbstbezogenheit, mein Zögern, wenn es darum geht, meine eigenen Interessen denen Gottes unterzuordnen.

Ich bin auch herausgefordert zu überdenken, was es eigentlich ist, das mich inspiriert und motiviert. Mein Appetit ist für mich eine starke Motivation zu essen und mein Bedürfnis zu befriedigen. Gottes Absicht und Werk war die Motivation für unseren Herrn. Nahrung gibt uns Kraft und Ausdauer. Wenn die „Nahrung“ unseres Herrn darin bestand, das Werk zu vollbringen, das Sein Vater Ihm aufgetragen hatte, dann kam seine Stärke und Motivation für den Dienst aus diesem Werk. Heutzutage hört man viel von „Burnout“, und ich habe damit schon immer meine Schwierigkeiten gehabt, denn ich finde diesen Ausdruck nirgendwo in der Bibel. Inzwischen frage ich mich, ob die zugrunde liegende Vorstellung denn biblisch ist. Sind Christen „ausgebrannt“, wenn sie zu viel dafür gearbeitet haben, den Willen des Vaters zu tun? Mir scheint, dass wir doch kaum dadurch „ausgebrannt werden“ können, dass wir das Werk des Vaters zu unserem eigenen Werk machen, wenn es doch Sein Werk ist, das uns stärkt und befähigt. Dieses ganze Thema sollte noch einmal sorgfältig und unter Berücksichtigung unseres Textes durchdacht werden.

Wenn die Errettung der Verlorenen so wichtig ist, dann ist es klar, dass uns nichts davon abhalten sollte – noch nicht einmal etwas, das so „gut“ ist wie ein Mittagessen. Ist es nicht das, was Jesus Seinen Jüngern sagt? Und wenn etwas, das im Wesentlichen gut und notwendig ist, einmal ausgelassen werden muss, um Gottes Werk zu vollenden, dann müssen natürlich Dinge, die nicht gut sind, umso mehr beiseite gelassen werden:

1 Darum, dass wir eine so große Wolke von Zeugen um uns haben, müssen wir alles ablegen, was uns beschwert, und alle Sünde, die so fest an uns hängt, und mit Ausdauer das Rennen laufen, das uns zugedacht ist, 2 indem wir unsere Augen fest auf Jesus richten, den Vorreiter und den Vollender unseres Glaubens. Für die Freude, die vor ihm lag, ertrug er das Kreuz und missachtete dessen Schande, und er hat seinen Platz zur Rechten des Thrones Gottes eingenommen (Hebräer 12:1-2).

Welche Hindernisse sind es, die wir beiseite legen sollten, um den Willen des Vaters zur Errettung der Menschen effektiver auszuführen? Dass wir „Eigeninteressen“ beiseite legen müssen, haben wir bereits gesehen. In unserem Text lernen wir weiter, dass wir auch unsere Vorurteile bezüglich Rasse, Kultur, Geschlecht (um nur ein paar zu nennen) ablegen müssen. Wir müssen jede Selbstgerechtigkeit ablegen und erkennen, dass Christus kam, um die Sünder zu retten, unter denen wir selbst die größten sind (siehe Timotheus 1:12-16).

Wir müssen unsere falschen Ansichten über die Frömmigkeit ablegen. Wir werden nicht dadurch heiliger, dass wir jeden Kontakt mit Sündern vermeiden. Wir werden heilig, wenn wir die Gewohnheiten ablegen, die uns einst als Sünder kennzeichneten. Wie die Pharisäer Abstand von den Sündern zu halten, macht jemanden nicht frommer, und es hielt sie davon ab, das Licht des Evangeliums mit denen zu teilen, die dessen bedurft hätten.

Wir müssen auch unsere falschen Vorstellungen darüber ablegen, wen Gott zur Errettung anderer gebrauchen kann. Warum konzentrieren und fixieren heutzutage so viele Christen (wenn sie denn versuchen zu evangelisieren) ihre Aufmerksamkeit und Mühe auf die „Nikodemusse“ unserer Zeit? Warum bemühen wir uns um diejenigen, von denen wir annehmen, dass sie Ansehen und Einfluss haben, und glauben, dass sie dadurch mehr Menschen zu Christus bringen werden? Sollten wir nicht etwas aus dem Gegensatz zwischen Nikodemus in Kapitel 3 und der Frau am Brunnen in Kapitel 4 lernen? Und ist das nicht genau das, was auch der Apostel Paulus lehrte?

18 Denn die Botschaft vom Kreuz ist Torheit für die, die zugrunde gehen; für uns aber, die wir gerettet sind, ist sie die Kraft Gottes. 19 Denn es steht geschrieben: „Ich will die Weisheit der Weisen zunichte machen, und die Klugkeit der Klugen will ich vereiteln.“ 20 Wo ist der Weise? Wo der Rechtsgelehrte für das Mosaische Gesetz? Und wo der kluge Redner dieser Zeit? Hat Gott nicht die Weisheit der Welt zur Torheit gemacht? 21 Denn da in der Weisheit Gottes die Welt Gott durch ihre eigene Weisheit nicht erkannte, gefiel es Gott, durch törichte Predigt die zu erretten, die daran glauben. 22 Nun fordern die Juden Wunderzeichen, und die Griechen fragen nach Weisheit. 23 Wir aber predigen einen gekreuzigten Christus, einen Stolperstein für die Juden und eine Torheit für die Heiden. 24 Für die aber, die berufen sind, Juden wie Griechen, ist Christus die Kraft Gottes und die Weisheit Gottes. 25 Denn die Torheit Gottes ist weiser als die Weisheit der Menschen, und die Schwachheit Gottes ist stärker als die Stärke der Menschen. 26 Bedenkt die Umstände eurer Berufung, Brüder und Schwestern. Nur wenige waren weise nach menschlichen Maßstäben, nur wenige waren mächtig, nur wenige gehörten zur Oberschicht. 27 Aber Gott erwählte, was die Welt für töricht hält, um die Weisen zu beschämen, und Gott erwählte, was die Welt für schwach hält, um die Starken zu beschämen. 28 Gott erwählte, was niedrig und verachtet ist in der Welt, was als Nichts erachtet wird, und ließ außer Acht, was als Etwas erachtet wird, 29 damit sich niemand in seiner Gegenwart rühmen kann. 30 Er allein ist der Grund dafür, dass ihr Gemeinschaft habt mit Christus Jesus, der für uns zur Weisheit von Gott geworden ist, und zur Gerechtigkeit und Heiligung und Erlösung, 31 damit es so sei, wie es geschrieben steht: „Wer sich rühmt, der rühme sich im Herrn“ (1. Korinther 1:18-31).

Schließlich gibt unser Text auch Anleitung dafür, wie wir die Verlorenen evangelisieren sollten. Ich habe bereits darauf hingewiesen, dass wir unbedingt die Wichtigkeit dieses Dienstes erkennen müssen – er ist Gottes Leidenschaft und sollte auch unsere sein. Er ist so wichtig, dass wir bereit sein sollten, darüber eine Mahlzeit (oder mehr) zu versäumen. Wir müssen unsere Vorurteile ablegen und unsere Prioritäten neu ordnen. Wir müssen dorthin gehen, wo die Verlorenen zu finden sind. Und wir müssen die Menschen dort abholen, wo sie sind – bei Dingen, die sie verstehen und von denen sie wissen, dass sie sie brauchen. Von diesen Dingen aus sollten wir dann zu den tiefer reichenden Themen der Sünde und der Erlösung übergehen. Wir müssen das Recht dazu erst verdienen, und es wird uns wahrscheinlich viel mehr Zeit kosten als unseren Herrn. Aber es ist das, was Gott von uns will, ja, was Er uns befiehlt. Es ist das, was Er Selbst getan hat, um uns zu erreichen und zu erretten. Deshalb müssen wir es auch tun.


181 Ich kann allerdings keine Garantie für die Echtheit dieser Meldung übernehmen, denn ich habe sie von einem Freund gehört. Wahrscheinlich wurde sie über das Internet verbreitet. Ich habe sie so wiedergegeben, wie ich sie erhalten habe.

182 Nur um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Ich betrachte auch das Pharisäertum von Nikodemus als eine Korrumpierung des wahren Judentums.

183 Morris merkt an: „Johannes’ Wort für ‚verlassen’ wird üblicherweise nicht im Sinne von ‚von einem Ort fortgehen’ benutzt. Es hat oft die Bedeutung ‚aufgeben’, ‚liegen lassen’ (wie in Vers 28 mit Bezug auf den Wasserkrug der Frau), und etwas von dieser Bedeutung mag auch hier mitschwingen.“ Leon Morris, The Gospel According to John [Das Evangelium nach Johannes], (Grand Rapids: Wm. B. Eerdmans Publishing Co., 1971), S. 253. Anschließend zitiert Morris Morgan: „’Wir sollten diesen Gedanken nicht falsch verstehen, wenn wir sagen, dass Er Judäa verließ, liegen ließ. Er kehrte schon dorthin zurück, aber nur ganz selten. Er war in Judäa gewesen. Er war in den Tempel gegangen. Er hatte Seinen Dienst in der Gegend auf dem Land mit fabelhaftem Erfolg versehen; aber nun regte sich dort Feindseligkeit, und Er verließ Judaä, Er brach mit Judäa.’“ Morris, S. 253, Fn. 10.

184 „Obwohl das unpersönliche Verb dei' (dei, ‘musste’) manchmal so verstanden wird, dass es nur eine logische Notwendigkeit ausdrückt, hat der Gebrauch dieses Wortes im Johannes-Evangelium doch normalerweise mit Gottes Willen oder Plan zu tun (3:7, 14, 30; 4:4, 20, 24; 9:4; 10:16; 12:34; 20:9).“ Studierhinweis zu Vers 4 in der NET-Bibel.

185 „Einige populäre Kommentare bestehen darauf, dass die übliche Route für jüdische Reisende die längere durch das Transjordanland gewesen sei – so groß sei ihre Abneigung gegen die Samariter gewesen. Das wiederum legt die Vermutung nahe, dass die Formulierung ‚musste’ (edei) einen Zwang aufgrund göttlicher Festlegung und nicht aufgrund geographischer Verhältnisse ausdrückt. Von Josephus erhalten wir dagegen nicht nur reichlich Bestätigung dafür, wie ausgeprägt die Abneigung zwischen Juden und Samaritern war, sondern auch dafür, dass die Juden, die von Judäa nach Galiläa und zurück mussten, trotz allem die kürzere Route durch Samarien bevorzugten (Ant. Xx.118; Bel. Ii. 232; Vita 269).“ D.A. Carson, The Gospel According to John [Das Evangelium nach Johannes], (Grand Rapids: William B. Eerdmans Publishing Company, 1991), S. 216. – Morris ergänzt: „Josephus benutzt genau den Ausdruck, der hier mit ‚musste’ übersetzt wird, wenn er sagt ‚für ein schnelles Vorankommen war es unumgänglich, diese Route (d.h. die durch Samarien) zu nehmen’.“ Morris, S. 255. Weiter sagt Morris: „Josephus sagt, dass die Galiläer üblicherweise durch Samarien kamen, wenn sie zu den Festen nach Jerusalem hinaufzogen (Ant. xx, 118).“ Morris, S. 255, Fn. 16.

186 Über die Tageszeit ist man sich hier nicht ganz einig, denn es gab damals zwei Möglichkeiten, die Zeit anzugeben: die römische Methode (nach der es Abend gewesen wäre) und die jüdische Methode, die den Gang der Frau zum Brunnen auf den Mittag festlegen würde. Alles in allem geht man wohl am besten davon aus, dass die Frau am Mittag zu dem Brunnen kam, wo nicht viele andere Menschen zu erwarten waren. Auf diese Weise würde auch der Kontrast hervorgehoben zwischen der Frau und zwischen Nikodemus, der in der Nacht zu Jesus kam.

187 Wo genau „Sychar“ lag, ist nicht bekannt. Morris schreibt: „Sychar ist vielleicht identisch mit dem Ort Askar nahe Schechem. Es wird erwähnt, dass Jakob in dieser Gegend ein Stück Land kaufte (Gen. 33:19). ... Es gibt im Alten Testament keine Erwähnung dessen, dass er dort einen Brunnen gegraben hätte; aber es gibt auch nichts, was dagegen sprechen würde.“ Morris, S. 257.

188 Johannes benutzt hier das Wort phgh‰, und nicht das übliche Fre‰ar. „Über den Unterschied zwischen den beiden Begriffen sagt Loyd: ‘Eine Quelle ist etwas Gottgegebenes. Gott erschafft die Quelle; der Mensch gräbt nur den Brunnen.’ Es ist merkwürdig, dass ein so tiefer Brunnen in einem Land gegraben worden sein soll, wo es zahlreiche Quellen gibt. (Godet sagt, dass es bis zu achtzig Quellen in dieser Gegend gibt.) Der Brunnen muss ursprünglich deutlich über einhundert Fuß tief gewesen sein; es war also keine geringe Mühe, ihn zu graben und auszumauern. Diese Tatsache hat man als Argument dafür genommen, dass der Brunnen wirklich von Jakob gegraben wurde. Nur ein ‚Fremder im Land’ hätte sich solche Mühe gemacht, um einen Brunnen in einem Land zu bauen, das so reichlich mit Quellen versorgt ist! Viele Kommentatoren geben die Tiefe des Brunnens mit 75 Fuß an, aber nach Hendrikson wurde eine Menge Schutt hinausgeräumt und der Brunnen in seiner ursprünglichen Tiefe wiederhergestellt.“ Morris, S. 257, Fn. 20.

189 Die Zeit erlaubt es nicht, das Brunnen-Motiv im Buch Genesis ausführlich zu untersuchen, aber darüber ist anderswo auch schon berichtet worden. Viele wichtige Ereignisse in der Genesis fanden an einem Brunnen statt. An einem Brunnen fand Abrahams Knecht eine Frau für Isaak (siehe Genesis 24). An einem Brunnen sah Jakob Rachel zum ersten Mal (Genesis 29). Und ein Brunnen spielt auch eine entscheidende Rolle für das Überleben von Hagar und ihrem Sohn Ismael (Genesis 16).

190 Siehe auch Johannes 8:1-11.

191 „Nach jüdischem Recht konnte sich eine Frau nicht von ihrem Mann scheiden lassen. Aber sie konnte sich unter bestimmten Umständen an das Gericht wenden, das dann, sofern es ihm rechtens erschien, den Ehemann zwang, sich von ihr scheiden zu lassen (siehe z.B. Mischna, Ket. 7:9, 10). Oder sie konnte ihrem Mann Geld zahlen oder Dienstleistungen anbieten, um ihn dazu zu bringen, sich von ihr scheiden zu lassen (Git. 7:5, 6). Theoretisch war die Zahl der Ehen nicht begrenzt, die man nach einer gültigen Scheidung eingegangen konnte, aber die Rabbis betrachteten für eine Frau zwei, höchstens drei Ehen als das Maximum (SBk, II, S. 437).“ Morris, S. 264, Fn. 43.

192 „Was immer man über die Schicklichkeit einer Bitte um etwas zu trinken denken mag …, hätte doch kein Rabbi je ein Gespräch mit einer Frau geführt. Eine ihrer Redensarteten lautete: ‚Ein Mann soll in einem Gasthaus nicht mit einer Frau alleine sein, noch nicht einmal mit seiner Schwester oder seiner Tochter, um dessentwillen, was die Menschen denken könnten. Ein Mann soll auf der Straße nicht mit einer Frau sprechen, noch nicht einmal mit seiner eigenen Frau und noch weniger mit einer anderen Frau, um dessentwillen, was die Menschen reden könnten.’“ Morris, S. 274, wo er SBk, II, S. 438, zitiert.

193 Beachten Sie auch die Veränderung in Petrus’ Ansicht über Frauen, die in 1. Petrus 3:7 deutlich wird.

194 “Das hier verwendete Verb sugra‰omai wurde gewöhnlich im Sinne von ‚vertrauten Umgang mit jemandem pflegen’ verstanden. D. Daube zeigt jedoch, dass diese Bedeutung nirgendwo sonst gefunden wird und auch auf diesen Abschnitt bezogen höchst unwahrscheinlich ist (JBL, LXIX, 1950, S. 137-147). Im eigentlichen Sinne bedeutet das Verb ‚gemeinsam mit jemandem benutzen’, und das scheint auch die Bedeutung in diesem Text zu sein. Juden benutzen (Gegenstände) nicht gemeinsam mit Samaritern.“ Morris, S. 259, Fn. 25.

195 Siehe Lektion 4, „Die ersten Jünger“.

196 Wartete diese Frau auf einen samaritischen „Messias“, oder war sie schon so weit, dass sie die Worte unseres Herrn über die Erlösung, die „aus den Juden kommt“, annehmen konnte und bereit war, einen jüdischen Messias, wann immer Er kommen würde, zu empfangen? Ich neige zu der Ansicht, dass die Frau, noch während unser Herr zu ihr spricht, weitere Fortschritte im Glauben macht. Sie glaubt Jesus, als Er vom physikalischen, buchstäblichen „Wasser“ zum „geistlichen Wasser“ des ewigen Lebens übergeht, und auch, als Er von der jüdischen messianischen Hoffnung zum Messias – Jesus Selbst – übergeht. Ich glaube, all das geschieht innerhalb von Stunden – nicht nur für die Frau, sondern auch für die Bewohner von Sychar.

197 Wörtlich lautet der griechische Text: „Ich bin; Der,der zu dir spricht.“ Das “Ich bin” steht mit großer Wahrscheinlichkeit in Verbindung mit dem „Ich bin“ in Johannes 8:58, das die Juden als Anspielung auf Exodus 3:14 verstanden. Sie wussten, dass Er damit beanspruchte, Gott zu sein.

198 Siehe Fußnote 3.

199 Manche Menschen vertreten die Ansicht, dass „Leuten“ eigentlich mit „Männern“ übersetzt werden sollte, dass es also die männlichen Bewohner von Sychar sind, mit denen die Frau spricht. In Anbetracht ihrer Situation ist das zumindest eine Möglichkeit. Kein Wunder dann, dass die Männer der Stadt herauskommen, um Den zu sehen, der der Frau „alles, was sie je getan hat“ gesagt hat.

200 Ich weiß, dass die Errettung einen vergangenen, einen gegenwärtigen und einen zukünftigen Aspekt hat. Hier spreche ich allerdings von dem letzten Schritt im Verlaufe des Prozesses, der jemanden zum Glauben an Jesus Christus bringt, und nicht von der anschließenden, immer weiter fortschreitenden Heiligung oder der schließlich und endlich stattfindenden Erlösung.

201 Morris, S. 274, Fn. 68.

202 Ich beeile mich hinzuzufügen, dass es hier meiner Meinung nach keineswegs um irgendetwas Unanständiges in der Art geht, wie Jesus mit jemandem vom anderen Geschlecht umgeht. Jesu Verhalten schockiert, weil Er dieser Frau zutraut, eine intelligente spirituelle und theologische Unterhaltung zu führen, und nicht weil Er sich jemandem vom anderen Geschlecht gegenüber moralisch unangemessen verhalten hätte.

203 Es ist doch interessant, dass Adam und Eva nicht vom Baum des Lebens aßen, sondern dadurch strauchelten, dass sie Gott nicht gehorchten und von der verbotenen Frucht der Erkenntnis von Gut und Böse aßen. Die Korinther ihrerseits waren nicht bereit, auch nur eine Mahlzeit auszulassen, und so bestanden sie darauf, das “Götzen dargebrachte Fleisch” zu essen (1. Korinther 8:10). Auch sie wollten also nicht so lange warten, bis auch ihre Brüder und Schwestern am Tisch des Herrn angelangt wären, sondern entschieden sich dafür, auf Kosten derer zu genießen, die weniger hatten als sie selbst (1. Korinther 11). Essen ist wirklich eine Prüfung, nicht wahr?

204 „J.A.T. Robinson legt, meiner Meinung nach überzeugend, dar, dass sich das Gesagte vorwiegend auf das Werk von Johannes dem Täufer und seinen Anhängern bezieht. Dessen Arbeit auf diesem schwierigen Gebiet hatte den Weg für Jesus und Seine Leute bereitet.” Morris, S. 281-282.

205 Die Ernte scheint länger gedauert zu haben als der kurze Aufenthalt unseres Herrn. „Cullmann sieht – unterstützt von M. Simon (St. Stephanus und die Hellenisten, 1958, S. 36ff.) – in den ‚anderen’ die Hellenisten von Kapitel 8 der Apostelgeschichte (vor allem Philippus), die das Evangelium nach Samarien brachten, während nach ihnen die Apostel Petrus und Johannes die Frucht ihrer Mühen ernteten.“ Morris, S. 282, Fn. 93.

206 Ich weiß wohl, dass das „geht“ in Matthäus 28:19 ein Partizip ist und kein Imperativ, aber die Stoßrichtung der Worte unseres Herrn lässt es zu einem solchen werden, und der grammatische Aufbau unterstützt diese Auffassung ebenfalls. In der NET-Bibel gibt es eine ausgezeichnete Anmerkung dazu bei Vers 19:

„Geht … tauft … lehrt” sind Partizipien, die den Imperativ „macht Jünger“ erweitern. Nach Auffassung von Wallace (Exegetical Syntax [Exegetische Syntax] 645) folgt das erste Partizip (poreuqevnte, „geht“) dem typischen formalen Muster eines begleitenden Umstandswortes (dem Aorist-Verb vorangestelltes Aorist-Partizip, wobei die Form des Hauptverbs gewöhnlich imperativ oder indikativ ist) und übernimmt so die (in diesem Falle imperative) Form des Hauptverbs (maqhteuvsate, „macht Jünger“). Das bedeutet, dass die Tätigkeit des „Gehens“ vom Semantischen her genauso befohlen wird wie die des „Jüngermachens“. Was die beiden dem Hauptverb nachgestellten Partizipien betrifft (baptivzonte, „taufend“ und didavskonte, „lehrend“), so folgen sie nach Wallace nicht dem normalen Muster für begleitende Umstandswörter, da sie Partizip Präsens und dem Hauptverb im Aorist nachgestellt sind. Manche Übersetzer sehen sie dennoch so an, als tragen sie in diesem Zusammenhang zusätzliche imperative Kraft; andere betrachten sie als Mittel, Artung, oder sogar als Ergebnis in Bezug auf das Hauptverb.

Related Topics: Worship

11. Jesus heilt den Sohn des Königlichen Beamten (Johannes 4:43-54)

Einleitung

Ich weiß, wie es ist, wenn ein geliebter Mensch in Lebensgefahr schwebt. Als ich 16 war, wurde meine Mutter bei einem Unfall schwer verletzt, und der Unfallfahrer beging Fahrerflucht. Ich war es, der meine Mutter ins Krankenhaus fuhr, während mein Vater sich bemühte, ihre Blutungen zum Stillstand zu bringen. Als wir am Krankenhaus ankamen, sprang ich aus dem Auto und rannte in das Krankenhaus. Die Diensthabende wollte anfangen, irgendwelche Formulare auszufüllen, aber dem setzte ich rasch ein Ende. Ich brauchte Hilfe für meine lebensbedrohte Mutter und hatte keine Zeit für Papierkram! Später im Leben wachten meine Frau und ich dann eines Morgens auf und stellten fest, dass unser erstes Kind im Schlaf gestorben war. Sie können sich meine Reaktion vorstellen, als unser nächstes Kind einmal offenbar ernsthaft krank wurde. Als ich meine Tochter damals hochhob, verdrehte sie so die Augen, dass man nur noch das Weiße sah. Um Geschwindigkeitsbegrenzungen kümmerte ich mich an dem Tag nicht – nur darum, so schnell wie möglich Hilfe für sie zu erlangen.

Genauso muss es dem königlichen Beamten in unserem Text ergangen sein, denn das Leben seines Sohnes hängt an einem seidenen Faden. Seine einzige Hoffnung ist Jesus. Als er hört, dass Jesus zurückgekehrt und nun in Kana in Galiläa anzutreffen sei, eilt er von seinem eigenen Wohnort Kapernaum aus 20 Meilen weit dorthin. Ob sein Sohn noch lebt oder während der fast acht Stunden, die er für den Weg zu Jesus braucht, schon gestorben ist, weiß der Mann nicht. Aber als er Jesus findet, bewegt ihn nur ein Gedanke – er muss Jesus dazu zu bringen, mit zurück nach Kapernaum zu kommen, und zwar so schnell wie möglich und hoffentlich noch rechtzeitig, um das Leben des Kindes zu retten.

Was für ein Schock muss für diesen königlichen Beamten die Erkenntnis sein, dass Jesus nicht mit ihm nach Kapernaum kommen wird. Schlimmer noch: Die Antwort unseres Herrn auf das Hilfeansinnen des Beamten klingt fast wie ein Tadel. Wie ist das möglich? Wie kann Jesus einem Vater, der doch nur versucht, das Leben seines Sohnes zu retten, so schroff antworten? Diese Frage werden wir beim Studium unseres heutigen Textes zu beantworten versuchen. Es ist ein wunderbarer Text, aus dem wir, ebenso wie der königliche Beamte, etwas lernen können. Hören wir also und lernen, was der Geist Gottes uns in diesem Teil Seines heiligen Wortes zu geben hat.

Die Rückkehr nach Galiläa
(4:43-45)

43 Nach diesen zwei Tagen kehrte er von dort nach Galiläa zurück. 44 (Denn Jesus selbst hatte bezeugt, dass einem Propheten in seinem eigenen Land keine Ehre zuteil wird.) 45 Als er nun nach Galiläa kam, hießen ihn die Galiläer willkommen, weil sie alles gesehen hatten, was er beim Fest in Jerusalem getan hatte. (Denn sie waren selbst bei dem Fest gewesen.)

Diese Verse verursachen manchem Studenten des Neuen Testaments erhebliches Kopfzerbrechen. Das zentrale Problem liegt dabei in Vers 44, wo Jesus bezeugt, dass „einem Propheten in seinem eigenen Land keine Ehre zuteil wird“. Die Verse 44 und 45 werden manchmal als unlogisch empfunden: Warum erzählt Johannes, dass die Galiläer Jesus „willkommen hießen“, wenn Jesus doch der Meinung ist, dass Ihm in „Seinem eigenen Land“ keine Ehre zuteil wird? Alle möglichen Lösungen sind schon für dieses Problem dargeboten worden, dabei scheint es doch eigentlich gar nicht so groß zu sein. Dasselbe Sprichwort findet sich in Matthäus 13:57, Markus 6:4 und Lukas 4:24; und in allen diesen Fällen sind die Umstände die gleichen. Bei Matthäus lesen wir:

53 Als Jesus nun dieses Gleichnis beendet hatte, ging er von dort weg. 54 Er kam in seine Heimatstadt207 und lehrte die Menschen dort in ihrer Synagoge. Sie waren erstaunt und sagten: „Woher hat dieser Mann solche Weisheit und wunderbaren Fähigkeiten? 55 Ist das nicht der Sohn des Zimmermanns? Ist nicht Maria seine Mutter? Und sind seine Brüder nicht Jakobus und Joseph und Simon und Judas? 56 Und sind nicht alle seine Schwestern hier unter uns? Woher also hat er diese Dinge?“ 57 Und sie nahmen Anstoß an ihm. Jesus aber sagte zu ihnen: „Einem Propheten wird überall Ehre zuteil, außer in seiner eigenen Heimatstadt und in seinem eigenen Hause.“ 58 Und er tat dort nicht viele Wunder um ihres Unglaubens willen (Matthäus 13:53-58).

Jesus ist nach Nazareth gekommen und spricht dort in der Synagoge zu den Menschen. Einige von ihnen sind wahrscheinlich in Jerusalem gewesen, als auch Jesus dort war und Seine Wunderzeichen vollbracht hat (siehe Johannes 2:23, 4:45); und wer nicht persönlich dort war, muss doch auf jeden Fall von den Wundertaten gehört haben, die Er dort vollbracht hat. Als Jesus in Seine „Heimatstadt“ kommt, schlagen folglich die Erwartungen hohe Wellen: „Was wird Jesus hier vollbringen, in Seiner eigenen „Heimatstadt“? Aber trotz der hochgesteckten Erwartungen formiert sich in den Köpfen doch gelegentlich eine Frage. Denn auch wenn Jesus immer mehr zu einer Berühmtheit wird und Nachfolger anzieht, kennen sie doch Seine Ursprünge (oder glauben sie zumindest zu kennen). Nazareth ist Seine Heimatstadt, und so glauben sie, alles über Ihn zu wissen. Sie kennen Seine Mutter und (so glauben sie) Seinen Vater, Seine Brüder und Seine Schwestern. Wie kann irgendjemand von Wichtigkeit so niederen Ursprungs sein? Und da sie Jesus so wahrnehmen, ziehen sich einige Seiner Landsleute zurück oder fallen von ihm ab. Jesus betrachtet diese Reaktion als typisch und sprichwörtlich. Schließlich „wird einem Propheten überall Ehre zuteil, außer in seiner eigenen Heimatstadt und in seinem eigenen Hause“ (Vers 57). Infolgedessen vollbringt Jesus dort, ihres Unglaubens wegen, nur wenige Wunder208.

Lassen Sie uns nun diese Beschreibung einer Predigt unseres Herrn in Nazareth zu unserem Text im Johannes-Evangelium in Bezug setzen, in dem von Seiner Rückkehr nach Galiläa, in Sein „eigenes Land“ die Rede ist. Die naheliegende Frage ist: Wie kann Johannes das Sprichwort vom Propheten zitieren, dem im eigenen Land keine Ehre zuteil wird, und uns gleichzeitig erzählen, dass die Menschen in Galiläa Jesus bei Seiner Ankunft „willkommen heißen“? Beim Vergleich mit dem Bericht von Matthäus sehen wir hier wie dort buchstäblich dasselbe Phänomen: Jesus kehrt in Seine „Heimatstadt“ zurück und wird dort anfänglich wärmstens willkommen geheißen. Die Menschen wissen um die Wunder, die Er in Jerusalem (und vielleicht auch noch anderswo) vollbracht hat und hoffen, dass sie noch viel mehr in dieser Art in ihrer eigenen Stadt zu sehen bekommen werden. Wenn sie andererseits an Jesu Herkunft denken, sind sie sich da gar nicht mehr so sicher. Ist Er gekommen, um die Heiden ebenso zu segnen wie die Juden? Das wäre unverzeihlich (Lukas 4:16-30). Und so endet das, was so gut begann, mit großer Enttäuschung sowohl für unseren Herrn als auch für die Menschen in Seiner „Heimatstadt“.

Hier kommt ein Prinzip zum Tragen, das, einmal erkannt, den scheinbaren Widerspruch in unserem Text sofort löst: Die kurzfristige und oberflächliche Annahme unseres Herrn ist nicht dasselbe wie eine langfristige, aufgeklärte Hingabe an Ihn. Im Gleichnis von den vier Erdböden wird diese oberflächliche, vorübergehende Hingabe, glaube ich, durch die zweite Art von Boden dargestellt:

16 Und das sind die, die auf felsigen Grund gesät werden: Sobald sie das Wort hören, empfangen sie es sofort mit Freuden. 17 Aber sie haben keine Wurzel in sich selbst und bleiben nur eine Zeit lang. Wenn sie dann um des Wortes willen auf Schwierigkeiten oder Verfolgung treffen, fallen sie sofort ab209 (Markus 4:16-17).

Wir sollten also nicht glauben, dass die Galiläer Jesus wahrhaftig als ihren Messias annehmen, nur weil sie Ihn anfangs „willkommen heißen“. Diese Leute sind noch nicht einmal „Zeichengläubige“ – sie sind Ungläubige, die von den Zeichen fasziniert sind. Der Besuch unseres Herrn in Seiner Heimat endet mit einer Enttäuschung, und doch genau so, wie es unser Herr beabsichtigt hat. Er hat Judäa verlassen, weil Er dort zu schnell zu berühmt geworden ist (Johannes 4:1-3), und ist in Seine Heimat gegangen, um nicht so sehr „geehrt“ zu werden. Dort in der Heimat wird Er anfangs zwar willkommen geheißen, aber Er wird nicht wirklich geehrt.

Die Bitte des königlichen Beamten
(4:46-50)

46 So kam er erneut nach Kana in Galiläa, wo er das Wasser zu Wein gemacht hatte. In Kapernaum aber gab es einen königlichen Beamten, dessen Sohn war krank. 47 Als der hörte, dass Jesus aus Judäa nach Galiläa gekommen war, ging er zu ihm hin und bat ihn dringend, hinab zu kommen und seinen Sohn zu heilen, denn der lag im Sterben. 48 Jesus sprach zu ihm: „Wenn ihr keine Zeichen und Wunder seht, werdet ihr niemals glauben.“ 49 Der Beamte sagte zu ihm: „Herr, komm zu uns, bevor mein Kind stirbt.“ 50 Jesus sprach zu ihm: „Geh nach Hause, dein Sohn wird leben.“ Der Mann glaubte das Wort, das Jesus zu ihm gesagt hatte, und machte sich auf den Weg nach Hause.

Ich möchte hier eine Tatsache nicht verschweigen, die von anderer Seite sehr wichtig genommen wird: Gelegentlich wird gesagt, diese Episode sei nur eine andere Version der Geschichte von der Heilung des Dieners des Zenturion (Matthäus 8:5-13; Lukas 7:2-10). Der Ähnlichkeiten sind hier wenige, aber es gibt zahlreiche Unterschiede. Erlauben Sie mir, einige dieser Unterschiede zu nennen:

  • Der Zenturion ist ein Heide, der königliche Beamte dagegen offenbar ein Jude.
  • Der Sklave des Zenturions leidet an einer Lähmung, der Sohn des königlichen Beamten an einer fieberhaften Erkrankung.
  • Der Zenturion ist in Kapernaum, der königliche Beamte in Kana.
  • Der Glaube des Zenturions ruft Jesu Lob hervor; der königliche Beamte und die anderen werden für ihren Mangel an Glauben getadelt.
  • Der Zenturion drängt Jesus, nicht zu ihm zu kommen, sondern nur ein Wort zu sprechen; der königliche Beamte drängt Jesus, zu ihm zu kommen.
  • Der Zenturion veranlasst die jüdischen Ältesten, für ihn zu bitten; der königliche Beamte bittet Jesus selbst.210

Ich glaube, wir können also mit Recht annehmen, dass der Bericht über das Wunder von der Heilung des Sohnes des königlichen Beamten einmalig ist – so wie der größte Teil des Materials im Johannes-Evangelium.

Jesus kehrt also zurück nach Kana in Galiläa, wo Er das Wasser zu Wein gemacht hatte (Johannes 2:1-11). Ein königlicher Beamter211, der in Kapernaum lebt, hört, dass Jesus wieder in Kana ist. Der Sohn dieses Beamten ist todkrank; und wie verzweifelt der Vater sein muss, weiß jeder, der so etwas je durchgemacht hat. Jesus ist seine letzte und einzige Hoffnung auf Rettung für seinen Sohn. Eilig macht er sich auf den 20 Meilen langen Weg nach Kana, um Jesus aufzusuchen. Er findet Ihn und bittet Ihn, sofort mit nach Kapernaum zurückzukommen und seinen Sohn zu heilen, der ansonsten sterben würde.

Die Antwort, die unser Herr dem königlichen Beamten gibt, ist seltsam, ja fast irritierend: „Jesus sprach zu ihm: ‚Wenn ihr keine Zeichen und Wunder seht, werdet ihr niemals glauben.’“ Die NET-Bibel weist, wie auch einige andere Übersetzungen, ausdrücklich darauf hin, dass das „ihr“ in Vers 48 im Plural und nicht im Singular gemeint ist. Jesus spricht also zu einem größeren Publikum und nicht nur zu dem königlichen Beamten. Ich könnte mir vorstellen, dass der königliche Beamte in der Stadt herumfragt, um herauszukriegen, wo sich Jesus aufhält. Dabei sammelt sich eine Gruppe neugieriger Gaffer und folgt dem königlichen Beamten zu Jesus, in der Hoffnung, dass Der ihnen ein Wunder vorführen werde. Jesus ist aber aus Judäa fortgegangen und nach Galiläa gekommen, um der öffentlichen Aufmerksamkeit aus dem Weg zu gehen, denn Er möchte nicht vorzeitig unangemessene messianische Hoffnungen wecken. Unser Herr ist also wohl kaum darauf aus, jetzt ein Wunder so zu vollbringen, dass Er dadurch schon wieder alle Aufmerksamkeit auf Sich Selbst lenkt.

Wenn nun unser Herr mit dem königlichen Beamten zu dessen Haus in Kapernaum zurückgekehrt wäre, wären Ihm vermutlich eine ganze Menge Menschen dorthin gefolgt. Und wenn die dann Zeugen der Heilung des Kindes geworden wären, hätten sie anderen davon erzählt, und dann wären die Leute wieder in Strömen zu unserem Herrn gekommen, um geheilt zu werden. Das möchte Jesus vermeiden. Und mit Seiner Antwort an den Beamten, wie auch an die versammelten Zuschauer, erreicht unser Herr, was Er will: die Menschenmenge löst sich auf. Was Er da äußert, ist eine Zurechtweisung. Diese Galiläer glauben nicht wirklich an Ihn als den Messias. Sie wissen nur, dass Er anderswo Zeichen vollbracht hat und wollen sehen, ob Er das (oder vielleicht sogar noch mehr) auch für sie tun wird. Jesus rügt sie zu Recht dafür, dass sie nur an Seinen Wundern interessiert sind und sich dabei die eigentliche Bedeutung dieser Wunder nicht zu Herzen nehmen. Die Botschaft von Jesu Tadel ist die, dass unser Herr jetzt nicht für Seine Zuhörer „durch den Reifen springen“ wird, den sie ihm hinhalten. Wenn sie nur gekommen sind, um ein Wunder zu erleben, dann werden sie für den Moment leer ausgehen. Alles, was sie erleben, ist eine Zurechtweisung.

Warum noch weiter ausharren, wenn nichts Sensationelles geschieht? Ich denke, die Menschen werden sich daraufhin wohl zerstreut haben. Natürlich hätten ihnen die folgenden Worte Jesu zu denken geben sollen. Jesus sagt ja zu dem Mann: „Geh nach Hause, dein Sohn wird leben.“ Rückblickend aus heutiger Sicht würde man also vielleicht erwarten, dass die gesamte Stadt dem Beamten nach Kapernaum gefolgt wäre, um zu sehen, ob sich die Worte unseres Herrn tatsächlich bewahrheiten. Aber denken Sie daran: Diese Menschen sind Wundersucher und keine Männer und Frauen des Glaubens. Sie gehören nicht zu denen, die an Jesus als ihren Messias glauben. Als sie unseren Herrn sagen hören „Geh nach Hause, dein Sohn wird leben“, sagen sie sich wahrscheinlich „Ja, ja – schon recht!“ und glauben, dass diese Worte nur darauf abzielen, den hartnäckigen Vater loszuwerden, aber nicht wirklich die Heilung des Sohnes zusichern. Es ist nicht überliefert, dass irgendjemand den Beamten nach Kapernaum begleitet hätte, noch dass irgendjemand außer dessen eigenen Dienern zum Glauben an Jesus gekommen wäre. Die Menge zerstreut sich, die Wundersucher gehen fort, sie sind enttäuscht und vielleicht auch etwas verärgert.

Allerdings scheint unser Herr bei seinem Tadel an die Menge doch auch den königlichen Beamten selbst mit einzuschließen. Mangelt es unserem Herrn hier nicht an Mitgefühl für den verzweifelten Mann, dem es doch einzig und allein um das Wohlergehen seines Sohnes geht? Man mag durchaus versucht sein zu fragen: „Wie kann denn Jesus so rüde sein, so unsensibel, so kritisch?“ Darf ich vorschlagen, dass wir den Ausweg aus diesem Dilemma im Markusevangelium suchen:

24 Jesus verließ den Ort und begab sich in die Gegend von Tyrus. Er ging in ein Haus und wollte nicht, dass es die Leute erfuhren, aber es gelang ihm nicht, unbemerkt zu bleiben. 25 Vielmehr hörte sogleich eine Frau von ihm, deren Tochter einen unreinen Geist hatte. Sie kam und fiel zu seinen Füßen nieder. 26 Die Frau war eine Griechin aus Syrophönizien. Sie bat ihn, den Dämon aus ihrer Tochter auszutreiben. 27 Er sprach zu ihr: „Lass zunächst die Kinder satt werden. Denn es ist nicht recht, dass man den Kindern das Brot wegnimmt und es den Hunden vorwirft.“ 28 Sie antwortete: „Ja, Herr, aber selbst die Hunde unter dem Tisch essen die Brotkrumen der Kinder.“ 29 Da sprach er zu ihr: „Weil du das gesagt hast, geh hin: Der Dämon hat deine Tochter verlassen.“ 30 Sie ging nach Hause und fand das Kind auf dem Bett liegend, und der Dämon war fort (Markus 7:24-30)

Ist unser Herr hier unangemessen schroff zu dieser heidnischen Frau, die Ihn bittet, einen Dämon aus ihrer Tochter auszutreiben? Ich glaube nicht. Erstens einmal stimmt es, was Jesus sagt. Er ist „zuerst zu den Juden“ gekommen und dann zu den Heiden (siehe Matthäus 10:5-6; Römer 1:16, 2:9-10). Darüber hinaus bin ich der Meinung, dass unser Herr hier mit dieser Frau gerade so umgeht, dass Er sie zum Glauben inspiriert. Geht denn die Frau eingeschüchtert weg, nachdem sie gehört hat, was Jesus sagt? Nein – sie hakt um ihrer Tochter willen sogar noch intensiver nach und erinnert Ihn daran, dass die Heiden ebenso wie die Juden von Seiner Herabkunft profitieren sollen.

Dasselbe geschieht, glaube ich, in unserem Text. Die unbeteiligten Zuschauer sind nur Wundersucher und lassen sich vermutlich von den Worten unseres Herrn nach Hause schicken. Der königliche Beamte will seinen Sohn nicht sterben lassen und er weiß, dass Jesus seine einzige Hoffnung ist. Mag sein, dass sein Glaube schwach ist, dass er sehen muss um zu glauben, aber er glaubt jedenfalls, dass Jesus in der Lage ist seinen Sohn zu heilen, und deshalb beharrt er auf seinem Ansinnen. Ich glaube, die Worte unseres Herrn drängen ihn in die richtige Richtung: Sie zielen nicht darauf ab, dass er sich abwendet, sondern dass er sich im Glauben zu Jesus wendet.

Nach allem, was wir lesen, glaubt der Beamte offenbar an das Sprichwort „Wo Leben ist, ist Hoffnung“. Er denkt, dass Jesus Kranke heilen, aber nicht Tote auferwecken kann.212 Und es ist kein Wunder, dass er so denkt, denn Jesus hat bisher noch niemanden von den Toten auferweckt. Und der königliche Beamte glaubt offenbar, dass Jesus seinen Sohn zwar heilen kann, wenn Er direkt vor ihm steht, aber nicht aus 20 Meilen Entfernung. Aber dann sagt Jesus zu diesem Beamten: „Geh nach Hause; dein Sohn wird leben.“ und der Beamte geht nach Hause. In den wenigen Minuten, in denen er mit Jesus verhandelt hat, scheint der Glaube dieses Mannes schon gewachsen zu sein. Und so geht der Beamte fort und kehrt zu seinem Sohn zurück im Glauben an die Worte unseres Herrn.

Das erinnert mich an meine Zeit als Seminarstudent im Masters-Programm. Ich trug mich für einen Kurs ein, der von Dr. S. Lewis Johnson gehalten wurde. Dr. Johnson lehrte damals an der Believers Chapel, wo ich seine Kurse besuchte, und ich trug wirklich reichen Segen von seinem Dienst davon. Ich wollte am liebsten sämtliche Kurse belegen, die er am Seminar anbot. Als er einen Kurs „Wie Paulus das Alte Testament benutzt“ anbot, meldete ich mich dafür an. Am ersten Kurstag war Dr. Johnson offensichtlich überrascht darüber, wie viele Studenten den Kurs belegt hatten – mehr als er erwartet hatte und mehr als ihm lieb war. Deshalb eröffnete Dr. Johnson der Klasse, dass es sich hier um einen „Promotionskurs“ für angehende Doktoren handelte, der für alle anderen zu schwierig wäre. Er forderte uns buchstäblich auf, den Kurs zu verlassen und irgendeinen anderen zu belegen. Ich rührte mich nicht vom Fleck. Ich wollte diesen Kurs machen und ich würde mich davon nicht durch seine Warnungen abhalten lassen. Ich überlebte den Kurs und schnitt sogar ganz vernünftig ab. Einige „fielen ab“ aufgrund dessen, was er sagte, aber ich nicht. Ich wusste, was ich wollte, und ich wusste, dass ich es von ihm wollte. Genauso verhielt es sich auch mit dem königlichen Beamten und Jesus.

Das Wunder und der Glaube
(4:51-54)

51 Und als er hinabging, kamen ihm seine Sklaven entgegen und sagten ihm, dass sein Sohn leben werde. 52 Also erfragte er von ihnen den Zeitpunkt, zu dem dessen Zustand sich zu bessern begonnen hatte, und sie sagten ihm: „Gestern um ein Uhr nachmittags verließ ihn das Fieber.“213 53 Da wurde dem Vater bewusst, dass das genau der Zeitpunkt war, zu dem Jesus ihm gesagt hatte: „Dein Sohn wird leben.“ Und er wurde, gemeinsam mit seinem ganzen Haushalt, gläubig. 54 Das ist das zweite Wunder, das Jesus tat, als er von Judäa nach Galiläa kam.

Jesus sagt zu dem königlichen Beamten: „Geh nach Hause, dein Sohn wird leben.“ Die Bitte des königlichen Beamten erfüllt sich also nicht: Jesus ist nicht bereit, mit ihm nach Kapernaum zurückzugehen. Trotzdem glaubt der Mann Jesus; er verlässt Ihn und kehrt nach Hause zurück. Was genau glaubt er? Ich denke, er vertraut Jesus einfach, obwohl er nicht genau weiß, was Der eigentlich gemeint hat. Er versteht Jesu Worte so, dass sein Sohn noch nicht gestorben ist und auch nicht sterben wird. Auf dem Weg nach Hause müssen ihm unzählige Gedanken durch den Kopf gegangen sein, während er wohl sämtliche Möglichkeiten in Betracht zog. Aber noch während er unterwegs ist, kommen ihm seine Diener entgegen, die Neuigkeiten über den Zustand des Kindes haben und nicht wollen, dass ihr Herr länger als irgend nötig von Sorgen gequält wird.

Wir sollten hier einen Moment innehalten und das Ereignis aus der Sicht der Diener214 betrachten. Der Sohn ihres Herrn wird sehr krank und sie müssen hilflos zusehen, wie das Fieber gefährlich hoch ansteigt. Sie wissen, dass der Junge sterben wird, wenn nicht bald etwas geschieht. Sie sehen, wie ihr Herr voller Verzweiflung nach Kana in Galiläa eilt, weil er hofft, Jesus zu finden und dazu zu überreden, dass Er kommt und das Kind heilt. Nachdem ihr Herr fortgegangen ist, verschlechtert sich der Zustand des Kindes immer weiter. Sie verlieren allmählich jegliche Hoffnung und mögen gar nicht daran denken, wie ihr Herr wohl reagieren wird, wenn er nach Hause zurückkehrt und seinen Sohn tot vorfindet. Dann ist das Fieber auf einmal gebrochen und das Kind erholt sich zusehends. Die Diener wissen, dass die Gefahr vorüber ist und der Junge leben wird. Sie haben keine Ahnung, wie das geschehen ist; aber sie wollen auf keinen Fall, dass ihr Herr unnötig lange von Sorgen gequält wird, und daher gehen einige von ihnen los, ihrem Herrn entgegen, um ihm die gute Nachricht zu überbringen.

Sobald der Herr in Sicht ist, rufen sie ihm schon von Weitem die gute Nachricht zu: Sein Sohn wird leben. Die Worte klingen verblüffend ähnlich wie die Zusicherung, die der Vater nur wenige Stunden zuvor von unserem Herrn erhalten hat. Man sieht das Gesicht dieses Vaters geradezu vor Augen: den Ausdruck von Erleichterung und Freude, die ihn überkommen – aber dann ändert sich seine Miene kaum merklich und wird nachdenklicher. Der Vater beginnt, eins und eins zusammenzuzählen. Er bemerkt (im Gegensatz zu seinen Dienern), wie sehr die Worte der Diener denen von Jesus ähneln. Jesus hatte Recht und das Vertrauen des königlichen Beamten war offenbar begründet. Aber der Mann beginnt nun über diese Worte nachzudenken. Hat Jesus als Prophet gesprochen und ihm versichert, dass sein Kind sich von alleine erholen und nicht sterben werde? Oder hat Jesus durch Sein Wort eine wunderbare „Fernheilung“ bewirkt, als Er ihm etwa acht Stunden zuvor zusicherte, dass der Junge leben werde?

Es gibt einen Weg, das herauszufinden. Also richtet der Herr folgende Frage an seine Diener: „Wieviel Uhr war es denn genau, als es dem Jungen so plötzlich besser ging?“ Sie erzählen ihm, dass die Wende um 13:00 mittags eingetreten ist. Da weiß er es mit Sicherheit, denn das war genau der Zeitpunkt, zu dem Jesus ihm zusicherte, dass es seinem Kind gut gehen werde: Es ist tatsächlich ein Wunder, ein Wunder, das unser Herr durch ein einziges Wort vollbracht hat. Ein Wunder wie bei der Schöpfung, als Er die Welt durch Sein Wort ins Sein brachte (siehe Johannes 1:1-3; Hebräer 11:3; Genesis 1).

Der Vater215 erkennt, dass er Zeuge eines Wunders geworden ist, und er „wird, gemeinsam mit seinem ganzen Haushalt, gläubig“. Haben wir nicht bereits in Vers 50 gehört, dass er „glaubte“? Dort glaubte der Beamte, was Jesus sagte. Den Glauben in Vers 53 sehe ich als einen tieferen, aufgeklärten Glauben, einen Glauben an Jesus als den Messias, als den Erlöser der Welt. Der Mann und sein gesamter Haushalt werden zu einem Haushalt des Glaubens. So ist es mit dem Glauben. Sehen Sie sich die Jünger in den Evangelien an. Im ersten Kapitel des Johannes-Evangeliums sehen wir einige Jünger zum Glauben an Jesus als den verheißenen Messias gelangen. Dann sehen sie, wie der Herr Wasser in Wein verwandelt, und es wird wiederum gesagt, dass sie an Jesus glaubten (Johannes 2:11). Im Verlaufe des Lebens unseres Herrn vollbringt Er immer mehr Wunder und die Jünger werden davon Zeuge. Und je mehr sie von Ihm sehen, umso mehr wächst ihr Glaube an Ihn. Der Glaube ist nichts Statisches, nichts, was wir einmal erfahren und was dann anschließend immer unverändert bleibt. Unser Glaube sollte immer mehr wachsen, während wir unseren Herrn und Sein Wort immer besser kennenlernen, während wir erkennen, dass Der, auf den wir unser Vertrauen gesetzt haben, noch viel größer ist, als wir gedacht haben!

In Vers 54 sagt Johannes, dass dies das zweite Wunderzeichen war, das Jesus vollbrachte, als Er von Judäa nach Galiläa kam. Das kann nicht bedeuten, dass Er nur zwei Zeichen vollbrachte, denn wir wissen, dass Johannes sehr wählerisch bezüglich der Zeichen war, die er in seinen Bericht aufnahm (Johannes 2:23, 3:2, 20:30-31). Es ist das zweite dieser „ausgewählten“ Wunder, die dazu da sind, Männer und Frauen zum Glauben an Jesus als den verheißenen Erlöser zu bringen.

Schlussfolgerung

Was für ein großartiges Wunder das doch ist! Merken Sie es: Dieses Wunder ist dem von der Verwandlung des Wassers in Wein in gewisser Weise sehr ähnlich. Durch die Art und Weise, wie Er das Wasser in Wein verwandelt, verhindert Jesus, dass die meisten Menschen bei der Hochzeit auch nur mitbekommen, dass irgendetwas geschehen ist. Ein „Zeichen“ ist es offenbar für wenige und bewirkt den Glauben der Jünger unseres Herrn (Johannes 2:11). Genauso ist es auch, als der Sohn des königlichen Beamten geheilt wird. Wenn Jesus das Wunder so vollbracht hätte, wie der Beamte gehofft hat (nämlich indem Er persönlich zu dem Kind gekommen wäre und Seinen Dienst an ihm verrichtet hätte), wären viele Menschen mitgegangen und die Popularität unseres Herrn hätte ordentlich zugenommen. Aber das ist es nicht, was unser Herr zu diesem Zeitpunkt will. Deswegen hat Er ja Judäa verlassen und ist nach Galiläa zurückgekehrt (4:1-3). Jesus vollbringt das Wunder so, dass nur der Beamte erkennt, dass es ein Wunder ist. Und als der vor seinen Dienern „Zeugnis ablegt“ für dieses Wunder, werden auch sie Mitglieder im „Haushalt des Glaubens“. Jesus vollbringt also nicht nur ein Wunder, sondern Er tut es auch noch so, dass es mit Seinen Absichten im Einklang steht.

Jesus vollbringt dieses Wunder so, dass der Glaube des Beamten von einem „Zeichenglauben“ zu einem „Wortglauben“ wird. In Kapitel 2 führt Johannes nämlich ein Thema ein, das sich durch sein ganzes Evangelium hindurchzieht:

23 Und als Jesus während der Feier des Passah in Jerusalem war, glaubten viele Menschen an seinen Namen, weil sie die Wunderzeichen sahen, die er tat. 24 Aber Jesus vertraute sich ihnen nicht an, weil er alle Menschen kannte. 25 Er hatte es nicht nötig, dass irgendjemand Zeugnis über einen Menschen ablegte, denn er wusste, was im Menschen war (Johannes 2:23-25; Hervorhebung durch R. Deffinbaugh).

Es ist ganz offensichtlich, dass „Zeichenglaube“ unserem Herrn nicht gefällt, denn Er vertraut Sich den „Zeichengläubigen“ nicht an. Zeichenglaube ist nicht schlecht für den Anfang, aber man sollte es nie dabei belassen. Jesus möchte, dass die Menschen ihren Glauben auf Sein Wort gründen und nicht auf Wunder.

Johannes der Täufer vollbrachte kein einziges Wunder, aber seine Worte waren mächtig und viele glaubten daran. Nikodemus war, wie auch seine Mit-Pharisäer, nicht bereit, Jesus bei Seinem Wort zu nehmen. Er hatte immer noch eine weitere Frage, und doch brachten ihn alle Fragen (zu diesem Zeitpunkt) nicht zum Glauben (Johannes 3). Die Frau am Brunnen nahm Jesus beim Wort, und die Einwohner von Sychar genauso (Johannes 4:4-42). Die Galiläer waren zwar beeindruckt von den Zeichen, die unser Herr tat, aber sie waren weniger geneigt, Sein Wort anzunehmen. Und der königliche Beamte gelangte an den Punkt, dass er bereit war, Jesus bei Seinem Wort zu nehmen, und so wurden er und sein Haushalt gläubig.

Falls ich Ihnen inzwischen vorkomme wie eine Schallplatte die einen Sprung hat und ständig dasselbe Motiv wiederholt, kann ich nur sagen, dass auch Johannes dieses Motiv ständig wiederholt: „Zeichenglaube“ ist weniger wert als „Wortglaube“. Wer unserem Herrn als Jünger folgen will, muss Ihn nach Seinem Willen bei Seinem Wort nehmen.

Wir können von diesem königlichen Beamten noch etwas anderes lernen. Er täuscht sich, als er (zunächst) annimmt, dass Gott unsere Bitten nur so erfüllen kann, wie wir es Ihm vorschreiben. So machen wir es ja gerne, wenn wir beten: Wir sagen Gott, was wir möchten, und anschließend sagen wir Ihm, wie Er es anstellen soll. Wir gehen davon aus, dass unsere Erwartungen an Sein Handeln am ehesten dem entsprechen, wie Er handeln kann und wird. So denkt der königliche Beamte, dass Jesus seinen Sohn nur heilen kann, wenn Er nach Kapernaum kommt und dort persönlich Seinen Dienst an dem Kind verrichtet. Aber darin täuscht er sich. Unser Herr will den Sohn dieses Mannes schon heilen, aber auf Seine eigene Weise. Er muss dazu gar nicht am Bett stehen, Er kann ihn aus der Entfernung heilen. (Und, menschlich gesehen: Wenn Jesus zugestimmt hätte und mit dem Beamten gegangen wäre, hätte der Sohn gut und gern in der Zeit sterben können, die sie unterwegs gewesen wären. Aber natürlich hätte Er den Jungen dann auch von den Toten auferwecken können.) So, wie unser Herr das Kind heilt, vermeidet Er, dass die Massen Zeuge des Wunders werden, und beschränkt die zum Glauben Kommenden auf den Beamten und dessen Haushalt. Geben wir also nicht gleich die Hoffnung auf, wenn Gott Sich weigert, „durch unseren Reifen zu springen“, und unsere Gebete nicht so erhört, wie wir es erwarten.

33 Oh, wie tief sind der Reichtum und die Weisheit und die Erkenntnis Gottes! Wie unerforschlich sind seine Entscheidungen und wie unergründlich seine Wege! 34 Denn wer hat des Herrn Sinn erfasst, und wer ist je sein Ratgeber gewesen? 35 Oder wer hat Gott etwas zuvor gegeben, dass Gott es ihm vergelten müsste? 36 Denn von ihm und durch ihn und zu ihm sind alle Dinge. Ihm sei Ehre in Ewigkeit! Amen (Römer 11:33-36).

9 Sondern so, wie geschrieben steht: „Was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört und kein Sinn je erdacht hat – das ist, was Gott denen bereitet hat, die ihn lieben“ (1. Korinther 2:9).

Gott gefällt es, unsere Gebete so zu erhören, dass Seine Macht und Gnade und Ehre und Souveränität dadurch hervorgehoben werden. Wir sollten Ihm also besser vertrauen, dass Er unsere Gebete auf Seine Weise erhöht.

Bevor ich schließe, möchte ich Sie noch auf ein sehr wichtiges Prinzip hinweisen: Gott bringt oft Widrigkeiten in unser Leben – Widrigkeiten, denen zu begegnen über unsere eigenen Fähigkeiten hinausgeht, so dass wir zu Ihm als zu unserer einzigen Hoffnung kommen müssen, so dass wir auf Ihn alleine vertrauen müssen. Ich bezweifle sehr, dass der königliche Beamte 20 Meilen weit gereist wäre, um Jesus um Heilung seines Sohnes zu bitten, wenn der Sohn Fußpilz oder einen eingewachsenen Zehennagel gehabt hätte. Dieser Mann ist verzweifelt. Er hat keine Hilfe und keine Hoffnung außer Jesus Christus. Jesus hat es Selbst gesagt: Er ist gekommen, um die Kranken zu heilen, nicht um den Gesunden zu dienen. Es gab Menschen, die nur deshalb zu Jesus kamen und mit Ihm argumentierten, damit sie selbst gut dastünden und Er schlecht. Aber abgesehen von solchen Unruhestiftern waren die meisten, die in den Evangelien zu Jesus kommen, Menschen, die verzweifelt nach Hilfe suchten, die verletzt und hilflos waren.

Bist du verletzt? Fühlst du dich hilflos und nicht in der Lage zu bewältigen, was ansteht? Das könnte die gnädige Hand Gottes sein, die dich zu Ihm zieht, zu Seiner Barmherzigkeit und Gnade in deiner Zeit der Not. Seien wir ehrlich: Wir suchen Gott nicht, wenn alles gut für uns läuft, sondern wir neigen dazu, uns nur in unserer Schwäche, unserer Not und unserer Verzweiflung an Gott zu wenden. Wenn das auch für dein Leben zutrifft, dann ist es möglicherweise die gnädige Hand Gottes, die dich nötigt, im Glauben zu Ihm zu kommen. Nimm Ihn bei Seinem Wort. Komm zu Ihm, der die Erfüllung all deiner Bedürfnisse ist.


207 Der hier benutzte griechische Ausdruck für „Heimatstadt“ findet sich in Matthäus 13:54,57, Markus 6:1,4 und Lukas 4:24 und wird in der NET-Bibel in allen diesen Fällen mit „Heimatstadt” übersetzt. Man darf daher begründet annehmen, dass derselbe Begriff, wenn er in Johannes 4:44 verwendet wird, auch dort im Wesentlichen dieselbe Bedeutung hat.

208 Hier handelt es sich um eine ausgesprochen interessante Umkehrung von Tatsachen: Johannes schrieb sein Evangelium – und nahm darin all die Zeichen auf, die Er vollbracht hat – damit die Menschen zum Glauben an Jesus als den Christus kämen (20:31). Die Menschen in Nazareth andererseits glauben nicht, und deshalb erleben sie auch nur sehr wenige Wunder.

209 Das griechische Wort, das in Markus 4:17 mit „abfallen“ übersetzt wird, ist im Prinzip dasselbe, das in Matthäus 13:57 mit „Anstoß nehmen“ übersetzt wird.

210 Siehe Leon Morris, The Gospel According to John [Das Evangelium nach Johannes], (Grand Rapids: Wm. B. Eerdmans Publishing Co., 1971), S. 288.

211 Basilikov“ wird zwar oft als „Edelmann“ übersetzt; es bezieht sich hier aber ziemlich sicher auf einen Mann, der in Diensten von Herodes, dem Tetrarchen von Galiläa (im NT als König bezeichnet: Mar 6:14,22; Mat 14:9) steht. Kapernaum war eine Grenzstadt, deshalb hatten dort sicherlich zahlreiche Verwaltungsbeamte ihren Wohnsitz.“ Anmerkung des Übersetzers in der NET-Bibel.

212 Vergleiche Marthas Worte in Johannes 11:21.

213 Manche Menschen zerbrechen sich sehr den Kopf darüber, wie spät es eigentlich war, als Jesus dem Beamten zusicherte, dass sein Sohn leben werde. Da es zwei Arten der Zeitangabe gibt (die römische und die jüdische), ist hier schon ein gewisser Raum für unterschiedliche Meinungen darüber, um wieviel Uhr genau Jesus dem Beamten zusichert, dass sein Sohn leben wird. Nach dem römischen System der Zeiterfassung wäre es um 7:00 abends gewesen, nach dem jüdischen System um 13:00 mittags. Manche Menschen fragen sich auch, warum der Mann für seinen Heimweg einen vollen Tag gebraucht haben sollte, und es gibt jede Menge Theorien zur Erklärung der scheinbaren Unstimmigkeiten. Offen gesagt: Johannes fand diese Einzelheiten gar nicht wichtig genug, um sie alle mitzuteilen. Zudem haben sie auch offensichtlich nichts mit der Bedeutung und Botschaft dieses Wunders zu tun; deshalb übergehe ich dieses Thema hier.

214 Sie sollten sich zu dieser Bezeichnung einmal die Anmerkung des Übersetzers in der NET-Bibel ansehen.

215 Beachten Sie, dass der Beamte jetzt in Vers 53 als „der Vater“ bezeichnet wird, denn das ist seine vorrangige Rolle. Er agiert in dieser Situation nicht als königlicher Beamter, sondern als ein besorgter Vater.

Related Topics: Miracles

12. Jesus heilt den Mann am Teich von Bethesda (Johannes 5:1-18)

Einleitung

Vor Kurzem zeigte mir meine Tochter ein Buch, in dem einige ausgesprochen merkwürdige Gesetze verzeichnet sind, die in unserem Lande immer noch Gültigkeit haben. Zu diesen „umwerfenden“ Gesetzen gehören die Folgenden:

  • „In Pennsylvania wird Fluchen mit einem Bußgeld von vierzig Cent bestraft. Wenn allerdings Gott in dem Fluch vorkommt, beträgt das Bußgeld siebenundsechzig Cent.“
  • „Es ist verboten, den Namen der Stadt Joliet in Illinois falsch auszusprechen.“
  • „In Utah verlangt es das Gesetz, dass zwischen einem tanzenden Paar Tageslicht zu sehen sein muss.216
  • „In San Francisco ist es nicht erlaubt, einen Korb an einer Stange zu tragen.“
  • „Goldfische dürfen in Seattle, Washington, nicht busfahren, wenn sie dabei nicht still liegen.“
  • „Früher wurde nach dem Gesetz von Michigan in jedem Winter die Durchführung einer Bienenzählung verlangt.“
  • „In Natchez, Mississippi, dürfen Elefanten kein Bier trinken.“
  • „Eine alte Verordnung in Hollywood, Kalifornien, verbietet es, mehr als zweitausend Schafe auf einmal über den Hollywood-Boulevard zu treiben.“
  • „In Muncie, Indiana, dürfen Sie kein Angelzeug auf den Friedhof mitnehmen.“
  • „Das Strafgesetzbuch von Kalifornien verbietet es, Tiere – mit Ausnahme von Walen – aus einem Auto heraus zu schießen.“
  • „In Kansas City, Missouri, ist es Kindern per Gesetz verboten, eine Schreckschusspistole zu erwerben. Das Gesetz hindert sie aber nicht daran, eine richtige Pistole zu kaufen.“
  • „Ein Gesetz in Minnesota fordert, dass Unterwäsche von Männern und Frauen nicht gleichzeitig auf einer Wäscheleine aufgehängt wird.“
  • „In Joliet, Illinois, dürfen Frauen nicht mehr als sechs Kleidungsstücke auf einmal in einem Laden anprobieren.“217

Ich führe diese „umwerfenden“ Gesetze unseres eigenen Landes hier auf, weil ich im Folgenden auf einige der „umwerfenden“ jüdischen Gesetze zu Zeiten Jesu eingehen möchte. Man mag geneigt sein zu schmunzeln, wenn man diese Gesetze liest, und sich zu wundern, wie lächerlich sie doch sind. Bevor wir uns aber zu sehr vom Lachen hinreißen lassen, möchte ich doch eines sagen: Jedes einzelne dieser scheinbar lächerlichen Gesetze erfüllte für die Gesetzgeber zu der Zeit, als es Gesetz wurde, einen Sinn. Die „umwerfenden“ Gesetze entstanden nicht aus dem Nichts; sie stellten den Versuch eines Gesetzgebers dar, irgendein reelles Problem seiner Zeit zu umgehen oder zu lösen. Und damit Sie nicht auf die Idee kommen, dass Gesetzgeber gerne ihre Zeit damit verbringen, dumme Gesetze zu erfinden, möchte ich hier noch sagen, dass sie das wohl wegen der „umwerfenden“ Menschen wie du und ich tun müssen.

Als Eltern sollten wir ja wohl verstehen, wie so etwas zustande kommt. Unseren Kindern würden wir am liebsten ein ganz allgemeines Prinzip oder eine allgemeine Richtlinie vorgeben und dann darauf vertrauen, dass sie sie befolgen. Wir wünschten, beispielsweise, wir könnten zu unseren Kindern sagen: „Sei doch einfach zu einer vernünftigen Zeit wieder zu Hause.“ Das Problem dabei ist, dass die Kinder eine andere Auffassung von „vernünftig“ haben als wir; also müssen wir eine genaue Zeit angeben. Oder das Kind sagt: „Mama, kann ich nach nebenan zu Charlie spielen gehen?“ Wir sagen: „Nein, ich möchte nicht, dass du bei Charlie zu Hause mit ihm spielst.” Also geht das Kind nach nebenan und spielt mit Charlie draußen im Hof (um unsere Vorgaben einzuhalten) oder im Haus mit Charlies Bruder. Demzufolge lernen wir, die Regeln immer spezifischer zu formulieren, damit unsere Kinder auch das tun, was wir mit den Regeln beabsichtigt haben. Und je spezifischer wir die Regeln formulieren, umso dümmer erscheinen sie anderen.

Damit will ich nicht das Pharisäertum oder den Legalismus der Juden zur Zeit Jesu verteidigen. Viele von deren Gesetzen wären sehr schwer zu verteidigen. Trotzdem muss ich schon sagen, dass die meisten der Vorschriften, auf die ich jetzt gleich Ihre Aufmerksamkeit lenken möchte, wahrscheinlich notwendig wurden, weil die Menschen nicht Willens waren, allgemeine Prinzipien zu befolgen. Dadurch waren die religiösen Führer gezwungen, immer detailliertere Regeln aufzustellen, bis sie schließlich aus Mücken geradezu unglaubliche Elefanten machten. Es folgen also einige der jüdischen Vorschriften aus der Zeit unseres Herrn:

Einige dieser detaillierten Vorschriften gehen wunderbar durch. Beispielsweise: ‚Ein Mann darf (am Sabbat) von einem anderen ein Fass Wein oder Öl borgen, vorausgesetzt dass er nicht zu ihm sagt: ‚Leihe es mir’ (Shab. 23:1)’. Leihen hätte eine Transaktion beinhaltet, und bei einer Transaktion musste man vielleicht etwas aufschreiben, und Schreiben war verboten. Oder aber: ‚Wenn ein Mann die Lampe (in der Sabbatnacht) auslöscht, weil er Angst vor den Heiden oder vor Dieben oder vor einem bösen Geist hat oder weil er einen Kranken zum Schlafen bringen will, so ist er nicht schuldig; (wenn er es aber in derAbsicht tut) um die Lampe zu schonen oder Öl zu sparen oder den Docht zu sparen, ist er schuldig’ (Shab. 2:5). Die Haltung gegenüber dem Heilen wird deutlich durch die merkwürdige Bestimmung, dass ein Mann nicht Essig auf seine Zähne tun darf, um seine Zahnschmerzen zu lindern. Im normalen Gang der Dinge darf er aber mit den Mahlzeiten Essig zu sich nehmen, und die Rabbis zogen den philosophischen Schluss: ‚Wenn er dadurch geheilt wird, ist er eben geheilt!’ (Shab. 14:4).218

Die Mischna sagt: ‚Wer am Sabbat Korn erntet, so viel wie eine Feige, der ist schuldig; und wer Ähren pflückt, der erntet.’ Körner aus den Ähren zu lösen war dreschen. Selbst auf dem Gras zu laufen war am Sabbat verboten, weil es ja eine Art Dreschen darstellte. An anderer Stelle sagt der Talmud: ‚Wenn eine Frau den Weizen rollt, um die Spelzen zu entfernen, bedeutet das, die Spreu vom Weizen zu trennen; wenn sie die Ähre reibt, ist es so gut, als dresche sie; wenn sie die seitlichen Anhängsel entfernt, ist es so gut wie die Frucht auszusieben; wenn sie sie in ihrer Hand hochwirft, ist es worfeln.’ (Jer. Shabt, S. 10a). Die Juden nahmen es mit dem Sabbat extrem und geradezu lächerlich genau. Ein jüdischer Seemann, der eines Freitags nach Sonnenuntergang in einen Sturm geriet, weigerte sich trotz Todesgefahr, das Ruder auch nur anzufassen. Tausende ließen sich in den Straßen von Jerusalem durch Antiochus Epiphanes dahinschlachten, anstatt am Sabbat zu ihrer Selbstverteidigung eine Waffe zu erheben! Für solche Puristen war die Handlung der Jünger eine krasse Entweihung des Sabbatgesetzes. Und das Schlimmste war, dass Jesus so etwas auch noch erlaubte und guthieß.219

In den obigen Zitaten bezieht sich J.W. Shepard auf die Sabbatgesetze zu Jesu Zeiten; aber man würde fehlgehen in der Annahme, dass sich mit der Zeit etwas zum Besseren geändert hat. Ein Freund lieh mir einmal ein Buch von Rav Jehoshua J. Neuwirth mit dem Titel ‚Shemirath Shabbath: A Guide to the Practical Observance of Shabbath’ [Sabbat-Gesetze: Leitfaden für die praktische Einhaltung des Sabbat]220. Dieses Buch (mein Freund weist mich darauf hin, dass es nur der erste Band ist) behandelt bis ins Detail die Interpretation und Anwendung der Sabbatvorschriften für den zeitgenössischen Judaismus. Im Vorwort zu seinem Werk schreibt der Autor: „Die Mischna (Chagiga: Kapitel 1, Mischna 8) vergleicht die Gesetze des Sabbat mit ‚Bergen, die an einem Haar aufgehängt sind’, indem eine Vielzahl von Vorschriften und Regeln, einschließlich der schwersten Strafen für den, der sie bricht, auf den allerentferntesten Hinweisen aufgebaut sind, die sich nur in einem Bibelvers finden lassen.“221

Der Autor erinnert uns ferner an die Bedeutung, die der Judaismus schon immer der Einhaltung des Sabbat beigemessen hat und noch immer beimisst:

Mögen wir doch den Vorzug genießen, durch die richtige Einhaltung des Sabbat die endgültige Erlösung Israels zu sehen. Rabbi Jochanan sagte im Namen von Rabbi Simon ben Jochai: „Wenn Israel nur zweimal den Sabbat richtig einhalten würde, würden sie sofort erlöst werden“ (Shabbath 118b). Bis zu diesem Zeitpunkt ist Gottes einziger Wohnort auf dieser Erde innerhalb der vier Wände der Halacha (Berachoth 8a).222

Das Buch enthält zahlreiche Anweisungen zur Einhaltung des Sabbats. Ich erwähne hier nur einige davon:

Kochen in praktisch jeder Form (Dünsten, Grillen, Backen, Braten etc.) ist am Sabbat verboten, besonders wenn dabei auf über 45°C (113° Fahrenheit) erhitzt wird.223

Wenn der Heißwasserhahn versehentlich aufgedreht gelassen wurde, darf er am Sabbat nicht zugedreht werden.224

Wenn Gas entweicht, kann man das Gas abdrehen, aber nicht auf die normale Art und Weise: Man muss den Schalter eines Gasbrenners mit dem Handrücken oder mit dem Ellbogen zudrehen.225

Die Essenszubereitung ist in großem Ausmaß von den Sabbatgesetzen betroffen. Man darf keine Zitrone in ein Glas Eistee auspressen, aber man kann Zitrone auf ein Stück Fisch auspressen.226

Im alttestamentarischen Gesetz wird gelehrt, dass man kein Feuer am Sabbat anmachen darf (vgl. Exodus 35:3). Die strenggläubigen Juden verstehen das so, dass damit auch das An- oder Ausschalten von elektrischem Licht am Sabbat verboten ist. Das Problem kann aber dadurch gelöst werden, dass man einen Timer benutzt, der diese Aufgabe automatisch erledigt.227

Ebenso darf ein Jude am Sabbat nicht die Klimaanlage anschalten, aber er könnte einen Nicht-Juden dazu bringen, das zu tun.228

Mit einem Stück Seife darf man am Sabbat nicht baden, aber flüssige Seife ist akzeptabel.229

Am interessantesten finde ich den Teil, der sich mit den „gefundenen Gegenständen“ beschäftigt (S. 233-235): Am Sabbat darf man keine Gegenstände transportieren. Das sollte die Händler davon abhalten, am Sabbat ihre Geschäfte zu machen. Das Gesetz wurde dann so weit verfeinert, dass man jetzt noch nicht einmal irgendetwas tragen darf, was man aus Versehen mitgenommen hat. Wenn man am Sabbat unterwegs ist und feststellt, dass man irgendetwas in der Tasche hat, gibt es mehrere Möglichkeiten, um den Sabbat nicht zu verletzen. Man kann den Gegenstand beispielsweise fallen lassen; aber nicht auf die normale oder übliche Weise (indem man ihn fasst, aus der Tasche nimmt und auf den Boden fallen lässt), sondern man kann seine Tasche umstülpen und den Gegenstand auf unnatürliche Weise – aber damit gesetzeskonform – loswerden. Wenn der Gegenstand wertvoll ist und man ihn nicht auf dem Boden liegen lassen möchte, kann man einen Nicht-Juden bitten, darauf aufzupassen. Alternativ könnte man den Gegenstand auch weitertragen, aber nicht auf die normale Art und Weise. Man darf ihn eine vorgeschriebene Strecke (etwas weniger als vier amoth) weit tragen, ihn dann ablegen, wieder aufnehmen, und so weiter. Alternativ könnte man ihn abwechselnd mit einem anderen Israeliten tragen, wobei jeder den Gegenstand immer nur die erlaubte Strecke weit trägt. Wo sich diese Vorgehensweise nicht empfiehlt, kann man den Gegenstand auf irgendeine unnatürliche Weise tragen, ihn zum Beispiel in den Schuh stecken, an sein Bein binden, oder ihn irgendwo zwischen die Kleidung und den Körper klemmen.

Die folgenden Regeln über das Arbeiten am Sabbat fügt Morris noch hinzu:

Mischna, Shab. 7:2 führt neununddreißig Arten von Arbeit an, die am Sabbat verboten sind. Die letzte davon ist „irgendetwas aus einem Bereich in einen anderen zu überführen“. Eine interessante Regelung sorgt dafür, dass, wenn jemand „einen lebenden Menschen auf einem Sofa überführt, er des Sofas wegen nicht schuldig wird, da das Sofa dabei sekundär ist“ (Shab. 10:5). Daraus folgt ganz klar, dass das Hinübertragen des ‚Sofas’ als solches eine Schuld wäre.230

Das alles erzähle ich Ihnen nicht zur Erheiterung, sondern als Vorbereitung auf die Themen, die sich beim Studium von Johannes, Kapitel 5, und auch noch später im Johannes-Evangelium ergeben werden. In Kapitel 5 findet eine entscheidende Veränderung statt. Bisher haben die Zeichen und Wunder vielleicht noch nicht alle überzeugt, aber sie haben eindeutig bewirkt, dass einige Menschen zum Glauben kamen. Als Jesus Wasser in Wein verwandelt, erkennen nur wenige, was geschehen ist, und nur von den Jüngern unseres Herrn wird gesagt, dass sie „glaubten“ (Johannes 2:11). Als unser Herr nach Jerusalem geht und den Tempel reinigt (Johannes 2:12-22), vollbringt Er eine Reihe von Zeichen, die dazu führen, dass einige „an seinen Namen glaubten“ (2:23-25). Und Nikodemus ist zumindest von den Zeichen beeindruckt, die Jesus vollbracht hat (3:2). Die Samariter brauchen dagegen kein Zeichen, sondern viele von ihnen glauben an Jesus, als sie Sein Wort hören (4:4ff.). Der königliche Beamte, der zu Jesus kommt, glaubt gezwungenermaßen dem Wort, das Jesus spricht, und das Wunder, das daraus resultiert, bewirkt dann, dass er gemeinsam mit seinem ganzen Haus zum Glauben kommt (4:43-54).

Wenn wir aber in das fünfte Kapitel des Johannes-Evangeliums kommen, rufen die Wunder unseres Herrn plötzlich eine intensive Opposition und Verfolgung hervor. Die Heilung des Mannes am Teich von Bethesda erzeugt eine so heftige Reaktion, dass die Juden danach umso entschlossener sind, Jesus zu töten. In Kapitel 6 speist Jesus die 5000 – aber nachdem Er diese Möchtegern-Jünger darüber aufklärt, dass sie an Seinen Opfertod glauben müssen, verlassen Ihn buchstäblich alle. In Kapitel 7 schicken die Juden Beamten aus, um Jesus verhaften zu lassen, als Er in Jerusalem erscheint. In Kapitel 8 wollen etliche Ihn gleich steinigen, als Er in einer lebhaften Diskussion mit den Juden die Äußerung tut: „Ehe Abraham ins Dasein kam, bin ich!“. Von Kapitel 5 an sind die Juden entschlossen, Jesus loszuwerden. Und je weiter die Zeit voranschreitet, umso tiefer wird ihre Abneigung gegen Jesus.

Wenn wir nun unser Studium des fünften Kapitels beginnen und dabei Zeuge der wunderbaren Werke unseres Herrn werden, die hier eine so heftige Reaktion hervorrufen, wollen wir doch genau hinhören und lernen, was Gott uns damit lehren will.

Die Szenerie
(5:1-15)

1 Etwas später war ein231 jüdisches Fest, und Jesus ging hinauf nach Jerusalem. 2 Nun gibt es in Jerusalem beim Schaftor einen Teich mit fünf überdachten Säulengängen, der auf aramäisch Bethesda heißt. 3 In diesen Säulengängen lagerte eine große Zahl von Kranken, Blinden, Verkrüppelten und Gelähmten [„die warteten darauf, dass sich das Wasser bewegte. 4 Denn ein Engel des Herrn kam zu bestimmten Zeiten herab und rührte das Wasser auf. Wer aber als Erster in das bewegte Wasser hineinstieg, der wurde geheilt, was immer auch sein Leiden war.“]

5 Es war dort auch ein Mann, dessen Behinderung schon achtunddreißig Jahre währte. 6 Als Jesus diesen Mann dort liegen sah und erkannte, dass er schon so lange Zeit krank war, sprach er zu ihm: „Willst du gesund werden?“ 7 Der Kranke antwortete ihm: „Herr, ich habe keinen, der mich in den Teich bringt, wenn das Wasser aufgerührt wird. Und bis ich in das Wasser komme, ist schon ein anderer vor mir hinuntergegangen. 8 Jesus sprach zu ihm: „Steh auf! Nimm deine Bettstatt auf und gehe.“ 9 Sofort war der Mann geheilt, und er nahm sein Bettzeug auf und ging umher.

(An diesem Tag war aber der Sabbat.) 10 Daher sagten die jüdischen Beamten zu dem Geheilten: „Es ist dir am Sabbat nicht erlaubt, dein Bett zu tragen.“ 11 Er aber gab ihnen zur Antwort: „Der Mann, der mich gesund gemacht hat, sagte zu mir: ‚Nimm deine Bettstatt auf und geh.’“ 12 Da fragten sie ihn: „Wer war denn dieser Mann, der zu dir gesagt hat: ‚Nimm deine Bettstatt auf und geh.’?“ 13 Aber der Geheilte wusste nicht, wer es war; denn da an dem Ort sehr viele Menschen waren, war Jesus unbemerkt gegangen.

14 Später fand Jesus ihn beim Tempel und sprach zu ihm: „Sieh, du bist gesund geworden. Sündige nicht weiter, damit dir nichts Schlimmeres zustößt.“ 15 Der Mann ging fort und sagte den jüdischen Beamten, dass es Jesus gewesen war, der ihn geheilt hatte.

Wir wissen nicht, welches „Fest“ Jesus „hinauf nach Jerusalem“ (siehe Fußnote 16) führte. Offensichtlich war es Johannes nicht wichtig, uns das wissen zu lassen, denn diese Information würde nichts zum Verständnis dessen beitragen, was folgt. Früher gab es zudem beträchtliche Diskussionen über den Ort, an dem Jesus auf den behinderten Mann traf; das aber scheint heute recht sicher geklärt. William Hendriksen schreibt:

Nach vielem Rätselraten darüber, um welchen Teich es sich hier handelt, ist dessen Lokalisation schließlich zur Zufriedenheit der meisten Wissenschaftler festgestellt worden. Der Teich (oder eigentlich der Speicher, der diesen Teich bildete) wurde im Jahr 1888 bei der Wiederherstellung der Kirche St. Anne im nordöstlichen Teil von Jerusalem freigelegt. Ein verblasstes Fresko an der Wand stellt einen Engel dar, der das Wasser „aufwühlt“. Es scheint also, dass die frühe Kirche dieses Wasserbecken als Bethsatha angesehen hat. Zu Zeiten unseres Herrn hatte es fünf Porticos oder überdachte Kolonnaden, wo die Kranken vor jeglichem Wetter geschützt lagern konnten.232

Ein Heer von körperbehinderten Menschen versammelt sich um diesen Teich. Unter ihnen ist ein Mann, der schon seit 38 Jahren behindert ist. Wir wissen nicht genau, was ihm fehlt, aber offenbar kann er sich aufgrund seiner Erkrankung nicht fortbewegen, denn er würde fremde Hilfe benötigen, um in den Teich zu gelangen (Vers 7). Die große Frage ist: Was tun alle diese gebrechlichen Menschen am Teich von Bethesda?

Wer mich kennt, weiß, dass ich normalerweise nicht einfach bestimmte Passagen aus der Schrift abtue, nur weil sie in einer Reihe von hochangesehenen Handschriften nicht erscheinen.233 Obwohl beispielsweise umstritten ist, ob die Geschichte von der „ertappten Ehebrecherin“ in Kapitel 8 ursprünglicher Bestandteil der Schrift ist, bin ich durchaus geneigt, sie als solchen anzunehmen. Die fraglichen Verse in unserem Text hier scheinen allerdings wirklich nicht ursprünglich zu sein; sie wirken eher wie der spätere Versuch einer Erklärung für das, was der gebrechliche Mann in Vers 7 sagt. Meine Bedenken, ob das Ende von Vers 3 sowie der gesamte Vers 4 wirklich Teil des ursprünglichen Textes sind, will ich hier kurz zusammenfassen.234

Erstens fehlen diese Verse über einen Engel, der das Wasser des Teiches aufrührt, in den besten Handschriften. Keines der besten und ältesten Manuskripte enthält diese Worte, die dementsprechend auch nicht in der A.R.V überliefert werden. Andererseits zeigt bereits Tertullian (ca. 145-220 v.Chr.), dass er diese Textstelle kennt, denn er stellt fest:

„Ein Engel pflegte durch seine Einwirkung den Teich von Bethsaida in Bewegung zu setzen. Darauf gab Acht, wer über schlechte Gesundheit zu klagen hatte, denn wer immer dann als Erster in das Wasser hinabstieg, war des Klagens nach dem Bade enthoben“ (Über die Taufe, Kap. 5) 235

Zweitens ähneln die behaupteten „Wunderheilungen“ am Teich von Bethesda keiner der anderen Heilungen, die man in der Bibel findet. Denken Sie einmal darüber nach: Haben Sie je von einem derartigen Wunder in der Bibel gelesen, dass ein Engel irgendwie Wasser energetisiert und der Erste im Wasser anschließend geheilt wird? Wo liest man je, dass Engel an Heilungen beteiligt sind? Wasser wird zwar oft bei Heilungen benutzt, aber die entsprechenden Wunder sind immer spezifisch – und nicht unpersönlich. Naaman wurde vom Aussatz geheilt, als er Elisas Anweisung folgte und sieben Mal in den Jordan eintauchte (2. Könige5). Menschen werden individuell und spezifisch geheilt, und nicht nach dem Motto „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst“. Selbst im Fall der Bronzeschlange, auf die in Johannes 3 Bezug genommen wird, wird jeder geheilt, der zu der Schlange aufschaut. Mit diesem Wunder hier hat es etwas ganz absonderliches, ganz ungewöhnliches (darf ich sagen: „aufrührendes“?) auf sich. Heilt Gott wirklich jemanden, nur weil der als Erster mit Klauen und Ellbogen seinen Weg zum Teich freimacht?

Drittens war es nicht die Zeit für Wunder. Die 400 Jahre, die zwischen dem letzten Buch des Alten Testamentes und der Ankunft Christi liegen, waren eine Zeit der Stille. Soweit ich weiß, sprachen oder schrieben in dieser Zeit keine Propheten. Erst Jesus brach diese Stille. Johannes bahnte den Weg für Jesus, aber es wird ausdrücklich gesagt, dass er keine Wunder vollbrachte (Johannes 10:41). Warum sollten wir annehmen, dass es für die auf einen „das Wasser aufrührenden“ Engel wartenden Menschen am Teich „Wunder im Angebot“ gab, wenn es doch gar nicht die Zeit für Wunder war?

Viertens ist der gebrechliche Mann, dessen Worte in Vers 7 gar nicht zur Diskussion stehen, kein Mann des Glaubens, und daher sollten seine Bemerkungen über die angeblichen magischen Fähigkeiten des Teiches mit Vorsicht betrachtet werden. Ich bezweifle gar nicht, dass dieser Mann annahm, dass der Teich zu gewissen Zeiten Heillwirkung hatte, aber ich stelle ernsthaft infrage, dass das tatsächlich so war. Hören sie, was Carson dazu sagt:

Der Behinderte hing anscheinend dem populären Glauben an, dass nach dem Aufrühren des Wassers der Erste und nur der Erste im Teich auf wunderbare Weise geheilt würde. Andere mehr oder weniger mit Jesus zeitgenössische Quellen beinhalten keine weitere Bestätigung dieses Glaubens, aber ein entsprechender Aberglaube, sowohl im Altertum als auch in modernen Zeiten, findet sich leicht.236

Fünftens ist es ganz und gar nicht ungewöhnlich, dass sich Kranke um mineralhaltige Gewässer versammeln, denen heilende Kräfte zugesprochen werden.

Ganz allgemein gesagt, war es zu keiner Zeit etwas Ungewöhnliches, wenn Menschen, die von den verschiedensten Krankheiten betroffen waren, bei Mineralquellen zusammenkamen. Denken Sie nur an die Quellen in der Umgebung von Tiberias oder, in unserem eigenen Land, and die Wasser von Hot Springs, Arkansas, denen schon lange vor der Ankunft der Spanier heilende Wirkung zugesprochen wurden.237

Sechstens wundere ich mich darüber, warum Jesus diesen Mann fragen sollte, ob er gesund werden will – und noch mehr wundert mich die Antwort des Mannes. Warum fragt Jesus den Mann, ob er gesund werden will? Und warum antwortet der Mann nicht einfach mit „Ja“? Stattdessen scheint er sein „System“ dagegen verteidigen zu wollen, dass es ihm keine Heilung gewährt. Er macht andere für sein Scheitern verantwortlich, da ihm ja keiner in den Teich hilft und andere immer schneller sind als er. Anders als die Frau am Brunnen in Kapitel 4 oder selbst Nikodemus in Kapitel 3 scheint dieser Mann keine geistliche Erkenntnis zu haben, kein theologisches Wissen und definitiv keinen Glauben.238 Aus der nachfolgenden Einschätzung von Carson wird ersichtlich, dass er nicht viel von diesem Typen hält:

Er versucht, Schwierigkeiten mit den Behörden aus dem Weg zu gehen, indem er die Schuld auf den schiebt, der ihn geheilt hat (Vers 11); er ist so ungerührt, dass er zunächst noch nicht einmal den Namen seines Wohltäters in Erfahrung bringt (Vers 13), und nachdem er ihn schließlich herausgefunden hat, zeigt er Jesus bei den Behörden an (Vers 15). So gesehen, liest sich Vers 7 weniger wie eine angemessene und feinfühlige Antwort auf Jesu Frage als wie die mürrische Beschwerde eines alten und nicht sehr empfänglichen Mannes auf das hin, was er einfach für eine dumme Frage hält.239

Vielleicht hilft es, wenn ich meine Vorbehalte mit dem folgenden Vorschlag an Sie zusammenfasse: Sehen Sie sich die Wunderheilung durch das vom Engel aufgerührte Wasser doch einmal so an, wie sie in einem Film über diesen Lebensabschnitt unseres Herrn erscheinen würde. Um textgetreu zu sein, lassen wir eine sehr große Zahl von Kranken und Verletzten am Teich von Bethesda zusammenkommen. Jeder von ihnen ist hoffnungslos und unheilbar krank; man kann nichts mehr für sie tun. Alles, was sie selbst tun können, ist betteln und hoffen und beten, dass ein Wunder geschieht. Mit welcher Begeisterung würden sie all die Geschichten glauben, die über Wunderheilungen am Teich kursieren, selbst wenn sie selbst noch niemals wirklich jemanden geheilt gesehen hätten.

Plötzlich beginnt das Wasser des Teiches in irgendeiner Form zu schäumen oder zu blubbern oder zu brodeln und allgemeines Chaos bricht aus. Ein Mensch nur wird durch die „Bewegung“ des Wassers geheilt werden – derjenige, der als Erster im Teich ist. Jeder einzelne Gebrechliche dort am Teich konkurriert jetzt mit der gesamten Menge der anderen, die ebenfalls auf Heilung hoffen. Ob und wann das Wasser in Bewegung gerät, wagt keiner dem anderen zu sagen, denn der könnte ja dann den Teich vor ihm erreichen. Können Sie sich das Drängeln, Schieben und Treten vorstellen, wenn alle Kranken gleichzeitig versuchen, als Erste ins Wasser zu gelangen? Was für ein Mitleid erregender Anblick, all die Verkrüppelten, die kriechend, hüpfend, rollend, robbend den Weg zum Rand des Gewässers überwinden. Was für ein Chaos das wäre! Und selbst wenn dann ein Mensch geheilt würde, wäre es nicht derjenige, der die Heilung am nötigsten hat, denn derjenige mit der geringsten Behinderung hätte ja die größten Chancen, als Erster im Teich zu sein. Der Bedürftigste dagegen hätte die geringsten Chancen, zuerst ins Wasser zu gelangen. Also würde wahrscheinlich der am wenigsten Bedürftige geheilt werden, während sich alle anderen aus dem Wasser hinaus und zurück auf ihre „Posten“ kämpfen, um dort auf die nächste Chance zu warten. Was für ein Bild des Jammers!

Zweierlei Ansichten über dieses Wunder

Man kann die Heilung des Mannes am Teich von Bethesda auf vielerlei Weise verstehen. Ich möchte Ihnen zwei extreme Sichtweisen vorstellen – und Sie sind dann gefordert, sich für die eine oder die andere, oder für irgendeinen Mittelweg, zu entscheiden.

„Best Case“-Szenario

Bei der Betrachtung dieser Geschichte wollen wir in jedem Zweifelsfall für den gelähmten Mann entscheiden: Es kommt wirklich von Zeit zu Zeit ein Engel zum Teich und rührt ihn auf; und der Glückliche240, dem es gelingt, den gesamten Rest der Gebrechlichen auszumanövrieren, erlangt Heilung. Jesus kommt am Teich vorbei, Ihm fällt speziell dieser eine Typ auf, der wohl schon am längsten von allen erfolglos ist, und Er fragt ihn, ob er geheilt werden möchte. Der Mann sagt im Prinzip „Ja“. Jesus fordert ihn auf aufzustehen, seine Bettstatt aufzunehmen und zu gehen, und im Vertrauen auf Jesus tut der Mann das auch. Zufällig geschieht das am Sabbat. Der Geheilte wird sofort von „den Juden“ aufgehalten, die ihn darauf hinweisen, dass er das Gesetz bricht, wenn er am Sabbat sein Bett trägt. Er sagt ihnen, dass derjenige, der ihm befahl aufzustehen und zu gehen, ihm auch befohlen hat sein Bett mitzunehmen. (Was er meint ist: Wenn Er ihm befehlen konnte zu gehen – und er dann tatsächlich gehen konnte – kann es ja nur falsch sein, Ihm nicht zu gehorchen, wenn Er befiehlt, das Bett mitzunehmen.) Er sagt seinen Anklägern auch, dass er keine Gelegenheit hatte, den Namen Dessen herauszufinden, der ihn geheilt und ihm befohlen hat, das Bett zu tragen.

Der ehemalige Gelähmte macht sich auf den Weg zum Tempel, wo er Gott preist und ein Opfer darbringt. Während der Mann beim Tempel anbetet, findet ihn Jesus und mahnt ihn, nicht weiter zu sündigen, damit ihm nichts Schlimmes zustoße. Der Mann erkennt, dass es Jesus war, der ihn geheilt hat. Und er ist so dankbar für seine Heilung, dass er es nicht lassen kann, anderen davon zu erzählen. Als er den Juden erzählt, dass es Jesus war, der ihn geheilt hat, geht es ihm nur darum, Zeugnis abzulegen für seine Heilung und für das großartige Werk, das unser Herr vollbracht hat.

„Worst Case“-Szenario

Der Gelähmte ist einer von vielen körperbehinderten Menschen, die sich am Teich von Bethesda eingefunden haben. Das ist wahrscheinlich ein relativ bequemer Platz, wo man sowohl vor der Sonnenhitze als auch vor den kalten, beißenden Winterwinden geschützt ist. Es ist vielleicht auch ein guter Ort zum Betteln, denn es kommen immer viele Menschen zu dem Teich, genauso wie Jesus ja auch. Außerdem besagt der Volksglaube, dass von Zeit zu Zeit ein Engel dorthin kommt und das Wasser aufrührt, so dass der Erste, der daraufhin in den Teich gelangt, geheilt wird. Der Mann wartet am Teich und hofft auf eine solche Heilung.

Als Jesus zum Teich kommt, erregt der Gelähmte weder durch sein Betteln noch durch seine Gebete oder seine Frömmigkeit die Aufmerksamkeit unseres Herrn, sondern deshalb, weil unser Herr erkennt, dass dieser Mann schon 38 Jahre lang so leidet. Unser Herr wählt ihn aus und fragt ihn, ob er gesund werden möchte. Er fragt ihn nicht, ob er den Glauben hat, geheilt zu werden, denn in diesen Kategorien denkt der Mann ja überhaupt nicht. Er ist fixiert auf eine einzige Art von „Wunder“: auf das Wunder, dass es ihm gelingen würde, als Erster in das vom Engel aufgerührte Wasser zu gelangen. Er gesteht nicht ein – und wird auch nie eingestehen –, dass er durch sein System gar keine Heilung erlangen kann. Statt dessen sucht er Ausflüchte: Es ist ja nicht seine Schuld; keiner hilft ihm, in das aufgewühlte Wasser zu kommen; irgendjemand ist immer schneller auf dem Weg zum Teich als er. Wenn er irgendetwas von Jesus erhofft, dann dass Der neben ihm stehen bleibt, bis das Wasser wieder „aufgerührt wird“, und ihm dann schnell ins Wasser hilft.

Jesus diskutiert nicht mit dem Mann über seinen Aberglauben für die Heilung. Aber die Art und Weise, wie Er ihn heilt, steht schon in deutlichem Gegensatz zu dem System des Mannes: Der Mann muss auf „aufgewühltes Wasser“ warten. Jesus heilt ihn augenblicklich und ohne die Hilfe des Wassers. Der Mann ist Teil einer Menschenmenge, die alle darauf hoffen, durch eigene Anstrengung und Initiative (wenn auch vielleicht mit Unterstützung anderer) vor all den anderen Gebrechlichen ins Wasser zu gelangen und so durch eigene Anstrengung Heilung zu erlangen – nach dem Motto „Nur der Stärkste überlebt“ (oder vielmehr der Schnellste). Jesus heilt den Mann, ohne dass der Ihn auch nur selbst darum bitten muss. Auf die Anweisung unseres Herrn hin stellt sich der Mann auf seine eigenen Füße, nimmt seine Bettstatt auf und geht.241 Wie es scheint, kann er gar nicht anders als gehorchen. Das geschieht so, damit aus der Mobilisierung des Mannes nicht gleich eine große Szene entsteht, die die Aufmerksamkeit der gesamten Menschenmenge erregt. Und auf diese Weise „geht Jesus unbemerkt“ und ohne Hysterie unter den Massen von leidenden Menschen zu erzeugen, die sonst alle hätten geheilt werden wollen.

Während der Mann am Sabbat mit seiner Bettstatt unterwegs ist,242 wird er von den religiösen Führern der Juden angehalten. Sie interessieren sich eigentlich nicht für diesen Menschen – sie erkennen noch nicht einmal seine Heilung an, geschweige denn, dass sie sich vielleicht darüber freuen würden.243 Das einzige, was ihnen auffällt, ist, dass er „gegen die Regeln verstößt“ – gegen ihre Regeln.244 Der geheilte Gelähmte hat nun schon schrecklich schnell eine Entschuldigung bei der Hand: Es ist ja nicht seine Schuld, argumentiert er, er tut nur, was ihm aufgetragen wurde. Der, der ihn geheilt hat, hat ihm gesagt, er solle seine Bettstatt aufnehmen und gehen. Was hätte er da tun sollen? Und schon ist aus Dem, der ihn geheilt hat, Der geworden, der Schuld hat.

Die Juden verlangen nun zu wissen, wer genau dieser Mensch war, der ihm aufgetragen hat, seine Matte aufzuheben und zu gehen. Aber der Mann hat keine Ahnung. Bei all den vielen Menschen am Ort ist es Jesus gelungen, „unbemerkt zu gehen“245. Der Mann wäre niemals in der Lage gewesen, Jesus als den an seiner Heilung „Schuldigen“ zu identifizieren, wenn ihn unser Herr nicht Selbst – zum zweiten Mal – ausgesucht hätte. Diesmal findet Jesus den Mann im Tempel. So gerne, wie man möchte, dass dieser Mann „zum Licht kommt“, ist man fast geneigt, das als Zeichen für eine Art Glauben zu akzeptieren. Aber wenn der Mann gläubig geworden ist – warum erwähnt Johannes das dann nicht, so wie er es doch jedes Mal vorher getan hat? Schlimmer noch: Warum erzählt uns Johannes, dass der Mann anschließend die Juden aufsucht, um ihnen zu sagen, dass es Jesus ist, den sie suchen? Der Mann ist ein Judas – ein Verräter, der sich gegen Den wendet, der ihm nur Gutes getan hat.

Warum also sucht Jesus den Mann im Tempel auf? Und warum bin ich so sicher, dass der Mann dort nicht Gott preist und anbetet? Ich will Ihnen zuerst einmal eine Frage stellen: Gehen Sie davon aus, dass jemand allein dadurch, dass er in die Kirche – in irgendeine Kirche – geht, schon ein wahrer Glaubender ist und sich dort aufhält, um in Geist und Wahrheit anzubeten? Viele Menschen sind aus den falschen Gründen in der Kirche. Wie viele sind dann im Tempel, um dort Gott in Geist und Wahrheit anzubeten? Als Jesus zu einem früheren Zeitpunkt einmal in den Tempel ging, hielt Er es für notwendig, Menschen (und Vieh) aus dem Tempel zu treiben. Ist denn die Tatsache, dass sie sich im Tempel befanden, ein Beweis für ihre Frömmigkeit? Ich glaube nicht!

Jesus trifft den Mann im Tempel an. Ein weiteres Mal hat Er ihn ausgesucht. Jesus muss sich dessen bewusst sein, dass Er daraufhin bei den Behörden angezeigt werden und in große Schwierigkeiten geraten wird (genauso, wie Er wusste, dass der Mann schon lange und schwer gelitten hatte, als Er gerade ihn heilte – Vers 5:6). Aber obwohl Er das weiß, geht Jesus zu ihm hin und hat dabei nur Eines im Sinn: den Mann zu warnen, dass er „nicht weitersündigen“ soll, damit ihm nicht noch Schlimmeres zustößt.246

Mann könnte sagen, dass der Gelähmte 38 Jahre zuvor gesündigt hatte und dass seine Erkrankung Folge dieser Sünde war. Warum drängt Jesus dann diesen Mann offenbar, „nicht weiterzusündigen“, so als ob der immer noch sündigen würde?247 Mancher nimmt vielleicht naiverweise an, dass der Mann, da er ja behindert war, keine Möglichkeit zum Sündigen hatte. Aber es gibt immer noch die Sünde der Gedanken. Der Mann könnte eine Möglichkeit zur Sünde gefunden haben, zu der ihn gerade seine persönlichen Umstände befähigten (und verführten). Ich neige nämlich zu der Annahme, dass die Sünde dieses Mannes damit zu tun hatte, wie er die Genesung von seiner Krankheit anstrebte. Wer unter starken Beschwerden leitet, ist oft versucht, alles nur irgend mögliche zu unternehmen, um Linderung zu erlangen. Einige Menschen wenden sich beispielsweise dem Alkohol oder Drogen zu, um „Schmerzen zu lindern“, andere werden zu Sklaven anderer Süchte und Abhängigkeiten. Dieser Mann weiß vielleicht, dass sein „Heilmittel“ reiner Aberglaube ist und dass Gott es ebenso wenig gutheißt wie die Tatsache, dass Saul mit Hilfe eines Mediums Anleitungen für sein Handeln finden wollte (1. Samuel 28). Deshalb erscheint der Mann vielleicht so defensiv, als er Jesus erklären will, warum seine Methode nichts geholfen hat.. Ist das auch der Grund, warum Jesus ihn fragt, ob er wirklich geheilt werden will?

Soviel wissen wir sicher: Der Mann ist einer Sünde schuldig, die er noch nicht aufgegeben hat. Jesus heilt ihn trotzdem, aber Er kommt später noch einmal zurück, um dem Mann zu sagen, dass Er von dessen Sünde weiß und dass der Mann diese Sünde aufgeben oder aber mit noch schlimmeren Konsequenzen rechnen muss. Man findet keine Anzeichen für irgendwelche Reue, es ist keine Rede von Glauben und es gibt keinerlei Fragen darüber, wer Jesus denn ist oder was Er vorhat (wie bei der Samariterin). Wir erfahren nur, dass der Mann nach dieser Konfrontation hingeht und Jesus bei den Behörden verrät. Das ist fast zu schlimm um wahr zu sein. Vielleicht ist es deshalb so schwer zu akzeptieren.

Der Kampf beginnt
(5:16-18)

16 Daraufhin begannen die jüdischen Würdenträger Jesus zu verfolgen, weil er das an einem Sabbat getan hatte. 17 Da antwortete248 Jesus ihnen: „Mein Vater ist fortwährend am Werk, und auch ich bin am Werk.“ 18 Aus diesem Grunde waren die jüdischen Würdenträger nur umso mehr bestrebt, ihn zu töten; denn er brach nicht nur den Sabbat, sondern er nannte auch Gott seinen Vater und machte sich so Gott gleich.

Sehr schnell steht nicht mehr der Gelähmte im Blickpunkt, sondern Jesus. Sobald die Juden erfahren, dass es Jesus ist, der den Gelähmten geheilt hat, hören sie auf, den Geheilten zu plagen und fixieren ihre Aufmerksamkeit auf Jesus. Johannes sagt uns, dass sie „Ihn verfolgten“. Ursprünglich dachte ich, dass diese „Verfolgung“ ständiges Fragen, Widersprechen und Dazwischenreden beinhaltete, und natürlich auch den Versuch, unseren Herrn beim Volk in Misskredit zu bringen. Johannes aber sagt uns in Vers 18, dass sie von diesem Zeitpunkt an nur umso mehr bestrebt waren, ihn zu töten. Das bedeutet doch wohl, dass die erwähnte Verfolgung wirklich sehr heftig war.

In allen Evangelien taucht das Thema ‚Sabbat’ auf und wird zu einem nachhaltigen Streitpunkt zwischen Jesus und den Pharisäern. In der Einleitung zu dieser Lektion werden ja Beispiele dafür angeführt, wie extrem manche Juden die „Verteidigung“ des Sabbats betrieben. In jedem einzelnen der Evangelien wird Jesus beschuldigt, den Sabbat zu verletzen. Mit den Beispielen in den Synoptischen Evangelien werden wir uns in Kürze in einer späteren Folge dieser Reihe beschäftigen. Bei Johannes ist die Sabbat-Kontroverse in Kapitel 5 eigentlich nur sehr kurzlebig, wird aber in Kapitel 7 (Vers 22-23) und 9 (Vers 16) noch einmal aufgenommen. Hier im fünften Kapitel taucht das Thema ‚Sabbat’ zwar auf, aber die Erwiderung unseres Herrn auf die Anschuldigung, Er verletze die Sabbatgesetze, ruft eine ungleich größere Beunruhigung bei den Juden hervor – indem Er nämlich behauptet, Eins mit Gott zu sein. Mit Seinen nachfolgenden Worten konzentriert sich unser Herr auf dieses wichtigere Thema statt auf den Bruch der Sabbatgesetze.

Die Antwort unseres Herrn auf die Sabbat-Frage ist im Johannes-Evangelium einzigartig. Zwar wird von den Juden ebendiese Anklage des Sabbat-Bruchs in gleicher Weise auch in allen anderen Evangelien vorgebracht, aber die Antwort unseres Herrn ist dort ganz anders als Seine Verteidigung hier im Johannes-Evangelium. Hier verteidigt Jesus Seine Handlungen durch den Hinweis, dass Er dasselbe tut wie Sein Vater, wenn Er am Sabbat arbeitet. Sie erinnern sich: Die Einhaltung des Sabbats steht im Vierten Gebot, aber geschichtlich basiert der Sabbat auf der Vorgehenweise Gottes bei der Schöpfung:

8 Gedenke des Sabbat-Tages und halte ihn heilig. 9 Sechs Tage sollst du arbeiten und all deine Arbeiten erledigen, 10 aber der siebte Tag ist der Sabbat des Herrn, deines Gottes. An ihm sollst du nicht arbeiten: du nicht und auch nicht dein Sohn, deine Tochter, dein Knecht, deine Magd, dein Vieh oder der Fremde, der sich innerhalb deiner Tore aufhält. 11 Denn in sechs Tagen hat der Herr die Himmel gemacht und die Erde, das Meer und alles, was darin ist; und am siebten Tag ruhte er. Darum segnete derHerr den Sabbat-Tag und heiligte ihn“ (Exodus 20:8-11; NKJV)

Der Sabbat ist das „Zeichen des Mosaischen Bundes“, daher ist die Verletzung des Sabbats ein todeswürdiges Vergehen (Exodus 31:14-17, 35:2-3; Numeri 15:32-36). Das Vierte Gebot fordert, dass das Volk Gottes Gott nachahmt, der am siebten Tag der Schöpfung „ruhte“. Die Logik ist ganz einfach: Gott ruhte am siebten Tag, und genauso muss es der Mensch tun. Aber Jesus zeigt uns die Sache aus einem anderen Blickwinkel. Er argumentiert, dass Gott ständig am Werk ist, selbst am Sabbat. Und da Gott ohne Unterbrechung wirkt, wirkt auch der Sohn und kann damit nicht während des Sabbats aufhören.

Nicht nur diese Logik irritiert die Juden, sondern auch, wie Jesus Sein Verhältnis zu Gott charakterisiert. Jesus sagt nicht „Unser Vater ist fortwährend am Werk, und auch ich bin am Werk.“ Er sagt: Mein Vater ist fortwährend am Werk, und auch ich bin am Werk.“249 Die Schlussfolgerung ist ganz klar: Jesus behauptet, dass Gott Sein Vater ist; Er behauptet, Gott zu sein. Wenn der Anspruch unseres Herrn richtig ist, können und dürfen die jüdischen Autoritäten den Sohn Gottes nicht daran hindern, am Sabbat zu wirken.

In welchem Sinne ist Gott „am Werk“? Natürlich ist Gott in einem ganz allgemeinen Sinn am Werk, indem Er Seine Schöpfung unterhält und Seine Pläne und Absichten zur Verwirklichung bringt:

„Und wir wissen, dass Gott alles zum Guten zusammenwirken lässt für die, die Gott lieben, für die, die nach Seinem Vorsatz berufen sind“ (Römer 8:28; NASB).

In einem besonderen Sinn ist Gott seit der Schöpfung „am Werk“ und bewirkt die Rettung für gefallene Menschen. Normale Menschen können zu diesem „Werk“ nichts beitragen; es ist Gottes Werk. Daher sollten die Menschen am Sabbat ruhen. Da aber Jesus Gott ist, muss Er, als Gott, am Werk Seines Vaters arbeiten. Ein Bestandteil dieses Erlösungswerkes ist die Heilung von Kranken (siehe Lukas 4:16-21; Johannes 11:2-6)250. Die Juden sind also im Unrecht, wenn sie Jesus wegen der Heilung eines Menschen am Sabbat verurteilen.

Die Juden verstehen durchaus die Bedeutung dessen, was unser Herr sagt. Beachten Sie, dass Johannes hier nicht sagt: Die Juden wollen Jesus von nun an töten. Er sagt: „Aus diesem Grunde waren die jüdischen Würdenträger nur umso mehr bestrebt, ihn zu töten (Vers 18). Diese Juden sind also zuvor schon überzeugt davon, dass Jesus getötet werden muss. Das beschriebene Ereignis, und vor allem die Worte unseres Herrn, sind ihnen weitere Motivation, Ihn so bald wie nur möglich zu Tode zu bringen. Sie beschließen nun, ihre Anstrengungen diesbezüglich zu verdoppeln, denn Er verletzt nicht nur den Sabbat (was allein schon eine todeswürdige Sünde darstellt), sondern Er stellt Sich auch noch Gott gleich.

Schlussfolgerung

Es geht hier nicht um das entscheidende Ereignis, das die Juden zu der Überzeugung bringt, dass Jesus sterben muss. Diese Entscheidung ist schon früher gefallen – bei einer Gelegenheit, die Johannes nicht in sein Evangelium aufgenommen hat. Er führt das Thema ‚Opposition’ hier mit der Geschichte von der Heilung des Gelähmten ein. Die Feindschaft setzt sich dann bis zum Ende des Evangeliums fort und findet ihren Höhepunkt auf Golgatha.

Die drei Kapitel dieses Abschnitts, Johannes 5-7, berichten darüber, wie sich die Einstellung gegenüber Jesus von bloßer Reserviertheit und Zögerlichkeit hin zu unverblümter und manchmal offizieller Gegnerschaft verlagert. Den ersten Streitpunkt bildet der Sabbat (5:9ff.); aber er wird schnell ersetzt durch ein fundamentales christologisches Thema, das sich aus der Diskussion um den Sabbat ergibt (5:16-18), und dieses wiederum führt zu einem längeren Diskurs über Jesu Verhältnis zum Vater und über die Schriften, die Zeugnis über ihn ablegen (5:19-47). Wenn auch die Wunder in Kapitel 6 oberflächlichen Beifall hervorrufen (6:14-15,26), so kann diese Loyalität doch nicht Jesu Lehren standhalten: Selbst von seinen Jüngern verlassen ihn viele (6:66). In Kapitel 7 wird Jesus dann angeklagt, von bösen Geistern besessen zu sein (7:20); und während die Verwirrung der Massen zunimmt, will ihn die Behörde festnehmen lassen (7:30), dies jedoch ohne Erfolg (7:45-52). Inmitten des ständig lauter werdenden Protestes zeigt sich Jesus immer mehr als der gehorsame Sohn Gottes, seines Vaters (5:19ff.), als das Brot des Lebens, das wahre Manna, das alleine der Welt Leben geben kann (6:51), als der, der alleine den durststillenden Trank des Geistes gewähren kann (7:37-39).251

Das Ereignis in Johannes 5 bewirkt zweierlei Dinge. Erstens enthüllt es die Bosheit der ungläubigen Juden, insbesondere der ungläubigen religiösen Führer der Juden. Der Text beschreibt einen Mann, der 38 Jahre lang behindert war. Jesus sieht ihn und hat Mitleid mit ihm, nicht weil er so fromm wäre, sondern weil er schon so lange gelitten hat. Jesus heilt den Mann und fordert dafür noch nicht einmal seinen Glauben. Jesus sucht den Mann dann noch einmal auf und mahnt ihn, nicht mehr zu sündigen. Und was tut dieser Mann? Er teilt den religiösen Führern der Juden Jesu Identität mit. Sofern er weiß, dass die Juden bereits den Entschluss gefasst haben, Jesus zu töten (wie es uns Johannes in seinem Text mitteilt), liefert er Jesus damit dem Tod aus.

Die jüdischen Führer geben sich infolge des gnädigen Wunders unseres Herrn als das zu erkennen, was sie sind. Sie glauben Gott zu lieben, und ihre Mitmenschen auch, und so dem Gesetz des Moses zu gehorchen. Sie halten sich für fromm und erwarten die ersten zu sein, die in das Reich Gottes hineinkommen. Ja, sie erwarten für sich sogar eine wichtige Führungsrolle in diesem Königreich. Aber als Jesus in die Stadt kommt und einen Gelähmten heilt, ist ihre einzige Sorge, dass der Geheilte (mit seiner Matte unter dem Arm) „dem Gesetz zuwider läuft“. Sie scheinen kaum zu bemerken (oder es kümmert sie nicht), dass der Mann eben „läuft“ – der Gelähmte ist geheilt! Und weil Jesus ein solches Wunder vollbracht hat, beginnen sie dann den Sohn Gottes zu verfolgen.252 Als Jesus darauf hinweist, dass Er genau das ist, verdoppeln sie noch ihre Anstrengungen, Ihn zu töten. Die menschliche Bosheit kann einen doch immer wieder erstaunen!

Das Zweite, was das Ereignis im Johannes-Evangelium bewirkt, ist, dass es Jesus Gelegenheit gibt, ganz deutlich (und in diesem Evangelium schon sehr früh) zu sagen, wer Er eigentlich ist. Ich habe schon oft die Redensart gehört: „Was glaubst du eigentlich, wer du bist?“ Jesus sagt den jüdischen Würdenträgern, wer Er ist – und das gefällt ihnen gar nicht.

Dabei ist das, liebe Freunde, das Wichtigste von allem. Ausschlaggebend ist genau das: wer Jesus ist. Manchmal wird aus Dummheit oder Unwissenheit gesagt, dass Jesus nie behauptet habe, Gott zu sein. Wer das sagt, hat die Evangelien wohl nicht richtig gelesen, und das Johannes-Evangelium wahrscheinlich überhaupt nicht! Johannes sagt uns, dass Jesus Gott ist (Johannes 1). Er sagt uns jetzt auch, dass Jesus beansprucht, Gott zu sein (Kapitel 5 – ganz zu schweigen von Kapitel 3 und 4). Und er sagt uns weiter, dass die Juden eben diesen Anspruch, Gott zu sein, als Rechtfertigung für ihren Entschluss benutzten, Jesus töten zu wollen.

Es ist also ganz klar: Johannes weist Jesus als Gott aus, der zur Erde herabgekommen ist und menschliche Fleischlichkeit angenommen hat. Ebenso klar ist: Jesus erklärt, dass Er Gott ist und vom Vater im Himmel herabgekommen. Außerdem ist klar, dass auch die Juden Seine Aussage so verstehen. Die Frage ist nicht, ob unser Herr behauptet, Gott zu sein. Auch nicht, ob Seine Feinde denken, dass Er beansprucht, Gott zu sein. Die Frage ist, ob unser Herr Der ist, der Er zu sein beansprucht.

Wenn Jesus Der wäre, der Er zu sein beansprucht, dann dürfte man erwarten, dass Er Gewalt über Krankheit und Dämonen, ja selbst über den Tod hat. Die Zeichen, die Er vollbringt, zeigen, dass es tatsächlich so ist. Wenn Er der Sohn Gottes ist, dann besitzt Er auch die Autorität, in Gottes Namen, ja als Gott zu handeln – am Sabbat zu heilen, Sünden zu vergeben oder den Tempel zu reinigen. Alles, was unser Herr sagt und tut, hängt in der Tat einzig und allein von dieser Frage ab: Ist Jesus Der, der Er zu sein beansprucht? Wenn Er es ist, dann müssen wir Sein Wort als Gottes eigenes Wort annehmen. Wir müssen uns auf Ihn werfen, um die Vergebung unserer Sünden und das Geschenk des ewigen Lebens zu erhalten. Mit den Worten von Johannes gesagt: Wir müssen „glauben“ und in Seinem Namen Leben haben (20:31).

Die wichtigste Antwort, die du je geben wirst, ist die Antwort auf die Frage: „Wer ist Jesus Christus?“ Johannes beantwortet diese Frage eindeutig: Jesus Christus ist der Sohn Gottes, der für Gott und als Gott spricht und handelt. Jesus Christus ist das „Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinweg nimmt“. Er ist der Einzige, durch den deine Sünden vergeben werden können, der einzige Weg in den Himmel (Johannes 14:6). Glaubst du das? Johannes schrieb sein Evangelium, um dich von dieser Wahrheit zu überzeugen (20:31). An Ihn zu glauben, ist der einzige Weg, der in den Himmel führt. Ihn zurückzuweisen bedeutet, für die Hölle bestimmt zu bleiben. So einfach ist das. Das sind nicht meine Worte, es sind Seine Worte, und du musst entscheiden, ob du Ihm glaubst oder nicht. Seine Worte werden nicht dadurch wahr, dass du sie glaubst – genauso wenig, wie sie durch Unglauben falsch werden. Du solltest ihnen Glauben schenken, weil sie wahr sind, weil sie von dem Sohn Gottes gesprochen sind. Sie zu glauben bringt dir Rettung, sie zurückzuweisen zeigt, dass du ewiger Verdammnis (der Hölle) wert bist.

Es hat schon seine Bedeutung, wenn Johannes dieses Wunder als ein weiteres Zeichen dafür auswählt, dass Jesus der Messias ist. Denken Sie an die Worte des Propheten Jesaja und vergleichen Sie sie nicht nur mit der Geschichte von der Heilung des gelähmten hier in unserem Text, sondern auch mit der Heilung des Lahmen in Apostelgeschichte 3:

4 Sagt zu denen, die ängstlichen Herzens sind: / „Seid stark, fürchtet euch nicht! / Seht, euer Gott wird kommen zur Rache, / Gott, der vergilt; Er wird kommen und euch retten.“ 5 Dann werden die Augen der Blinden geöffnet, / Und die Ohren der Tauben werden aufgetan. 6 Dann werden die Lahmen springen wie ein Hirsch, / Und die Zunge der Stummen wird singen. Denn Wasser werden im Ödland hervorbrechen / Und Ströme in der Wüste (Jesaja 35:4-6, NKJV)

1 Petrus und Johannes gingen nun zur Gebetszeit hinauf zum Tempel, um drei Uhr am Nachmittag. 2 Und ein Mann, der von Geburt an lahm war, wurde heraufgetragen; der wurde jeden Tag an dem Tempeltor hingesetzt, das das ‚Schöne Tor’ genannt wird, damit er dort von denen, die in den Tempelhof gingen, Almosen erbitten konnte. 3 Als er nun sah, wie Petrus und Johannes in den Tempelhof gehen wollten, bat er um ein Almosen. 4 Petrus sah ihn an (und auch Johannes) und sagte: „Sieh uns an!“ 5 Da richtete er seine Aufmerksamkeit auf sie und erwartete, dass er etwas von ihnen bekommen würde. 6 Aber Petrus sagte: „Gold und Silber habe ich nicht; doch was ich habe, gebe ich dir. Im Namen Jesu Christi von Nazareth steh auf und gehe!“ 7 Dann nahm Petrus ihn bei der rechten Hand und richtete ihn auf, und augenblicklich wurden die Füße und Knöchel des Mannes fest. 8 Er sprang auf, konnte stehen und gehen, und er betrat den Tempelhof mit ihnen, ging und sprang umher und pries Gott. 9 Und alle Leute sahen ihn umhergehen und Gott preisen; 10 und sie erkannten ihn als den Mann, der immer am Schönen Tor des Tempels gesessen und um Gaben gebeten hatte, und waren voll Erstaunen und Verwunderung über das, was ihm widerfahren war (Apostelgeschichte 3:1-10).

Unser Text enthält noch einige weitere Lektionen für uns, die ich hier kurz anführen möchte.

Man kommt gar nicht umhin zu bemerken, dass gerade diejenigen sich hier am meisten im Irrtum befinden, die am festesten davon überzeugt sind, im Recht zu sein. Im Recht sein wollen oder glauben, im Recht zu sein, ist nicht dasselbe wie tatsächlich im Recht sein. Kaum ein Unrecht ist so groß wie das, Schlechtes zu tun und dabei zu behaupten, dass man Gutes tut.

„Wehe denen, die Böses gut und Gutes böse nennen, / Die Finsternis für Licht und Licht für Finsternis hinstellen, / Die bitter für süß und süß für bitter ausgeben!“ (Jesaja 5:20, NKJV)

Und die, die Schlechtes tun im Namen des Guten sind es auch, die Jesus schlecht nennen, weil Er Recht hat und tut, was recht ist.

Wenn man tut, was recht ist, führt das nicht unbedingt immer zu gerechten oder anerkennenden Reaktionen. Zu tun, was recht ist, ist immer richtig. Zu tun, was recht ist, mag auch sehr wohl vorteilhafte Reaktionen hervorrufen. Aber wir müssen andererseits daran denken, was Jesus gesagt hat: Wenn die Menschen Ihn ablehnten und verfolgten, werden sie dasselbe natürlich auch mit uns machen. Wenn die gute Tat unseres Herrn zum Verrat vonseiten des Empfängers der übernatürlichen Heilung und zur Verfolgung vonseiten der religiösen Führer der Juden führte, müssen wir damit rechnen, dass auch unsere guten Taten unerfreuliche Reaktionen hervorrufen können.

18 „Wenn euch die Welt hasst, so seid euch dessen bewusst, dass sie mich vor euch gehasst hat. 19 Wenn ihr zur Welt gehörtet, so würde die Welt euch als das Ihre lieben. Da ihr aber nicht zur Welt gehört, sondern ich euch aus der Welt heraus erwählt habe, hasst euch die Welt. 20 Denkt daran, was ich euch gesagt habe: ‚Ein Sklave ist nicht größer als sein Herr.’ Haben sie mich verfolgt, so werden sie auch euch verfolgen; haben sie an meinem Wort festgehalten, so werden sie auch an eurem Wort festhalten. 21 Aber das alles werden sie euch um meines Namens Willen antun, weil sie den nicht kennen, der mich gesandt hat. 22 Wenn ich nicht gekommen wäre und nicht zu ihnen gesprochen hätte, wären sie nicht der Sünde schuldig. So aber haben sie keine Entschuldigung mehr für ihre Sünde. 23 Wer mich hasst, der hasst auch meinen Vater. 24 Wenn ich nicht unter ihnen die wunderbaren Werke getan hätte, die kein anderer sonst getan hat, wären sie nicht der Sünde schuldig. Doch nun haben sie die Taten gesehen und hassen sowohl mich als auch meinen Vater. 25 Das aber geschah, damit das Wort erfüllt wird, das in ihrem Gesetz geschrieben steht: ‚Sie hassten mich ohne Grund’“ (Johannes 15:18-25).

Diese Textstelle erinnert uns daran, wie „schwach“ Zeichen und Wunder doch sind und wie mächtig Gottes Wort. Zeichen und Wunder bewirken nicht unbedingt Glauben, und der Glaube, den sie hervorrufen, ist an und für sich zweitklassig (2:23-25). Hier bewirkt das Wunder, das Jesus vollbringt, noch nicht einmal Glauben bei dem, der dadurch geheilt wurde. Der Gelähmte verrät unseren Herrn und denunziert Ihn bei der Behörde. Zeichen und Wunder sind so etwas wie illegale „Drogen“ – sie rufen zu Beginn vielleicht spektakuläre Effekte hervor, aber mit zunehmender Zeit verlangt man dann immer mehr davon: Zeichen und Wunder zeigen einen Gewöhnungseffekt. Sie sind nicht schlecht, denn Johannes benutzt sie in seinem Evangelium ja, um seine Leser davon zu überzeugen, dass Jesus der Messias ist, damit Männer und Frauen zum Glauben an Seinen Namen kommen und das Geschenk des ewigen Lebens erhalten.

Während durch Zeichen immer weniger Menschen zu Heiligen werden, bleibt das Wort unseres Herrn mächtig. Jesus braucht kein vom Engel aufgerührtes Wasser am Teich von Bethesda, um den Gelähmten zu heilen. Er braucht noch nicht einmal den Glauben des kranken Mannes. Erforderlich ist allein Sein Wort. Auf Seinen Befehl hin steht der Mann, der seit 38 Jahren behindert ist, auf und kann gehen – und er kann nicht nur gehen, sondern dabei auch noch seine Bettstatt tragen. Er, der Das Wort ist, der Logos, der die Welt mit einem Wort erschuf, heilt auch mit nichts als einem Wort. Wir sollten also Seine Worte befolgen, denn sie sind Geist und Leben (Johannes 6:63).

Schließlich bekommen wir in unserem Text ein schönes Beispiel für die souveräne Gnade zu sehen. Gottes Gnade ist unverdiente Gunst, unverdiente Güte. Weil sie Gnade ist und nicht verdient werden kann, muss sie souverän verliehen werden. Gnade wird einem Menschen also nicht für das zuteil, was er ist oder was er getan hat. Gnade wird nicht denen gegeben, die ihrer wert sind, und denen verweigert, die ihrer nicht wert sind. Ein Mensch ist niemals der Gnade würdig, die Gott ihm zuteil werden lässt. Nun da wir wissen, was wir wissen – wer von uns hätte denn gerade diesen Kerl zur Heilung ausgewählt statt irgendeines anderen Menschen? Jesus kennt den Mann so gut wie die Frau am Brunnen, und Er heilt ihn. Er kennt die Sünde des Mannes, an der er bis zu seiner Heilung und sogar noch darüber hinaus festhält. Jesus weiß, dass der Mann Ihn bei den Behörden denunzieren wird, die entschlossen sind, Ihn zu töten. Dieser Mann empfängt Gottes Gnade nicht aufgrund dessen, wer er ist, sondern allein aufgrund der Freundlichkeit unseres Herrn. Wenn wir ehrlich sind, müssen wir doch rasch zugeben, dass auch wir unwürdige Empfänger Seiner Gnade, unserer Errettung sind.

Gehen wir noch einen Schritt weiter: Beachten Sie, dass unser Herr diesem leidenden Mann dient, obwohl Er weiß, dass der nicht zum Glauben kommen wird. Jesus dient einem Mann, der nicht errettet werden wird. Jesus dient nicht nur, um zu erretten; das heißt, Er dient nicht nur denen, die Errettung erlangen werden. Er dient, weil Er ist, der Er ist; nicht weil diejenigen, denen Er dient, es verdienen. Lassen Sie uns also immer Sorge dafür tragen, dass wir nicht den Menschen nur in der Annahme dienen, dass sie errettet werden. Sie werden vielleicht gar nicht errettet, egal, wie sehr wir ihnen dienen. Wie unser Herr dienen wir aus den Tiefen der Liebe für den Anderen, die Gott uns gegeben hat – egal, ob diese Liebe durch die, denen wir dienen, erwidert oder belohnt wird.

Addendum:
Eine wichtige Frage

Erlauben Sie mir, eine Frage zur Sprache zu bringen, die Sie sich vielleicht schon selbst gestellt haben: „Warum heilt Jesus nicht auch die anderen Leidenden am Teich von Bethesda? Wenn Jesus dazu in der Lage ist (und das ist Er gewiss) – warum heilt Er an diesem Tag nicht alle Menschen an dem Teich?“ Meine erste, „flapsige“ Antwort darauf wäre, dass Jesus den Aposteln noch ein paar Kranke übrig lässt, damit sie die nach Seiner Auferstehung und Himmelfahrt heilen. Da ist beispielsweise der verkrüppelte Mann in Apostelgeschichte 3, den Petrus und Johannes auf dem Weg zum Tempel heilen. Das ist aber keine zufriedenstellende Antwort. Lassen Sie uns diesen Punkt also noch etwas weiter verfolgen.

Erstens muss ich Sie darauf hinweisen, dass diese Frage nicht rein akademischer Natur ist. Jesus ist immer noch in der Lage, jeden kranken Menschen zu heilen. Gott heilt heutzutage immer noch, aber nur wenige und nicht alle. Die Antwort auf die oben gestellte Frage ist also auch eine Antwort an diejenigen, die sich wünschen, dass Gott heute noch alle Kranken heilen würde.

Zweitens: Heilung ist eine Manifestation von Gottes souveräner Gnade. Niemand verdient es, geheilt zu werden; also hat auch keiner das Recht, sich zu beschweren, wenn Gott ihn nicht heilt. Wir haben ebensowenig das Recht, uns über eine ausbleibende Heilung zu beschweren, wie wir uns darüber beschweren können, dass wir keine Millionäre sind. Insofern die Gnade unverdient und souverän von Gott verliehen wird, ist Gott frei ist, die zu heilen, die Er heilt, und die anderen nicht zu heilen.

Drittens: Es ist ganz falsch zu denken, dass jemand, der nicht von Gott geheilt wird, damit unbedingt von Gottes Gnade ausgeschlossen worden ist. Verstehen Sie mich also nicht so, dass die, die Gott heilt, Seine Gnade erlangen, und denen, die nicht geheilt werden, Seine Gnade versagt wird. Gott kann sehr wohl Seine Gnade auch durch körperliches Leiden manifestieren. Körperliches Leiden kann es beispielsweise sein, wodurch Gott einen Menschen zu Sich zieht. Wieviele gesunde Menschen wandten sich denn an Jesus, um Gnade zu erlangen? Aber Gott kann auch körperliches Leiden dazu benutzen, um im Leben eines Christen geistliche Vertiefung und Wachstum zu erreichen, damit man so zu einem Segen für andere wird (siehe 2. Korinther 1:3-11).

Viertens: Lassen Sie uns einen Text betrachten, der unmittelbar mit unserer Frage zu tun hat:

29 Gleich nachdem sie die Synagoge verlassen hatten, gingen sie mit Jakobus und Johannes zum Haus von Simon und Andreas. 30 Simons Schwiegermutter lag fiebernd darnieder, und daher erzählten sie Jesus sogleich von ihr. 31 Er kam, fasste sie bei der Hand und richtete sie auf. Da verließ sie das Fieber, und sie begann sie zu bedienen. 32 Am Abend, nach Sonnenuntergang, brachte man alle zu ihm, die krank oder von Dämonen besessen waren. 33 Die ganze Stadt versammelte sich an der Tür. 34 Und er heilte viele, die an den verschiedensten Krankheiten litten, und trieb viele Dämonen aus. Aber er erlaubte den Dämonen nicht zu sprechen, denn sie wussten, wer er war. 35 Am frühen Morgen, als es noch dunkel war, stand Jesus dann auf, ging hinaus an einen verlassenen Ort und betete dort. 36 Simon und die, die bei ihm waren, suchten nach ihm. 37 Als sie ihn fanden, sagten sie: „Jedermann sucht dich.“ 38 Er antwortete: “Lasst uns anderswohin gehen, in die umliegenden Orte, damit ich dort auch predigen kann. Denn zu diesem Zweck bin ich gekommen.“ 39 Und er zog durch ganz Galiläa, predigte in ihren Synagogen und trieb Dämonen aus (Markus 1:29-39).

Für unseren Herrn zieht eine Heilung zahlreiche weitere Heilungen nach sich. Jesus heilt die Schwiegermutter von Simon Petrus. Die Nachricht davon macht die Runde, und am Abend findet sich eine ganze Menge kranker Menschen vor der Tür ein. Jesus heilt gnädig alle, die gekommen sind. Am Morgen hat sich eine noch größere Menge versammelt, aber Jesus ist nirgendwo zu finden. Simon und seine Begleiter machen sich auf, Jesus zu suchen, und finden Ihn betend. Was Simon dann sagt, klingt (frei widergegeben) fast wie ein Tadel: „Herr, wo bist du die ganze Zeit gewesen! Warum bist du hier draußen und betest, wo doch daheim im Haus meiner Schwiegermutter eine Haufen Menschen auf dich wartet. Packen wir’s an – die Arbeit ruft!“

Sind Jesus diese kranken Menschen egal? Natürlich nicht. Aber Er weiß genau, dass das ein unendliches Problem ist: Je mehr Menschen Er heilt, umso mehr werden zu Ihm kommen, um geheilt zu werden. Und je mehr zu Ihm kommen, umso mehr Zeit wird Er mit Heilungen verbringen. Jesus weiß, was Sein Auftrag ist: Er ist nicht in erster Linie beauftragt zu heilen, sondern die gute Nachricht des Evangeliums zu verkünden. An Wichtigkeit rangiert Sein Dienst als Heiler erst an zweiter Stelle. Er stellt eine Beglaubigung für Seinen Dienst und Seine Botschaft dar. Er unterscheidet Jesus von anderen Lehrern. Hier ist ein Mensch, der „mit Autorität lehrt“, indem Er nicht nur über Gottes Gnade spricht, sondern sie gleichzeitig auch demonstriert! An seinem Auftrag liegt es, dass Jesus selektiv heilt. Außerdem heilt er auch selektiv, weil nicht die Krankheit das primäre Problem des Menschen ist, sondern die Sünde. In vielen Fällen sind die Gebrechen der Menschen das Mittel Gottes, um sie zum Glauben zu bringen.

Kranke zu heilen, ist für unseren Herrn eine “verlockende” Sache. Unsere Krankheiten und unser Leiden sind ihm nicht gleichgültig, und Er ist immer von Mitleid erfüllt für die Leidenden. Außerdem ist Heilen ein Leichtes für Ihn. Er wird nicht so sehr für Seine Heilungen als für Seine Lehren angegriffen, abgelehnt und sogar gekreuzigt. Heilen würde Jesus zu schnell zu populär machen und so Seinem Auftrag zuwiderlaufen, dass Er die Wahrheit verkündigt – und am Ende sogar am Kreuz von Golgatha stirbt, um Versöhnung für die Sünden der Menschen zu erlangen. Jesu Absicht ist es nicht, jeden zu heilen, der krank ist, denn nicht dazu ist Er primär aufgerufen. Und es kann hinderlich für Sein vordringliches Ziel werden, die gute Botschaft des Evangeliums zu verkünden.

Noch eine abschließende Bemerkung: Jesus heilt nicht alle, die krank sind, weil Sein Dienst darin besteht, uns eine viel tiefere und viel dauerhaftere Heilung – die von unseren Sünden – zu bringen:

Ich sagte: „Herr, sei mir gnädig. / Heile meine Seele, denn ich habe gegen Dich gesündigt“ (Psalm 41:4; NKJV).

Der all deine Vergehen vergibt, / Der all deine Krankheiten heilt (Psalm 103:3; NKJV).

Er sandte Sein Wort und heilte sie / Und rettete sie vor der Vernichtung (Psalm 107:20; NKJV).

Er heilt die, die gebrochenen Herzens sind, / Und verbindet ihre Wunden (Psalm 147:3; NKJV).

Aber Er wurde wegen unserer Missetaten verwundet; / Wegen unserer Vergehen wurde Er geschlagen. / Zu unserem Frieden kam die Strafe über Ihn, / Und durch Seine Wunden sind wir geheilt (Jesaja 53:5; NKJV).

Diese „Heilung“ ist Sein Angebot an alle, die Ihn als das „Lamm Gottes“ annehmen: als Den, der anstelle des Sünders starb und die Schuld und Strafe für dessen Sünden trug. Hast du diese Heilung schon erfahren? Sie ist jedem angeboten, der sie annimmt.


216 Ich nehme an, das soll heißen, dass man nicht abends/nachts tanzen darf.

217 Barbara Seuling, More Whacky Laws [Noch mehr Umwerfende Gesetze], (New York: Scholastic Inc., 1975).

218 Leon Morris, The Gospel According to John [Das Evangelium nach Johannes], (Grand Rapids: Wm.B. Eerdmans Publishing Co., 1971), S. 305, Fn. 25.

219 J.W. Shepard, The Christ of the Gospels [Der Christus der Evangelien], (Grand Rapids: Wm.B. Eerdmans Publishing Co., 1939), S. 161.

220 Rav Jehoshua J. Neuwirth, Shemirath Shabbath: A Guide to the Practical Observance of Shabbath [Shemirath Shabbat: Leitfaden für die praktische Einhaltung des Sabbat], englische Ausgabe, bearbeitet von W. Grangewood (Jerusalem: Feldheim, 1984).

221 Ibid, S. XXX.

222 Ibid, S. XXXII.

223 Ibid, S. 1.

224 Ibid, S. 17.

225 Ibid, S. 11.

226 So verstehe ich jedenfall das, was auf den Seiten 66-67 steht.

227 Ibid, S. 141-142.

228 Ibid, S. 146.

229 Ibid, S. 154.

230 Morris, S. 306, Fn. 28.

231 Die griechischen Schriftfassungen des Neuen Testaments unterscheiden sich im Hinblick darauf, ob bei dem Wort „Fest“ der bestimmte Artikel steht oder nicht. Die NET-Bibel hat sich (mit wohl der Mehrheit der konservativen Wissenschaftler) der Textversion ohne Artiel angeschlossen. Wenn es „das“ Fest wäre, hätte es sich am wahrscheinlichsten um das Passah gehandelt. In der gegebenen Fassung („ein Fest“) wissen wir nicht genau, auf welches Fest sich der Text bezieht.

232 William Hendriksen, Exposition of the Gospel According to John [Entwurf des Evangeliums nach Johannes], 2 Bd. (Grand Rapids: Baker Book House, 1953-1954), S. 190. D.A. Carson fügt hinzu: „Der Name des Teiches wird in den Handschriften unterschiedlich als Bethesda, Bethsatha, Belsetha und Bethsaida wiedergegeben. Die erste dieser Fassungen ist mit großer Sicherheit die richtige, und das nicht nur aus Gründen der Transkription, sondern auch deshalb, weil sie inzwischen durch eine entsprechende hebräische Bezeichnung in der Kupferrolle aus Qumran bestätigt wird, die 1960 erstveröffentlicht wurde. ‚Bethesda’ ist die griechische Transliteration des hebräischen ‚Haus der Ausgießung’; und die Kupferrolle bestätigt … die gedoppelte Form desselben Ausdrucks: ‚Haus der zweifachen Ausgießung’. … Ein Pilger aus Bordeaux besuchte Jerusalem 333 v.Chr. und beschrieb dort einen Doppelteich mit fünf Arkaden (er nannte diese Teiche ‚Betsaida’). Sporadische Ausgrabungen wurden an diesem Ort nahe der Kirche St. Anne im Nordostviertel der Altstadt (in der Nähe von Nehemias ‚Schaftor’) seit über einem Jahrhundert durchgeführt. Es gab dort zwei Teiche, einen nördlichen und einen südlichen, die ungefähr trapezförmig von vier überdachten Kolonnaden umgeben wurden, während eine fünfte Kolonnade die beiden Teiche voneinander trennte.“ D.A. Carson, The Gospel According to John [Das Evangelium nach Johannes], (Grand Rapids: William B. Eerdmans Publishing Co., 1991), S. 241-242.

233 Ich möchte hier nicht im Detail auf die Diskussion zwischen den verschiedenen textkritischen Schulen eingehen, aber ich muss Sie zumindest darauf hinweisen, dass nicht bei allen Wissenschaftlern Einigkeit herrscht, welche Texte denn am höchsten einzuschätzen seien.

234 Ich sollte für die Anhänger von Johann Calvins Werk noch darauf hinweisen, dass Calvin in seinem Kommentar über das Johannesevangelium keinerlei Probleme bezüglich Vers 3f. erwähnt und also wohl davon ausgeht, dass die Geschichte über den das Wasser aufwühlenden Engel wahr ist.

235 Hendriksen, S. 190.

236 Carson, S. 243.

237 Hendriksen, S. 192.

238 „Diese Heilung unterscheidet sich von vielen anderen dadurch, dass von keinerlei Glauben vonseiten des Mannes die Rede ist, ja, dass noch nicht einmal Raum für solchen Glauben zu sein scheint. Dieser Mann kannte noch nicht einmal den Namen Jesu (Vers 13). … Jesus unterliegt nicht den Beschränkungen der Menschen, wo Er die Werke Gottes wirkt“ Morris, S. 303-304.

239 Carson, S. 243.

240 Den Ausdruck „glücklich“ habe ich hier mit Bedacht gebraucht; denn mir scheint, dass es nur Glück oder Durchsetzungsvermögen sein kann, das einem unter diesen Umständen ein Wunder beschert.

241 „’So, wie die achtunddreißig Jahre die Schwere der Erkrankung beweisen, so beweisen das Tragen der Bettstatt und das Gehen die vollständige Heilung’ (Barrett, S. 254).“ Zitiert bei Carson, S. 244.

242 Beachten Sie, dass Johannes den Mann als „der Geheilte“ bezeichnet, während die Juden ihn nur als einen Mann sehen können, der am Sabbat eine Matte trägt.

243 „Möglicherweise ist auch eine Spur von Ironie dabei (wie sie bei der Heilung in Johannes 9 dann noch deutlicher entwickelt wird): Die Juden hören von der Wunderheilung und von dem formalen Verstoß gegen ihren Code, aber sie interessieren sich nur für den Letzteren. Sie glauben zu sehen, was wichtig ist; aber in religiöser Hinsicht sind sie geradeso blind, wie alle, die immer so sicher sind zu sehen (vgl. 9:39-41).“ Carson, S. 245.

244 Zweifellos würden sie dafür auf Textstellen wie Exodus 20:10, Nehemia 13:15 und Jeremia 17:21-22 hinweisen. Und doch war es allein „ihre Interpretation“ dieser Textstellen, dass sie so extreme und heuchlerische Anwendungen daraus ableiteten.

245 Morris weist darauf hin (S. 307, Fn. 33), dass sich das Wort für „unbemerkt gehen“ im ganzen Neuen Testament nur hier findet und dass es bedeutet, „’den Kopf beiseite drehen’ (AS), also ‚untertauchen’“.

246 Wir müssen diese Worte unseres Herrn im Lichte dessen sehen, was Er in Johannes, Kapitel 9 zu Seinen Jüngern sagte. Dort nahmen die Jünger automatisch an, dass die Blindheit des Mannes Folge irgendeiner Sünde wäre. In dem Fall traf das abernicht zu: Dieser Mann war blind geboren worden, damit Gott durch seine Heilung durch unseren Herrn verherrlicht würde. In diesem Fall hier war die Krankheit des Mannes aber tatsächlich Folge seiner Sünde (siehe auch Numeri 12:9; 2. Könige 5:25-27; Apostelgeschichte 5:1-11; 1. Korinther 5:5, 11:30). Krankheit kann also zwar die unmittelbare Folge einer Sünde sein, ist es aber nicht immer notwendigerweise.

247 Etwas Uneinigkeit herrscht über die Feinheiten des vorliegenden Imperativs (in verneinter Form: „hör auf zu ___“ ). In der Anmerkung der NET-Bibel wird dessen Betonung heruntergespielt, aber ich neige in diesem Punkt eher zu Morris’ Ansicht: „’Sündige nicht mehr’ bedeutet ‚Sündige nicht weiter’ (Goodspeed: ‚Gib die Sünde auf’). Impliziert ist, dass der Mann gesündigt hat und noch immer sündigt. Jesus ermahnt ihn eindringlich, damit zu brechen und sich mit Gott versöhnen zu lassen.“ Morris, S. 307.

248 „Tatsächlich ist das Verb hinter ‚antwortete’ (apekrinato) Aorist Medium – im Johannes-Evangelium nur hier und in Vers 19 vorkommend (man würde eher das Deponens im Aorist Passiv, aprkrithe, erwarten). Abbott (Par. 2537) vertritt die Meinung, dass diese Verbform einen juristischen Beiklang hat: Jesus antwortet auf ihre Anklage, er bringt seine Verteidigung vor. Diese Ansicht wird wohl durch die Tatsache unterstützt, dass die Mittelform dieses Verbs regelmäßig in juristischen Dokumenten angetroffen wird (MM, S. 64-65).“ Carson, S. 247.

249 „Bemerkenswert ist der Ausdruck ‚mein Vater’. So sprachen die Juden normalerweise nicht von Gott. Üblicherweise sagten sie ‚unser Vater’, und wenn sie vielleicht einmal im Gebet den Ausdruck ‚mein Vater’ benutzten, ergänzten sie ihn mit ‚im Himmel’ oder Ähnlichem, um jeden Verdacht auf Vertrautheit zu entkräften. So etwas tat Jesus nicht, hier nicht und auch anderswo nicht. In Seinem Denken stand Gott immer in engster Beziehung zu Ihm Selbst. Der Ausdruck beinhaltet also einen Anspruch, den die Juden auch nicht übersahen.“ Morris, S. 309.

250 Im griechischen Text wird oft das mit „erlösen“ zu übersetzende Wort benutzt, wenn es darum geht, das Werk unseres Herrn bei der Heilung von Menschen zu beschreiben (siehe beispielsweise Matthäus 8:25, 9:21-22; Markus 3:4, 5:23).

251 Carson, S. 240.

252 „Damit lernen wir ein Thema kennen, das für den Rest des Evangeliums wichtig bleibt. Jesus tut Seine mächtigen Werke, Seine ‚Zeichen“. Aber anstelle von Glauben rufen sie gewaltige Gegnerschaft bei den nationalen religiösen Führern hervor.“ Morris, S. 298-299.

Related Topics: Faith, Miracles

1. Pendahuluan

Buku ini terbagi atas 2 bagian. Bagian pertama membahas umat Tuhan dalam Alkitab melakukan kehendak Tuhan dalam hidup mereka. Memeriksa seluruh Alkitab dengan penelitian yang terbatas. Bagian kedua berfokus pada praktek mempelajari Firman Tuhan. Pembaca disarankan untuk membaca kedua-duanya. Setelah anda membaca bagian ini, dia seharusnya membaca bagian keduanya dalam website BSF. Dalam bagian kedua beberapa konsep yang disebutkan disini diperluas dalam satu buku tidak hanya satu paragraph.

Hal yang juga harus diperhatikan adalah penelaannya tidak lengkap. Tidak semua bagian Alkitab yang berhubungan dengan tema disebutkan. Karena ada banyak bagian Alkitab yang bisa dikutip disetiap kategori tapi itu akan membuat buku ini terlalu panjang. Bagian Alkitab yang disebutkan dalam setiap kategori sudah mencukupi, untuk meneguhkan maksud dari bagian itu.

Related Topics: Bibliology (The Written Word), Bible Study Methods

A. Kedudukan Alkitab dalam Kehidupan Orang Kristen

Tujuan dari bagian ini adalah memperlihatkan kedudukant Alkitab dalam kehidupan umat Tuhan yang terdapat di PB dan PL (perkataan wahyu yang diberikan bagi kita dalam Alkitab). Kita akan melihat wahyu Tuhan sebenarnya dimaksudkan untuk membentuk semua aspek diri mereka.

1B. Teladan Umat Tuhan dalam PL

    1C. Pembentukan Mereka dari Firman Tuhan

      1D. Kejadian 12:1-3

      Berfirmanlah TUHAN kepada Abram: Pergilah dari negerimu dan dari sanak saudaramu dan dari rumah bapamu ini ke negeri yang akan Kutunjukkan kepadamu;

      2 “Aku akan membuat engkau menjadi bangsa yang besar, dan memberkati engkau serta membuat namamu masyhur; dan engkau akan menjadi berkat.

      3 Aku akan memberkati orang-orang yang memberkati engkau, dan mengutuk orang-orang yang mengutuk engkau, dan olehmu semua kaum di muka bumi akan mendapat berkat.”

      2D. Kesimpulan

Dua belas pasal pertama dari Kejadian menulis tentang penciptaan dan kejatuhan manusia (1-3), kejahatannya dan penghakiman melalui air bah (6-9) dan pemberontakan besar-besaran dalam peristiwa menara Babel (10-11:9). Sangat jelas bahwa cerita yang menggambarkan pemanggilan Abraham diletakan setelah tercerai-berainya bangsa-bangsa dalam 11:1-10. Letak tulisan yang seperti itu menekankan anugrah Tuhan yang luar biasa, walaupun kita tidak mencari dia, dia yang mencari kita. Dia menolong ditengah penghakiman dan menghancurkan manusia yang memuja berhala (cf. Yosua 24:3, 15). Dia memanggil Abraham dan memberikannya janji yang besar dan berharga—janji yang berkaitan dengan seluruh dunia, pembentukan bangsa Israel dimana dari mereka Mesias akan datang (Gen 49:10), dan semua sejarah manusia.1 Dengan ini, seperti dalam Kejadian 1-2, Tuhan membawa kenyataan baru dan tidak hanya membentuk kehidupan Abraham, tapi juga arah sejarah umat manusia.

Tujuan saya adalah berkenan berbicara pengampunan dalam kegelapan kita, kalau tidak kita akan hilang selamanya. Seperti kita membutuhkan FirmanNya sebelum kejatuhan (Gen 1:28-30; 2:15-16, 3:8), kita juga sangat membutuhkan FirmanNya setelah kejatuhan. Wahyu yang diberikan kepada Abraham ditulis untuk keuntungan dan petunjuk bagi kita (Rom 15:4; 2 Tim 3:16-17). Itu menjadi pusat harapan para orang suci dalam PL dan dipakai sebagai Firman Tuhan untuk memelihara jiwa ratusan generasi berikutnya dari bangsa Israel (Deut 1:8; 34:4; 1 Chron 16:16; .Mazmur 105:9; Matt 1:1, 17; 3:9). Itu merupakan dasar bagi harapan datangnya Juruselamat bagi bangsa Israel (e.g. Lukas 1:46-56) dan misi gereja Yahudi yang pertama kepada orang non-Yahudi (Kisah 1:8; 3:25). Itu dibuat untuk membentuk iman dan kehidupan kita.

    2C. Identitas dan Misi Mereka Diperoleh dari Firman Tuhan

      1D. Keluaran 19: 5-6

19:5 Jadi sekarang, jika kamu sungguh-sungguh mendengarkan firman-Ku dan berpegang pada perjanjian-Ku, maka kamu akan menjadi harta kesayangan-Ku sendiri dari antara segala bangsa, sebab Akulah yang empunya seluruh bumi.

19:6 Kamu akan menjadi bagi-Ku kerajaan imam dan bangsa yang kudus. Inilah semuanya firman yang harus kaukatakan kepada orang Israel.”

      2D. Imamat 26:11-12

11 Aku akan menempatkan Kemah Suci-Ku di tengah-tengahmu dan hati-Ku tidak akan muak melihat kamu. 12 Tetapi Aku akan hadir di tengah-tengahmu dan Aku akan menjadi Allahmu dan kamu akan menjadi umat-Ku.

      3D. Yesaya 49:6 (Yesaya 11:10)

Terlalu sedikit bagimu hanya untuk menjadi hamba-Ku, untuk menegakkan suku-suku Yakub dan untuk mengembalikan orang-orang Israel yang masih terpelihara. Tetapi Aku akan membuat engkau menjadi terang bagi bangsa-bangsa supaya keselamatan yang dari pada-Ku sampai ke ujung bumi.”2

      3D. Kesimpulan

Firman Tuhan tidak hanya melahirkan bangsa Israel – yaitu bangsa yang ada karena janji anugrah Allah – tapi juga membentuk identitas dan misi bangsa. Tuhan tidak hanya memanggil mereka dengan FirmanNya tapi juga membentuk mereka. Seperti yang dikatakan dalam Keluaran 19:5 mereka menghormati identitas baru mereka sebagai Milik kesayangan Tuhan. Ini menjadi keistimewaan dan sukacita mereka, karena seluruh dunia adalah milik Tuhan. Imamat 26:11-12 juga berbicara mengenai keistimewaan mereka; mereka adalah bangsa dimana Tuhan berdiam dengan cara yang istimewa: Dia berjalan diantara mereka dan mereka menyebut diri mereka uamtNya.3 Mereka bukan lagi budak Ibrani dibawah perbudakan orang Mesir, tapi sekarang mereka bebas dan bisa berjalan dibawah Yahweh sebagai pembebas mereka (Lev 26:13). Dengan demikian kesadaran dan identitas bangsa mereka- yaitu siapa mereka dan apa yang mereka pikir tentang diri mereka – dibentuk oleh Firman Tuhan sampai akhirnya.

Disampaing keistimewaan yang diberikan Tuhan dalam rencanaNya menyelamatkan dunia, mereka juga memiliki tanggung jawab. Orang Israel yang mengenal Tuhan akan menjadi imamat rajani dan umat pilihan Allah. Istilah pertama menunjuk pada pelayanan mereka dalam dunia yang tidak peduli akan Tuhan dan jalanNya, dan yang kedua menunjuk pada karakter yang baik dan murni yang mereka tiru dari Tuhan. Mereka bertindak seperti Dia bertindak, mentaati perintahNya yang dikatakan kepada Musa dan para nabi (Lev 26; Deut 28-30).4 Mereka dipilih dengan alasan, dan melalui Firman Tuhan mereka menjadi mengerti identitas dan misi mereka yang baru yang menjadi alasan mereka dipanggil.

    3C. Berkat Materi dan Rohani Mereka Berasal dari Firman Tuhan

    Asal mula bangsa ini bisa ditemukan dalam Firman Tuhan. Mereka mengerti indentitas dan misi mereka dari Firman Tuhan. Mereka juga mengerti hubungan mereka dengan Tuhan melalui FirmanNya yang menjadi berkat bagi yang taat dan kutuk bagi yang tidak taat.

      1D. Ulangan 32:44-47

44 Lalu datanglah Musa bersama-sama dengan Yosua bin Nun dan menyampaikan ke telinga bangsa itu segala perkataan nyanyian tadi.

45 Setelah Musa selesai menyampaikan segala perkataan itu kepada seluruh orang Israel,

46 berkatalah ia kepada mereka: Perhatikanlah segala perkataan yang kuperingatkan kepadamu pada hari ini, supaya kamu memerintahkannya kepada anak-anakmu untuk melakukan dengan setia segala perkataan hukum Taurat ini.

47Sebab perkataan ini bukanlah perkataan hampa bagimu, tetapi itulah hidupmu, dan dengan perkataan ini akan lanjut umurmu di tanah, ke mana kamu pergi, menyeberangi sungai Yordan untuk mendudukinya.

      2D. Yosua 1:8

8 Janganlah engkau lupa memperkatakan kitab Taurat ini, tetapi renungkanlah itu siang dan malam, supaya engkau bertindak hati-hati sesuai dengan segala yang tertulis di dalamnya, sebab dengan demikian perjalananmu akan berhasil dan engkau akan beruntung.

      3D. Yesaya 66:2b

Tetapi kepada orang inilah Aku memandang: kepada orang yang tertindas dan patah semangatnya dan yang gentar kepada firman-Ku.

      4D. Kesimpulan

Bangsa Israel diberikan tugas untuk taat pada Yahweh, memujiNya dengan benar, menjadi teladan bagi bangsa-bangsa, dan menduduki tanah perjanjian, tapi dia hanya bisa memenuhi panggilannya kalau generasinya yang sekarang dan yang akan datang mengenal dan taat pada Firman Tuhan yang diberikan melalui Musa (cf. Exod 4:12-16). Firman Tuhan yang ditaati dan dimengerti dengan iman membawa bangsa Israel memduduki tanah perjanjian. Ketika mereka tidak taat seperti dalam hari sabat dan larangan menyembah berhala mereka dibuang ke Asiria dan Babilon. Singkatnya, kita harus memperhatikan hal ini baik-baik seperti kata Musa bahwa janji Tuhan akan menjadi berkat bagi yang taat dan kutuk bagi yang tidak taat tidak hanya kata yang kosong untuk bangsa Israel; Itulah hidup mereka. Yesaya berkata bahwa Tuhan memperhatikan orang yang rendah hati dan gentar pada FirmanNya! Kita bertanggung jawab untuk taat pada FirmanNya, dengan membaca dan merenungkannya, dan Tuhan bertanggung jawab untuk memberkati. Kehidupan sehari-hari bangsa Israel diatur oleh ketaatannya pada Firman Tuhan. Demikian juga dengan kita.

    4C. Mereka Mengerti Tujuannya dari Firman Tuhan

      1D. Kejadian 12:3

12:3 Aku akan memberkati orang-orang yang memberkati engkau, dan mengutuk orang-orang yang mengutuk engkau, dan olehmu semua kaum di muka bumi akan mendapat berkat.

      2D. Yesaya 2; 11; Micah 4; Matt 8:11
      3D. Kesimpulan

Kejadian 12 menunjukan tujuan bangsa Israel yang mencakup berkat bagi seluruh dunia. Bagian Alkitab diYesaya, Micah, and Matius menunjukan bahwa bangsa Israel menantikan curahan berkat yang belum pernah terjadi dalam sejarah dunia (melalui Juruselamat mereka). Maksdunya adalah kalau mereka tidak pernah meluangkan waktu mengerti Firman yang dinyatakan Tuhan maka mereka tidak akan bisa mengerti semua yang Dia kehendaki untuk mereka.

2B. Teladan dari Tuhan Yesus

    Yesus Kristus merupakan contoh terbaik dalam Alkitab yang menjalani hidupnya sesuai dan mengajar Firman Tuhan. Karena Dia tidak memiliki Alkitab, Dia mengenali suara Tuhan dalam kata-kata Musa dan dalam para nabi dan Dia dengan benar memperhatikan apa yang dituliskan. Dia juga mengajar yang lain. Mari kita lihat.

    1C. Dalam KehidupanNya

      1D. Matius dan “Formula Pemenuhan”

Kelahiran dari anak dara (1:22; Yesaya 7:14), Yesus keluar dari Mesir (2:15; Hosea 11:1), Herodes mencoba membunuh Yesus (2:17; Jer 31:15), Yesus kembali keNazaret (2:23; prophets) dan perpindahan mendadak keKapernaum (4:14; Isa 9:1-2), pelayanan penyembuhan (8:17; Isa 53:4), pelayanan terhadap orang non-yahudi (12:17; Isa 42:1-4), mengajar dengan perumpamaan (13:35; Mazmur 78:2), perjalanan kemenangan (21:4; Zech 9:9), penghianatan sampai penyaliban (26:56; prophets), dan masalah 30 uang perak (27:9; cf. Zech 12:11-12; Jer 18:1-4; 19:1-3) semua digambarkan oleh Matius sebagai pemenuhan nubuat PL. Sepertinya seluruh kehidupan Yesus sudah diketahui dalam PL sesuai dengan Firman Tuhan.

      2D. Yesus sebagai “The Son of Man”
      1E. Daniel 7:13-14

      7:13 “Aku terus melihat dalam penglihatan malam itu, tampak datang dengan awan-awan dari langit seorang seperti anak manusia; datanglah ia kepada Yang Lanjut Usianya itu, dan ia dibawa ke hadapan-Nya.

      7:14 Lalu diberikan kepadanya kekuasaan dan kemuliaan dan kekuasaan sebagai raja, maka orang-orang dari segala bangsa, suku bangsa dan bahasa mengabdi kepadanya. Kekuasaannya ialah kekuasaan yang kekal, yang tidak akan lenyap, dan kerajaannya ialah kerajaan yang tidak akan musnah.

      2E. Mark 8:31; 9:31; 10:33

      8:31 Kemudian mulailah Yesus mengajarkan kepada mereka, bahwa Anak Manusia harus menanggung banyak penderitaan dan ditolak oleh tua-tua, imam-imam kepala dan ahli-ahli Taurat, lalu dibunuh dan bangkit sesudah tiga hari .

      3E. Matius 24:30

      Pada waktu itu akan tampak tanda Anak Manusia di langit dan semua bangsa di bumi akan meratap dan mereka akan melihat Anak Manusia itu datang di atas awan-awan di langit dengan segala kekuasaan dan kemuliaan-Nya

      4E. Kesimpulan

      Yesus memiliki banyak gelar (cf. Yohanes 1), tapi secara khusus Dia menggunakan “Anak Manusia” Kata itu hanya digunakan oleh Yesus sendiri dan belum pernah oleh orang lain dalam gereja mula-mula (seperti yang ditulis dalam Kisah dan surat-surat) untuk menyebut namaNya (cf. Kisah 7:56). Tandanya datang dari Daniel 7:13-14 dan digunakan secara terbatas diantara orang Yahuni pada masa Yesus (cf. 1 Enoch; 4 Ezra). Inilah alasan mengapa Dia memilih ini daripada “Christos” (Messiah) yang mengandung banyak arti politik. Yesus bisa menggabungkan baik motif pelayan yang menderita seperti dalam Yesaya (Isa 53) dan keagungan dalam Daniel 7:13-14. Dengan cara ini dia bisa menangkap baik kedatanganNya yang sekarang (Mark 8:31) juga kedatanganNya yang kedua kali dalam satu petunjuk (Matt 24:30).5 Maksudnya bagi kita adalah Dia melihat Firman untuk mengerti identitas dan misiNya.

    2C. PelayananNya

      1D. Pandangan Kristen Terhadap Alkitab6
      1E. Yohanes 10:34-35

      10:34 Kata Yesus kepada mereka: Tidakkah ada tertulis dalam kitab Taurat kamu: Aku telah berfirman: Kamu adalah allah?

      10:35 Jikalau mereka, kepada siapa firman itu disampaikan, disebut allah--sedang Kitab Suci tidak dapat dibatalkan -

      2E. Kesimpulan

      Apa yang ingin Yesus maksudkan melalui Mazmur 82:6 adalah bahwa jika Tuhan menunjuk mahluk lain atau malaikat sebagai “allah”, kenapa orang Yahudi menuduhNya menghujat kalau Dia menyatakan diri sebagai Anak Allah sebab Firman tidak bisa salah. Dia pergi dari Bapa, dikirim kedunia dan menjalankan hubungan yang khusus pada Bapa. Apa yang dimaksud disini adalah untuk mengenali dan menghargai pandangan Yesus yang sangat menghormati kebenaran Alkitab. Bagi Dia itu tidak bisa “dihancurkan”

      2D. Tujuan PelayananNya
      1E. Matius 5:17-20

      5:17 Janganlah kamu menyangka, bahwa Aku datang untuk meniadakan hukum Taurat atau kitab para nabi. Aku datang bukan untuk meniadakannya, melainkan untuk menggenapinya.

      5:18 Karena Aku berkata kepadamu: Sesungguhnya selama belum lenyap langit dan bumi ini, satu iota atau satu titikpun tidak akan ditiadakan dari hukum Taurat, sebelum semuanya terjadi.

      5:19 Karena itu siapa yang meniadakan salah satu perintah hukum Taurat sekalipun yang paling kecil, dan mengajarkannya demikian kepada orang lain, ia akan menduduki tempat yang paling rendah di dalam Kerajaan Sorga; tetapi siapa yang melakukan dan mengajarkan segala perintah-perintah hukum Taurat, ia akan menduduki tempat yang tinggi di dalam Kerajaan Sorga.

      5:20 Maka Aku berkata kepadamu: Jika hidup keagamaanmu tidak lebih benar dari pada hidup keagamaan ahli-ahli Taurat dan orang-orang Farisi, sesungguhnya kamu tidak akan masuk ke dalam Kerajaan Sorga

      2E. Kesimpulan

      Ada banyak pertanyaan menarik seputar interpretasi bagian Alkitab ini tentang seluruh pelayanan Yesusdan hubungan PL dan PB. Kita tidak bisa menjelaskan semua pertanyaan itu disini, tapi mungkin cara terbaik menghargai ayat ini adalah sbb: (1) Ay. 17 menunjuk pada pengajaran dan kehendak Yesus yang memenuhi hukum taurat dan para nabi dimana “hukum taurat dan para nabi” dilihat dari kemampuan mereka melihat kedepan. Yesus memenuhinya sebagai Mesias yang dimaksud. Keseluruhan bagian Alkitab ini diwarnai oleh penggunaan kata “pemenuhan” yang memiliki hubungan eskatologi dan kerajaan yang penting dalam Matius7; (2) Ay. 18 memperlihatkan masalah lain. Sepertinya memperbesar apa yang dikatakan Yesus dalam Ay. 17 dan menunjukan pada Matius bahwa hukum yang diinterpretasikan dan dipenuhi oleh Yesus akan tetap berdampak selamanya; (3) v. 19 menunjuk pada perintah hukum taurat dan para nabi dalam PL yang diinterpretasi serta dilakukan oleh Yesus, dan (4) Ay. 20 menunjuk pada tuntutan sempurna dari hukum taurat, sebagai contoh, dalam 5:21-48.

      Untuk kita, kita memperhatikan pandangan Kristus yang sangat menghargai Firman Tuhan dalam bagian Alkitab ini. Dia menghargai seluruh pelayananNya dengan Firman Tuhan dalam PL dan memenuhinya. Dengan ini Dia konsisten bersama dengan orang suci dalam PL yang juga sangat menghargai Firman Tuhan.

      3D. Pembelaan Terhadap PelayananNya
      1E. Yohanes 5:37-40

      5:37 Bapa yang mengutus Aku, Dialah yang bersaksi tentang Aku. Kamu tidak pernah mendengar suara-Nya, rupa-Nyapun tidak pernah kamu lihat,

      5:38 dan firman-Nya tidak menetap di dalam dirimu, sebab kamu tidak percaya kepada Dia yang diutus-Nya.

      5:39 Kamu menyelidiki Kitab-kitab Suci, sebab kamu menyangka bahwa oleh-Nya kamu mempunyai hidup yang kekal, tetapi walaupun Kitab-kitab Suci itu memberi kesaksian tentang Aku,

      5:40 namun kamu tidak mau datang kepada-Ku untuk memperoleh hidup itu

      2E. Kesimpulan

      Yohanes 5:31-47 terlihat seperti gambaran penghakiman dari PL seperti dalam Yesaya 43:8-13. Yesus memberikan beberapa pembelaan terhadap pernyataanNya. Termasuk: (1) pengakuan dari Bapa (vv. 32, 37) yang meneguhkan kesaksian ini: (2) Yohanes the Baptist (vv. 33-35); (3) karya Yesus yang diberikan Bapa untuk diselesaikan (v. 36); (4) Alkitab (vv. 37-40), dan Musa sendiri (vv. 45-47). Sekali lagi Yesus mengatakan bahwa hidup dan pelayananNya ada dalam Alkitab dan Alkitab menunjuk pada Dia serta mereka yang membacanya dengan benar akan datang padaNya supaya hidup. Bagi Yesus, membaca Alkitab untuk bisa mengenal Dia sangat penting dalam kehidupan orang Kristen.

      4D. Dasar Ajaran Rohani dan EtikaNya:: Shema dari PL
      1E. Mark 12:29-31

      12:29 Jawab Yesus: Hukum yang terutama ialah: Dengarlah, hai orang Israel, Tuhan Allah kita, Tuhan itu esa.

      12:30 Kasihilah Tuhan, Allahmu, dengan segenap hatimu dan dengan segenap jiwamu dan dengan segenap akal budimu dan dengan segenap kekuatanmu.

      12:31 Dan hukum yang kedua ialah: Kasihilah sesamamu manusia seperti dirimu sendiri. Tidak ada hukum lain yang lebih utama dari pada kedua hukum ini.

      2E. Kesimpulan

      Dasar pengajaran etika Yesus datang dari PL, dimengerti dan dijelaskan oleh Dia. Menjawab pertanyaan guru hukum taurat, Yesus memberikan 2 perintah tidak hanya satu. Perintah ini datang dari Ulangan 6:4-5 dan Imamat 19:18. Dikenal bersama dengan Bilangan 13:37-41 sebagai Shema dalam liturgy Ibrani. Shema adalah arti penting dari “mendengar” orang Ibrani dan nama itu diambil dari kata pertama dalam Ulangan 6:4. Sekali lagi, Yesus mengerti hidup kita dibimbing oleh hal yang ada dalam PL ini.

    3C. Pencobaan dan Peperangan RohaniNya

      1D. Matius 4:1-11

4:1 Maka Yesus dibawa oleh Roh ke padang gurun untuk dicobai Iblis.

4:2 Dan setelah berpuasa empat puluh hari dan empat puluh malam, akhirnya laparlah Yesus.

4:3 Lalu datanglah si pencoba itu dan berkata kepada-Nya: Jika Engkau Anak Allah, perintahkanlah supaya batu-batu ini menjadi roti.

4:4 Tetapi Yesus menjawab: Ada tertulis: Manusia hidup bukan dari roti saja, tetapi dari setiap firman yang keluar dari mulut Allah.

4:5 Kemudian Iblis membawa-Nya ke Kota Suci dan menempatkan Dia di bubungan Bait Allah,

4:6 lalu berkata kepada-Nya: Jika Engkau Anak Allah, jatuhkanlah diri-Mu ke bawah, sebab ada tertulis: Mengenai Engkau Ia akan memerintahkan malaikat-malaikat-Nya dan mereka akan menatang Engkau di atas tangannya, supaya kaki-Mu jangan terantuk kepada batu.

4:7 Yesus berkata kepadanya: Ada pula tertulis: Janganlah engkau mencobai Tuhan, Allahmu!

4:8 Dan Iblis membawa-Nya pula ke atas gunung yang sangat tinggi dan memperlihatkan kepada-Nya semua kerajaan dunia dengan kemegahannya,

4:9 dan berkata kepada-Nya: Semua itu akan kuberikan kepada-Mu, jika Engkau sujud menyembah aku.

4:10 Maka berkatalah Yesus kepadanya: Enyahlah, Iblis! Sebab ada tertulis: Engkau harus menyembah Tuhan, Allahmu, dan hanya kepada Dia sajalah engkau berbakti!

4:11 Lalu Iblis meninggalkan Dia, dan lihatlah, malaikat-malaikat datang melayani Yesus.

      2D. Kesimpulan

Pengalaman puasa dan cobaan Yesus sejalan dengan apa yang dialami bangsa Israel di padang (cf. Ulangan 8). Tapi kalau mereka gagal, Yesus berhasil dalam ujian. Cobaan pertama adalah memerintahkan batu menjadi roti (4:4) adalah cobaan bagi Yesus untuk menggunakan kuasa diluar misiNya. Seperti yang dikutip dalam Ulangan 8:3 bahwa manusia tidak hidup dari roti saja tapi dari setiap Firman yang keluar dari mulut Allah. Pencobaan kedua (4:6), Setan mengutip Mazmur 91:11-12 (janji pemeliharaan Allah) dan menggunakannya dengan salah, untuk mencobai Yesus. Sekali lagi Yesus menjawab dengan mengutip Ulangan 6:16: “jangan mencobai Tuhan Allahmu.” Cobaan ketiga dan yang terakhir adalah setan mendorong Yesus tunduk kepada dia.gambaran yang kontras dalam 3:17. Dia harus tunduk dan menyembah setan sebagai upahnya akan diberikan semua kerajaan dunia. Yesus kembali mengutip Alkitab. Kali ini, Ulangan 6:13: “engkau harus menyembah Tuhan Allahmu dan hanya kepada Dia saja engkau berbakti.” Yesus tidak akan menyembah kerajaan dunia. Semua akan diberikan kepadaNya pada waktunya ketika dipenuhinya misi Tuhan untuk menderita. Yesus memberikan kepada kita teladan mengenal dan mentaati Firman Tuhan sehingga kita taat pada Yesus dan menikmati kemenangan dalam pertempuran kita melawan kuasa kegelapan (cf. 2 Cor 10: 5; Eph 6:17).

    4C. KematianNya, KebangkitanNya, dan Pemberitaan Injil

      1D. Lukas 24:44-47

24:44 Ia berkata kepada mereka: Inilah perkataan-Ku, yang telah Kukatakan kepadamu ketika Aku masih bersama-sama dengan kamu, yakni bahwa harus digenapi semua yang ada tertulis tentang Aku dalam kitab Taurat Musa dan kitab nabi-nabi dan kitab Mazmur.

24:45 Lalu Ia membuka pikiran mereka, sehingga mereka mengerti Kitab Suci.

24:46 Kata-Nya kepada mereka: Ada tertulis demikian: Mesias harus menderita dan bangkit dari antara orang mati pada hari yang ketiga,

24:47 dan lagi: dalam nama-Nya berita tentang pertobatan dan pengampunan dosa harus disampaikan kepada segala bangsa, mulai dari Yerusalem.

      2D. Kesimpulan

Dalam ayat ini Yesus menyatakan bahwa penderitaan dan kebangkitanNya dan pemberitaan injil keseluruh bangsa ditulis dalam PL. Dan PL adalah Firman Tuhan bukan hanya pikiran manusia maka harus dipenuhi.

    5C. Kedatangan Kedua Kali, Penghakiman, dan PemerintahanNya

      1D. Matius 24:30; 25:31-32

24:30 Pada waktu itu akan tampak tanda Anak Manusia di langit dan semua bangsa di bumi akan meratap dan mereka akan melihat Anak Manusia itu datang di atas awan-awan di langit dengan segala kekuasaan dan kemuliaan-

25:31 Apabila Anak Manusia datang dalam kemuliaan-Nya dan semua malaikat bersama-sama dengan Dia, maka Ia akan bersemayam di atas takhta kemuliaan-Nya.

25:32 Lalu semua bangsa akan dikumpulkan di hadapan-Nya dan Ia akan memisahkan mereka seorang dari pada seorang, sama seperti gembala memisahkan domba dari kambing.

      2D. Kesimpulan

Bagian Alkitab ini didasarkan pada Daniel 7:13-14 dan Yesus mengerti kedatangan, penghakiman, dan pemerintahanNya dalam terang nubuat Daniel tentamg “seorang seperti Anak Manusia.” Sekali lagi kita menemukan Dia menggunakan Firman untuk mendefinisikan baik pekerjaan dan cara kita sebagai pengikut harus berpikir tentang Dia.

3B. Teladan dari Gereja Mula-Mula dalam Kisah Para Rasul

    1C. Pembentukan dan Identitas Mereka

      1D. Kisah 2:17-21

2:17 Akan terjadi pada hari-hari terakhir--demikianlah firman Allah--bahwa Aku akan mencurahkan Roh-Ku ke atas semua manusia; maka anak-anakmu laki-laki dan perempuan akan bernubuat, dan teruna-terunamu akan mendapat penglihatan-penglihatan, dan orang-orangmu yang tua akan mendapat mimpi.

2:18 Juga ke atas hamba-hamba-Ku laki-laki dan perempuan akan Kucurahkan Roh-Ku pada hari-hari itu dan mereka akan bernubuat.

2:19 Dan Aku akan mengadakan mujizat-mujizat di atas, di langit dan tanda-tanda di bawah, di bumi: darah dan api dan gumpalan-gumpalan asap.

2:20 Matahari akan berubah menjadi gelap gulita dan bulan menjadi darah sebelum datangnya hari Tuhan, hari yang besar dan mulia itu.

2:21 Dan barangsiapa yang berseru kepada nama Tuhan akan diselamatkan.

      2D. Kesimpulan

Kutipan Petrus dari Yoel 2:28-32 menunjukan bahwa dia mengerti asal dan identitas gereja menurut PL. Bagi dia gereja adalah komunitas yang dibentuk oleh kedatangan dan karya Roh Kudus yang dijanjikan. Meliputi pemberian karunia menagajar, tidak hanya kepada beberapa orang pembicara dalam umat Tuhan, tapi bagi pria dan wanita, orang merdeka dan juga budak. Semua akan menikmati karunia ini kata Petrus, dan banyak yang akan menerima visi dan mimpi. Karya baru dari Tuhan ini dalam pikiran petrus dihubungakan dengan hari Tuhan dan waktu dimana orang yang memanggil nama Tuhan akan diselamatkan.

    2C. Persekutuan dan Berkat Mereka (Kisah 2:42; 17:11)

      1D. Kisah 2:42

Mereka bertekun dalam pengajaran rasul-rasul dan dalam persekutuan. Dan mereka selalu berkumpul untuk memecahkan roti dan berdoa.

      2D. Kesimpulan

Gereja mula-mula mempertahankan komitmen pengajaran para rasul, karena mereka yang bersama dengan Yesus dan sejak Pentakosta menunjukan kuasa karya Roh Kudus. Persekutuan mereka satu sama lain ditunjukan oleh focus pengajaran rasul. Dijelaskan kepada mereka siapa mereka sebenarnya. Pengajaran dari rasul pasatu memasukan tradisi asal, pelayanan, kematian dan kebangkitan serta kenaikan Yesus dari Nazaret juga arti keselamatan dan hidup menyenangkan Tuhan. Kita juga harus memberikan diri kita pada ajaran para rasul yang sekarang dalam bentuk Alkitab.

    3C. Misi Mereka

      1D. Kisah 3:25

3:25 Kamulah yang mewarisi nubuat-nubuat itu dan mendapat bagian dalam perjanjian yang telah diadakan Allah dengan nenek moyang kita, ketika Ia berfirman kepada Abraham: Oleh keturunanmu semua bangsa di muka bumi akan diberkati.

      2D. Kesimpulan

Petrus, sebagai wakil gereja mula-mula mengerti misi mereka sesuai dengan Kejadian 12:3; 22:18, dan 26:4 dan perjanjian Tuhan dengan Abraham. Bagi saya Petrus pada saat itu tidak benar-benar mengerti signifikansi tawaran injil secara universal (see Kisah 10-11), dia mengambil petunjuk bagi misi gereja dari tulisan PL ini. Lihat juga penggunaan Ulangan 18:15, 18-19 dalam Kisah 3:22.

    4C. Tujuan Mereka

      1D. Kisah 3:19-22

3:19 Karena itu sadarlah dan bertobatlah, supaya dosamu dihapuskan,

3:20 agar Tuhan mendatangkan waktu kelegaan, dan mengutus Yesus, yang dari semula diuntukkan bagimu sebagai Kristus.

3:21 Kristus itu harus tinggal di sorga sampai waktu pemulihan segala sesuatu, seperti yang difirmankan Allah dengan perantaraan nabi-nabi-Nya yang kudus di zaman dahulu.

3:22 Bukankah telah dikatakan Musa: Tuhan Allah akan membangkitkan bagimu seorang nabi dari antara saudara-saudaramu, sama seperti aku: Dengarkanlah dia dalam segala sesuatu yang akan dikatakannya kepadamu.

      2D. Kesimpulan

Kedatangan Kristus, tujuan gereja, dan pengangkatan semua orang disebut pemulihan semuanya. Kata “pemulihan” mengingatkan para nabi dan keselamatan eskatologi bangsa Israrel (see Kisah 1:6; Jer 15:19; 16:15; 24:6; 50:19; Ezek 16:55; Hos 11:11). Dalam rangka menjelaskan masa depan, Petrus melihat Firman, dari nabi suci Tuhan.

    5C. Contoh dari Berea

      1D. Kisah 17:11

Orang-orang Yahudi di kota itu lebih baik hatinya dari pada orang-orang Yahudi di Tesalonika, karena mereka menerima firman itu dengan segala kerelaan hati dan setiap hari mereka menyelidiki Kitab Suci untuk mengetahui, apakah semuanya itu benar demikian.

      2D. Kesimpulan

Orang Yahudi di Berea sangat dipuji oleh Lukas. Mereka teladan karena mereka mendengar apa yang dikatakan Paulus dan menerima berita injil dengan sangat, tapi kemudian mereka membandingkannya dengan PL. Jika kita juga punya pikiran yang baik maka kita juga akan menguji semuanya dengan Firman Tuhan.

4B. Teladan Para Rasul dan Gereja Mereka

    1C. Otoritas Para Rasul

      1D. 1 Cor 14:37-38/2 Petrus 3:16/Efesus 2:20

14:37 Jika seorang menganggap dirinya nabi atau orang yang mendapat karunia rohani, ia harus sadar, bahwa apa yang kukatakan kepadamu adalah perintah Tuhan.

14:38 Tetapi jika ia tidak mengindahkannya, janganlah kamu mengindahkan dia.

      2D. Kesimpulan

Paulus dalam perselisihannya dengan orang Korintus, lebih dari sekali mengingatkan mereka otoritas yang diberikan Tuhan kepada dirinya dan mereka harus tunduk. Jika mereka menolak otoritas pengajaran Paulus, mereka juga akan ditolak. Jika kita menolak ajarannya, kita juga akan ditolak oleh Tuhan sendiri.8 Sebaliknya, mereka yang menyatakan diri berkarunia rohani, akan mengenali otoritas yang diberikan Tuhan kepada Paulus; dia memang jurubicara Tuhan bagi orang Korintus (2 Cor 5:20), penerima wahyu yang baru (cf. Eph 3:5), dan juru bicara Tuhan bagi kita juga. Pengajarannya dihargai oleh gereja sebagai Firman Tuhan.

    2C. Penekanan Mereka akan Firman Tuhan

      1D. Roma 15:4

Sebab segala sesuatu yang ditulis dahulu, telah ditulis untuk menjadi pelajaran bagi kita, supaya kita teguh berpegang pada pengharapan oleh ketekunan dan penghiburan dari Kitab Suci.

      2D. 1 Tesalonika 2:13

Dan karena itulah kami tidak putus-putusnya mengucap syukur juga kepada Allah, sebab kamu telah menerima firman Allah yang kami beritakan itu, bukan sebagai perkataan manusia, tetapi--dan memang sungguh-sungguh demikian--sebagai firman Allah, yang bekerja juga di dalam kamu yang percaya.

      3D. 2 Tim 3:14-17

3:14 Tetapi hendaklah engkau tetap berpegang pada kebenaran yang telah engkau terima dan engkau yakini, dengan selalu mengingat orang yang telah mengajarkannya kepadamu.

3:15 Ingatlah juga bahwa dari kecil engkau sudah mengenal Kitab Suci yang dapat memberi hikmat kepadamu dan menuntun engkau kepada keselamatan oleh iman kepada Kristus Yesus.

3:16 Segala tulisan yang diilhamkan Allah memang bermanfaat untuk mengajar, untuk menyatakan kesalahan, untuk memperbaiki kelakuan dan untuk mendidik orang dalam kebenaran.

3:17 Dengan demikian tiap-tiap manusia kepunyaan Allah diperlengkapi untuk setiap perbuatan baik. (cf. Kisah 20:32).

      4D. Yakobus 1:21-25

1:21 Sebab itu buanglah segala sesuatu yang kotor dan kejahatan yang begitu banyak itu dan terimalah dengan lemah lembut firman yang tertanam di dalam hatimu, yang berkuasa menyelamatkan jiwamu.

1:22 Tetapi hendaklah kamu menjadi pelaku firman dan bukan hanya pendengar saja; sebab jika tidak demikian kamu menipu diri sendiri.

1:23 Sebab jika seorang hanya mendengar firman saja dan tidak melakukannya, ia adalah seumpama seorang yang sedang mengamat-amati mukanya yang sebenarnya di depan cermin.

1:24 Baru saja ia memandang dirinya, ia sudah pergi atau ia segera lupa bagaimana rupanya.

1:25 Tetapi barangsiapa meneliti hukum yang sempurna, yaitu hukum yang memerdekakan orang, dan ia bertekun di dalamnya, jadi bukan hanya mendengar untuk melupakannya, tetapi sungguh-sungguh melakukannya, ia akan berbahagia oleh perbuatannya.

      5D. 1 Petrus 2:1-3

2:1 Karena itu buanglah segala kejahatan, segala tipu muslihat dan segala macam kemunafikan, kedengkian dan fitnah.

2:2 Dan jadilah sama seperti bayi yang baru lahir, yang selalu ingin akan air susu yang murni dan yang rohani, supaya olehnya kamu bertumbuh dan beroleh keselamatan,

2:3 jika kamu benar-benar telah mengecap kebaikan Tuhan.

      6D. Kesimpulan

Ada banyak teks lain yang bisa kita pilih disini. Walaupun begitu ini sudah cukup untuk menunjukan Firman Tuhan diberikan untuk memberikan kita kuasa, ketahanan, dan harapan (Rom 15:4). Karya Tuhan dalam kita orang percaya dan memampukan kita untuk meneladani karakter Tuhan didalam penyiksaan. (1 Thess 2:13). Firman Tuhan juga mampu menyelamatkan kita, melatih kita dalam kebenaran, dan mempersiapkan kita untuk masuk kedalam pelayanan bagi Tuhan. Dengan kata lain, Firman Tuhan yang menyucikan kita, seperti pada bangsa Israel, dan memperlengkapi kita untuk pelayanan (2 Tim 3:14-17). Yakobus juga berkata bahwa Firman menyelamatkan jiwa kita dan harus ditaati kalau tidak ingin jatuh kedalam kegelapan rohani dan penipuan. Tapi jika taat membawa berkat (Yakobus 1:21-25). Akhirnya, melalui pernyataan Petrus bahwa Firman Tuhan memberitahukan kepada kita siapa Tuhan. Hal ini tentu saja sesuai dengan apa yang diajarkan Yesus (Yohanes 6:63; 17:17).

5B. Teladan Para Martir dalam Wahyu

    1C. Wahyu 1:2, 9; 6:9, 20:4

    Dan ketika Anak Domba itu membuka meterai yang kelima, aku melihat di bawah mezbah jiwa-jiwa mereka yang telah dibunuh oleh karena firman Allah dan oleh karena kesaksian yang mereka miliki. (6:9). The reader is encouraged to look up the other verses listed here to see the pattern Yohanes was painting for his readers.

    2C. Wah 3:8, 10

    “Aku tahu segala pekerjaanmu: lihatlah, Aku telah membuka pintu bagimu, yang tidak dapat ditutup oleh seorangpun. Aku tahu bahwa kekuatanmu tidak seberapa, namun engkau menuruti firman-Ku dan engkau tidak menyangkal nama-Ku.

    3C. Kesimpulan

    Maksud utama dari semua ayat ini adalah orang Kristen bisa mengharapkan tantangan dalam menjaga Firman Tuhan, seperti memegang Injil dan kehidupan yang menyenangkan Dia. Dalam banyak kasus tantangan ini bisa membawa kematian, seperti yang dijelaskan Yohanes. Sebaliknya Tuhan memerintahkan gereja di Filadelfia untuk menjaga Firman Tuhan dan tidak menyangkal Kristus.

6B. Kesimpulan dari Pengajaran Alkitab

    Apa yang bisa kita simpulkan tentang kedudukan Firman Tuhan dalam hidup orang Kristen dari penyelidikan yang singkat ini? Ada beberapa hal: Itu menjelaskan keselamatan kita dan bagaimana kita menjadi orang Kristen. Itu mengarahkan kita pada identitas kita dalam Kristus dan Misi yang diberikan Tuhan bagi kita. Itu memberikan berkat yang direncanakan Tuhan bagi kita dan memberitahukannya. Itu menyediakan kuasa, ketekunan, dan harapan dalam kehidupan Kristen untuk melayani dalam kerajaanNya

    Semua ini bisa disimpulkan dalam 4 kata penting: Pertama, kita bisa mengatakan bahwa Firman Tuhan berotoritas dalam iman dan praktek. Ini adalah Firman Tuhan bagi kita untuk menunjukan pada kita bagaimana hidup dalam persekutuan dengan Dia dan menyenangkan Dia dalam hidup kita. Gagal mengenal hal ini membawa penghakiman. Kedua, Kita bisa katakana bahwa Firman Tuhan cukup untuk pengudusan kita dan pelayanan bagi Tuhan (2 Tim 3:14-17). Ketiga, kita bisa katakan bahwa Firman Tuhan perlu bagi keselamatan, penyucian, dan pemuliaan kita. Itu diperlukan untuk semua pikiran dan tindakan dan tanpa itu kita tersesat dalam kegelapan (Mazmur 119:105). Keempat, kita bisa katakan bahwa walaupun ada kesulitan dalam menginterpretasikan Firman Tuhan, sangat jelas mengajarkan tindakan penyelamatan dalam Kristus dan kebutuhan kita untuk bertobat dan iman. Respon kita kemudian terhadap otoritas, kecukupan, dan kejelasan, harus dibaca, dipelajari, direnungkan dan didoakan serta dilakukan. Tujuan utama kita adalah mengenal Dia melalui FirmanNya dan taat apa yang diperintahkan, walaupun ada tantangan dari dunia dan ibliss.


1 Tema anugrah Allah dalam memilih, memanggil, dan menyelamatkan Abraham sangat jelas. Tentu saja kedaulatan pengampunan, anugrah, dan berkat adalah tema utama dalam kitab Kejadian, sebagai contoh, dalam syarat korban pengganti untuk manusia (Gen 3:21) dan penyelamatan Nuh dan keluarganya. Terdapat banyak kesamaan antara pemanggilan Nuh dan Abraham – kesamaan yang menunjukan anugrah Tuhan dan kuasa FirmanNya dalam kehidupan mereka. Dalam kedua kasus panggilan Tuhan datang ditengah-tengah penghakiman dan melibatkan Tuhan berbicara kepada mereka (8:15; 12:1) dan memanggil mereka keluar dari situasi mereka (8:16; 12:1). Sebagai respon, keduanya memuji dengan mendirikan perahu (8:20; 12:7) dan berkat datang melalui Firman, sekarang ditulis bagi kita (9:1, 9; 12:1-3).

2 Bagian ini bisa diambil secara kolektif untuk menunjuk bangsa keseluruhan atau sendiri untuk menunjuk Mesias. Keduanya sama. Dalam pelayanan kepada non yahudi, juga merupakan tanggung jawab orang Yahusi – tanggung jawab yang hanya dilakukan oleh Yesus sebagai Yahudi secara keseluruhan (Lukas 2:32) dan dinyatakan oleh Paulus dan diambil sebagai mandat (Kisah 13:46-47). Siapapun yang memiliki pengetahuan akan Tuhan harus membagikannya, jangan menyembunyikannya (Matt 5:14-16).

3 Gambaran “berjalan” mengambil ide hubungan yang dilihat dalam cerita patriarchal. Enoch, Nuh dan Abraham semua berjalan dengan Tuhan (Gen 5:22; 6:9; 17:1). Disini dikatakan bahwa Tuhan berjalan bersama diantara umatNya. Kita bisa pikir Kristus yang sudah dimuliakan berjalan diantara gerejanya dalam Wahyu 2-3.

4 Imamat 26 bisa disingkat (1) berkat (26:3-13); (2) kutukan “7 kali lipat” (26:14-39), dan harapan pemulihan (26:40-45). Berkat termasuk hujan, tanah yang baik dan kondisi pertumbuhan, damai, dan kehadiran Tuhan diantara mereka. Kutukan termasuk hasil yang buruk, hama, kekalahan dalam perang, binatang liar, perang, penyakit, dan akhirnya pembuangan.

5 Untuk diskusi singkat akan gelar “Anak Manusia” hubungi, I. H. Marshall, “Son of Man,” in Dictionary of Jesus and the Gospels, ed. Yoel B. Green, Scot McKnight, and I. Howard Marshall (Downers Grove, IL: InterVarsity, 1996), 775-81.

6 Untuk diskusi lebih lanjut tentang pandangan Kristus terhadap Alkitab lihat Yohanes W. Wenham, “Christ’s View of Scripture,” in Inerrancy, ed. Norman L. Geisler (Grand Rapids: Zondervan, 1980), 1-36.

7 Lihat diskusi kita pada IA. 2B. 1C.. 1D

8 Dalam 14:38 maksud Paulus mungkin mereka yang tidak mengakui otoritasnya akan dibiarkan oleh Paulus, anggota gereja Korintus, gereja lain, bahkan mungkin Tuhan.

Related Topics: Bibliology (The Written Word), Spiritual Life

B. Prinsip Mempelajari Alkitab: 4 Komponen Kunci

1B. Masalah Penerimaan: “Orang yang Gentar akan FirmanKu”

    Banyak kesempatan sewaktu Yesus berbicara pesan tentang natur dari Kerajaan Allah, Dia menyimpulkan dengan kalimat tersembunyi: “Siapa mempunyai telinga untuk mendengar, hendaklah ia mendengar!” (Mark 4:9). Dia mengatakan hal yang sama kepada gerejaNya dalam Wah 2-3. Dia juga mengeluh bahwa bangsa Israel telah menutup telinga terhadap perkataan dan pelayananNya (Matt 13:15). Sebagai manusia yang sudah jatuh dengan kecenderungan berbuat dosa kita tidak secara alami mendengar dengan baik, walaupun kita diberikan 2 telinga. Kita lebih buruk pendengarannya waktu diminta mendengarkan pesan yang menuduh kita karena berdosa, walaupun ditawarkan pengembalian setelah bertobat. Kita harus merendahkan diri jika kita ingin mengalami kehadiran Tuhan yang mentransformasi hidup melalui FirmanNya. Kita harus meneriman pesanNya.

2B. Masalah Pembacaan: “Dengan Membaca Anda Memiliki Pengertian”

    Dalam suratnya kepada jemaat Efesus, Paulus mendorong gereja untuk membaca apa yang telah ditulisnya sehingga “melalui membaca mereka bisa mengerti pengertian kedalam misteri Kristus” (3:4). Kesimpulan yang saya tarik dari teks ini adalah Alkitab merupakan buku yang harus dibaca. Sementara kita harus memiliki hubungan yang baik dengan Tuhan melalui Kristus, kurang membcara akan menghalangi pengertian kita akan apa yang Tuhan katakan. Sebagai orang Kristen kita harus komitmen pada Kitab Suci, mengembangkan keterampilan membaca kita. Tingkat membaca diantara orang Amerika utara sangat rendah, hanya sebagian kecil yang baik dalam membaca.9

3B. Masalah Refleksi: “Dan Tuhan akan Memberikan Anda Pengertian”

    Kunci transformasi adalah meditasi yaitu refleksi panjang dari bagian Alkitab atau kebenaran untuk mengerti artinya, menghubungkannya dengan doktrin yang lain dan kehidupan, dan mendengarkan suara Tuhan didalamnya. Meditasi adalah penghubung kepada ketaatan yang berarti. Paulus berkata pada Timotius untuk memikirkan secara serius apa yang dia katakan supaya Tuhan memberikan pengertian kepadanya (2 Tim 2:7). Sayangnya, seperti lingkungan kita yang suka mengurangi sesuatu demikian juga dengan investasi waktu dalam meditasi. Tapi, Tuhan memerintahkan Yosua untuk merenungkan FirmanNya untuk ditaati dan menikmati barkat keberhasilan (Yosua 1:8).

4B. Masalah Menghubungkan: Pertanyaan “Selanjutnya”

    Masalah ini suatu berkat. Alkitab memang untuk dihidupi tidak hanya “diketahui” Kita harus menghubungkan apa yang sudah kita pelajari – apa yang dikatakan Tuhan kepada kita dalam meditasi – kedalam hidup kita dan hidup orang lain. Seperti kata Yakobus, “Tetapi hendaklah kamu menjadi pelaku firman dan bukan hanya pendengar saja; sebab jika tidak demikian kamu menipu diri sendiri.” (Yakobus 1:22).


9 Pembaca yang tertarik didorong untuk mempelajari buku Mortimer J. Adler, How to Read A Book.

Related Topics: Bibliology (The Written Word), Bible Study Methods

C. Praktek Belajar Alkitab

1B. Pilih Bentuk Pelajaran yang Anda Ingin Lakukan

    1C. Mempelajari Kitab

    Tujuan dalam mempelajari kitab adalah mengerti ragam tema dan pemikiran yang berhubungan secara “menyeluruh”. Umumnya dengan melakukan sintesis awal dari Kitab dimana tema besar dan kecil diperhatikan dan bagian yang sulit dilihat. Bersama dengan itu perlunya kitab diletakan dalam kehidupan, termasuk untuk mencoba mengerti kenapa ditulis, oleh siapa, dan dalam situasi apa. Pembacaan pertama sifatnya hanyalah sebagai persiapan. Seseorang tidak bisa mengerti pentingnya awal suatu novel sampai dia sudah membaca seluruhnya. Dengan kata lain, permulaan pembacaan suatu buku penting untuk mendapatkan gambaran isi buku. Setelah tahap awal selesai, pembaca meneruskan dengan analisa lebih detil terhadap beberapa bagian (seperti, kata-kata, kalimat, paragraph, dll). Setelah langkah kedua selesai, pembaca kembali kesintesis buku untuk lebih mengerti arti berbagai pernyataan dikeseluruhan buku untuk mengerti keseluruhan buku. Ini termasuk mengembangkan pernyataan berkaitan dengan arti setiap paragraph dan pernyataan seluruh buku. Akhirnya seseorang ditanya arti buku ini dikaitkan dengan keseluruhan kanon dan apa perbedaan yang harus dibuat dalam hidup saya dan hidup gereja.

    2C. Penyelidikan Topical

    Tujuan pelajaran secara topical adalah untuk mengerti topic tertentu dalam suatu buku, penulis (beberapa buku), PB atau PL, atau seluruh Alkitab. Sebagai contoh seseorang bisa menyelidiki topic kasih dalam Paulus. Dalam hal ini, dia harus mempelajari semua bagian yang memuat hal itu, juga yang terlihat maupun tidak. Penyelidikan belum selesai sampai pembaca mengembangkan pernyataan tentang inti topic itu dan hubungannya dengan topic lain dalam Alkitab.

    3C. Penyelidikan Theological

    Dalam pengertian tertentu, penyelidikan teologis merupakan bagian dari penyelidikan topical, hanya orang yang tertarik dalam suatu topic secara eksplisit teologis. Maka dari itu seseorang ingin mempelajari nama Tuhan diseluruh Alkitab. Ini merupakan penyelidikan yang besar, tapi membutuhkan daftar berbagai nama dan mempelajarinya secara terpisah dan melihat sumbangannya terhadap pengertian kita akan Tuhan. Seorang bisa mempelajari anugrah Tuhan, keselamatan, dosa, iblis, malaikat, dll untuk melihat apa yang diajarkan Alkitab mengenai teologinya.

    Ada beberapa bahaya yang harus dihindari dari penyelidikan seperti ini dan mereka berkaitan satu sama lain. Pertama, pastikan anda memiliki daftar bagian Alkitab yang sesuai dengan topic teologisnya. Sangat mudah membuktikan kesesatan kita dengan data yang hanya setengah! Jadi setelah anda mendapat bagian Alkitab yang sesuai untuk diselidiki, pastikan bagian itu bicara yang sebenarnya. Jangan menambah bagian lain kesitu sehingga artinya menjadi kabur. Kesalahan lainnya ketika melakukan penyelidikan ini kita gagal menghubungkan bagian yang satu dengan yang lain dan yang lebih umum lagi, gagal mengintegrasikan satu teologi secara keseluruhan. Ini berarti jika kita mempelajari keselamatan saya akan menghubungkannya dengan doktrin Tuhan, Kristus, Roh Kudus, dll. Dan ini membawa saya keperingatan berikut. Hati-hati beberapa kebenaran Alkitab tidak pernah berubah, ada tahapan perkembangan dalam sejarah kebenaran atau doktrin ini. Contohnya, hati-hati membaca doktrin tritunggal hanya dalam PL. Itu tidak ada disitu. Hubungan unik dari Bapa, Anak dan Roh harus menunggu masa sejarah keselamatan. Hal itu tidak berarti Tuhan tidak tritunggal dalam PL. Dia tidak mengungkapkannya sampai masa PB.

    4C. Penyelidikan Sejarah

    Bagi orang awam, tujuan penyelidikan Alkitab membutuhkan informasi tentang orang, kota, budaya, kepercayaan, tradisi, bahasa, dll dari orang yang disebutkan dalam Alkitab. Ini dikumpulkan melalui penyelidikan tulisan dalam Alkitab bersama dengan tafsiran, peta Alkitab, dll. Penyelidikan seperti ini perlu dan menguntungkan untuk mendapatkan pengertian Alkitab yang tepat. Tapi terdapat 2 bahaya nyata disini.

    Pertama, sebagian yang mempelajari Alkitab memiliki kebiasaan kalau yang mereka perlukan hanya Alkitab, kertas, dan pena dan Tuhan akan melakukan selanjutnya. Bagi mereka, mempelajari kebiasaan, kepercayaan dalam Alkitab, dll tidak hanya membuang waktu tapi menghalangi karya Roh Kudus secara langsung, bukan dengan merenungkannya atau secara tidak langsung. Ini merupakan kebiasaan yang cacat, untuk beberapa alasan. Pertama, terdapat karya langsung dari Roh Kudus (Rom 8:16), tapi ini tidak langsung membuat kita menafsir dengan baik seluruh bagian Alkitab. Kedua, pendekatan ini menolak dampak bahwa Alkitab ditulis dalam bahasa, budaya, dan waktu yang jauh berbeda dengan kita. Ketiga, dan yang paling buruk, tidak pedulinya pembaca Alkitab akan latar belakang Alkitab dan sejarah dengan mengerti Alkitab dari budayanya, yang menumpulkan kuasa Alkitab.10 Pernyataan ini tidak membuat orang awam tidak membaca Alkitab, tapi mendorong ketertarikannya terhadap konteks sejarah Alkitab dan belajar lebih lagi menyukai Alkitab. Anda tidak bisa lama membaca Alkitab jika anda tidak mendapat pengertian darinya. Mendapat pengetahuan dari Alkitab menolong mengerti Alkitab secara keseluruhan, tapi penting membaca PL dan injil. Kita banyak kehilangan karena kita tidak sensitive terhadap isu ini.

    Kesalahan kedua adalah mengurangi penyelidikan Alkitab kita hanya menjawab pertanyaan sejarah saja. Ini kesalahan besar bagi sarjana modern yang tahu semua latar belakang dan pengetahuan Alkitab tapi gagal mendapat manfaat Alkitab bagi dirinya sendiri. Dalam usahanya untuk objektif orang itu kehilangan maksud sebenarnya penulis Alkitab inginkan. Orang yang mengenal Kristus melalui Alkitab, walaupun tidak peduli dengan sejarah (setidaknya diawal pertobatannya) lebih baik pengertiannya terhadap maksud dari bahasa Paulus karena dia memiliki kemampuan rohani (Roh sendiri) untuk melihat secara murni apa yang tidak dilihat sejarawan. Sekali algi kita tidak merendahkan penyelidikan sejarah dan teori penulisan, tapi orang yang mementingkan teknik akan berakhir dengan kekosongan pada akhirnya.

    5C. Penyelidikan Biografi

    Tujuan penyelidikan wilayah adalah mengumpulkan semua pertanyaan seputar pribadi dalam Alkitab untuk mengetahui apa yang bisa kita pelajari dari dia dalam kehidupan kita sekarang. Bagaimana hubungan mereka dengan Tuhan, positif atau negative, bisa menolong hubungan kita dengan Tuhan? Berikut ini beberapa pertanyaan yang bisa diberikan pada pribadi yang ada dalam Alkitab:11 (1) Siapa mereka? (2) Siapa orang tua dan keluarga mereka? (3) Apa pendidikan mereka? (4) Kenapa mereka melakukan itu? (5) Apakah mereka pernah percaya pada Tuhan? Dimana, kenapa, bagaimana? (6) Bagaimana hubungan mereka dengan Tuhan mengajar kita tentang Tuhan? (7) Apa kualitan positif dan negative mereka? (8) Kesalahan apa yang pernah mereka lakukan dan apakah mereka belajar dari itu? (9) Apa atau siapa yang memiliki pengaruuh besar terhadap hidup mereka? (10) Bagaimana pernikahan mereka dan bagaimana dengan anak mereka? (11) Bagaimana pandangan bagian Alkitab lain terhadap mereka (seperti Abraham oleh Lukas atau Paulus dalam Roma 4)? (12) Bagaimana mereka bertumbuh atau apakah mereka tidak bertumbuh? Apakah ada titik balik yang jelas dalam hidup mereka? (13) Bagaimana mereka menangani kekecewaan? Keberhasilan? Daftarnya tidak terhingga.

2B. Memilih Suatu Bagian: Suatu Paragraf

    Kita memilih melakukan penyelidikan kitab lebih dulu. Sebenarnya untuk pemula sudah cukup belajar paragraph, karena bisa diatur dan kitab sering kali panjang dan terlalu sulit tanpa menguasai langkah pertama lebih dulu.12 Seseorang mungkin bertanya, “kenapa tidak memulai dengan penyelidikan ayat?” Alasannya adalah paragraph merupakan unit dasar dari pemikiran, bukan ayat atau kalimat. Kita melihat bahwa penyelidikan paragraph sangat baik. Maka dari itu semua ayat diselidiki menggunakan metode topical, teologi, sejarah atau biografi setidaknya dibaca dalam konteks paragraph.

    Mungkin anda memiliki ayat favorit dan ingin merenungkannya lebih lanjut. Hal pertama adalah menentukan batas paragraph mana itu ditemukan. Intinya anda menanyakan “dari bagian mana ayat ini berhubungan?” NET Bible menyediakan tulisan berdasarkan pembagian paragraph yang umum diterima. Demikian juga dengan NASB. NIV, yang bertujuan mempermudah pembacaan cenderung membagi paragraph kedalam 2 atau lebih paragraph, sehingga tidak lagi paragraph tapi lebih kecil dari itu (bandingkan. NET Bible dengan NIV dalam Matthew 1-4). Tapi intinya, dimanapun pembagian paragraph itu, seseorang harus yakin yang dia sebut paragraph merupakan kesatuan ide yang menyambung dengan lainnya. Lihat bahan latihan dibawah.

3B. Baca Paragraf Beberapa Kali

    Saat pembaca mengetahui pembagian paragraph, teks seharusnya dibaca berulangkali. Ini setara dengan membaca 2-3 pasal, tidak seburuk kedengarannya. Ini ada beberapa pertanyaan penting saat anda membaca secara berulangkali dan merenungkannya. Pertama, perhatikan apa yang ada sebelum dan sesudah paragraph ini. Anda membutuhkan judul pasal atau judul bagian dari pasal untuk menolong anda. Pertanyaannya disini, bagaimana hal yang ada sebelumnya bisa mempersiapkan saya melihat paragraph sekarang dan yang kemudian? Anda harus membacanya berulang kali sebelum semuannya jelas. Kedua, Bagaimana paragraph itu dimulai dan diakhiri? Apakah menyediakan petunjuk maksud penulis dan perkembangan dalam paragraf? Ketiga, apakah paragraph itu bisa dibagi kedalam unit yang lebih kecil, mungkin 1-2 bagian. Itu bisa menggambarkan lebih jelas perkembangan pikiran penulis. Keempat, apa pusat paragraph: (1) seseorang; (2) tempat; (3) pemikiran atau konsep; (4) waktu; (5) kejadian? Semua elemen ini akan dinyatakan, tapi satu atau dua hal ada yang menonjol. Apa itu? Kelima, apa istilah kunci dalam paragraph ini? Sering penulis mengulang suatu istilah berkali-kali. Ini karena hal itu penting bagi dia dan penting untuk menangkap maksudnya. Perhatikan juga bagaimana istilah itu membuat anda berpikir, merasa, atau bertindak.

4B. Meringkas Paragraf

    Pada tahap ini anda telah membaca paragraph berkalo-kali sampai anda merasa sakit. Semoga tidak! Ini merupakan saat meringkas paragraph, yaitu membangun ide dasar. Untuk melakukan ini, tanyakan 2 pertanyaan. Pertama, “apa yang maksud penulis?” Itulah subjek anda. Kedua, “apa yang dikatakan tentang maksudnya?” Itulah ide selanjutnya, predikatnya atau tambahan. Sebenarnya anda sudah melakukannya. Sebagian dari anda bekerja diperusahaan yang biasa menghadiri seminar, dll. Saat anda pergi, anda membawa alat tulis anda (atau palm pilot saat sekarang) dan coba menyaring apa maksud pembicara dan perkataannya tentang itu. Mungkin dia membicarakan tentang system jaringan computer baru. Itulah subjeknya, secara umum. Mungkin dia memberikan anda gambaran luas tentang system, termasuk fungsi dan keuntungannya. Itulah predikata atau tambahan pemikirannya. Anda bisa meringkas kuliah 2 jam dengan kalimat: “solusi jaringan XYZ” sebagai subjeknya dan memiliki fungsi: A,B dan C (tambahan). Maka dari itu setiap pemikiran yang lengkap memiliki 2 bagian: (1) subject, dan (2) tambahan atau predikat. Alkitab dalam hal ini tidak berbeda. Setiap paragraph memiliki subjek/tambahan atau ide utama. Tugas kita menemukan itu.

5B. Melihat Referensi Silang dalam Alkitab/Kamus Alkitab

    Setelah anda membaca paragraph barulangkali dan menyatakan subjeknya, anda siap melihat bagian lain yang berhubungan dengan pembahasan anda. Sebagian besar Alkitab memiliki referensi silang. Ini seharusnya dibaca. Pertanyaannya, “bagaimana bagian ini menjelaskan bagian Alkitab yang saya pelajari sekarang. Contoh, kalau saya mempelajari Romans 1:1-7 sampai tahap ini – sudah menuliskan subjek/predikatnya – sekarang saya ingin melihat bagian Alkitab lain yang berhubungan dengan paragraph ini. Saat saya mulai dengan Romans 1:1, saya memutuskan melihat bagian awal surat Paulus yang lain, membandingkannya dengan Roma. Saya menemukan tidak ada dalam surat lain pernyataan sejelas itu berkaitan dengan PL dan Daud. Saya menyimpulkan kalau saya bisa melihat hubungan antara injil dan PL. Hal ini tentu saja menjalar diseluruh Roma.

6B. Melihat Kembali Ringkasan Anda

    Setelah melihat semua ayat silang, biasanya ada dihalaman paragraph itu, anda sudah siap mengakhiri pernyataan anda tentang arti dari paragraph. Anda mungkin tidak mengubah apapun. Biasanya anda merubahnya sedikit.

7B. Periksa Kembali Ringkasan Anda: Apa Setiap Ayat Sesuai?

    Tahap ini kelanjutan dari melihat kembali ringkasan anda. Maksudnya disini melihat kembali paragraph apakah semua ayat yang anda pakai mendukung pernyataan anda. Jika tidak maka anda perlu merevisi pernyataan anda.

8B. Pilih Satu Ayat yang Berbicara Pada Anda

    Sebagian besar orang suka memilih satu ayat yang bicara pada anda dan menghafalkannya atau bertanya pada Tuhan apa maksud khusus bagi mereka. Ini kemudian membawa kelangkah berikut.

9B. Renungkan dan Berdoa: Apa yang Tuhan Ingin Anda Perbuat?

    Akhirnya anda merenungkan apa yang anda pelajari, berdoa: “Tuhan apa ingin Engkau katakan bagi saya, keluarga, teman, dan mereka yang belum kenal Tuhan?” Mungkin Tuhan ingin mengubah suatu perilaku, memuji perbuatan anda, atau mengarahkan langkah anda. Dengarkan suaraNya dalam Alkitab.


10 Seringkali “budaya”, latar belakang” umumnya disebut “tradisi” bisa menumpulkan pengertian teks. Praktek yang umumnya langsung menunjuk penagih pajak atas orang Farisi dalam Luke 18:9-14 membuktikan hal itu. Nilai goncangan dari perumpamaan hilang karena Yesus mengatakan anda akan dilihat sama dengan Farisi dan akan sangat mengejutkan ketika pemilik tempat minum-minum dibenarkan dan orang Farisi dikutuk!

11 Dikatakan bahwa “lebih banyak ditangkap daripada diajarkan” Mungkin itu sebabnya materi Alkitab dalam bentuk cerita – tulisan teologis tentang orang dan pengalaman mereka dengan Tuhan.

12 Untuk petunjuk mempelajari kitab dalam Alkitab lihat “How to Study the Bible: For Beginners” at /viewseries/114.

Related Topics: Bibliology (The Written Word), Bible Study Methods

D. Melatih Suatu Paragraf

1B. Yosua 1:1-9

    1C. Suatu Latihan

    2C. Yosua 1:1-9 (NIV)

    1 Sesudah Musa hamba TUHAN itu mati, berfirmanlah TUHAN kepada Yosua bin Nun, abdi Musa itu, demikian: 2 “Hamba-Ku Musa telah mati; sebab itu bersiaplah sekarang, seberangilah sungai Yordan ini, engkau dan seluruh bangsa ini, menuju negeri yang akan Kuberikan kepada mereka, kepada orang Israel itu. 3 Setiap tempat yang akan diinjak oleh telapak kakimu Kuberikan kepada kamu, seperti yang telah Kujanjikan kepada Musa. 4 Dari padang gurun dan gunung Libanon yang sebelah sana itu sampai ke sungai besar, yakni sungai Efrat, seluruh tanah orang Het, sampai ke Laut Besar di sebelah matahari terbenam, semuanya itu akan menjadi daerahmu. 5 Seorangpun tidak akan dapat bertahan menghadapi engkau seumur hidupmu; seperti Aku menyertai Musa, demikianlah Aku akan menyertai engkau; Aku tidak akan membiarkan engkau dan tidak akan meninggalkan engkau. 6 Kuatkan dan teguhkanlah hatimu, sebab engkaulah yang akan memimpin bangsa ini memiliki negeri yang Kujanjikan dengan bersumpah kepada nenek moyang mereka untuk diberikan kepada mereka. 7 Hanya, kuatkan dan teguhkanlah hatimu dengan sungguh-sungguh, bertindaklah hati-hati sesuai dengan seluruh hukum yang telah diperintahkan kepadamu oleh hamba-Ku Musa; janganlah menyimpang ke kanan atau ke kiri, supaya engkau beruntung, ke manapun engkau pergi. 8 Janganlah engkau lupa memperkatakan kitab Taurat ini, tetapi renungkanlah itu siang dan malam, supaya engkau bertindak hati-hati sesuai dengan segala yang tertulis di dalamnya, sebab dengan demikian perjalananmu akan berhasil dan engkau akan beruntung. 9 Bukankah telah Kuperintahkan kepadamu: kuatkan dan teguhkanlah hatimu? Janganlah kecut dan tawar hati, sebab TUHAN, Allahmu, menyertai engkau, ke manapun engkau pergi.”

    3C. Baca Paragraf Berulangkali

    Yosua 1:1-9 muncul saat Ulangan 34 berakhir (saat kematian Musa). Yosua 1:10-15 menulis tentang Yosua mempersiapkan orang-orang dan 1:16-18 menulis janji setia orang banyak pada Yosua dan Tuhan. Sisa kitab ini menulis penaklukan Kanaan, pembagian tanah dan memberikannya pada suku-suku Israel. Maka dari itu konteks sejarah dari paragraph adalah kematian Musa, pemimpin Israel, dan merebut tanah perjanjian.

    Dalam membaca Yosua 1:1-9 berulang kali, kita perhatikan bahwa paragraph dimulai dengan kematian Musa dan berakhir dengan perintah Tuhan pada Yosua untuk tidak takut tapi percaya bahwa Tuhan besertanya kemanapun dia pergi. Maka dari itu suasana ketegangan, ketakutan dan kekuatiran bagian dari Yosua. Bagaimanapun dia tidak pernah memimpin suatu bangsa!

    Kita juga memperhatikan bahwa paragraph itu bisa dibagi lagi kedalam 2 bagian. Bagian 1:1-5 penekanannya pada janji Tuhan pada bangsa itu untuk mewarisi tanah. Bagian 1:6-9 penekanannya pada janji Tuhan pada Yosua untuk menyertainya dan memberikan keberhasilan dan tanggung jawab Yosua adalah takut dan taat pada hukum Tuhan.

    Paragraf sepertinya berpusat pada seseorang, Yosua(dan Israel) dan tempat, tanah perjanjian. Hal ini disatukan menjadi Yosua adalah orang pilihan Tuhan untuk memimpin Israel ketanah perjanjian.

    Suasana penting dalam paragraph; berulangkali Yosua diperintahkan untuk tidak takut, tapi taat. Gambaran ini seperti memerintahkan orang yang rendah melakukan suatu tugas besar. Dalam hal ini, Tuhan yang superior berjanji menyertai pemimpin sepanjang jalan. Ekspresi “jadilah kuat dan berani” muncul diseluruh paragraph. Ada titik berat pada keberhasilan dalam penyertaan Tuhan dan ketaatan Yosua.

    4C. Meringkas Paragraf

    Sering setelah membaca paragraph berulangkali, akan sangat menolong menuliskan beberapa pilihan subjek dan menghapusnya sewaktu kita memeriksanya. Sebagai contoh, seseorang mengatakan bahwa subjek paragraph adalah kematian Musa. Memang disebutkan 2 kali (v. 1, 2) dan dirinya disebutkan banyak kali. Maka dari itu banyak sekali hal yang berhubungan dengan Musa dalam paragraph. Tapi itu bukan masalahnya; walaupun banyak hubungannya dengan kematian Musa, banyak hal dihubungkan dengan Musa tidak dalam kematiannya, dan tidak secara langsung berhubungan dengan Musa; sangat sulit mengatakan perintah Tuhan pada Yosua dibawah judul : “kematian Musa” Kematian Musa penting untuk mengerti perkatan Tuhan, tapi paragraph ini tidak tentang kematian Musa. Seorang mungkin mengatakan bahwa subjeknya adalah tanah perjanjian. Sekali lagi, banyak hal dalam paragraph berhubungan dengan itu, tapi tidak cukup kuat untuk mengatakan hal itu. Sekarang mungkin kita bisa menawarkan subjek yang diterima umum yaitu “Perintah Tuhan kepada Yosua dalam konteks kematian Musa” atau “perintah Tuhan pada Yosua untuk memimpin Israel ketanah perjanjian…” Subjek dan tambahannya disatukan mungkin menjadi: “Tuhan memerintahkan Yosua dalam konteks kematian Musa, meliputi masuk ketanah perjanjian dengan kehadiran pernyertaan Tuhan dengan tangung jawab ketaatan Yosua terhadap hukum Tuhan.”

    Tidak ada satu jawaban paling tepat, pasti ada yang lebih baik dari yang lain. Kita akan kembali lagi ke subjek/predikat nanti. Sekarang kita ketahap berikut.

    5C. Melihat Referensi Silang

      1D. Yosua 1:1

Sebagian besar Alkitab mendaftarkan referensi silang untuk dilihat hubungannya. Contohnya, NIV study Bible menuliskan ayat silang untuk Yosua 1:1: Ex 14:31; Dt 34:5; Rev 15:3; Ex 17:9. Saat kita membaca ayat itu, kita menyadari bahwa judul “pelayan Tuhan” ditujukan pada Musa, suatu gelar kehormatan. Dia dianggap oleh orang banyak sebagai pilihan Tuhan dimana mereka bisa meletakan kepercayaan mereka (Ex 14:31). Pertanyaan yang muncul dalam pikiran Yosua adalah ketika Tuhan menyebutkan Musa sebagai “pelayanNya” bisakah saya menjalankan panggilannya? Musa sudah mati, saya dipanggil untuk melakukan hal besar ini. Bisakah saya melakukannya?”

Mungkin dalam Yosua 1:1-9, Yosua merasa tidak nyaman dan takut kalau dia tidak bisa menjalankan kehendak Tuhan, karena dia melihat temannya, “pelayan Tuhan” yang besar Musa, gagal dalam hal ini. Musa tidak diijinkan masuk memimpin Israel ketanah perjanjia karena dia melanggar perintah Tuhan; karena kemarahannya dia mengetuk batu 2 kali berlawanan dengan perintah Tuhan (Num 20:1-13).

Maka dari itu petunjuk Musa sebagai “pelayan Tuhan” dalam ayat 1 dan 2 mengingatkan Yosua tentang keistimewaan dan tanggung jawab yang dia miliki sekarang sebagai pemimpin Israel. Saat kita melihat Ex 17:9 kita menyadari bahwa Tuhan telah mempersiapkan dia dengan pelatihan sebagai prajurit dan pemimpin perang.13 Lebih jauh, dia tidak takut, tapi taat dan Tuhan memberikan kemenangan.

      2D. Yosua 1:2-9

Sekarang pembaca didorong untuk melihat referensi silang dan membandingkannya dengan Yosua 1:1-9. Pandangan baru apa yang anda dapatkan dalam Yosua 1? Dengan melihat referensi, anda akan melihat focus pada tanah perjanjian dan hubungan dengan Abraham dan perjanjian Tuhan dengannya. Anda juga melihat bagaimana Tuhan bekerja dengan orang besar lain dan ingin berkarya dalam hidup anda juga. Tuhan tidak memberikan Palestina pada gereja; dia memberikan dunia dan semesta. Kita memuji dia dalam kebenaran dan menjangkau mereka yang belum mengenal Dia. Seperti Yosua dan Israel mendapat perintah, demikian juga kita (Matt 28:19-20). Kabar baiknya adalah dikedua hal ini Tuhannya sama.

    6C. Melihat Kembali Ringkasan Anda

    Setelah membaca semua referensi silang, sekarang waktunya kembali keringkasan paragraph asli anda. Apakah anda perlu merubahnya? Mungki tidak. Seringkali melihat bagian ALkitab lain memberikan kita pengertian lebih mendalam tentang pernyataan tertentu dalam pembahasan kita, tapi tidak mengubah pengertian maksud keseluruhan bagian kita.

    7C. Periksa Ringkasan Anda: Apakah Setiap Ayat Sesuai?

    Orang sering bertanya, “bagaimana saya bisa tahu tafsiran saya benar?” mungkin ada satu tafsiran yang paling benar dalam satu bagian – yang tepat – sering sulit untuk menilai berbagai tafsiran. Maka dari itu, lebih baik melihat tafsiran baik atau tidaknya dari data yang ada. Salahs atu cara menilai beberapa tafsiran dalam sebuah paragraph adalah memeriksa setiap ayat dalam paragraph kita dengan subjek – predika kita untuk melihat apakah semuanya sesuai. Ini tidak berarti bahwa setiap detil ayat subjek – tambahan itu tapi tidak ada pernyataan dalam subjek - tambahan yang bertentangan dengan ayat, secara langsung atau tidak.

    Kita menyatakan kalau subjek Yosua 1:1-9 adalah: “perintah Tuhan pada Yosua dalam konteks kematian Musa,” dan tambahannya adalah: “meliputi masuk ketanah perjanjian dengan janji penyertaan Tuhan dan tanggung jawab Yosua taat pada hukum Tuhan.” Saat saya membaca ayat dalam Yosua ini terlihat semua ayat terwakili dalam pernyataan subjek – tambahan dan subjeknya benar. Sebagai contoh, hal yang tidak disebutkan, seperti “meditasi” dan “perbatasan tanah pernjanjian” dimengerti sebagai bagian dari kalimat “taat pada hukum Tuhan” dan “tanah perjanjian”. Juga, cara saya mengungkapkan itu bukan satu-satunya cara mutlak dalam mengungkapkan hal itu. Tapi apapun caranya, yang diambil dari teks, harus terbuka terhadap revisi dan koreksi.

    Satu pemikiran yang hilang dalam ringkasan ini dan yang penting bagi paragraph adalah kesuksesan Yosua. Kesuksesannya datang dari ketaatannya pada hukum Tuhan, dan mungkin harus disebutkan secara eksplisit. Kita mungkin menginginkan “masuk tanah pernjanjian” bagian dari subjek bukan tambahan. Maka dari itu kita mungkin merevisi subjek – tambahan sbb: “Perintah Tuhan pada Yosua – setelah kematian Musa – untuk memimpin bangsa Israel ketanah perjanjian (subjek), akan berhasil jika Yosua tidak takut, tapi tetap kuat dan berani dengan kesadaran penyertaan Tuhan dan jika dia taat pada hukum Tuhan (tambahan).

    8C. Pilih Satu Ayat/Kata yang Berbicara Pada Anda

    Mungkin ayat yang merangkum respon seharusnya dari Yosua dalam vv. 8-9. Bagian ini berbicara banyak pada saya bagi hidup dan pelayanan saya.

    9C. Renungkan dan Doakan

    Renungkan ayat ini bagi hidup anda, saat anda sudah mengerti itu dalam konteks aslinya. Apa kata Tuhan pada anda tentang komitmen anda terhadap FirmanNya? Ketaatan? Dan perilaku dalam melakukan kehendakNya? Apa yang diajarkan bagian ini kepada kita mengenai perintah menjangkau orang yang hilang, dalam keluarga dengan cara yang memuliakan Tuhan dan FirmanNya, dan perilaku saya dalam bekerja?

2B. Mazmur 1

    1 Berbahagialah orang yang tidak berjalan menurut nasihat orang fasik, yang tidak berdiri di jalan orang berdosa, dan yang tidak duduk dalam kumpulan pencemooh, 2 tetapi yang kesukaannya ialah Taurat TUHAN, dan yang merenungkan Taurat itu siang dan malam. 3 Ia seperti pohon, yang ditanam di tepi aliran air, yang menghasilkan buahnya pada musimnya, dan yang tidak layu daunnya; apa saja yang diperbuatnya berhasil. 4 Bukan demikian orang fasik: mereka seperti sekam yang ditiupkan angin. 5 Sebab itu orang fasik tidak akan tahan dalam penghakiman, begitu pula orang berdosa dalam perkumpulan orang benar; 6 sebab TUHAN mengenal jalan orang benar, tetapi jalan orang fasik menuju kebinasaan

3B. Yesaya 55:1-13

    1 Ayo, hai semua orang yang haus, marilah dan minumlah air, dan hai orang yang tidak mempunyai uang, marilah! Terimalah gandum tanpa uang pembeli dan makanlah, juga anggur dan susu tanpa bayaran! 2 Mengapakah kamu belanjakan uang untuk sesuatu yang bukan roti, dan upah jerih payahmu untuk sesuatu yang tidak mengenyangkan? Dengarkanlah Aku maka kamu akan memakan yang baik dan kamu akan menikmati sajian yang paling lezat. 3 Sendengkanlah telingamu dan datanglah kepada-Ku; dengarkanlah, maka kamu akan hidup! Aku hendak mengikat perjanjian abadi dengan kamu, menurut kasih setia yang teguh yang Kujanjikan kepada Daud. 4 Sesungguhnya, Aku telah menetapkan dia menjadi saksi bagi bangsa-bangsa, menjadi seorang raja dan pemerintah bagi suku-suku bangsa; 5 sesungguhnya, engkau akan memanggil bangsa yang tidak kaukenal, dan bangsa yang tidak mengenal engkau akan berlari kepadamu, oleh karena TUHAN, Allahmu, dan karena Yang Mahakudus, Allah Israel, yang mengagungkan engkau. 6 Carilah TUHAN selama Ia berkenan ditemui; berserulah kepada-Nya selama Ia dekat! 7 Baiklah orang fasik meninggalkan jalannya, dan orang jahat meninggalkan rancangannya; baiklah ia kembali kepada TUHAN, maka Dia akan mengasihaninya, dan kepada Allah kita, sebab Ia memberi pengampunan dengan limpahnya. 8 Sebab rancangan-Ku bukanlah rancanganmu, dan jalanmu bukanlah jalan-Ku, demikianlah firman TUHAN. 9 Seperti tingginya langit dari bumi, demikianlah tingginya jalan-Ku dari jalanmu dan rancangan-Ku dari rancanganmu. 10 Sebab seperti hujan dan salju turun dari langit dan tidak kembali ke situ, melainkan mengairi bumi, membuatnya subur dan menumbuhkan tumbuh-tumbuhan, memberikan benih kepada penabur dan roti kepada orang yang mau makan, 11 demikianlah firman-Ku yang keluar dari mulut-Ku: ia tidak akan kembali kepada-Ku dengan sia-sia, tetapi ia akan melaksanakan apa yang Kukehendaki, dan akan berhasil dalam apa yang Kusuruhkan kepadanya. 12 Sungguh, kamu akan berangkat dengan sukacita dan akan dihantarkan dengan damai; gunung-gunung serta bukit-bukit akan bergembira dan bersorak-sorai di depanmu, dan segala pohon-pohonan di padang akan bertepuk tangan. 13 Sebagai ganti semak duri akan tumbuh pohon sanobar, dan sebagai ganti kecubung akan tumbuh pohon murad, dan itu akan terjadi sebagai kemasyhuran bagi TUHAN, sebagai tanda abadi yang tidak akan lenyap.

4B. Efesus 2:1-10

    1 Kamu dahulu sudah mati karena pelanggaran-pelanggaran dan dosa-dosamu. 2 Kamu hidup di dalamnya, karena kamu mengikuti jalan dunia ini, karena kamu mentaati penguasa kerajaan angkasa, yaitu roh yang sekarang sedang bekerja di antara orang-orang durhaka. 3 Sebenarnya dahulu kami semua juga terhitung di antara mereka, ketika kami hidup di dalam hawa nafsu daging dan menuruti kehendak daging dan pikiran kami yang jahat. Pada dasarnya kami adalah orang-orang yang harus dimurkai, sama seperti mereka yang lain. 4 Tetapi Allah yang kaya dengan rahmat, oleh karena kasih-Nya yang besar, yang dilimpahkan-Nya kepada kita, 5 telah menghidupkan kita bersama-sama dengan Kristus, sekalipun kita telah mati oleh kesalahan-kesalahan kita--oleh kasih karunia kamu diselamatkan-- 6 dan di dalam Kristus Yesus Ia telah membangkitkan kita juga dan memberikan tempat bersama-sama dengan Dia di sorga, 7 supaya pada masa yang akan datang Ia menunjukkan kepada kita kekayaan kasih karunia-Nya yang melimpah-limpah sesuai dengan kebaikan-Nya terhadap kita dalam Kristus Yesus. 8 Sebab karena kasih karunia kamu diselamatkan oleh iman; itu bukan hasil usahamu, tetapi pemberian Allah, 9 itu bukan hasil pekerjaanmu: jangan ada orang yang memegahkan diri. 10 Karena kita ini buatan Allah, diciptakan dalam Kristus Yesus untuk melakukan pekerjaan baik, yang dipersiapkan Allah sebelumnya. Ia mau, supaya kita hidup di dalamnya.

5B. Wahyu 4

    1 Kemudian dari pada itu aku melihat: Sesungguhnya, sebuah pintu terbuka di sorga dan suara yang dahulu yang telah kudengar, berkata kepadaku seperti bunyi sangkakala, katanya: Naiklah ke mari dan Aku akan menunjukkan kepadamu apa yang harus terjadi sesudah ini. 2 Segera aku dikuasai oleh Roh dan lihatlah, sebuah takhta terdiri di sorga, dan di takhta itu duduk Seorang. 3 Dan Dia yang duduk di takhta itu nampaknya bagaikan permata yaspis dan permata sardis; dan suatu pelangi melingkungi takhta itu gilang-gemilang bagaikan zamrud rupanya. 4 Dan sekeliling takhta itu ada dua puluh empat takhta, dan di takhta-takhta itu duduk dua puluh empat tua-tua, yang memakai pakaian putih dan mahkota emas di kepala mereka. 5 Dan dari takhta itu keluar kilat dan bunyi guruh yang menderu, dan tujuh obor menyala-nyala di hadapan takhta itu: itulah ketujuh Roh Allah. 6 Dan di hadapan takhta itu ada lautan kaca bagaikan kristal; di tengah-tengah takhta itu dan di sekelilingnya ada empat makhluk penuh dengan mata, di sebelah muka dan di sebelah belakang. 7 Adapun makhluk yang pertama sama seperti singa, dan makhluk yang kedua sama seperti anak lembu, dan makhluk yang ketiga mempunyai muka seperti muka manusia, dan makhluk yang keempat sama seperti burung nasar yang sedang terbang. 8 Dan keempat makhluk itu masing-masing bersayap enam, sekelilingnya dan di sebelah dalamnya penuh dengan mata, dan dengan tidak berhenti-hentinya mereka berseru siang dan malam: “Kudus, kudus, kuduslah Tuhan Allah, Yang Mahakuasa, yang sudah ada dan yang ada dan yang akan datang.” 9 Dan setiap kali makhluk-makhluk itu mempersembahkan puji-pujian, dan hormat dan ucapan syukur kepada Dia, yang duduk di atas takhta itu dan yang hidup sampai selama-lamanya, 10 maka tersungkurlah kedua puluh empat tua-tua itu di hadapan Dia yang duduk di atas takhta itu, dan mereka menyembah Dia yang hidup sampai selama-lamanya. Dan mereka melemparkan mahkotanya di hadapan takhta itu, sambil berkata: 11 “Ya Tuhan dan Allah kami, Engkau layak menerima puji-pujian dan hormat dan kuasa; sebab Engkau telah menciptakan segala sesuatu; dan oleh karena kehendak-Mu semuanya itu ada dan diciptakan.”


13 Note: Yosua was also Moses’ aide and learned much about relating to God and God’s people from being with him.

Related Topics: Bibliology (The Written Word), Bible Study Methods

1. BAGIAN PERTAMA: RENCANA TUHAN YANG SEMPURNA

Bab 1:
Rencana Permainan

Ahli manajemen mengatakan pada kita tentang pentingnya perencanaan hidup. “Tentukan Tujuan anda sendiri,” kata mereka. “Putuskan anda ingin jadi apa dan apa yang ingin anda lakukan satu tahun dari sekarang, 5 tahun dari sekarang, 10 tahun dari sekarang. Petakan suatu rencana untuk kesana dari sini, dan mulai menjalankan rencana itu dengan tekun.”

Mereka bahkan mengusulkan agar rencana kita sampai kejadwal kita sehari-hari, sehingga hal yang kita lakukan hari itu akan berkaitan dengan pencapaian tujuan utama kita. Kata mereka, setiap hari kita harus membuat daftar hal yang kita ingin capai dalam urutan prioritas, kemudian usahakan apa yang ada didaftar itu. “Rencanakan pekerjaan anda dan kerjakan rencana anda” merupakan kalimat yang digunakan untuk mendorong kita. Diikuti oleh peringatan penting: “Gagal merencanakan yaitu merencanankan kegagalan.”

Sebagian besar dari kita ingin berhasil dalam setiap tindakan kita. Kita menikmati rasa hormat yang ada saat berhasil dan rasa kepuasan yang menemani keberhasilan. Kita bisa mendengarkan para ahli, merencanakan hidup kita, menjalankan apa yang direncanakan, dan tetap gagal. Kenapa? Karena bagi anak Tuhan ada factor lain yang dipertimbangkan: Tuhan juga memiliki rencana bagi hidup kita.

Keberhasilan sejati dari sudut pandang Tuhan hanya bisa dicapai kalau kita mengikuti rencanaNya daripada rencana kita.

Kita mungkin mencapai setiap tujuan yang kita buat bagi diri kita, dan kita mungkin menerima penghormatan dari semua teman kita dan rasa hormat dari rekan kerja kita, tapi tetap merasa ada kekosongan dalam diri kita jika kita tidak menghiraukan rencana Tuhan.

Anda bisa lihat, Tuhan menyelamatkan kita agar kita mengetahui dan melakukan kehendakNya. Dalam pesannya bagi sorang petobat baru bernama Saulus dari Tarsus, Ananias berkata, “Allah nenek moyang kita telah menetapkan engkau untuk mengetahui kehendak-Nya, untuk melihat Yang Benar dan untuk mendengar suara yang keluar dari mulut-Nya.”1 Paulus dipilih oleh Tuhan untuk bisa mengerti dan menjalankan kehendakNya. Dia menjalani seluruh kehidupannya dengan sadar mentaati rencana Tuhan bagi dirinya.

Kesadaran itu membuat perbedaan besar. Sekitar 25 tahun setelah pertobatannya, saat menghadapi penganiayaan yang berat, Paulus dengan yakin berkata, “Tetapi aku tidak menghiraukan nyawaku sedikitpun, asal saja aku dapat mencapai garis akhir dan menyelesaikan pelayanan yang ditugaskan oleh Tuhan Yesus kepadaku untuk memberi kesaksian tentang Injil kasih karunia Allah.”2 Kata “jalur” digunakan dalam perlombaan lari untuk diikuti oleh pelari, rencana perlombaan yang telah dipersiapkan sebelumnya oleh para juri. Keinginan Paulus yang terbesar adalah mengikuti jalur Tuhan dalam hidupnya.

Dia memang melakukannya. Saat akhir hidupnya dia merenungkan kembali hidupnya yang lalu sebagai orang percaya dan berkata, “Aku telah mengakhiri pertandingan yang baik, aku telah mencapai garis akhir dan aku telah memelihara iman.”3 Dan dia menggunakan kata yang sama ditahun sebelumnya. Dia menulis saat itu, mendekati kematian dalam penjara Roma. Dia akan menjadi martir karena imannya. Tapi kehidupannya berhasil; dia memiliki sukacita penuh dan rasa puas karena dia telah menyelesaikan jalur yang Tuhan bentangkan baginya. Dia telah melaksanakan kehendak Tuhan.

Sebagian akan berkata, “Tunggu sebentar; itu Paulus seorang yang luar biasa. Pastilah Tuhan memiliki rencana bagi hidupnya, tapi bagaimana dengan saya?” Baiklah, langsung saja. Tuhan juga memiliki rencana bagi hidup anda. Sampai anda yakin Dia memilikinya, anda tetap akan menjalankan rencana anda dan memilih jalan anda sendiri. Dan suatu hari anda melihat kebelakang dan berkata, “Yah, inilah saya, ditempat saya seharusnya. Tapi kenapa saya merasa kosong?”

Jadi kita harus membangun konsep Alkitab ini sebelum kita berjalan lebih jauh yaitu: Tuhan memiliki rencana bagi hidup anda.

    Terlalu Baik untuk jadi Kenyataan?

Prinsip ini paling jelas dinyatakan dalam ayat ini: “Karena kita ini buatan Allah, diciptakan dalam Kristus Yesus untuk melakukan pekerjaan baik, yang dipersiapkan Allah sebelumnya. Ia mau, supaya kita hidup di dalamnya.”4 Tidak ada keraguan tentang bagaimana kita diselamatkan. Kita adalah karya Allah; kita ciptaan baru dalam Kristus Yesus melalui karya regenerasi dari RohNya.5 Dia melakukannya dari anugrahnya. “Sebab karena kasih karunia kamu diselamatkan oleh iman; itu bukan hasil usahamu, tetapi pemberian Allah, itu bukan hasil pekerjaanmu: jangan ada orang yang memegahkan diri.”6 Tapi ada satu alasan penting kenapa Tuhan melahir barukan kita dalam Kristus Yesus. Agar kita melakukan pekerjaan baik.

“Jadi bagaiman?” anda mungkin bertanya. “Bukankah setiap orang seharusnya melakukan pekerjaan baik? Jadi apa istimewanya?”

Keistimewaan dari pekerjaan baik yang Tuhan ingin setiap kita lakukan adalah mereka dipilih Tuhan sebelumnya. Mereka “dipersiapkan sebelumnya” artinya, mereka direncanakan oleh Tuhan bahkan sebelum kita dilahirkan. Dan sekarang tanggung jawab kita adalah menjalankan pekerjaan baik apa yang Tuhan bentangkan bagi kita sejak lama sebelumnya.

Saat seorang pelatih bola bersiap untuk pertandingan penting, dia membentangkan apa yang disebut rencana permainan, strategi untuk pertandingan. Sebelum pertandingan dimulai dia mengetahui dengan tepat apa yang mau dia lakukan terhadap pemainnya dan bagaimana mereka berespon terhadap situasi tertentu. Mereka bisa memilih strategi lain, tapi pelatih tahu kalau mereka akan bertanding dengan baik jika mereka mengikuti rencana permainan yang sudah dipersiapkan sebelumnya. Demikian juga, ada banyak rencana yang bisa kita pilih untuk hidup kita, kita menjalankan banyak arah yang berbeda. Tapi hanya satu rencana yang menyediakan kesempatan untuk melakukan semua pekerjaan baik dari pelatih Ilahi untuk kita capai.

Hanya ada satu jalan yang membawa kita berhubungan dengan semua orang yang Dia inginkan kita temui dan pengaruhi. Hanya ada satu arah dalam segala keadaan untuk membentuk dan memperkaya hidup kita. Kita berfungsi dengan baik saat kita tetap pada rencana permainanNya, saat kita berjalan dijalur yang dipaparkan didepan kita dan melakukan semua hal yang telah Dia rencanakan bagi kita sebelumnya.

Sebagian orang Kristen yakin kalau mereka terlalu kecil dan tidak penting bagi Tuhan sehingga Dia tertarik pada mereka. “Orang seperti Paulus, pasti. Tapi saya? Tidak mungkin!” Apakah anda tidak sadar apa yang Tuhan katakana dalam bagian ini? Setiap kita sangat penting bagiNya sehingga Dia membuat suatu rencana bagi setiap hidup sebelum kita lahir. Untuk memikirkan bahwa dia begitu memperhatikan kita hampir terlalu bagus untuk menjadi kenyataan. Dan itu bukan hanya bagian tertentu dalam Alkitab. Mari kita melihat bagian lainnya.

Daud berkata, “mata-Mu melihat selagi aku bakal anak, dan dalam kitab-Mu semuanya tertulis hari-hari yang akan dibentuk, sebelum ada satupun dari padanya!”7 Konteks itu meyakinkan kita bawa saat kita masih dalam kandungan ibu kita, Tuhan sudah memperhatikan, membimbing perkembangan kita.8 Tapi yang sangat menarik adalah Dia sudah mengetahui semua hari-hari didepan kita. Sebelum saat kita pertama kali melihat cahaya, dia telah membuat arah dalam hidup kita yang Dia ingin kita jalankan dan peristiwa yang Dia ingin mengisi hari-hari kita.

Lihat kembali dalam Mazmur. “TUHAN menetapkan langkah-langkah orang yang hidupnya berkenan kepada-Nya.”9 Jalur hidup orang percaya telah ditetapkan oleh Tuhan. Dan suatu kesukacitaan besar bagi Tuhan saat kita mengikuti rencana yang sudah diaturNya bagi kita. Hidup kita berkenan padaNya. Apakah masih ada keraguan dalam pikiran anda? Tuhan memiliki rencana bagi setiap orang percaya. Dia memiliki rencana bagi anda.

    Suatu Urutan Kesaksian

Pemaparan kenyataan sederhana ini cukup untuk meyakinkan kita, tapi ada bukti lebih lanjut. Tuhan memberi kita suatu contoh hidup yang menakjubkan untuk menyatukan kebenaran ini dengan jiwa kita. Setiap bagian Alkitab yang menunjuk pada seseorang yang melakukan kehendak Tuhan meneguhkan kembali kenyataan bahwa Tuhan benar-benar memiliki rencana bagi dia, suatu rencana untuk ditaatinya. Ada banyak contoh seperti itu dalam Alkitab, yang akan kita lihat dalam bab-bab berikut. Kita akan melihat beberapa yang luar biasa.

Pertama adalah Yesaya. Dimana tidak ada keraguan bahwa nubut nabi Yesaya tentang Pelayan Yehova menunjuk pada Tuhan Yesus Kristus, Yesaua mungkin berbicara dari pengalamannya sendiri saat dia berkata: “Dengarkanlah aku, hai pulau-pulau, perhatikanlah, hai bangsa-bangsa yang jauh! TUHAN telah memanggil aku sejak dari kandungan telah menyebut namaku sejak dari perut ibuku…… Maka sekarang firman TUHAN, yang membentuk aku sejak dari kandungan untuk menjadi hamba-Nya, untuk mengembalikan Yakub kepada-Nya, dan supaya Israel dikumpulkan kepada-Nya--maka aku dipermuliakan di mata TUHAN, dan Allahku menjadi kekuatanku.”10

Tuhan memanggil Yesaya untuk menyelesaikan suatu tugas tertentu. Dia membentuk Yesaya sejak dari kandungan ibunya untuk melakukan misi khusus, yaitu menyadarkan orang Israel kembali kepada Tuhan.. Tuhan meyakinkan Yesaya kalau Dia akan memberikannya kebutuhan yang diperlukan dalam tugasnya. Tuhan memiliki rencana dalam hidup Yesaya.

Kita akan melihat salah seorang nabi besar lainnya. Perhatikan perkataan Tuhan kepada Yeremia. “Sebelum Aku membentuk engkau dalam rahim ibumu, Aku telah mengenal engkau, dan sebelum engkau keluar dari kandungan, Aku telah menguduskan engkau, Aku telah menetapkan engkau menjadi nabi bagi bangsa-bangsa.”11 Yeremiah menolaknya. “Ah, Tuhan ALLAH! Sesungguhnya aku tidak pandai berbicara, sebab aku ini masih muda”12

Kita seringkali melakukan hal yang sama saat kita mendapatkan rencana Tuhan bagi kita. “Siapa saya Tuhan? Engkau pasti salah orang. Saya tidak bisa melakukan itu.” Tapi Tuhan memiliki jawaban. “Janganlah katakan: Aku ini masih muda, tetapi kepada siapapun engkau Kuutus, haruslah engkau pergi, dan apapun yang Kuperintahkan kepadamu, haruslah kausampaikan. Janganlah takut kepada mereka, sebab Aku menyertai engkau untuk melepaskan engkau, demikianlah firman TUHAN.……Sesungguhnya, Aku menaruh perkataan-perkataan-Ku ke dalam mulutmu. Ketahuilah, pada hari ini Aku mengangkat engkau atas bangsa-bangsa dan atas kerajaan-kerajaan untuk mencabut dan merobohkan, untuk membinasakan dan meruntuhkan, untuk membangun dan menanam.”13

Yeremiah seringkali harus melihat kebelakang saat dia pertama kali belajar tentang rencana Tuhan bagi dirinya. Orang yang dia layani mencemooh dia, menolak pesannya, menyebarkan fitnah tentang dia, membuang dia kedalam penjara, dan menghancurkan hatinya dengan pemberontakan dan dosa mereka. Cukup sudah penindas Yeremia. Sebagian kecil dari kita yang ingat nama mereka walau hanya membaca sekilas. Tapi nama Yeremia disebut dengan hormat karena dia mengikuti rencana Tuhan dalam hidupnya.

Mari kita kembali ke rasul Paulus sebentar. Kita melihat kalau Tuhan menyelamatkan Paulus untuk melakukan kehendakNya, tapi ada bukti lebih lanjut bahwa Tuhan telah meletakan jalur hidupnya sebelum dia lahir. Ini penjelasannya: “Tetapi waktu Ia, yang telah memilih aku sejak kandungan ibuku dan memanggil aku oleh kasih karunia-Nya, berkenan menyatakan Anak-Nya di dalam aku, supaya aku memberitakan Dia di antara bangsa-bangsa bukan Yahudi, maka sesaatpun aku tidak minta pertimbangan kepada manusia14

Sebelum Paulus menghembuskan nafas pertamanya, Tuhan sudah merencanakan pemenjaraannya untuk pemberitaan injil bagi dunia non Yahudi. Misi Ilahi itu memberikan dia kepercayaan diri dan keberanian diseluruh kehidupan pelayanan dan sebagai orang Kristen. Dalam 5 suratnya dia memperkenalkan dirinya sebagai rasul Yesus Kristus oleh kehendak Tuhan.15 Dia tahu kalau sudah melakukan sesuai dengan keinginan Tuhan. Dia telah memenuhi rencana Tuhan dalam hidupnya.

Bagaimana bisa kita bicara tentang rencana hidup tanpa membahas tentang Anak Tuhan dibumi? Rencana Bapa untuk kehidupan Yesus jelas sudah ditetapkan sebelum dunia dijadikan,16 dan detil rencananya memenuhi kitab dalam PL. Disuatu peristiwa Yesus berkata, “segala sesuatu yang ditulis oleh para nabi mengenai Anak Manusia akan digenapi.”17 Itu semua harus digenapi. Itu semua merupakan bagian dari rencana Bapa, dan Kristus datang untuk melakukan kehendak Bapa. Dia dengan yakin berkata, “Sebab Aku telah turun dari sorga bukan untuk melakukan kehendak-Ku, tetapi untuk melakukan kehendak Dia yang telah mengutus Aku.”18 Melakukan kehendak Bapa merupakan sukacita dan kebahagiaan terbesar. Bagi Dia itu lebih penting daripada makanan.

Apakah anda ingat peristiwa sumur Yakub di Sikar? Para murid baru kembali dari kota dengan perbekalan, dan mereka mendesak Guru mereka yang sudah lapar dan lelah itu untuk makan. “Akan tetapi Ia berkata kepada mereka: Pada-Ku ada makanan yang tidak kamu kenal.”19 Saat mereka mendesakNya lebih jauh, DIa menjelaskan pernyataannya. “Makanan-Ku ialah melakukan kehendak Dia yang mengutus Aku dan menyelesaikan pekerjaan-Nya.”20

Menyelesaikan pekerjaan BapaNya, mengikuti rencana Bapanya, memenuhi tujuan BapaNya—merupakan tujuan tertinggi Kristus. Penulis Ibrani menyatakan perasaan Juruselamat seperti berikut: “Sungguh, Aku datang; dalam gulungan kitab ada tertulis tentang Aku untuk melakukan kehendak-Mu, ya Allah-Ku.’”21

Tapi sekali lagi, kita bicara tentang para nabi dan rasul dan diatas semuanya Anak Allah sendiri. Apakah disana tidak ada orang kecil yang menjadi teladan—orang tidak berarti seperti kita?

Bagaimana dengan pengemis tak dikenal yang bahkan tidak bisa melihat? Jika Tuhan memiliki suatu rencana bagi hidupnya, apakah anda merasa Tuhan lebih tertarik memiliki rencana bagi hidup anda? Orang ini dilahirkan buta, dan pemimpin agama pada masanya selalu meyalahkan hal seperti ini sebagai dosa. Jadi ketika Yesus dan muridNya meliha dia, para murid bertanya, “Rabi, siapakah yang berbuat dosa, orang ini sendiri atau orang tuanya, sehingga ia dilahirkan buta?”22

Inilah jawaban Yesus: “Bukan dia dan bukan juga orang tuanya, tetapi karena pekerjaan-pekerjaan Allah harus dinyatakan di dalam dia.”23 Tuhan mengijinkan orang itu mengalami tahun – tahun tidak bisa melihat agar saatnya tiba dia tidak hanya mendapat penglihatannya kembali tapi juga disingkirkannya kebutaan rohaninya dari jiwa serta menyediakan kesaksian bagi yang lain tentang pribadi dan kuasa Yesus Kristus. Itu merupakan bagian dari rencana Tuhan untuk hidupnya. Dan setelah dia mengalami sukacita mengenal Kristus dan kebebasan dari pengampunan dosa, menurut saya dia pasti tidak menyesali tahun-tahun kebutaannya.

    Tidak Ada Orang Lain Seperti Anda

Jika Tuhan memiliki suatu rencana bagi pengemis buta, Dia pasti memiliki rencana bagi anda. Dan saya bisa meyakinkan anda bahwa rencanaNya adalah membentuk anda agar siap secara pribadi. Tidak ada yang seperti itu. Dan karena itu untuk anda, maka itu adalah rencana terbaik yang bisa anda ikuti.

Anda bisa lihat, Tuhan tidak pernah membuat manusia persis sama. Anda unik dan berbeda dari seluruh ciptaan lain. Dan karena Dia yang menciptakan anda, hanya Dia yang mengenal anda secara sempurna dan lengkap. Dia lebih mengenal anda dari diri anda sendiri. Maka dari itu, Dia satu-satunya yang bisa merencanakan hidup anda dengan menggunakan seluruh potensi maksimum anda.

Tuhan tahu kelebihan dan kekurangan anda. “TUHAN, Engkau menyelidiki dan mengenal aku.”24 Dia tahu beberapa hal yang mungkin anda pikir sebagai kelebihan sebenarnya kelemahan, dan sebagian hal yang anda pikir kekurangan bisa dipakainya dengan sangat luarbiasa. Karena Dia yang menciptakan anda, Dia membangun rencana yang sesuai dengan kepribadian dan kemampuan anda. Rencannya lebih baik dari semua hal yang bisa anda rencanakan. Sebenarnya, rencanaNya sempurna. Itulah yang dikatakan Paulus: “apa yang baik, yang berkenan kepada Allah dan yang sempurna.”25

Dia tidak hanya mengenal anda; dia juga mengetahui masa depan. Sebagian besar kita ingin hidup kita berjalan dengan baik, dan kita tahu bahwa keputusan yang kita buat akan berdampak pada hal itu. Kita juga ingin suatu yang baik bagi orang yang kita kasihi, dan kita tahu keputusan kita akan berdampak pada mereka. Jadi kita membuat rencana dan pilihan kita atas dasar apa yang terbaik bagi semua hal diatas. Tapi sayangnya kita tidak selalu tahu apa yang terbaik karena kita tidak mengetahui masa depan. Seperti kata Yeremia, “Aku tahu, ya TUHAN, bahwa manusia tidak berkuasa untuk menentukan jalannya, dan orang yang berjalan tidak berkuasa untuk menetapkan langkahnya.”26

Kita betul-betul tidak tahu apa yang sebenarnya akan terjadi kemudian. Tapi Tuhan tahu. Dia mengenal kita dan dia mengetahui semua akibat pilihan yang kita buat. Jadi tidak masuk akal selain memilih rencanaNya. Itulah satu-satunya cara yang kita tahu pasti akan berjalan baik.

Jika anda berjalan melalui hutan rimba yang berbahaya dan tidak tahu dimana anda berada atau kemana anda harus melangkah, anda pasti bodoh kalau anda lari dari pembimbing anda dan coba menjalani jalan anda sendiri. Dia yang tahu jalannya. Dia bisa membimbing anda dengan aman. Seperti diatas, lebih bodoh lagi kalau anda mencoba membuat jalur sendiri dalam hidup kita. Pembimbing Ilahi kita mengetahui jalannya. Jalani rencanaNya akan membawa keberhasialan dan kepuasan bagi kita dan kemuliaan bagiNya.

Bab 2:
Seluruh Jalan Anda

Keputusan, keputusan dan keputusan—hidup dipenuhi dengan keputusan. Hanya sedikit hal yang lebih membuat frustrasi dari banyaknya pertanyaan yang membutuhkan keputusan. Itu semua langsung dimulai saat anda membuka mata dan meletakan kaki anda dipagi hari. Baju apa yang akan dipakai? Apa makan pagi anda? Apakah anda harus membuat makan pagi bagi anak-anak anda atau hanya memberikan uang untuk membeli makan pagi mereka? (anda tidak suka membuatnya dan anda tidak punya uang untuk membelinya setiap hari.)

Apakah anda harus mengendarai mobil atau naik bus? Jika anda mengemudi, apakah anda mengijinkan tetangga anda bersama anda atau sendirian saja ? (anda butuh uang mobil tapi anda tidak mau membuang waktu dikemacetan dan mengantar dia serta menjemputnya kembali setelah bekerja.) Apakah anda harus menerima undangan makan malam untuk besok malam—merupakan hal yang sudah anda tunggu lama—atau anda pergi keopen house sekolah anak anda?

Dan orang muda tidak luput dari pergumulan pengambilan keputusan setiap hari. Jack mencoba memutuskan apakah dia akan mengundang Jeannie atau Joannie kepesta. Jeannie berpikir apakah dia menerima undangan Jack atau menunggu yang lain. Semakin lama keputusan semakin sulit. Apakah anda akan kencan kembali dan semakin serius? Apakah anda pasangan hidupnya ? apakah anda berencana menikahinya?

Ada juga masalah pendidikan. Jalur apa yang ingin anda ambil di sekolah menengah? Kalau sudah, dimana? Apa konsentrasi pelajarannya? Panggilan hidup apa yang harus anda persiapkan? Bagaimana anda mencari pekerjaan? Dimana anda akan hidup? Bagaimana dengan kemungkinan karir dipelayanan Kristen? Sebagian keputusan penting kita buat saat kita diawal 20-an.

Kemudian saat kita berpikir semua sudah baik dan semua keputusan penting sudah dibuat, tiba-tiba kita menghadapi hal-hal seperti membeli rumah baru, atau kemungkinan pekerjaan yang berbeda, atau perpindahan konsentrasi pelajaran dinegara lain, atau keputusan bisnis penting dalam hidup kita, atau tentang memiliki anda kembali.

Bukankah baik memiliki seseorang yang bersama dengan kita setiap waktu dan mengetahui hal yang tepat untuk dilakukan disetiap situasi dan yang bisa mengatakan keputusan apa yang harus kita ambil? Ya, kita punya! Dia tidak membisikan telinga kita dan berkata, “jangan beli mobil itu; itu sudah rusak,” atua Dia berteriak, “bergabung dengan gereja itu; itu yang terbaik dikota.” Tapi Dia disana, dan Dia memperhatikan setiap detil kehidupan kita, dan Dia ingin memberikan nasihat tentang apapun yang kita mau.

    Siapa yang Berwenang Disini?

Hampir setiap orang mencari bimbingan, dan ada banyak tempat yang bisa menolong dalam dunia ini. Ada horoscopes, peramal nasib, pembaca tangan, dan perantara roh—semuanya dikutuk Alkitab.27 Ada juga pusat konseling professional dan bimbingan klinik, sebagian menolong sebagian lagi tidak.

Baik untuk mengetahui bahwa sumber utama bimbingan orang Kristen adalah Tuhan yang tidak hanya mengetahui masa depan tapi bisa melakukan sesuatu terhadap masa depan. Sebenarnya, kata Alkitab kita hidup dalam dunia milikNya. Dia menciptakannya, dia membentuk, mengaturnya, dia tertarik dengan semua didalamnya, dan dia mengontrol semua kejadian dalamnya.

Rasul Paulus memberikan kita pandangan tentang kebenaran Tuhan saat dia menyatakannya sebagai “The Apostle Paul gave us a profound insight into this magnificent truth about God when he referred to him as the one “yang di dalam segala sesuatu bekerja menurut keputusan kehendak-Nya.”28 Dua kata dalam ayat ini membantu kita mengerti subjek kehendak Tuhan. Pertama adalah counsel (boule„). Kata boule„ menunjuk pada suatu pertimbangan hati-hati dari suatu rencana dan tujuan. Tidak ada seorangpun yang bisa menghalangi kehendak Tuhan, disain atau keputusan kedaulatanNya. Karena dia Tuhan, Dia tidak bisa dikalahkan. Dan Paulus berkata bahwa Tuhan terus bekerja dialam ini kearah pencapaian rencanaNya. Dia akan menggunakan semua yang terjadi untuk memenuhi tujuanNya.29 Tujuan itu tidak berubah30 dan tidak tertahankan.31 Sebagai contoh, Tuhan pasti mengalahkan setan, menghancurkan dosa, membangun pemerintahaan kebenarannya diatas bumu, dan dimuliakan oleh umatnya selama kekekalan. Tidak ada yang bisa menghentikan Dia.

Tapi Paulus berkata kalau keputusan Tuhan datang dari kehendaknya. Dia menyebutnya “keputusan kehendaknya” (thele„ma), suatu kata yang umum digunakan untuk menunjuk pada keinginan Tuhan, apa yang dimauiNya, kehendakNya. Thele„ma merupakan kata umum bagi kehendak Tuhan dalam PB. Penting untuk dimengerti bahwa itu tidak hanya berhubungan dengan keputusan, seperti kata sebelumnya, tapi keinginannya untuk kita, apa yang dia inginkan untuk kita. Saat kita bicara tentang kehendak Tuhan atau rencana Tuhan bagi hidup kita, kita umumnya menunjuk pada apa yang dia ingin kita lakukan, bukan apa yang dia sudah putuskan kita lakukan. “Rencana Tuhan” bisa berarti keputusan kehendakNya, tidak bisa ditolak, maksud utamaNya; Tapi itu juga bisa menunjuk pada desireNya pada kita, dan karena itulah kita menggunakan kata “Rencana Tuhan” dalam buku ini.

Sementara Tuhan akan bekerja disetiap kesempatan untuk memenuhi tujuanNya dan setiap keputusannya berasal dari kehendakNya, dia tidak langsung menyelesaikan keinginannya. Dia tidak memaksa keinginanNya pada kita, juga Dia melanggar keinginanNya sendiri saat mencipta kita.

Singkatnya, Tuhan ingin semua diselamatkan. Itulah keinginan kehendakNya. Dia mengatakan demikian.32 Tapi Dia tidak ingin memaksa setiap orang untuk menerima tawaran pengampunan dan hidup. Sebagian besar akan menolak sehingga binasa selamanya.33

Lebih jauh, Tuhan ingin semua orang percaya menjalankan harapanNya bagi hidup mereka, untuk menemukan dan mengikuti rencanaNya bagi mereka, dan Dia mengatur keadaan kita sehingga menolong kita untuk melakukan kehendakNya. Tapi Dia tidak pernah memaksakan itu pada kita. Itu tetap merupakan keputusan kita. Kita bisa membuang kehendakNya jika kita mau.

Dan karena sebagian besar orang percaya dan tidak menolak kehendak Tuhan dan menolak rencanaNya, ada banyak kesakitan dan penderitaan dalam dunia. Kita tidak hanya merasakan pemberontakan kita, tapi sering juga hasil menyebarnya dosa individu dan bangsa lain.

Tapi dari semua itu satu kebenaran tetap berdiri: Tuhan akan menggunakan “semua hal”—setiap keadaan baik senang atau tidak, setiap detil kehidupan seseorang, setiap tindakan semua bangsa dibumi, setiap dosa ketidaktaatan, semuanya—untuk mencapai tujuanNya. Tuhan kita mengatur segalanya.

    Jadi Warna Kaos Kaki Apa yang Harus Saya Pakai?

Jika Tuhan adalah Tuhan “segala sesuatu,” maka logis kalau dia memperhatikan setiap hal dalam hidup kita. Dengan kata lain, rencanaNya bagi kita sampai kedetil kehidupan sehari-hari. Itu merupakan konsep baru bagi sebagian orang dan biasanya membuat perdebatan sengit. “Apakah anda ingin mengatakan bahwa Tuhan peduli terhadap warna kaos kaki yang saya pakai setiap pagi?” Itulah yang saya maksud. Tapi tunggu sebentar! Jangan buang buku ini dulu. Dengar saya dulu. Dan mulai melihat pada Firman Tuhan. Buktinya sangat banyak.

“TUHAN akan menjaga keluar masukmu, dari sekarang sampai selama-lamanya.”34 Tuhan sama tertariknya terhadap hal kecil dan tidak penting saat kita keluar dan masuk, Dia juga mengawasi kita sebaliknya. Seperti pemazmur katakana,” Untuk pemimpin biduan. Mazmur Daud. TUHAN, Engkau menyelidiki dan mengenal aku; Engkau mengetahui, kalau aku duduk atau berdiri, Engkau mengerti pikiranku dari jauh. Engkau memeriksa aku, kalau aku berjalan dan berbaring, segala jalanku Kaumaklumi. Sebab sebelum lidahku mengeluarkan perkataan, sesungguhnya, semuanya telah Kauketahui, ya TUHAN. Dari belakang dan dari depan Engkau mengurung aku, dan Engkau menaruh tangan-Mu ke atasku.”35

Tuhan peduli saat kita duduk dan saat kita berdiri, dan bukankah itu hal biasa dalam hidup? Saat kita berjalan dia disamping kita setiap langkah, dan dia peduli saat kita berhenti dan setiap kata yang kita keluarkan. Ayub berkata bahwa Dia bahkan menghitung langkah kita.36 Nabi Yesaya berkata: “dan Tuhan akan terus membimbing engkau.”37 BimbinganNya tersedia setiap waktu untuk apapun.

Dengar kata Tuhan Yesus: “Bukankah burung pipit dijual dua ekor seduit? Namun seekorpun dari padanya tidak akan jatuh ke bumi di luar kehendak Bapamu. Dan kamu, rambut kepalamupun terhitung semuanya. Sebab itu janganlah kamu takut, karena kamu lebih berharga dari pada banyak burung pipit.”38

Jika Tuhan peduli pada hidup burung seduit dua ekor, dia pasti peduli akan detil kehidupanmu. Dia peduli sampai mengetahui setiap helai rambut dikepalamu. Hal itu bisa menjadi masalah mendalam bagi beberapa orang, tapi sebagian orang masuk kedalam kategori umum seperti warna kaos kaki mereka, atau saat mereka akan masak, atau saat mereka akan pergi mencuci mobil mereka. Anda lihat, Tuhan tertarik dalam setiap hal.

Rasul Paulus menambahkan kesaksiannya. “Kita tahu sekarang, bahwa Allah turut bekerja dalam segala sesuatu untuk mendatangkan kebaikan bagi mereka yang mengasihi Dia, yaitu bagi mereka yang terpanggil sesuai dengan rencana Allah.”39 Paulus yakin kita tahu hal ini, tapi saya temukan tidak semua orang Kristen tahu. Mereka percaya bahwa ada keadaan dalam hidup mereka dimana Tuhan tidak mengatur, bahwa Dia tidak peduli terhadap keadaan mereka yang sukar. Bahwa Tuhan akan membuat segalanya mendatangkan kebaikan terlihat jauh dalam pikiran mereka. Tapi dia bisa, dan Dia mau, dan itu berlaku untuk “semua hal”—setiap hal kecil dalam hidup kita.

“Baiklah, saya percaya,” kata anda. “Saya percaya Tuhan tertarik terhadap setiap detil kehidupan saya. Sekarang apakah itu berarti saya perlu kuatir tentang pasangan kaos kaki mana yang Dia inginkan saya pakai pagi ini?”

Tidak, tentu tidak. Itu akan menjadi tekanan dan penindasan. Tuhan tidak ingin kita khawatir tentang apapun. Dia ingin kita hidup dalam sukacita kebebasan dari Roh Kudus. Menganggap kita harus menjalankan rencana Tuhan disetiap hal non moral akan membawa kita kesuatu halangan, dan sebagian orang mengambil jalur ini sampai kepada kehancuran emosi. Tuhan mengijinkan kita memilih pilihan kita dalam kerangka seperti diatas. Dia senang memasukan kebebasan memilih ini dalam rencanaNya bagi kita.

Kemudian apa dampak rencana Tuhan?

    Kebijakan Pintu Terbuka

Biarlah Salomo menjelaskannya. “Percayalah kepada TUHAN dengan segenap hatimu, dan janganlah bersandar kepada pengertianmu sendiri. Akuilah Dia dalam segala lakumu, maka Ia akan meluruskan jalanmu.”40

Lihat kembali kata-kata dalam janji itu: “Akuilah Dia dalam setiap lakumu.” Kita sering melewatkan bagian itu sehingga kita kehilangan hal yang penting. Mengakui Dia secara literal berarti memperhatikan dia, sadar akan kehadiranNya, sadar bahwa Dia ada disana bersama dengan kita.

Dan seberapa sering kita menyadari kedekatan Tuhan? Dalam setiap laku kita, setiap tindakan kita dalam hidup, baik kecil maupun besar. Tuhan ingin kita mengingat Dia disetiap waktu, dalam setiap hal. Jadi bukan masalah khawatir tentang apa yang dia ingin kita lakukan. Itu hanya suatu kesadaran terus menerus bahwa Tuhan yang kekal hidup dalam tubuh kita melalui RohNya, sehingga Dia tertarik dengan setiap detil hidup kita, dan Dia ingin mengatur kita sepenuhnya. Dari titik itu, bimbingan dijamin. Dia berjanji akan membimbing langkah kita.

Seumpama anda tidak bisa mengambil keputusan tentang baju mana yang akan anda pakai pagi hari. Apa yang harus anda lakukan? Saya akan menganjurkan agar anda menyampaikannya pada Teman anda—yang bersama anda setiap waktu, yang peduli tentang segalanya dalam hidup anda, yang berjanji memberikan saran tentang semua hal yang ingin anda ketahui.

Sekarang disini saya bingung. “Maksud anda saya harus mengganggu Tuhan untuk hal bodoh seperti sepasang kaos kaki?” Itulah yang dikatakan Paulus kepada kita. “Janganlah hendaknya kamu kuatir tentang apapun juga, tetapi nyatakanlah dalam segala hal keinginanmu kepada Allah dalam doa dan permohonan dengan ucapan syukur. Damai sejahtera Allah, yang melampaui segala akal, akan memelihara hati dan pikiranmu dalam Kristus Yesus.”41 Bicaralah kepadaNya tentang itu dan Dia akan memberikan kepastian dari dalam.

Kembali perhatikan, berapa banyak hal Tuhan mengundang kita bicara kepadaNya. Setiap hal! Tuhan menerapkan peraturan pintu terbuka. Karena dia ingin kita tidak khawatir tentang keputusan kecil, dia membuat dirinya terbuka setiap waktu bagi kita. Dia siap mendengar dan menolong kita walau hal kecil. Dan dia selalu ada. Dia tidak tertidur.42 Dia ingin kita membiasakan diri membawa masalah kita kepadaNya kapanpun kita mau.

Sebagai tambahan agar anda tidak ragu, Petrus menambahkan kesaksiannya: “Serahkanlah segala kekuatiranmu kepada-Nya, sebab Ia yang memelihara kamu.”43

Banyak orang Kristen sering berpikir bahwa Tuhan hanya tertarik pada masalah besar dalam hidup kita seperti perkawinan, pekerjaan, dan lokasi. Mereka mencari bimbingan Tuhan saat mereka menghadapi keputusan penting dipersimpangan hidup mereka, tapi tidak mengindahkan Dia setiap waktu.

Kita mungkin melewati peristiwa paling menarik dalam rencana Tuhan bagi hidup kita kecuali kita mengembangkan suatu cara hidup baru, suatu cara pandang yang berkata, “Tuhan, aku mengakui Engkau bahwa Enkau bersama dengan aku dan tertarik dengan setiap hal yang aku lakukan. Apa keinginanMu untuk saya hidupi sekarang ? Bimbing setiap langkahku.”

Dengarkan doa Paulus untuk Kolose. “Sebab itu sejak waktu kami mendengarnya, kami tiada berhenti-henti berdoa untuk kamu. Kami meminta, supaya kamu menerima segala hikmat dan pengertian yang benar, untuk mengetahui kehendak Tuhan dengan sempurna, sehingga hidupmu layak di hadapan-Nya serta berkenan kepada-Nya dalam segala hal, dan kamu memberi buah dalam segala pekerjaan yang baik dan bertumbuh dalam pengetahuan yang benar tentang Allah.”44

Doa itu bisa terjawab dalam kehidupan kita seperti dalam mereka. Kita bisa menyenangkan Tuhan dalam segala cara. Setiap menit bisa menyenangkanNya. Akui Dia dalam setiap hal. Berbagi semua hal bersamanya. Biarkan Dia menjadi bagian dari semua tindakan anda. Jika kita berharap menemukan bimbingan Tuhan dalam pilihan sulit hidup, kita perlu mengakui Dia sekarang disaat biasa.

Bab 3:
Dia Akan Menjadi Pembimbing Kita

Domba adalah binatang yang unik—takut, tidak bisa melindungi diri, dan tidak terkenal karena kepintaran mereka. Sebaliknya, mereka bodoh. Mereka tidak tahu kemana mereka harus pergi, mereka tidak tahu apa yang baik bagi mereka, dan mereka berjalan tanpa pikir, menempatkan diri mereka dalam bahaya. Saya membaca tentang sekelompok domba yang masuk jurang, bertumpuk-tumpuk, kepada kematian. Domba jelas memerlukan gembala untuk membimbing mereka.

Bukankah menarik kalau Tuhan menyamakan umatNya dengan domba?45 Itu bukan suatu yang membanggakan, tapi benar. Kita tidak selalu tahu apa yang terbaik bagi kita. Bergantung pada hikmat kita, kita pasti menempatkan diri kita dalam masalah. Kita perlu seorang gembala untuk membimbing kita, dan kita perlu mengetahui keinginannya.

Saat inilah sebagian orang Kristen keluar dari permainan. Mereka percaya Tuhan memiliki rencana bagi hidup mereka dan mereka setuju bahwa rencanaNya termasuk setiap detil hidup kita, tapi mereka tidak yakin kalau Dia mau atau akan mengkomunikasikan rencanaNya dengan mereka. Mereka terlalu lama dalam gelap sehingga mereka berpikir Tuhan dengan sengaja menyembunyikan kehendaknya dari mereka. Atau kehendakNya merupakan suatu yang dalam, rahasia gelap yang hanya sebagian orang Kristen super yang bisa menemukannya. Mungkin karena kita bicara tentang mencari kehendak Tuhan sehingga mereka mendapat pemikiran kalau itu hilang atau tersembunyi atau Tuhan bermain petak umpet surgawi dengan mereka.

Rencana Tuhan bagi hidup kita terlalu penting dibanding kebodohan itu. Dia tidak senang menyulitkan kita. Dia ingin menunjukan kepada kita kehendaknya lebih daripada keinginan kita untuk mengetahuinya. Jika kita belum menemukannya, itu salah kita, bukan Tuhan. Menemukan kehendak Tuhan bukan seperti mencari suatu yang tersembunyi. Itu mengikuti Gembala Ilahi, dan tidak ada yang misterius dengan hal itu.

Kegagalan mengikutinya adalah kebodohan. Itulah maksud Paulus berkata pada jemaat Efesus. “Sebab itu janganlah kamu bodoh, tetapi usahakanlah supaya kamu mengerti kehendak Tuhan.”46 Kegagalan mengerti rencana Tuhan untuk hidup kita adalah kebodohan, suatu kata yang berarti “tidak punya otak” atau seperti kata kita hari ini, bodoh, tolol.

Jika Tuhan ingin memanggil kita karena kita mengetahui kehendakNya, maka dia pasti menyatakannya itu pada kita. Kita dibawa kekesimpulan yang pasti bahwa kita bisa mengetahui rencana Tuhan dalam hidup kita. Jadi marilah kita melihat beberapa bukti.

    Reputasi Dipertaruhkan

Pertama lihat mazmur terkenal berikut.

TUHAN adalah gembalaku,

takkan kekurangan aku.

Ia membaringkan aku di padang yang berumput hijau,

Ia membimbing aku ke air yang tenang;

Ia menyegarkan jiwaku.

Ia menuntun aku di jalan yang benar

oleh karena nama-Nya.47

Dalam ayat diatas dua kali disebut tentang bimbingan Gembala. Pertama, “Dia membimbing aku ke air yang tenang”—secara literal, “air ketenangan.” Sisi hidup bisa berbatu-batu, membahayakan, kering, tidak berbuah. Tapi gembala kita mengetahui dimana tempat peristirahatan yang tenang disamping anak sungai yang tenang, menyegarkan, dan kita bisa mempercayakan dia untuk membimbing kita saat kita butuh.

Kedua, “Dia menuntun aku dijalan yang benar oleh karena namaNya.” “Jalan kebenaran” bisa juga berarti “jalur yang benar” atau “jalur kebenaran.” Apapun yang terjadi, alasan dia membimbing kita adalah untuk namaNya. NamaNya berhubungan dengan karakterNya, reputasiNya.

Gembala masa lalu harus membangun reputasi agar dipercaya dan bisa diandalakan. Kalau dia membimbing kawanan domba kejalan yang salah dan menghilangkan mereka, atau membimbing mereka dekat serigala dan kemudian mati, tidak ada pemilik domba yang mempercayakan domba mereka lagi kepada mereka. Dia melakukan pekerjaannya dengan baik untuk reputasinya. Tuhan menjaga reputasi yang sempurna dalam kesetiaanNya membimbing umatnya, dan dia tidak akan menghancurkannya sekarang. Kita bisa percaya pada kehandak rencananya kepada kita. KarakterNya memastikan itu.

Bisakah anda membayangkan seorang gembala, dimana sumber kehidupannya dari menjaga domba itu, mencoba mencuri dan menyembunyikan mereka atau menyesatkan mereka? Itu menggelikan ! Bagaimana kita berpikir seperti itu pada gembala ilahi? Pertimbangkan analogi yang lain. Bisakah anda membayangkan orangtua, yang sedang menantikan kelahiran anak mereka, menolak mengatakan pada mereka apa yang diingikan untuk mereka? Itu menggelikan. Bagaimana kita pikir itu kepada gembala ilahi? Yesus berkata, “Jadi jika kamu yang jahat tahu memberi pemberian yang baik kepada anak-anakmu, apalagi Bapamu yang di sorga! Ia akan memberikan yang baik kepada mereka yang meminta kepada-Nya!”48 Kita punya hak mengharapkan pemberian yang baik dari bimbingan Tuhan karena kita anakNya. “Semua orang, yang dipimpin Roh Allah, adalah anak Allah.”49 Kita bisa mengetahui kehendak Tuhan bagi hidup kita.

Aspek lain dipertaruhkannya reputasi Tuhan adalah dalam menjawab doa. Seperti yang kita lihat, Paulus berdoa untuk Kolose agar dipenuhi pengetahui akan kehendak Tuhan.50 Epaphras bergabung dalam doa agar mereka “berdiri teguh, sebagai orang-orang yang dewasa dan yang berkeyakinan penuh dengan segala hal yang dikehendaki Allah”51 Keduanya dipimpin oleh Roh dalam membuat permohonan itu, karena Paulus diisnpirasi oleh Roh untuk menulisnya bagi kita. Apakah Tuhan menjawab doa kita? Dia menyatakannya.52 Apakah dia menjawab permohonan untuk mengetahui kehendakNya? Pasti. ReputasiNya sebagai Tuhan yang menjawab doa dipertaruhkan.

Anda bisa berdoa dengan yakin seperti pemazmur, “Sebab Engkau bukit batuku dan pertahananku, dan oleh karena nama-Mu Engkau akan menuntun dan membimbing aku.”53 Dan anda bisa mengharapkan jawabanNya.

    Bersandar pada Janji

Jika pernyataan tentang nature Tuhan cukup, ini bukti selanjutnya. Kita tahu bahwa Tuhan akan menunjukan pada kita rencanaNya dalam hidup kita karena dia berkata demikian. Apakah anda percaya pada perkataan Tuhan? Alkitab dipenuhi dengan janji bimbingan ilahi. Mari lihat beberapa..

“Aku hendak mengajar dan menunjukkan kepadamu jalan yang harus kautempuh; Aku hendak memberi nasihat, mata-Ku tertuju kepadamu.”54 Menggunakan 3 kata berbeda untuk meyakinkan kita bahwa Dia akan menyatakan kehendakNya. Dia tidak hanya berkata akan mengajar kita atau membimbing kita, tapi dia akan menasihati kita, berarti dia akan membuat kita mengerti. Sebagian orang percaua Tuhan mampu menyatakan kehendakNya, tapi mereka tidak yakin mereka mampu menerimanya. Tuhan berkata dia akan memampukan kita; Dia akan menolong kita untuk mengerti itu.

Kemudian dia berkata bahwa dia akan menasihati kita dengan matanya tertujua pada kita. Dia akan memberikan kita nasihat sempurna, kemudian dengan lemah lembut mengawasi kita sewaktu kita menjalankannya. Suatu janji yang luar biasa! Kita bodoh jika tidak mengambil tawaran Tuhan.

Itulah yang dimaksud dalam ayat berikut. “Janganlah seperti kuda atau bagal yang tidak berakal, yang kegarangannya harus dikendalikan dengan tali les dan kekang, kalau tidak, ia tidak akan mendekati engkau”55 Saya suka dibandingkan dengan bagal walau lebih memilih domba. Tapi itulah saya jika menolak bimbingan Tuhan.

Berapa lama Tuhan tetap menyatakan kehendakNya? Pemazmur berkata, “Sesungguhnya inilah Allah, Allah kitalah Dia seterusnya dan untuk selamanya! Dialah yang memimpin kita!”56 Tidak peduli setua apa kita. Dia tetap membimbing jalan kita sampai akhir hidup.

“baik,” kata anda, “itu waktu yang baik untuk meninggalkan saya—dipintu kematian.” Tapi saat itu Dia tidak meninggalkan kita. “Dengan nasihat-Mu Engkau menuntun aku, dan kemudian Engkau mengangkat aku ke dalam kemuliaan”57 Saat kita ada dalam dunia, Dia membimbing kita langsung kepada kemuliaan kekekalannya. Kita tidak bisa meminta lebih baik dari itu.

Kitab Amsal berisi beberapa janji pimpinan. Sebagai contoh, sebagai tambahan Proverbs 3:6 bahwa Tuhan akan membimbing jalan kita, Salomo membuat penyelidikan yang menarik: “Jalan si pemalas seperti pagar duri, tetapi jalan orang jujur adalah rata.”58 Tuhan menerangi jalan orang percaya dan menunjukan jalannya. Itulah Tuhan kita. Kita bisa bergantung pada kita untuk meratakan jalan kita.

Yesaya bersaksi tentang itu. “Beginilah firman TUHAN, Penebusmu, Yang Mahakudus, Allah Israel: Akulah TUHAN, Allahmu, yang mengajar engkau tentang apa yang memberi faedah, yang menuntun engkau di jalan yang harus kautempuh.”59 Anda bisa melihat bahwa Dia Tuhan yang menuntun.

Sebagian tetap berkeras, “Tapi, dia juga membimbing yang lain kejalan yang seharusnya, tapi hidupku terlalu kusut dan membingungkan. Tidak ada harapan bagi saya.” Yesaya punya jawaban bagi anda. “Aku mau memimpin orang-orang buta di jalan yang tidak mereka kenal, dan mau membawa mereka berjalan di jalan-jalan yang tidak mereka kenal. Aku mau membuat kegelapan yang di depan mereka menjadi terang dan tanah yang berkeluk-keluk menjadi tanah yang rata. Itulah hal-hal yang hendak Kulakukan kepada mereka, yang pasti akan Kulaksanakan.”60

Tuhan tidak ingin membuat anda tersandung dalam kegelapan. Dia ingin menuntun kita kepada terang. Setan tahu hidup anda akan membawa kemuliaan bagi Tuhan saat anda mengetahui dan melakukan kehendak Tuhan, jadi dia akan menjauhkan anda dari hal itu. Tapi dia tidak bisa berhasil jika anda tidak mengijinkannya. Janji Tuhan tetap: “Aku akan menuntun,” “Aku akan membimbing,” “Aku akan membuat gelap jadi terang.” Percayalah padaNya!

    Tindakan dan Janji

“Janji, janji—itu semua hanya kata-kata,” kata anda. “Saya ingin tindakan.” Selidiki sejarah hubungan Tuhan dengan manusia, dan anda akan melihat gambaran dimana Tuhan menyatakan kehendakNya. Tidak hanya janji, karakterNya yang meyakinkan tapi tindakanNya membuktikan semuanya. Lihat beberapa contoh.

Tidak mudah bagi Abraham untuk meninggalkan ibukotanya di Ur dan pergi ketempat yang belum ditentukan, tapi Tuhan berjanji membimbing dia ketempat yang diinginkanNya.61 Dan Tuhan melakukannya. Saat Abraham mencapai Kanaan, Tuhan membimbing dia kebukit tinggi dan mengundangnya untuk melihat sejauh mungkin disemua arah. Semua yang dilihatnya adalah miliknya. Tuhan telah memberikan itu kepada dia dan keturunannya.62 Dia setia pada janjiNya. Dia membimbing Abraham ketanah perjanjian.

Abraham kemudian mengirim pelayannya sejauh 500 mil untuk mencari calon pendamping Isak. Dan Abraham berjanji kepada pelayan itu bahwa malaikat Tuhan akan menuntun jalannya.63 Orang itu tidak punya bayangan kemana dia harus mencari, tapi Tuhan menuntunny kegadis yang telah dipersiapkan bagi Isak. Dan dia tahu gadis itu yang dipilih. Pelayan itu melaporkan: “Kemudian berlututlah aku dan sujud menyembah TUHAN, serta memuji TUHAN, Allah tuanku Abraham, yang telah menuntun aku di jalan yang benar untuk mengambil anak perempuan saudara tuanku ini bagi anaknya.”64 Tuhan setia pada janjiNya.

Keturunan Abraham kemudian diperbudak diMesir, tapi Tuhan menyelamatkan mereka dengan luar biasa. Sekarang mereka menghadapi bahaya sepanjang perjalanan. Bagaimana mereka tahu mau kemana? Tuhan berjanji akan menunjukannya, Dan Dia melakukannya. Dia menuntun mereka dengan tiang awan saat terang dan tiang api saat malam.65

Beberapa abad kemudian, mereka ditawan kembali di Babilon. Tapi Tuhan menggerakan hati raja Cyrus untuk melepaskan mereka dan mengembalikan mereka ketanah mereka, dan Tuhan menuntun mereka pulang.

Pemazmur meringkas kesetiaan Tuhan pada bangsa Israel disepanjang sejarah mereka dengan: “Dibawa-Nya mereka menempuh jalan yang lurus, sehingga sampai ke kota tempat kediaman orang. Biarlah mereka bersyukur kepada TUHAN karena kasih setia-Nya, karena perbuatan-perbuatan-Nya yang ajaib terhadap anak-anak manusia,”66

Contoh PL berlimpah. Tapi PL juga memiliki contoh yang luar biasa, Tuhan secara supernatural menuntun seorang pejabat gereja bernama Filipus dari pengabaran injil yang berhasil di Samaria kejalan dipadang gurun dekat Gaza untuk bersaksi kepada orang Etiopia.67 Hanya Tuhan yang tahu dampaknya bagi suatu bangsa. Kita tahu bahwa kekristenan sudah tegak berdiri di Etiopia sejak awal gereja. Itu mungkin hasil dari kesaksian sida-sida itu, dan keterbukaan Filipus terhadap tuntunan Tuhan.

Petrus dituntun, berlawanan dengan keinginannya, untuk bersaksi dirumah prajurit Roma.68 Dan injil Yesus Kristus secara dramatis masuk kedunia non Yahudi. Roh Tuhan kemudian menuntun sekelompok nabi dan pengajar di Antiokia untuk menguduskan Paulus dan Barnabas secara khusus untuk tugas yang telah ditentukan bagi mereka.69 Dan dari saat itu injil Kristus Yesus mulai memasuki dunia yang sebelumnya belum dikenal. Akar dari keselamatan kita bisa dilacak kembali kepernyataan kehendak Tuhan, karena dari situ disebarkan program misi yang sampai membawa injil pada kita.

Dan sekarang Tuhan ingin melanjutkan rencanaNya bagi hidup kita. Kita tidak berbeda dengan rasul Paulus dalam hal ini. Tuhan menyelamatkannya untuk “mengetahui kehendakNya,”70 dan menyelamatkan kita untuk tujuan yang sama. Penulis Ibrani mengatakan bahwa Tuhan bisa “memperlengkapi kamu dengan segala yang baik untuk melakukan kehendak-Nya, dan mengerjakan di dalam kita apa yang berkenan kepada-Nya, oleh Yesus Kristus. Bagi Dialah kemuliaan sampai selama-lamanya.”71

Bab 4:
Selangkah demi Selangkah

Kita mengetahui dari Alkitab bahwa Tuhan memiliki rencana dalam hidup kita, termasuk detil kehidupan kita sehari-hari, dan kita bisa mengetahui persisnya hal itu. Kalau baegitu kenap banyak orang Kristen memiliki banyak pertanyaan tentang kehendak Tuhan? Kenapa mereka sulit mengerti kehendak Tuhan dan kenapa mereka kurang yakin akan kehendakNya?

Sebagai seorang pastor, saya mungkin memiliki banyak orang yang bertanya tentang hal ini lebih dari orang lain. Saya menyimpulkan bahwa sebagian orang tidak menemukan kehendak Tuhan karena mereka mencari hal yang salah. Mereka berharap Tuhan menunjukan kepada mereka keseluruhan blueprint bangunan hidup mereka saat Dia mencoba menunjukan pada mereka tempat berikut yang harus dipaku. Mereka mungkin mencari jalan lebar dan lurus saat Tuhan ingin mereka belokan mana yang harus diambil.

Jika pikiran mereka terpaku pada keselurahan gambar, mereka akan melewatkan petunjuk detil yang Tuhan coba berikan pada mereka.

    Lampu di Jalan Tol

Prinsip dasar pertama dari bimbingan Ilahi adalah: Tuhan membimbing kita selangkah demi selangkah. Pemazmur berkata, “TUHAN menetapkan langkah-langkah orang yang hidupnya berkenan kepada-Nya.”72 Bukan suatu kebetulan kalau dia menggunakan kata langkah-langkah untuk menyatakan adanya rencana Tuhan dalam hidup kita. Walau Tuhan memiliki gambar seluruh perjalanan diseluruh waktu, dia menyatakan perjalanan itu sebagai suatu urutan langkah, dan itulah cara Tuhan memberitahu kita.

Prinsip dasar bimbingan ini digambarkan dalam mazmur lainnya: “Firman-Mu itu pelita bagi kakiku dan terang bagi jalanku.”73 Dulu orang yang melakukan perjalanan dimalam hari membawa lampu. Sewaktu dia berjalan, mengayunkan lampu itu kedepan, dia bisa melihat batu-batu dan bekas roda didepannya, sehingga dia bisa menghindarinya. Kadang kala dia mengikat lampu minyak kecil dikakinya sehingga menerangi jalan didepannya, selangkah demi selangkah, saat dia berjalan. Begitulah cara Tuhan menggunakan FirmanNya menuntun kita. Dia tidak menjanjikan sinar besar yang menerangi jalan satu mil kedepan. Dia berjanji ada lampu dikaki kita, cukup terang untuk menerangi langkah kita yang berikut.

Mungkin ilustrasinya lebih bisa dimengerti jika dalam dunia sekarang ini dengan mengendarai mobil saat malam hari. Lampu didepan mobil tidak menerangi bahaya satu mil didepan. Itu hanya membuka sudut jalan berikutnya saja. Tuhan tahu kalau kita melihat terlalu jauh dalam hidup kita. Jika Dia menunjukan seluruh rencanaNya, kita mungkin memutuskan untuk tidak mengikuti rencana itu. Itu mungkin melibatkan lebih banyak pengorbanan dari yang kita inginkan saat itu, atau mungkin terlihat terlalu sulit bagi kita untuk menghadapinya dengan tingkat pertumbuhan rohani saat itu.

Jika Tuhan mengatakan Tuhan berkata pada saya saat disekolah kalau saya suatu hari akan menjadi pastor digereja besar dan mengajar ribuan orang setiap Minggu, Saya mungkin tertawa dan berkata, “Tuhan lebih baik mencari orang yang lebih baik untuk rencana itu, menyuruh orang lain lebih baik dari kepribadian dan tempramen saya.” Saya akan menggeleng dan masuk kedalam kelas. Tapi sekarang saya melayani Firman Tuhan bagi hati-hati yang lapar.

Jika Tuhan telah mengatakan rencananya untuk pindah dari gereja di Texas ke Alabama yang ada perpecahan dan mulai suatu jemaat baru, saya mungkin berkata, “Tidak Tuhan. Saya tidak percaya saya mampu untuk itu. Saya akan tinggal disini dan menunggu kesempatan lain.” Tapi sekarang saat saya melihat kembali pengalaman itu, saya tidak mau menukarnya dengan apapun juga. Itu menguatkan iman saya kepada kedaulatan Tuhan terhadap semua hal. Tapi saya juga mengatakan dengan keyakinan bahwa saya bersyukur saya tidak tahu kemana jalan ini mengarah saat saya melangkah ke Alabama.

Sebagian langkah merupakan langkah yang panjang. Satu keputusan bisa membuat kita berjalan satu tahun kedepan mungkin seumur hidup. Tapi betapa besarnya itu, tetap satu langkah. Dan itu akan diikuti oleh beberapa langkah kecil lainnya bersama dengan gembala Ilahi hari demi hari. Jika kita melihat kelangkah berikut kita menemukan diri kita dalam gelap lagi.

Umat Israel dituntun melalui padang belantara dari hari kehari. Mereka mengikuti bimbingan tiang dari Tuhan kemanapun itu pergi. Saat itu bergerak, mereka bergerak. Saat itu berhenti, mereka menyiapkan kemah. Jika itu menetap selama satu hari, mereka tinggal satu hari. Jika itu menetap satu tahun, mereka tinggal satu tahun. Tapi ketika itu terangkat lagi, mereka membongkar kemah dan mengikutinya.74 Mereka tidak pernah tahu pasti kemana itu membawa mereka, tapi mereka percaya Gembala yang setia menuntun mereka kejalan yang benar. Dan kepercayaan mereka tidak pernah disalahgunakan. Dia menuntun mereka dengan aman ketanah perjanjian.

    Bukti A

Ini juga cara Tuhan menuntun Rasul Paulus. Hari dia bertemu Kristus, dia bertanya, “Apa yang harus aku lakukan, Tuhan?” dan jawabannya, “Bangkitlah dan pergilah ke Damsyik. Di sana akan diberitahukan kepadamu segala sesuatu yang ditugaskan kepadamu.”75 Dia taat dan mengambil satu langkah ke Damaskus, dan disana Tuhan mengatakan tuntunan umumNya bagi hidup Paulu. Dia harus menjadi saksi Kristus kepada semua manusia tentang semua yang telah dia dengar dan lihat.76

Tapi setelah gambaran luas rencana Tuhan, detilnya datang selangkah demi selangkah. Sebgai contoh, 3 tahun setelah pertobatannya dia pergi ke Yerusalem bertemu dengan para rasul dan bersaksi kepada Yahudi Yunani tentang Kristus.77 Saat dia disana, dia pergi keBait untuk berdoa dan Tuhan berbicara kepadanya kembali: “Lekaslah, segeralah tinggalkan Yerusalem, sebab mereka tidak akan menerima kesaksianmu tentang Aku.”78

Semua itu bagi Paulus tidak masuk akal. Setiap orang disini tahu kalau sebelumnya dia telah menindas orang Kristen. Pasti mereka percaya bahwa suatu yang supernatural telah terjadi dalam hidupnya dan menerima kesaksianya. Dia coba berdebat dengan Tuhan, tapi tidak berhasil. Perkataan Tuhan datang lagi: “Pergilah, sebab Aku akan mengutus engkau jauh dari sini kepada bangsa-bangsa lain.”79 Jadi Paulus mengambil langkah berikut dalam rencana Tuhan tanpa mengetahui sedikitpun kemana itu akan membawanya, kecuali kebangsa-bangsa lain.

Pertama Tuhan menuntun dia ke Syria dan Cilicia, dimana beberapa tahun dia mengabarkan injil jauh dari pusatnya di Tarsus.80 Disanalah Barnabas menemukannya saat dia membawanya keAntiokia untuk membantu pelayanan disana.81 Itu menjadi tempat pelayanan berikut dalam pernyataan rencana Tuhan yang bertahap.

    Di Perjalanan

Langkah berikut dinyatakan saat Roh Tuhan berbicara pada para nabi dan pengajar di Antiokia dan memerintahkan mereka menguduskan Paulus dan Barnabas untuk tugas khusus. Tidak ada petunjuk kemana Tuhan ingin mereka pergi, tapi dia membimbing mereka dalam perjalanan. Dan saat mereka kembali ke Antiokia, “mereka memanggil jemaat berkumpul, lalu mereka menceriterakan segala sesuatu yang Allah lakukan dengan perantaraan mereka, dan bahwa Ia telah membuka pintu bagi bangsa-bangsa lain kepada iman.”82 Sangat menarik melihat Tuhan menuntun mereka selangkah demi selangkah kepada orang yang siap menerima pesan inji. Mereka mengalami hal yang sama dialami pelayan Abraham ketika mencari pasangan hidup untuk Isak. Dia tidak tahu kemana harus pergi, tapi setelah sampai dia bisa dengan yakin berkata, “TUHAN telah menuntun aku di jalan.”83

Satu bukti tuntunan selangkah demi selangkah Tuhan dalam hidup Paulus muncul dalam perjalanan misinya yang kedua. Diperintahkan Tuhan melalui pemimpin diAntiokia dia berjalan bersama Silas melalui Syria dan Cilicia, menguatkan gereja disana. Kemudian dia kembali mengunjungi gereja yang pernah dia dirikan di Galatia pada perjalanan misinya yang pertama.84 Setelah itu kita membaca, “Mereka melintasi tanah Frigia dan tanah Galatia, karena Roh Kudus mencegah mereka untuk memberitakan Injil di Asia. Dan setibanya di Misia mereka mencoba masuk ke daerah Bitinia, tetapi Roh Yesus tidak mengizinkan mereka. Setelah melintasi Misia, mereka sampai di Troas.”85

Apakah anda melihat mereka kelihatannya mencoba jalan mereka, mencari kesempatan, mundur saat Roh Tuhan menghalangi jalan mereka? Mereka ingin melakukan kehendak Tuhan dan Tuhan tidak ingin mereka salah. Dia tidak ingin mereka mengabarkan injil di Asia, dan Dia bahkan tidak mengijinkan mereka masuk Bitinia. Dan saat itu mereka tidak tahu mengapa. Mungkin mereka pikir hati disana belum siap menerima berita, atau bahaya besar sedang menanti disana. Tapi suatu penghiburan mengetahui bahwa saat kita ingin kehendak Tuhan lebih dari semuanya, Dia akan menuntun langkah kita selangkah demi selangkah, apakah kita tahu atau tidak alasan perjalanan kita.

    Tidak Ada yang Ditakuti

Orang Kristen sering khawatir tentang kemungkinan kehilangan kehendak Tuhan. Itu tidak terjadi pada orang yang benar-benar ingin melakukan kehendakNya. Kita bisa kehilangannya dengan menolaknya, tapi tidak kalau kita ingin menjalankannya.

Yesaya meyakinkan kita bahwa kalaupun kita salah melangkah, Dia akan memanggil kita kembali. “dan telingamu akan mendengar perkataan ini dari belakangmu: Inilah jalan, berjalanlah mengikutinya, entah kamu menganan atau mengiri.’”86 Pemazmur setuju: “TUHAN itu baik dan benar; sebab itu Ia menunjukkan jalan kepada orang yang sesat. Ia membimbing orang-orang yang rendah hati menurut hukum, dan Ia mengajarkan jalan-Nya kepada orang-orang yang rendah hati.”87 Paulus juga mengalami hal ini benar. Dia sangat ingin mengabarkan injil di Bitinia, tapi dia lebih ingin melakukan kehendak Tuhan. Jadi Tuhan menjauhkan dia dari kesalahan.

Ini mengganggu dan membingungkan sebagian orang tentang tujuan dan rencana. “Bagaimana kita bisa merencanakan kedepan jika Tuhan hanya menuntun kita selangkah demi selangkah dan kadang mencegah jalan kita serta mengirim kita kearah yang sama sekali berlawanan?”

Salomo memberikan kita jawaban. “Hati manusia memikir-mikirkan jalannya, tetapi Tuhanlah yang menentukan arah langkahnya.”88 Kita bisa membuat rencana, mencari hikmat Tuhan. Tapi kita harus menyadari bahwa rencana yang kita buat belum yang terbaik. Tuhan mungkin tidak memberikan kita tuntunan yang jelas dan detilnya sampai kita mencapai persimpangan dan perlu mengetahui arah mana yang harus diambil. Paulus memiliki rencananya saat dia meninggalkan Antiokia diperjalanan misinya yang kedua. Tapi rencananya disesuaikan dengan rencana Tuhan yang selangkah demi selangkah.

Sering pengungkapan langkah berikut lebih luar biasa dari yang lainnya. Itulah yang terjadi dengan langkah Paulus berikutnya.” Pada malam harinya tampaklah oleh Paulus suatu penglihatan: ada seorang Makedonia berdiri di situ dan berseru kepadanya, katanya: Menyeberanglah ke mari dan tolonglah kami!.”89 Kita akan membahas mimpi dan penglihatan dibab berikut, tapi kita menyebut peristiwa ini untuk menunjukan bahwa tuntunan Tuhan ke Eropa tidak salah. Paulus perlu peneguhan itu, karena dia akan tergoda untuk meragukan bimbingan Tuhan setelah disiksa dengan sangat di penjara Filipi.

Tuhan tidak pernah menjanjikan hidup kita dalam pusat kehendaknya akan seperti liburan di suatu pulau. Pasti ada masalah. Tapi bersama dengan masalah ada kedamaian, sukacita, dan kekuatan. Paulus dan Silas memuji Tuhan dalam penjara dan orang menjadi mengenal Kristus.

    Tepat Waktu

Kapanpun Paulus membutuhkan tuntunan, Tuhan ada disana menyediakan itu. Dia tidak pernah terlambat. Musuh mulai melawan inji di Korintus di perjalan kedua, dan Paulus dipaksa meninggalkan sinagoge. Dia mungkin bertanya apakah harus berhenti dan meninggalkan kota. Dia tidak perlu bertanya lama. “Pada suatu malam berfirmanlah Tuhan kepada Paulus di dalam suatu penglihatan: Jangan takut! Teruslah memberitakan firman dan jangan diam! Sebab Aku menyertai engkau dan tidak ada seorangpun yang akan menjamah dan menganiaya engkau, sebab banyak umat-Ku di kota ini. Maka tinggallah Paulus di situ selama satu tahun enam bulan dan ia mengajarkan firman Allah di tengah-tengah mereka.”90 Ketika ada pertanyaan, jawaban datang—tepat disaat dibutuhkan.

Tuhan tidak melindungi Paulus dari penyiksaan selamat pelayanannya di Korintus. Tapi tidak selalu begitu. Diakhir perjalanan misinya yang ketiga dia mendapat kesempatan membagikan kebenaran dengan tua-tua di gereja Efesus. Dalam pesannya dia berkata, “Tetapi sekarang sebagai tawanan Roh aku pergi ke Yerusalem dan aku tidak tahu apa yang akan terjadi atas diriku di situ selain dari pada yang dinyatakan Roh Kudus dari kota ke kota kepadaku, bahwa penjara dan sengsara menunggu aku.”91 Penyiksaan menunggu dia, tapi dia tetap memiliki kepercayaan bahwa Roh Kudus tetap menuntun dia langkah demi langkah.

Dia ditangkap diYerusalem seperti yang diharapkan, dan ketika dia memberikan pembelaan dihadapan Sanhedrin, mereka menjadi sangat marah sehingga pejabat mengira mereka akan menghancurkan dia. Tapi Tuhan tetap menuntun dia. “Pada malam berikutnya Tuhan datang berdiri di sisinya dan berkata kepadanya: Kuatkanlah hatimu, sebab sebagaimana engkau dengan berani telah bersaksi tentang Aku di Yerusalem, demikian jugalah hendaknya engkau pergi bersaksi di Roma.’”92

Janji itu menopang dia melalui persekongkolan yang membahayakan hidupnya, lebih dari 2 tahun pemenjaraan di Caesarea, penyiksaan dan interogasi berulang-ulang dihadapan pejabat, dan perjalanan dilaut yang berbahaya melibatkan karamnya kapal. Tapi dia akhirnya tiba di Roma dan dengan berani bersaksi tentang Kristus, seperti yang dijanjikan Tuhan.93 Satu langkah kadang mengejutkan dan kadang menyakitkan, tapi hasilnya selalu memuaskan karena langkah-langkah itu dibuat Tuhan.

Saat saya melihat kembali hidup saya, saya melihat bukti tuntunan Tuhan yang sama. Sebagai seorang mahasiswa saya berkata kepada Tuhan saya ingin melakukan kehendakNya, tapi tidak tahu apa yang harus dilakukan. Saya merasakan kecenderungan yang besar untuk ke Wheaton College, dan Tuhan memungkinkan itu berlawanan dengan perkiraan manusia. Setelah tahun pertama, saya memilih konsenstrasi di bidang Alkitab, percaya bahwa Tuhan mungkin memimpin kepada karir pelayanan Kristen, tapi saat itu tidak tahu itu apa.

Selama tahun-tahun di Wheaton, Tuhan menaruh Dallas Theological Seminary dengan kuat dalam pikiran saya, walau guru saya merekomendasikan seminari lain dan kebanyakan teman saya pergi kesana Tapi saya merasa keyakinan dalam diri saya dan menetapkan hal itu. Saya tahu itu kehendak Tuhan. Tujuan saya di Dallas adalah mempersiapkan diri saya lebih baik lagi melayani Tuhan, tapi tetap tidak tahu apa itu.

Saat kelulusan mendekat, sebagian professor saya mendorong saya untuk melanjutkan kejenjang lebih tinggi. Saya tidak damai dengan melanjutkan studi tanpa pelayanan bersama itu, jadi istri saya dan saya mulai berdoa untuk tuntunan Tuhan yang pasti. Dalam seminggu, sebuah gereja di Fort Worth, yang sedang mencari seorang pelayan dan pastor yang berpengalaman lebih dari setahun, akhirnya memutuskan memilih lulusan seminari yang baru lulus dan memilih saya disamping 2 nama lainnya.

Untuk alasan yang tidak diketahui, mereka mulai memproses saya, dan setelah saya berkotbah bagi mereka di 2 minggu berturut-turut mereka memanggil saya (melalui pecahan persentase yang diharuskan hukum). Jadi saya melayani digereja sambil mengambil gelar doctor secara bersamaan. Pencapaian gelar doctor sudah lama selesai, tapi pelayanan sebagai pastor terus berlanjut ditempat berbeda dimana Tuhan tunjuk, selangkah demi selangkah. Sebagian tuntunanNya biasa, sebagian lain dramatis. Saya sendiri bisa melihat jauh kedepat, tapi Tuhan tidak pernah gagal menerangi langkah berikut kemana dia inginkan.

Pengalaman anda mungkin mirip. Itu mungkin. Dimanapun anda saat ini dalam pengalaman kekeristenan anda, Tuhan siap menunjukan langkah berikutnya dalam rencanaNya bagi hidup anda.


1 Kisah 22:14,15 (NIV)

2 Kisah 20:24 (KJV)

3 II Timothy 4:7 (KJV)

4 Efesus 2:10 (NASB)

5 Cf. 2 Corinthians 5:17; Titus 3:5

6 Efesus 2:8, 9 (NASB)

7 Maz 139:16 (TLB)

8 Cf. Maz 139:13-15

9 Maz 37:23 (NASB)

10 Yesaya 49:1, 5 (TLB)

11 Yeremia 1:5 (NASB)

12 Yeremia 1:6 (NASB)

13 Yeremia 1:7-10 (NASB)

14 Galatia 1:15,16 (NASB)

15 Cf. 1 Corinthians; 2 Corinthians; Efesus; Kolose; 2 Timothy

16 Cf. Wahyu 13:8

17 Luke 18:31 (KJV)

18 Yoh 6:38 (NIV); cf. also Yoh 5:30

19 Yoh 4:32 (NIV)

20 Yoh 4:34 (NIV)

21 Ibrani 10:7 (NIV)

22 Yoh 9:2 (NASB)

23 Yoh 9:3 (NASB)

24 Maz 139:1 (TLB)

25 Roma 12:2 (KJV)

26 Yeremia 10:23 (TLB)

27 Ulangan 18:9-12; Yesaya 8:19; Galatia 5:20

28 Efesus 1:11 (KJV)

29 Cf. Maz 76:10

30 Cf. Ibrani 6:17

31 Cf. Roma 9:19; Boule„ma, a related word translated “will” in KJV.

32 Cf. 1 Timothy 2:4; 2 Petrus 3:9

33 Cf. Matius 7:13; Wahyu 20:15

34 Maz 121:8 (NASB)

35 Maz 139:1-5 (TLB)

36 Ayub 31:4

37 Yesaya 58:11 (TLB)

38 Matius 10:29-31 (NIV)

39 Roma 8:28 (KJV)

40 Amsal 3:5, 6 (Berkeley)

41 Philippians 4:6, 7 (NASB)

42 Cf. Maz 121:4

43 1 Petrus 5:7 (NIV)

44 Kolose 1:9, 10 (NIV)

45 E.g., Maz 100:3; Yoh 10:27

46 Efesus 5:17 (NASB)

47 Maz 23:1-3 (NASB)

48 Matius 7:11 (NIV)

49 Roma 8:14 (KJV)

50 Kolose 1:9

51 Kolose 4:12 (NASB)

52 Cf. Yeremia 33:3; Matius 7:7; Yoh 14:13; et. al.

53 Maz 31:3 (Amp.)

54 Maz 32:8 (NASB)

55 Maz 32:9 (NASB)

56 Maz 48:14 (KJV)

57 Maz 73:24 (TLB)

58 Amsal 15:19 (KJV)

59 Yesaya 48:17 (Berk.)

60 Yesaya 42:16 (Berk.)

61 Kejadian 12:1

62 Kejadian 13,14, 15

63 Kejadian 24:7

64 Kejadian 24:48 (NASB)

65 Keluaran 13:21, 22

66 Maz 107:7, 8 (KJV)

67 Kisah 8:26

68 Kisah 10:19, 20

69 Kisah 13:1, 2

70 Kisah 22:14 (KJV)

71 Ibrani 13:21 (NASB)

72 Maz 37:23 (NASB)

73 Maz 119:105 (Amp.)

74 Bilangan 9:15-23

75 Kisah 22:10 (NASB)

76 Kisah 22:15

77 Kisah 9:26-29; cf. also Galatia 1:18, 19

78 Kisah 22:18 (NIV)

79 Kisah 22:21 (NIV)

80 Kisah 9:30; Galatia 1:21-24

81 Kisah 11:25, 26

82 Kisah 14:27 (NIV)

83 Kejadian 24:27 (NASB)

84 Kisah 15:40-16:1

85 Kisah 16:6-8 (NIV)

86 Yesaya 30:21 (TLB)

87 Maz 25:8, 9 (TLB)

88 Amsal 16:9 (NASB)

89 Kisah 16:9 (NIV)

90 Kisah 18:9-11 (NIV)

91 Kisah 20:22, 23 (NIV)

92 Kisah 23:11 (NIV)

93 Kisah 28:16, 30, 31

Related Topics: Basics for Christians

5. BAGIAN KEDUA: PERSIAPAN PRIBADI ANDA

Bab 5:
Mengenal Sang Gembala

Apakah anda percaya bahwa Tuhan memiliki rencana bagi hidup anda, termasuk setiap detil kehidupan sehari-hari anda? Apakah anda percaya bahwa rencanaNya terbaik untuk anda, lebih tinggi dari semua yang bisa anda rencanakan bagi diri anda sendiri? Apakah anda percaya bahwa Tuhan akan menunjukan rencanaNya pada anda selangkah demi selangkah? Jika anda ingin mengetahui kehendak Tuhan, maka anda harus percaya hal-hal diatas.

Itu merupakan kondisi pertama yang Salomo letakan tentang bimbingan Ilahi: “Percayalah kepada TUHAN dengan segenap hatimu, dan janganlah bersandar kepada pengertianmu sendiri. Akuilah Dia dalam segala lakumu, maka Ia akan meluruskan jalanmu.”94 Percaya—iman—sangat penting. Tanpa itu tidak ada tuntunan. Dan percaya pada tanggung jawab kita. Dalam 4 bab pertama kita membahas sisi Tuhan, rencanaNya bagi hidup kita, dan keinginanNya untuk menuntun kita. Tapi ada persiapan pribadi yang harus kita lakukan sebelum kita mampu mengerti bimbingannya. Persiapan itulah yang menjadi perhatian kita berikutnya.

Hal yang paling penting dari persiapan ini adalah hati yang percaya. Sebagian besar dari kita berkata bahwa kita ingin melakukan kehendak Tuhan dan kita ingin menyenangkan Dia dalam segala hal. Kita tidak bisa melakukan itu tanpa iman. “Tetapi tanpa iman tidak mungkin orang berkenan kepada Allah. Sebab barangsiapa berpaling kepada Allah, ia harus percaya bahwa Allah ada, dan bahwa Allah memberi upah kepada orang yang sungguh-sungguh mencari Dia,”95 demikian kata penulis Ibrani. Kita harus percaya bahwa Tuhan ada, Dia tertarik untuk membimbing kita secara pribadi, dan kita bisa mempercayakan hidup kita kepadaNya. Kita harus memiliki iman dalam hikmat, kesetiaan, kebaikan dan kasih Bapa kita disurga. Tanpa iman seperti itu kita tidak bisa berkomitmen terhadap bimbinganNya.

Tapi percaya membutuhkan pengetahuan. Sebagian orang melihat iman hanya sebagai menerima apa yang tidak kita tahu. Mereka pikir iman seperti pengganti pengetahuan. “Jika anda tidak mengetahuinya,” kata mereka, “lakukanlah lompatan buta kedalam gelap dan percayalah.” Itu bukan caranya. Iman yang benar dibangun atas dasar pengetahuan yang benar. Jika kita tidak mengenal seseorang, kita akan kesulitan untuk percaya padanya.

Mari saya jelaskan. Ayah saya merupakan salah satu orang pertama yang mengunjungi Indian Auca setelah Rachel Saint dan Betty Elliot berdiam didaerah itu dan mulai bekerja bersama mereka. Saat ayah disana, Kimo, salah seorang suku disana yang ikut serta dalam pembunuhan 5 misionaris, menawarkan diri mengentarnya kehutan untuk menunjukan bagaimana orang Indian berburu monyet dengan senapan tiup. Jadi mereka pergi, hanya mereka berdua.

Tiba-tiba ayah saya sadar bahwa Kimo menghilang. Dia memanggilnya tapi tidak ada jawaban, hanya suara monyet. Setiap kali dia memanggil suara monyet datang dari berbagai arah. Apakah anda mengerti? Ayah saya sendiri dihutan belantara Ekuador, bersama seorang yang telah dilatih sejak kecil untuk membunuh orang asing. Bagaimana dia bisa kembali?

Ayah mengakui agak takut saat itu—mungkin sangat takut lebih tepatnya. Dia dan Kimo belum menjadi teman baik. Jujur saja, ayah belum mempercayai dia. Seperti yang terjadi, Kimo bermain dengannya untuk membuktikan betapa tidak berdayanya orang kulit putih sendirian ditengah hutan. Tapi itu menjelaskan satu point. Kita tidak bisa mempercayai seseorang yang kita tidak kenal.

Dalam buku ini kita bicara tentang suatu yang lebih serius dari hanya sekedar fisik. Masalah didepan kita mengenai masa depan kita, disaat ini dan dalam kekekalan, kepada Seorang yang menawarkan pimpinan selangkah demi selangkah kepada kita, yang tidak menunjukan seluruh rencananya sebelumnya, juga memberitahu kemana kita akan pergi. Tidak mungkin kita berharap membuat komitmen semacam itu kecuali kita mengenal Dia secara dekat.

    Seberapa Dekat Anda Mengenal Dia?

Ada kesan setiap orang Kristen mengenal Tuhannya. Kita sering menggunakan kata mengenal Tuhan bersama dengan lahir baru, yaitu menjadi orang Kristen sejati. Yesus berkata, “Inilah hidup yang kekal itu, yaitu bahwa mereka mengenal Engkau, satu-satunya Allah yang benar, dan mengenal Yesus Kristus yang telah Engkau utus.”96 Hanya dengan mengenal Tuhan kita bisa memiliki hidup kekal. Tapi ada tingkatan pengenalan. Saya sering disuruh mengisi surat rekomendasi dari seseorang yang mau masuk sekolah atau mencari pekerjaan. Form itu sering bertanya, “seberapa baik anda mengenal pelamar?” Seringkali saya menulis, “sepintas”; dan kadang saya harus mengakui bahwa saya tidak mengenal orang itu sama sekali. Saya bertanya berapa tinggi kita menilai diri kita kalau ada kuesioner yang bertanya seberapa dekat anda mengenal Tuhan. Sebagian dari kita harus mengakui mereka hanya sepintas saja mengenalNya. Dan sebagian lagi tidak tahu sama sekali. Itulah alasannya kenapa kita cenderung menolak mempercayakan masa depan kita kepadaNya.

Bangsa Israel di Kadesh merupakan contoh utama yang tidak percaya pada Tuhan karena mereka tidak mengenalNya. Mereka menolak masuk ketanah perjanjian karena ada raksasa disana, selain itu mereka kelihatan seperti belalang.97 Betapa suatu hal yang berlebihan! Dan Tuhan disisi mereka. Betapa suatu ketidakpedulian akan kuasa dan kebesaranNya! Tapi Joshua dan Caleb mengenal Tuhan dengan baik. “Jika TUHAN berkenan kepada kita, maka Ia akan membawa kita masuk ke negeri itu dan akan memberikannya kepada kita, suatu negeri yang berlimpah-limpah susu dan madunya. Hanya, janganlah memberontak kepada TUHAN, dan janganlah takut kepada bangsa negeri itu, sebab mereka akan kita telan habis. Yang melindungi mereka sudah meninggalkan mereka, sedang TUHAN menyertai kita; janganlah takut kepada mereka.”98 Tapi mereka menolak mendengarnya, dan gagal mengikuti tuntunan Tuhan. Hasilnya adalah mereka berkelana selama 40 tahun dibelantara. Pikirkan itu. 40 tahun kepedihan hanya karena mereka tidak mengenal Tuhan mereka.

Sebagian dari kita, mungkin mengalami kepedihan karena mereka mengambil jalan mereka sendiri, dan hasilnya berhubungan dengan hal ini. Kita tidak pernah mengambil waktu untuk mengenal Tuhan, da itula alasan kita tidak ingin mempercayakan hidup kita.

Bukankah kesalahan Tuhan kalau kita gagal mengenalNya. Dia menyatakan diri kepada kita dalam berbagai cara. Pertanyaannya adalah respon kita terhadap hal itu. Letakan itu dalam hubungan antar manusia. Mungkin anda bisa ingat seseorang yang mencoba membangun persahabatan dengan anda. Dia terus bersama dan berbagi perasaan dan pertanyaa, berharap anda berespon dan kemudian berbagi bersamanya. Itu membuat anda bertanya dan mengambil keputusan. “inikah orang ingin saya dekat dengannya? Apakah saya bisa membuka diri saya kepadanya? Apakah saya mau memberikan waktu dan tenaga yang dibutuhkan dalam persahabatan dengannya?”

Sebagian orang Kristen menghadapi keputusan yang sama dengan Tuhan, khususnya jika mereka kegereja secara rutin, membaca Alkitab sedikit, berdoa beberapa kali, tapi tidak mengalami komunikasi yang berarti denan Tuhan. Pertentangan datang ditingkatan pertumbuhan yang berbeda dalam kehidupan orang percaya yang berbeda, dan itu terjadi ditempat yang berbeda dan ditengah keadaan yang berbedam tapi itu pasti muncul.

Satu hari kita menyadari bahwa Tuhan coba berbicara secara langsung pada kita melalui FirmanNya. Dia mengatakan kehendakNya dan apa yang Dia inginkan kita lakukan. Dia juga mengatakan pada kita apa yang diinginiNya dan harapanNya. Saat itu kita menghadapi keputusan yang penting: “Apakah saya akan melanjutkan kehidupan Kristen yang sedang-sedang saja, atau mengusahakan dan membina hubungan pribadi saya dengan Tuhan dan mengenalNya secara dekat?” Kita tidak bisa menganggap keputusan ini secara ringan. Seluruh masa depan kita tergantunga dari hal ini. Keinginan kita untuk mempercayakan hidup kita kepada tuntunanNya berkaitan langsung dengan pengenalan kita akan Dia.

Kadang Tuhan membuntukan jalan kita untuk menunjukan dirinya pada kita. Dia melakukannya pada umat Israel di laut merah. Dimana tidak ada jalan lain, dan orang Mesir dibelakang mereka, mereka menggerutu dan komplain. “Tetapi berkatalah Musa kepada bangsa itu: Janganlah takut, berdirilah tetap dan lihatlah keselamatan dari TUHAN, yang akan diberikan-Nya hari ini kepadamu; sebab orang Mesir yang kamu lihat hari ini, tidak akan kamu lihat lagi untuk selama-lamanya.’”99 Tuhan memenuhi janjiNya. Orang Mesir dikalahkan. Umat Tuhan diselamatkan.

Tapi bahkan setelah penyelamatan luar biasa itu, mereka gagal untuk mempercayai Tuhan. Dari waktu ke waktu dia membawa mereka ke kebuntuan usaha manusia sehingga Dia bisa menunjukan dirinya berkuasa atas mereka dan membuktikan kesetiaanNya pada mereka. Tidak ada jalan yang lebih baik untuk menunjukan kuasa, kasih dan kesetiaanNya daripada dalam situasi sulit dalam hidup.

Salah satu alasan dia mengijinkan kita mengalami maslaah seperti penyakit, penderitaan, dan kesulitan adalah agar Dia bisa menyatakan dirinya pada kita sehingga kita bisa mengenal dia sepenuhnya. Dia memanggil kita dengan kasih dan kerinduan ditengah krisis, “Diamlah dan ketahuilah, bahwa Akulah Allah.”100 Hanya kalau kita mengenalNya baru kita bisa mempercayakan diri hidup kita kepadaNya. Setiap usaha untuk mengerti bimbingan Tuhan harus dimulai dari mengenal sang pembimbing.

    Tapi Dia Terlalu Jauh

Bagaimana kita bisa mengenal Tuhan yang hidup disurga, yang tidak memiliki tubuh secara fisik sehingga kita bisa menyentuh dan melihatnya, dan yang tidak bicara dalam bahasa kita ? Ada 2 cara utama—Firman dan Doa. Tuhan menyatakan dirinya dalam Firman. Kita bisa merenungkan kebenaran itu dan berespon padaNya dalam doa dan pujian. Tujuan dari komuni antarpribadi ini, seperti kata J. I. Packer, menjernihkan mental dan visi akan Tuhan dari seseorang, dan membiarkan kebenaranNya berdampak penuh dalam pikiran dan hati seseorang.”101 Dengan itu kita mengenal Dia.

Jika kita ingin mengenal Tuhan, maka kita harus mulai membaca Alkitab kita dengan telinga rohani kita mendengar setiap perkataan Tuhan tentang diriNya. Tempat yang baik untuk memulainya adalah Mazmur. “Ya TUHAN, bukit batuku, kubu pertahananku dan penyelamatku, Allahku, gunung batuku, tempat aku berlindung, perisaiku, tanduk keselamatanku, kota bentengku!.”102 “TUHAN adalah terangku dan keselamatanku.”103 “Allah itu bagi kita tempat perlindungan dan kekuatan, sebagai penolong dalam kesesakan sangat terbukti.”104 Mengetahui hal ini sangat menolong kita mempercayaiNya. Dan mempercayakan Dia membuktikan kebenarannya, membuat iman kita bertumbuh lebih lagi.

Renungkan atribut Tuhan seperti yang dinyatakan dalam Firman. Tuhan Maha Hadir.105 Kemanapun dia memimpin kita, dia akan bersama dengan kita. Tuhan Maha Tahu.106 Dia mengetahui dari awal sampai akhir.107 Tidak sulit mempercayai seorang yang mengetahui apa yang akan terjadi. Tuhan maha kuasa.108Dia mampu menyelesaikan masalah yang kita hadapi saat kita ada dalam pusat kehendakNya. Tuhan itu kasih.109 Kita bisa yakin bahwa apapun yang dia minta kita lakukan atau kemanapun dia pimpin kita, pengalaman yang kita alami adalah ekspresi kasihNya bagi kita. Tuhan itu baik.110 Jalan yang ditunjukannya adalah yang terbaik bagi kita. Tuhan itu setia.111 Dia tidak pernah gagal saat kita mengikuti pimpinanNya. Tidak ada akhirnya pernyataan Tuhan dalam dirman. Itu merupakan tambang kebenaran yang tidak pernah habis. Digali lebih lagi, dan mengenalNya lebih lagi.

Sesuatu akan terjadi pada kita saat kita mengenal Tuhan lebih baik. Semakin jelas kita melihatNya dalam kemuliaanNya, semakin jelas kita melihat kondisi kita yang sebenarnya—lemah, rendah, berdosa, buta, dan tidak berdaya; dan hasilnya, semakin kita membutuhkan Dia. Saat kita mengetahui betapa kita tidak layak, dan betapa kuat dan berkuasa dia, kita lebih ingin mempercayakan hidup kita kepadanya.

Ada alasan lain kenapa melihat Alkitab untuk mengenal Tuhan dan melakukan kehendakNya. Mendengarkan dia berbicara kepada kita melalui FirmanNya akan membiasakan kita mendengar suaraNya.

Banyak suara terdengan ditengah kesulitan. Bagaimana kita mengenal suara Tuhan? Hanya ada satu cara—dengan membiasakan diri dalam pengulangan serta pengalaman. Seorang anak mengenal suara orangtuanya karena dia mendengarnya setiap hari. Saya bisa mengenal suara siulan ayah saya. Itu tidak keras atau melengking, tapi saya bisa mengenalinya disekian ratus orang.

Seekor domba mengenal suara gembalanya karena dia mendengarnya setiap hari. Yesus berkata, “Domba-domba-Ku mendengarkan suara-Ku dan Aku mengenal mereka dan mereka mengikut Aku.”112 Bagaiman kita mendapat kebiasaan pengenalan seperti itu dengan gembala kita? Yesus memberikan kita jawaban saat dia berbicara dengan orang Yahudi yang tidak percaya disuatu hari. “Kamu menyelidiki Kitab-kitab Suci, sebab kamu menyangka bahwa oleh-Nya kamu mempunyai hidup yang kekal, tetapi walaupun Kitab-kitab Suci itu memberi kesaksian tentang Aku . . . ”113 Tuhan menyatakan dirinya melalui Alkitab, perkataanNya sendiri. Firman dari mulut Allah.114 Kita akan belajar mengenal suarannya saat kita memberi waktu untuk membaca Firman.

    Menjawab

Tapi setidaknya ada satu langkah penting dalam mengenal Tuhan. Setelah mendengar perkataanNya pada kita melalui firman, kita harus merenungkan dan berdoa, masukan itu dalam pikiran kita, pikirkan kemungkinannya, kemudian aplikasi dalam kehidupan pribadi. Seperti kita lihat dampaknya, kita memuji Tuhan atas kebenaran yang dinyatakan pada kita, kita berbagi dengannya dalam perasaan yang terdalam, dan kita mencari kekuatan untuk bisa melakukannya. Ukuran pengenalan akan Tuhan bukan dari berapa banyak kita mengetahui tentang dia atau banyaknya aktifitas untuknya. Tapi seperti kata Packer, “bagaimana kita berdoa dan apa yang terjadi dalam hati kita.”115

Sebagian orang Kristen memberikan waktu yang sangat sedikut dihadapan Tuhan, tapi pasti lari apdaNya minta tuntunan saat masalah datang. “Ah, tidakkah sudah terlambat, tapi saya harus membuat keputusan sekarang. Bisakah Engkau mengatakan pada saya apa yang harus dilakukan sekali ini saja? Saya berjanji akan mulai saat teduh minggu depan.” Tapi tuntunan tidak seperti itu. Ada yang lebih penting bagi Tuhan daripada kita mengetahui kehendakNya; adalah bagaimana kita mengenal Dia. Dan satu-satunya cara kita mengerti kehendaknya saat pengambilan keputusan adalah dengan menyediakan waktu dihadapannya.

Saat dua orang jatuh cinta, mereka semakin mengerti keinginan pasangannya. Saat hubungan mereka semakin dekat, pengenalan mereka satu sama lain semakin lengkap. Istri saya dan saya lebih sensitive akan kebutuhan kami sekarang ini dari saat kami pertama menikah. Kedekatan hubungan kami lebih dari setahun menghasilkan pengenalan yang lebih baik. Saya mulai mengetahui keinginan dan harapannya sebelum dia menyatakan itu, dan dia mulai mengenal saya.

Apakah anda ingin mengetahui keinginan Tuhan bagi anda? Maka mulailah mengenalNya. Berikan waktu membaca firman. Berbagi denganNya dalam doa. Seperti kata nabi Hosea, “Marilah kita mengenal dan berusaha sungguh-sungguh mengenal TUHAN; Ia pasti muncul seperti fajar, Ia akan datang kepada kita seperti hujan, seperti hujan pada akhir musim yang mengairi bumi.”116

Bab 6:
Bukan Kehendakku

Kuda dan bagal tidak terkenal karena ketaatannya. Mereka mungkin cukup mengenal anda sehingga tidak ada keraguan dipimpin oleh anda. Tapi mereka memiliki masalah: keinginan mereka yang keras, keras kepala. Hal itu selalu ada dan anda tidak tahu kapan akan terjadi. Kuda menyatakannya dengan menolak berhenti. Kadang dia mulai berjalan kerumah dan anda tidak bisa apa-apa. Bagal bisanya menunjukan itu dengan menolak berjalan. Anda bisa mendorong, menarik, mencambuknya, atau menarik dia dengan wortel, tapi saat itu dia tidak mau bergerak. Tidak ada yang bisa mengetahui kemana mereka akan pergi atau apa yang anda ingin mereka lakukan, karena mereka melakukan kehendak mereka sendiri.

Itu sama dengan maksud Tuhan, “Janganlah seperti kuda atau bagal yang tidak berakal, yang kegarangannya harus dikendalikan dengan tali les dan kekang, kalau tidak, ia tidak akan mendekati engkau.”117 Halangan terbesar mengetahui rencana Tuhan bagi hidup kita adalah perlawanan kita sendiri.

Berurusan dengan kekerasan hati menjadi factor penting dalam mengerti dan melakukan kehendak Tuhan. Bagaimana kita mengatasinya? Jawabannya diberikan Paulus: “Karena itu, saudara-saudara, demi kemurahan Allah aku menasihatkan kamu, supaya kamu mempersembahkan tubuhmu sebagai persembahan yang hidup, yang kudus dan yang berkenan kepada Allah: itu adalah ibadahmu yang sejati. Janganlah kamu menjadi serupa dengan dunia ini, tetapi berubahlah oleh pembaharuan budimu, sehingga kamu dapat membedakan manakah kehendak Allah: apa yang baik, yang berkenan kepada Allah dan yang sempurna.”118

    Korban yang Hidup

Subjek dari ayat ini adalah menemukan kehendak Tuhan. Lebih spesifik, subjek itu menguji dan membuktikan kehendak Tuhan itu—mengetahui kehendaknya secara tepat dalam pengalaman kita dan menerimanya sebagai satu-satunya cara hidup. Paulus menunjukan 2 kriteria dasar dalam hal berhubungan dengan kehendak Tuhan. Pertama adalah presentation dan kedua transformation. Mari kita lihat yang pertama dalam bab ini.

“Aku mendesak kamu,” kata Paulus, “memberikan dirimu sebagai korban yang hidup.” Itu secara literal berarti “to place beside.” Itu digunakan orang yang ingin mempersembahkan korban diatas altar sebagai tindakan penyucian Tuhan, menyerahkan semua hak penggunaannya untuk digunakan. Itu bukan miliknya lagi tapi Tuhan. Tuhan memiliki hak melakukan apa yang dia kehendaki dengan korban itu.

Dengan maksud yang sama, Tuhang ingin kita memberikan diri kita, bukan untuk dibunuh dan dibakar dialtar, tapi sebagai “korban yang hidup.” Dia ingin semua hak kita sebagai pribadi. Dia ingin menggunakan kita semauNya. “Berikanlah tubuhmu,” kataNya, “sehingga Aku bisa menggunakannya sebagai alat mencapai tujuanKu.” Dan dengan tubuh kita seluruh keberadaan kita—waktu kita, kemampuan kita, sumber kita, kepribadian kita, rencana kita, keinginan kita. Dia ingin kita memberikan semua itu kepadanya untuk digunakan sesuai dengan keinginanNya.

Dia tidak akan memaksa kita melakukan itu. Dia tidak akan masuk dalam hidup kita dan secara brutal mengatur kita. Dia meminta kita secara sukarela sebagai respon belas kasihan yang diberikan pada kita melalui Kristus. Jika kita ingin mengetahui kehendakNya, maka kita harus menjadi korban yang hidup bagiNya.

    Paman Sam Menginginkanmu!

Tapi kata menawarkan juga berarti “ada disana untuk menolong.” Itu digunakan untuk seorang pelayan yang ada dibawah pengaruh tuannya, yang selalu menuruti keinginan tuannya. Semua permintaan tuannya harus dituruti. Seorang pelayan yang baik harus berserah penuh pada tuannya. Paulus mendorong kita untuk memberikan diri pada Tuhan. Dan kecuali Tuhan yakin kita bisa melakukan pimpinannya, tidak ada alasan baginya untuk mengatakan kemana kita akan pergi.

Misalkan anda sedang berdiri dikantor perekrutan AD US. Walau angkatan bersenjata modern memberikan anda pilihan sebelum anda bergabung, ada banyak hal yang tidak dikatakan perekrut itu kepada anda. Ada ratusan masalah selama karir militer anda, tapi dia tidak akan ada disana dan coba menjelaskan detil rencana hidup anda diangkatan bersenjata, setiap tempat dimana anda dikirim, dan semua yang mereka perintahkan untuk dilakukan. Itu tidak masuk akal. Ketika Paman Sam barkata, “aku menginginkanmu,” itu artinya dia ingin suatu penyerahan diri tak bersyarat dari anda kepadanya. Dan semua rencana tidak akan dibukakan sampai anda bergabung dengannya.

Tuhan ingin anda lebih daripadan Paman Sam. Tuhan memohon, mencari anda, untuk memberikan diri anda kepadaNya. Dan kata kerja menawarkan menunjukan bahwa hal yang dia cari adalah tindakan yang tegas dan mutlak saat itu, mirip dengan tanda titik dikantor perekrutan. Seperti berkata, “ini hidupku Tuhan. Ada banyak hal yang ingin saya lakukan, tapi apa yang ingin Engkau lakukan lebih penting dari keinginanku. Saya menyerahkan sepenuhnya diriku dibawah Engkau sepanjang hidupku.”

    Hal yang Harus Dilakukan

Tidak banyak dari kita yang berpikir jauh kedepan saat kita datang pada Tuhan untuk bimbingan. Kita berdoa dengan licik, “Tuhan, tunjukan kehendakmu,” tapi kita lupa Tuhan menghendaki kita menyerahkan diri kita dibawah perintahNya. Komitmen seumur hidup ini yang bisa meyakinkan dia kalau kita akan melakukan kehendakNya yang telah dinyatakan pada kita.

Anda lihat, kehendak Tuhan adalah suatu yang harus dilakukan, tidak hanya diketahui. Ada banyak bukti diAlkitab yang menunjukan melakukan kehendakNya daripada mengetahui. Sebenarnya, Rasul Yakobus mengingatkan bahwa mengetahui tanpa melakukan adalah dosa.119 Dan saat kita ingin melakukan sekuat mengetahuinya, Tuhan meyakinkan kita kalau kita harus mengetahuinya. Penyerahan diri merupakan kunci mengenal kehendak Tuhan.

Yesus juga menegaskan prinsip ini. Orang Yahudi bertanya bagaimana Dia bisa mengetahui begitu banyak teologi, tapi tidak pernah masuk sekolah rabi. Dia menjawab. Pengajarannya bukan dari dia; itu dari Bapa yang mengutus dia. Dan dia berkata pada mereka bagaimana mereka bisa yakin itu datang dari Tuhan. “Barangsiapa mau melakukan kehendak-Nya, ia akan tahu entah ajaran-Ku ini berasal dari Allah, entah Aku berkata-kata dari diri-Ku sendiri.”120

Walau pernyataan dalam John 5 menunjuk pada firmanNya, itu juga menunjuk pada kehendakNya, karena kehendakNya dinyatakan melalui FirmanNya. Bagaimana kita mengetahui kita dipimpin oleh Tuhan atau oleh kehendak kita sendiri? Bagaimana kita tahu bimbingan itu dari Tuhan? Jawaban Yesus sederhana: jika keinginan kita melakukan kehendakNya lebih daripada keinginan kita sendiri, maka kita pasti tahu.

Begitu banyak orang Kristen disepanjang abad telah bersaksi tentang kebenaran prinsip Yesus ini. Saat mereka yakin kalau mereka ingin kehendak Tuhan, daripada keinginan mereka maka bimbingan akan datang. Dan bimbingan terus menerus akan datang pada mereka yang menyerahkan diri sepenuhnya untuk diatur oleh Roh didalamnya.

Orang lain mungkin mendapat bimbingan secara sporadis, tapi hanya mereka yang tinggal diam dalam hal ini bisa hidup yakin berjalan tanpa terganggu ditengah rencana Tuhan. Penyerahan kehendak kita kepada Kristus Yesus merupakan keputusan terpenting setelah kita menerima Dia sebagai Juruselamat dosa kita.

Pemazmur membuat dasar yang sama di PL. “Ia membimbing orang-orang yang rendah hati menurut hukum, dan Ia mengajarkan jalan-Nya kepada orang-orang yang rendah hati.”121 Kerendahan hati meliputi penyerahan hak menjalankan hidup kita. Itu meliputi dibuangnya kesombongan dan egoisme. Itu meliputi kehancuran hati dan penyesalan, roh yang bisa diajar. Orang yang bisa diajar merupakan orang yang bisa diajar Tuhan menurut jalanNya.

Saat sebagian besar kita menghadapi suatu keputusan, keputusan itu sendiri memenuhi pikiran kita—dimana kita harus pergi dan lakukan. Tapi Tuhan lebih tertarik pada kondisi hati kita. Dia tertarik pada tidak adanya kekerasan hati, dan keinginan kita yang tulus dibawah bimbinganNya. Hal ini diulangi diayat berikutnya: “Siapakah orang yang takut akan TUHAN? Kepadanya TUHAN menunjukkan jalan yang harus dipilihnya.”122 Takut akan Tuhan adalah dengan menghormatiNya, rendah hati dan mau diajar dihadapanNya. Harga pengenalan kehendak Tuhan adalah penyerahan total hidup kita pada Dia.

    Potongan Harga

Sebagian dari kita pintar mencari potongan harga. Salah satu cara adalah dengan memutuskan apa mau kita, dan katakan pada Tuhan kalau kita melakukannya untuk Dia. Kita mengambil harganya, menggambar hal yang kita inginkan, dan meminta Tuhan memberikan cap persetujuan. “Tuhan, saya ingin menjadi pengusaha yang sukses. Saya ingin membuat uang yang banyak dan memberikannya kebadan misi. Saya akan aktif digereja. Menjadi saksi bagi rekan bisnis. Saya akan berbicara dipesta injil. Saya ingin Engkau memberkati saya.”

Atau lebih dari itu: “Tuhan, saya ingin menjadi misionaris. Saya ingin kebelahan bumi yang belum pernah mendengar kesaksian injil dan saya ingin menjadi orang pertama memberitakan injil disana dan membangun karya besar untukMu. Dan saya ingin Engkau memberkati saya.” Itu sama sekali bukan kehendak Tuhan. Dia ingin kita memberikan kertas kosong, dan berkata, “Ini Tuhan, isilah bagi saya. Saya akan lakukan apapun yang Engkau kehendaki.”

Satu lagi pernyataan mengenai komitmen kita. Kita berkata pada Tuhan, “Saya akan melakukan apapun, tapi…” Maksud kita, “Saya ingin pergi kemanapun Engkau mau tapi ke tempat ini.” “Saya ingin apapun yang engkau inginkan tapi berikan Zeb.” Saya akan bekerja sama dengan setiap orang yang engkau tunjuk kecuali orang kusta.” “Saya ingin melakukan apapun yang engkau inginkan kecuali gereja custodian.”

Tapi Tuhan adalah pembuat potnya dan kita adalah tanah litany. Dia ingin kita mudah dibentuk ditanganNya. Kecuali kita menyingkirkan halangannya, kita tidak pernah tahu apa kehendakNya bagi kita.

Sering kita menawar Tuhan. “Baiklah Tuhan, saya mau menjadi seorang misionaris jika engkau mengijinkan aku menikahi Eloise.” Atau, “Saya akan mengambil pekerjaan itu Tuhan, jika itu membayar kerja lebur saya.” Itulah yang coba dilakukan Yakub. Yakub berkata, “Jika Allah akan menyertai dan akan melindungi aku di jalan yang kutempuh ini, memberikan kepadaku roti untuk dimakan dan pakaian untuk dipakai, sehingga aku selamat kembali ke rumah ayahku, maka TUHAN akan menjadi Allahku. Dan batu yang kudirikan sebagai tugu ini akan menjadi rumah Allah. Dari segala sesuatu yang Engkau berikan kepadaku akan selalu kupersembahkan sepersepuluh kepada-Mu.123

Tuhan tidak tertarik dengan hubungan seperti itu. Dia ingin menjadi Tuhan atas hidup kita. Yakub bergumul sampai pagi sebelum Tuhan memukul kakinya sehingga kekerasan hatinya hancur.124

Sering kita meminta Tuhan menunjukan kehendakNya, dan kita rasa kita ingin melakukannya, tapi didalam hati kita kita tidak mau. Kita tahu apa keinginan kita dan kita ingin Tuhan menyetujui keinginan kita. Yeremia melayani orang seperti itu, dan itu merupakan pengalaman yang menghancurkan hati! Mereka ingin pergi ke Mesir dari kemarahan Nebukadnesar, Raja Babilon, tapi mereka ingin tahu kehendak Tuhan dulu. Jadi mereka berkata pada Yeremia, “Semoga TUHAN, Allahmu, memberitahukan kepada kami jalan yang harus kami tempuh dan apa yang harus kami lakukan.”125 Mereka bahkan menambahkan, “Maupun baik ataupun buruk, kami akan mendengarkan suara TUHAN, Allah kita.”126

Itu semua kelihatan tulus sehingga Yeremia memohon pada Tuhan, yang kemudian menjawab mereka harus tetap di Yudea. Yeremia menyatakan informasi itu kepada mereka tapi mereka berkata lain. “Engkau berkata bohong! TUHAN, Allah kita, tidak mengutus engkau untuk berkata: Janganlah pergi ke Mesir untuk tinggal sebagai orang asing di sana,!”127 “. . . Demikianlah Yohanan bin Kareah dan semua perwira tentara serta seluruh rakyat tidak mau mendengarkan suara TUHAN untuk tinggal di tanah Yehuda.”128

Seorang bernama Balak dalam PL merupakan contoh lain dari orang yang bertanya pada Tuhan apa yang harus dilakukan padahal dia sudah tahu keinginannya. Pembawa pesan dari raj Moab ingin dia pergi bersama mereka dan mengutuk Israel. Tuhan berkata, “Jangan pergi dengan mereka.”129 Itu sangat jelas dan merupakan bimbingan dari Tuhan. Tapi saat pembawa pesan datang kembali untuk memohon dan menawarkan dia uang, Balak menjawab, “baiklah kamupun tinggal di sini pada malam ini, supaya aku tahu, apakah pula yang akan difirmankan TUHAN kepadaku.”130 Dia ingin uang itu dan mencoba menggoda Tuhan untuk menyetujui rencananya.

Kita juga melakukan hal itu! Kita meminta Tuhan menunjukan kehendaknya sementara kita ingin kehendak kita yang jadi. Kita ingin meliha kehendak Tuhan apakah sesuai atau tidak dengan kehendak kita. Dan jika tidak kita memilih jalan kita. Kita pikir kita akan lebih baik dijalan yang kita pilih.

Tapi itu tidak akan terjadi. “Ada jalan yang disangka lurus, tetapi ujungnya menuju maut.”131 Kita tidak bisa hidup menyenangkan diri kita dan tetap berharap berkat Tuhan atas kita. Kecuali diperistiwa yang jarang, seperti Balak dan orang-orang dimasa Yeremia, Tuhan sendiri memberikan tuntunan saat dia tahu kita tidak akan mengikutinya. Contoh utama ketaatan pada Bapa ada dalam Tuhan Yesus Kristus. “Aku tidak dapat berbuat apa-apa dari diri-Ku sendiri; Aku menghakimi sesuai dengan apa yang Aku dengar, dan penghakiman-Ku adil, sebab Aku tidak menuruti kehendak-Ku sendiri, melainkan kehendak Dia yang mengutus Aku.”132 Itu bukan pernyataan kosong. Dia membuktikan itu saat dia menghadapi pengalaman yang paling menakutkan disejarah manusia, menanggung dosa seluruh dunia. Dia berkata, “bukanlah kehendak-Ku, melainkan kehendak-Mulah yang terjadi.”133 Dia membuka jalan bagi kita. Sekarang melalui kuasa yang diberikannya, kita bisa mengikuti langkahNya.134

    Bagaimana dengan Keinginanku?

Apakah ini berarti bahwa kita harus menghilangkan semua keinginan kita, menghancurkan semua yang kita sukai? Saya pikir tidak mungkin. Yesus sendiri mengakui bahwa keinginannya berbeda dengan Bapa saat dia berkata, “Ya Bapa-Ku, jikalau Engkau mau, ambillah cawan ini dari pada-Ku.”135 Dan saya tidak menemukan dalam Alkitab Tuhan ingin kita menyingkirkan semua keinginan hati kita. Dia hanya minta kita agar keinginan kita ada dibawa dia, seperti Yesus lakukan.

Tidak ada bahaya dengan dibawahi seperti itu. Tuhan tidak suka kita menyangkal keinginan kita. KeinginanNya agar kita melakukan hal yang kita inginkan dengan baik, dan dia menyatakan kehendakNya melalui keinginan itu. Dia ingin kita mau pergi kemanapun, melakukan apapun, pengorbanan apapun yang dia minta. Dia mungkin meminta kita memberikan sesuatu, membalikannya dan mengembalikan kepada kita, seperti yang dilakukannya pada Abraham saat mengorbankan anaknya. Tapi dia ingin kita menunjukan penyerahan kita.

Sebagian orang menahan diri dalam penyerahan hidup kepada Tuhan karena mereka takut dia menuntut lebih dari yang ingin mereka lakukan. Mereka yakin dia ingin mereka menyerahkan semua yang mereka sukai, dan melakukan semua yang mereka tidak sukai, seperti orang suci yang membuat semua orang sengsara. Mereka membayangkan diri mereka berakhir tidak kawin dan sendiri, melewati hutan belantara dan dimasak oleh kanibal. Tapi Tuhan seperti itu. Dia ingin memberikan hal yang baik bagi kita.136 Dia senang memberikan kita keinginan dalam hati kita.137 Kepada orang Yahudi dipembuangan diBabel dia mengirim pesan yang bisa juga pada kita: “Sebab Aku ini mengetahui rancangan-rancangan apa yang ada pada-Ku mengenai kamu, demikianlah firman TUHAN, yaitu rancangan damai sejahtera dan bukan rancangan kecelakaan, untuk memberikan kepadamu hari depan yang penuh harapan.”138 Pemazmur berkata, “Segala jalan TUHAN adalah kasih setia dan kebenaran bagi orang yang berpegang pada perjanjian-Nya dan peringatan-peringatan-Nya.”139

Jika kita benar-benar berserah padannya, dia akan menyingkirkan semua keinginan yang tidak sesuai dengan kehendakNya dan memberikan kita keinginan baru yang sesuai dengan kehendakNya. Seperti yang dikatakan Paulus, “karena Allahlah yang mengerjakan di dalam kamu baik kemauan maupun pekerjaan menurut kerelaan-Nya.”140 Kita tidak kehilangan kalau kita berserang. Tuhan memberikan keinginan kita atau memberikan keinginan baru dalam hati kita. Tapi saat keinginan kita diserahkan pada Kristus, kita bisa melakukan apa yang ingin kita lakukan dengan keyakinan bahwa kita dalam kehendak Tuhan.

Mengikuti rencana Tuhan tidak pernah menjemukan; selalu merupakan sukacita terbesar. Kehendak Tuhan “berkenan”141 Kata itu berarti “menyenangkan”—menyenangkan Tuhan dan kita. Seperti perintah Yesus pada muridnya disumur Sychar, melakukan kehendak Tuhan lebih memuaskan daripada makanan.142 Menolak kehendak Tuhan pasti membawa pada penderitaan, tapi penyerahan diri membawa kebahagiaan dan sukacita.

Saat anda memberi diri pada Tuhan untuk digunakan sesuai kehendakNya, anda menemukan prilaku kepatuhan menyelesaikan pergumulan mengetahui kehendaknya. Itulah yang terjadi pada Yesaya. Tuhan berbicara padanya, “Siapa yang akan kuutus pergi?” respon Yesaya sebelum mengetahui detil rencana Tuhan, menyerahkan hidupnya. “Ini aku,” katanya, “utuslah aku.”143 Dan keinginan Tuhan mulai dibukakan dihadapannya.144

Apakah anda siap menyerahkan diri anda pada Tuhan, kepada kehendakNya, menyerahkan diri anda sebagai persembahan yang hidup? Katakan sekarang kalau anda ingin melakukan apapun yang dia inginkan, apapun harganya. Ini mungkin menjadi pengalaman emosional bagi sebagian orang. Bagi yang lain mungkin suatu ketengan. Tapi yang penting kita telah mengikuti rencana Tuhan dalam hidup kita. Anda mungkin ingin menulis tanggal penyerahan diri anda diAlkitab agar tidak lupa. Anda pasti hidup sesuai dengan komitmen anda, berkata pada Tuhan setiap hari tentang keinginan anda melakukan apapun kehendakNya. Maka setiap matahari terbit akan menjadi pengalaman baru berjalan dalam kehendak Tuhan.

Bab 7:
Pikiran yang Diperbaharui

“Bagaimana saya bisa yakin saya ingin melakukan kehendak Tuhan?” Sharon seorang pelajar yang datang kekantor saya untuk meminta nasihat mengenai masa depannya. Dia dengan tulus ingin mencari kehendak Tuhan, tapi dia meragukan penyerahannya pada Kristus. “Apakah saya benar ingin melakukan apapun yang dia minta? Saya rasa ia, tapi bagaimana saya bisa pasti?”

Pertanyaannya sudah ditanyakan banyak orang Kristen lain disuatu waktu dalam hidup mereka. Jika mengetahui kehendak Tuhan tergantugn pada penyerahan total kita kepadanya, bagaimana kita bisa pasti kita melakukan itu dan ingin? Jawabannya datang dimana Paulus menjelaskan prasyarat penting menemukan kehendak Tuhan dalam hidup kita yaitu transformasi. “Janganlah kamu menjadi serupa dengan dunia ini, tetapi berubahlah oleh pembaharuan budimu, sehingga kamu dapat membedakan manakah kehendak Allah: apa yang baik, yang berkenan kepada Allah dan yang sempurna.”145

    Melakukan Keinginan Anda

Hal pertama yang disebutkan Paulus disini adalah kecenderungan kita untuk menjadi serupa dengan dunia ini. Kecenderungan ini menyebabkan tekanan terhadap transformasi. Kata menjadi serupa berarti menjadi mirip dengan, khususnya penampakan luar. Perkataan Filipus menyatakan hal ini dengan baik: “jangan biarkan dunia sekeliling anda menekan anda sehingga tergabung dengannya.” Kata yang digunakan Paulus menunjukan bahwa hal ini merupakan kecenderungan kita. Secara literal dia berkata, “berhenti seperti dunia ini.”

Jika kita sudah menyerahkan kehendak kita pada Kristus, setan akan mencoba mengaburkan keputusan kita dengan menyatakan keinginan sendiri. Sebelum kita bertemu Kristus kita melakukan hal itu. Itulah satu-satunya cara hidup dunia. Mereka tidak tidak pernah berpikir melakukan kehendak Tuhan. Mereka melakukan apa yang disukai, “menuruti kehendak daging dan pikiran kami yang jahat.”146 Setan ingin kembali ke gaya hidup seperti ini, yaitu “melakukan keinginan kita”. Dan dia mencoba mendorong kita menjadi sama dengan dunia melalui serangan dari luar dan dalam kita.

Satu hal, setan menggunakan ketidakdewasaan emosi kita dan kekurangan dalam kepribadian kita untuk menghalangi komitmen kita pada Kristus dan membingungan pengertian kita akan kehendakNya. Seorang psikiatris Kristen yang menulis tentang kehendak Tuhan, menjelaskan bagaimana konflik saat kecil yang tidak terselesaikan akan terkubur dalam ketidaksadaran dan mempengaruhi keputusan kita.147 Sesuatu seperti keinginan yang tidak terpenuhi untuk kasih sayang orangtua bisa menyebabkan perkawinan yang tidak bijaksana. Atau kebencian terhadap orang tua bisa menghasilkan seorang menutup diri dengan orang lain, tanpa kita tahu kenapa dia melakukannya.

Reflek bertahan menolong kita membenarkan cara berpikir kita yang salah dan kekanak-kanakan, sehingga kita membodohi diri kita dengan pecaya bahwa yang kita lakukan adalah kehendak Tuhan. Kita butuh pertolongan professional untuk mengangkat konflik yang tidak disadari. Tapi kebanyakan kasus penyerahan diri yang tulus kepada Tuhan melalui firmannya akan menyingkapkan kebohongan diri, dan penyerahan diri kepada Kristus akan menjauhkan kita dari pembenaran diri dan menolong kita menghadapinya dengan cara Tuhan daripada cara kita.

Tapi cobaan untuk melakukan keinginan kita merupakan pertempuran sehari-hari. Setan melihat itu. Selain ketidakdewasaan ini, senjatanya termasuk motivasi kedagingan yang coba membujuk kita jauh dari kehendak Tuhan. Uang salah satu senjata favoritnya. Kita berkata itu tidak mempengaruhi keputusan kita, tapi sebenarnya mempengaruhi. “seorang pria harus memenuhi kebutuhan keluarganya,” protes kita. Itu pasti! Alkitab menegakkan prinsip ini.148 Tapi masalah utamanya adalah Tuhan ingin kita lakukan bukan berapa banyaknya uang. Jika kita melakukan apa yang diinginkanNya, kita akan melihat kebutuhan kita terpenuhi.

Salah satu pertimbangan adalah kedudukan yang baik, atau kemungkinan diangkat, atau bisa dipuji dan disarankan, atau hanya untuk kenyamanan dan keuntungan pribadi. Keinginan untuk lari dari keadaan yang tidak enak bisa mempengaruhi kita. Bahkan cuaca bisa menjadi factor yang menentukan. Cuaca penting bagi orang tidak percaya saat mereka mempertimbangkan relokasi, dan orang Kristen membiarkan hal itu mempengaruhi mereka juga.

“Tapi kita saling mengasihi,” mungkin pembenaran terbesar dari semua berkaitan dengan perkawinan. Ketertarikan hormone yang sering disesatkan dengan kata kasih sejati telah digunakan untuk membenarkan banyak perkawinan yang tidak sepadan sehingga mempermalukan Tuhan. Tapi itulah dasar kerja dunia, dan kita jangan terbawa. Tuhan tahu apakah kita memiliki kasih yang sejati, yang akan hidup dengan bahagia, atau hanya nafsu, yang hanya mencari kepuasan sendiri. Dan dia bisa menolong kita menentukan yang mana itu jika kita ingin tahu. “Segala jalan orang adalah bersih menurut pandangannya sendiri, tetapi Tuhanlah yang menguji hati.”149

Mungkin kita harus mengusahakan kebiasaan bertanya pada diri sendiri kenapa kita melakukan hal itu, dan kemudian daftarkan alasannya. Kita mungkin terkejut melihat banyak alasan kita sama dengan yang dunia berikan. Tuhan berkata, “berhenti menjadi serupa dengan dunia ini.”

Sangat mudah melihat pembenaran diri dalam diri orang Kristen lain, tapi sulit melihat itu dalam diri kita. Tapi pertolongan Tuhan tersedia. Bersama pemazmur kita berdoa, “Selidikilah aku, ya Allah, dan kenallah hatiku, ujilah aku dan kenallah pikiran-pikiranku; lihatlah, apakah jalanku serong, dan tuntunlah aku di jalan yang kekal!.”150

Selain menyerang dari dalam, setan dengan tidak henti-hentinya menyerang kita dari luar dengan filosofi dunia dalam pikiran kita. Dia menggunakan semua cara untuk mencapai tujuan—television, radio, surat kabar, majalah, buku, film, musik, teman yang tidak percaya, orang yang dikasihi, rekan kerja. Sering dia menggunakan orang Kristen, terutama orang Kristen jasmani. Kita mendengar begitu banyak yang berlawanan dengan Firman Tuhan sehingga kita mulai menerima standar dunia dan meragukan Tuhan.

Sebagai contoh, dunia berkata anda bisa menceraikan pasangan anda kalau perkawinan tidak berjalan baik. Pesan itu diulang terus sampai kita percaya. Orang tua Kristen bahkan mengatakan itu: “ceraikan dia; dia hanya sampah.” Demikianlah, tanpa dasar Alkitab orang Kristen mencari jalan keluar yang mudah. Lebih mudah dari mengusahakan perkawinan, menyerahkan hak pribadi, menelan kesombongan, dan memberikan diri untuk kebaikan pasangannya dan perkawinan.

Sekali lagi, dunia terus mengatakan tentang hidup bersama tanpa perkawinan. Mereka terus mengatakan itu sampai orang muda Kristen mulai berpikir Tuhan tidak serius dengan apa yang dikatakanNya dalam Alkitab. Mereka mulai berpikir firman Tuhan sudah kuno dan tidak relevan lagi. Jadi mereka masuk kedalam hubungan yang berdosa dimana Tuhan sudah peringatkan akan meninggalkan cacat dalam jiwa dan menghancurkan hidup mereka dimasa depan. Jika kita ingin menemukan rencana Tuhan dalam hidup, kita harus berhenti menjadi sama dengan dunia.

    Keluar dari Kepompong Anda

Paulus berbalik dari larangan negatef kepermohonan untuk transformasi: “tapi berubahlah,” nasehatnya. Kata yang digunakannya berarti “berubah kebentuk yang lain.” Kata metamorfosis berasal dari kata itu. Tuhan ingin kita melakukan suatu metamorfosis sempurna terhadap karakter didalam kita yang terlihat dari tindakan kita, seperti ulat berubah menjadi kupu-kupu indah. Dan kata disini menunjukan suatu proses yang terus menerus. Hari demi hari mengalami perubahan yang terus meneru yang membawa kita keserupaan dengan Kristus.151

Hidup orang Kristen harus berbeda! Itu harus ditandai oleh ketaatan pada Firman Tuhan. Kita tidak bisa mengetahui tuntunan Tuhan terpisah dari transformasi hidup ini. Kenapa Tuhan harus menyatakan kehendaknya pada kita saat kita sedikit tertarik mentaati apa yang sudah dinyatakan? Tidak adil jika kita meminta tuntunannya disatu sisi sedang kita dengan sadar menolak tuntunannya yang lain..

Kita berdoa, “Tuhan, tunjukanlah kehendakmu.” Tapi dia sudah menunjukan itu pada kita sementara kita menolaknya. Dan kita tidak bisa menemukan langkah berikut dari rencananya dalam hidup kita sampai kita menunjukan ketulusan melalui ketaatan terhadap hal yang sudah kita ketahui. Kunci mengetahui kehendak Tuhan bukan hanya penyerahan diri, tapi hidup sehari-hari dalam ketaatan.

Kita punya kecenderungan mencari kehendak Tuhan hanya untuk keputusan besar dalam hidup seperti sekolah, perkawinan, pekerjaan atau penempatan kerja dilokasi baru, tapi menolak dia dalam hal kecil lain dalam firmannya. Ini menunjukan bahwa motivasi kita bukan untuk menyenangakan dia, tapi hanya menghindari ketidaknyamanan yang muncul saat kesalahan besar terjadi.

Seseorang bertanya pada teman Kristennya untuk mendoakan dia mengenai pekerjaan baru yang ditawarkan. Dia ingin mengetahui kehendak Tuhan. Kemudian diketahui kalau dia setiap pulang kerja memasukan barang kekantongnya dan membawa itu kerumahnya. Dia tidak ingin melakukan kehendak Tuhan sama sekali, setidaknya menyenangkan Tuhan. Dia tidak ingin terjebak dalam pekerjaan baru karena lebih buruk dari yang lama. Motivasinya egois.

Orang itu tidak mengetahui tentang transformasi hidup. Tuhan berkata, “Orang yang mencuri, janganlah ia mencuri lagi.”152 Jika orang itu ingin melakukan kehendak Tuhan dia akan berhenti mencuri, mengakui dosanya dan mengganti semua yang sudah diambilnya. Untuk meminta bimbingan ilahi mengenai tawaran kerja sebelumnya hanyalah kemunafikan.

Orang Kristen diperintahkan untuk “berjalan dalam terang,”153 yang artinya berjalan dalam ketaatan pada firman Tuhan. Paulus berkata, “hiduplah sebagai anak-anak terang …..dan ujilah apa yang berkenan kepada Tuhan.”154 Cukup menarik, kalau kata membuktikan dan berkenan disini sama dengan kata Yunani dalam Romans 12:2 tentang kehendak Tuhan. Paulus meneguhkan bahwa kita harus berjalan dalam terang firman Tuhan jika kita ingin mengerti kehendak Tuhan.

Apakah anda pernah tersesat ditempat asing dan mencoba mengikuti pimpinan seorang dalam gelap? Itu hampir tidak mungkin. Demikian juga kegelapan selubung dosa menghalangi kemampuan kita mengerti pimpinan Tuhan. Kita harus hidup dalam ketaatan pada firman Tuhan.

Sebagian orang menjadi kecil hati. “Bagaiman saya bisa mengetahui rencana Tuhan dalam hidup saya jika pertama kali saya harus mentaati semua yang dikatakan firman, saya bahkan tidak mengerti kata-katanya, atau apa harapan Tuhan bagi saya.” Jangan kecil hati. Orang lain juga tidak bisa. Kita semua masih belajar, dan Tuhan tidak mengharapkan manusia mengetahui semuanya. Saat kita belajar kebenaran dari Firman, kita mendapat kasih karunia dan mentaatinya serta membawa itu menjadi bagian hidup sehari-hari kita. Kemudian kita belajar kebenaran berikut dan menjadikan itu pola hidup kita. Itulah pertumbuhan rohani, dan dengan proses itu hidup kita bertahap ditransformasi.

Apakah anda mulai melihat jawaban pertanyaan Sharon diatas? Bagaimana kita bisa yakin kita ingin melakukan kehendaknya? Dengan melakukan apa yang sudah kita ketahui sebagai kehendaknya! Pertanyaan penting lainnya bukanlah, “apa yang Tuhan lakukan dengan masa depan kita?” tapi “apakah saya hidup sudah seperti keinginan Tuhan sekarang ini?” Saat melakukannya hari ini, kita bisa istirahat dengan keyakinan bahwa Tuhan akan membimbing kita besok.

    Memrogram ulang Komputer

Jika transformasi hidup merupakan kunci pengenalan kehendak Tuhan, maka kita perlu mengetahui bagaimana kita bisa berubah. Berikutnya Paulus membagikan rencana Tuhan untuk transformasi kita. Dengan memperbaharui pikiran kita.

Ilmu kedokteran mengatakan otak manusia seperti computer besar. Hasil yang diharapkan berasal dari apa yang dimasukan. Jika kita ingin hidup secara berbeda, kita perlu memprogram ulang komputernya, memperbaharui pikiran degnan memasukan informasi yang baru sehingga kita bisa memproses keputusan hidup kita. Informasi baru itu tentunya Firman Tuhan. Nasihat dari Rasul Petrua: “Dan jadilah sama seperti bayi yang baru lahir, yang selalu ingin akan air susu yang murni dan yang rohani, supaya olehnya kamu bertumbuh dan beroleh keselamatan.”155

Hal ini memerlukan program sistematis mengingat ayat Alkitab. Kita tidak bisa mendapat keluaran yang baik tanpa informasi yang ada dalam penyimpanan computer. Mendengar firman tidak cukup. Sebagian kita cepat lupa. Kita harus belajar Firman, masuk kedalam jiwa kita.

Tapi menghafal firman tidak mencukupi. Kita bisa mengetahui Alkitab tanpa pembaharuan pikiran dan transformasi hidup. Kita harus belajar menempatkan semua itu dalam hidup kita, menyelidiki relevansinya dalam hidup sehari – hari, dan kemudia mengaplikasikan kedalam peristiwa yang terjadi.

Sebagian orang Kristen telah membaca Alkitab dan mendengar kotbah selama bertahun-tahun sehingga menjadi terbiasa. Mereka tidak pernah dengan jujur mengaplikasikan kebenaran kedalam prilaku kehidupan mereka. Mereka pada dasarnya orang yang beretika dan bermoral. Mereka melakukan kehendak Tuhan karena itulah yang diajarkan pada mereka dan itulah cara hidup mereka. Tapi mereka tidak bertumbuh. Dihari-hari yang lain mereka tetap serupa dengan dunia karena mereka tidak membiarkan Tuhan memprogram ulang pikiran mereka dengan firmanNya.

Setiap hari kita menghadapi banyak pilihan sesuai dengan pikiran kita. Mari kita umpamakan, seorang muda masuk ketoko obat mengambil pasta gigi. Matanya melihat majalah dengan gadis telanjang didepannya. Apakah dia akan melihat terus pada godaan itu atau menolaknya dengan kuasa Roh Tuhan? Jika pikirannya terprogram oleh cara hidup dunia, dia akan terus melihatnya. Lagi pula, dia tidak menyakiti siapapun? Tidak ada yang melihatnya. Tapi jika dia deprogram oleh cara pandang Tuhan, dia akan menolaknya, karena Yesus berkata setiap orang yang melihat seorang wanita dengan berahi telah berzinah dengan hatinya.156

Atau mungkin para gadis disekolah dengan pakaian yang minim. Nama seorang “teman” muncul dalam pekerjaan dan informasi yang tidak baik muncul. Anda kebetulan memiliki sesuatu tentang gadis itu yang bisa menambah keasikan pembicaraan itu. Apakah anda akan membagikannya atau anda akan meminta kasih karunia dari Tuhan untuk mengubah pembicaraan kearah yang lebih berguna? Jika anda deprogram dengan cara dunia, anda pasti mengatakannya. Tapi jika Firman Tuhan memenuhi pikiran anda, anda akan mengalihkan percakapan kearah yang lebih baik. “Janganlah ada perkataan kotor keluar dari mulutmu, tetapi pakailah perkataan yang baik untuk membangun, di mana perlu, supaya mereka yang mendengarnya, beroleh kasih karunia.”157

Mungkin anda seorang pekerja keras datang kerumah yang dipenuhi dengan kesulitan berurusan dengan orang lain. Tidak ada hal lain yang anda inginkan selain beristirahat danmenonton TV. Tapi anda menemukan istri anda tidak suka dan tertekan. “sayang” katanya, “aku membutuhkan pertolonganmu malam ini. Bisakah memberikan waktu bercakap-cakap bersama? Saya hanya perlu bercakap-cakap. Jika anda deprogram oleh dunia ini anda akan berkata “jangan bercanda, jangan malam ini! Hari ini ada pertandingan penting. Kamu bisa menahan itu.” Tapi jika anda deprogram dengan Firman Tuhan anda akan melihat itu seperti Kristus melihat gerejanya.,158 reaksi anda akan berbeda. Anda mungkin berkata seperti ini, “saya ingin menolong, mari duduk dan bicara. Engkau lebih penting dari pertandingan bola.”

Atau mungkin anda masuk kesupermarket dan anda melihat lampu yang indah. “Oh, seperti yang saya cari. Sangat cocok dengan ruang tamuku.” Tapi itu harganya sangat mahal sehingga jika anda membelinya anda perlu memotong persembahan buat Tuhan bulan ini, dan anda mungkin tidak bisa membayar orang yang memperbaiki lemari es anda. Jika anda deprogram dengan cara dunia ini anda akan membeli lampu itu dan berkata pada diri anda kalau Tuhan akan menemukan orang lain mendukung pekerjaan Tuhan bulan ini, dan tukang itu bisa menunggu sebulan untuk dibayar. Anda mungkin membelinya dengan kredit kard dan menambah tagihan. Tapi jika anda deprogram oleh “Janganlah kamu berhutang apa-apa kepada siapapun juga,”159 dan “Hendaklah masing-masing memberikan menurut kerelaan hatinya, jangan dengan sedih hati atau karena paksaan, sebab Allah mengasihi orang yang memberi dengan sukacita,”160 anda mungkin pergi tanpa lampu itu. Anda tidak benar-benar membutuhkannya.

Firman Tuhan menyentuh setiap sisi kehidupan. Jika kita benar-benar serius tentang mengetahui dan melakukan kehendak Tuhan, maka kita akan sungguh-sungguh memprogram ulang pikiran kita dengan firman Tuhan dan menghadapi setiap situasi hidup dengan firman. Cara hidup seperti itu akan menyiapkan kita mengerti rencana Tuhan bagi hidup kita selangkah demi selangkah. “Janganlah kamu menjadi serupa dengan dunia ini, tetapi berubahlah oleh pembaharuan budimu, sehingga kamu dapat membedakan manakah kehendak Allah: apa yang baik, yang berkenan kepada Allah dan yang sempurna.”161


94 Amsal 3:5, 6 (Berk.)

95 Ibrani 11:6

96 Yoh 17:3 (NIV)

97 Bilangan 13:33

98 Bilangan 14:8, 9 (TLB)

99 Keluaran 14:13 (NASB)

100 Mazmur 46:10 (KJV)

101 J. I. Packer, Knowing God, (InterVarsity Press, 1973), p. 19

102 Mazmur 18:2 (KJV)

103 Mazmur 27:1 (KJV)

104 Mazmur 46:1 (KJV)

105 Mazmur 139:7-12

106 Mazmur 147:5

107 Yesaya 46:10

108 Yeremia 32:17

109 Yoh 4:16

110 Mazmur 119:68

111 Lamentations 3:23

112 Yoh 10:27 (KJV)

113 Yoh 5:39, 40 (NIV)

114 Matius 4:4; 2 Timothy 3:16

115 Packer, op. cit., p. 27

116 Hosea 6:3 (TLB)

117 Mazmur 32:9 (NASB)

118 Roma 12:1, 2 (NIV)

119 Yakobus 4:17

120 Yoh 7:17 (NASB)

121 Mazmur 25:9 (KJV)

122 Mazmur 25:12 (NASB)

123 Kejadian 28:20-22 (TLB)

124 Cf. Kejadian 32:24-32

125 Yeremia 42:3 (TLB)

126 Yeremia 42:6 (TLB)

127 Yeremia 43:2 (TLB)

128 Yeremia 43:4 (TLB)

129 Bilangan 22:12

130 Bilangan 22:19 (TLB)

131 Amsal 16:25 (TLB)

132 Yoh 5:30 (NASB)

133 Luke 22:42 (NIV)

134 Cf. 1 Petrus 2:21

135 Luke 22:42 (NIV)

136 Cf. Roma 8:32; Yakobus 1:17

137 Mazmur 37:4

138 Yeremia 29:11 (TLB)

139 Mazmur 25:10 (TLB)

140 Philippians 2:13 (NASB)

141 Roma 12:2 (KJV)

142 Yoh 4:34

143 Yesaya 6:8 (KJV)

144 Cf. verse 9 ff.

145 Roma 12:2 (NIV)

146 Efesus 2:3 (KJV)

147 Marion H. Nelson, How to Know God's Will (Moody Press, 1963), pp. 24-35.

148 1 Timothy 5:8

149 Amsal 16:2 (NASB)

150 Mazmur 139:23, 24 (TLB)

151 Cf. 2 Corinthians 3:18 where this same word is used.

152 Efesus 4:28 (NIV)

153 Yoh 1:7

154 Efesus 5:8, 10 (KJV)

155 1 Petrus 2:2 (NASB)

156 Matius 5:28 (NIV)

157 Efesus 4:29 (NIV)

158 Efesus 5:25

159 Roma 13:8 (KJV)

160 2 Corinthians 9:7 (NIV)

161 Roma 12:2 (NIV)

Related Topics: Basics for Christians

Pages