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Where the world comes to study the Bible

5. Der Tor (Sprüche 26:1-11)

Einleitung

Wenn wir das Wort Tor hören, fallen uns sofort gewisse Leute ein. Der Erste, an den ich dachte, war der Schauspieler Jerry Lewis, dann die Three Stooges, Larry, Curly und Mo, dann die Marx Brothers, Maxwell Smart, Tim Conway und Don Knotts. Ich finde es interessant, dass auf keinen dieser Männer die Definition passt, die uns die Sprüche von einem Toren geben. Die Toren, an die ich dachte, sind alle ziemlich harmlose Kreaturen, im Grunde unschuldig und mit guten Absichten. Sie alle rufen in uns ein gewisses Mitleid, gepaart mit Belustigung, hervor. Nicht so der Tor im Buch der Sprüche. Und das ist nur einer der Gründe, warum das Studium des Toren von Wichtigkeit ist.

Wenn wir aber die Worte unseres Herrn Ernst nehmen, müssen wir uns zuvor fragen, ob unser Studium vor Ihm gerechtfertigt ist im Hinblick auf Seine Lehre in Matthäus 5:22:

Ich aber sage euch, das ein Jeder, der mit seinem Bruder zürnt, schuldig sein soll vor dem Gericht; und wer immer zu seinem Bruder sagt Rhaka [du nichtsnutziger Trottel], soll schuldig sein vor dem höchsten Gerichtshof; und wer immer zu seinem Bruder sagt du Tor, soll des höllischen Feuers schuldig sein.

In der Bergpredigt, aus der dieser Vers stammt, versuchte unser Herr zu zeigen, dass Er nicht gekommen war, um die Forderungen des Gesetzes außer Kraft zu setzen, sondern um sie zu bestätigen, so dass sie sogar noch strenger als bis dahin üblich in Israel ausgelegt würden. Es war danach nicht nur eine Sünde zu morden (5:21), sondern es war auch falsch, einem Bruder zu zürnen (5:22ff), denn Zorn kann zum Mord führen, geradeso, wie Begierde zur Unmoral führen kann (5:27-30).24 Seinen Bruder einen Toren zu nennen heißt, ihn als wertlos zu bezeichnen. Wenn ein Mensch nur ein Tor ist, ein Schandfleck für die Gesellschaft, so wäre es für alle Teile besser, wenn er tot wäre. Wenn man also bestimmt, dass Jemand wertlos ist, heißt das zu beschließen, dass die Welt ihn am Besten loswerden sollte, und das ist nur einen kleinen Schritt weit vom Mord entfernt. Unser Herr verdammte nicht die charakterliche Einschätzung eines Menschen, sondern den Anschlag auf den Charakter.

Ebenso wie unser Herr uns nicht verboten hat, den Charakter eines Toren als Solchen zu erkennen, empfiehlt das Buch der Sprüche eine solche Abschätzung sogar als notwendig für alle, die weise zu sein begehren. Dabei werden mehrere Gründe angegeben für die Notwendigkeit, zwischen Toren und Weisen unterscheiden zu können.

1. MIT TOREN UMGANG ZU PFLEGEN IST EBENSO TÖRICHT WIE UNANGENEHM. Bis zu einem gewissen Grade ist Torheit ansteckend, und der Umgang mit Toren beeinträchtigt leicht unsere Fähigkeit, Wahrheit von Irrtum und Weisheit von Torheit zu unterscheiden.

Geh weg von dem Toren, denn sonst wirst du die Worte der Erkenntnis nicht hören (14:7).

Ein Tor ist zu seiner eigenen Vernichtung bestimmt, und er wird unausweichlich alles auf seinem Wege zerstören. Denen, die einem Toren in die Quere kommen, wird er Weh tun:

Besser einer Bärin zu begegnen, die ihrer Jungen beraubt wurde, Als einem Toren in seiner Torheit (17:12).

Der Spötter, als Tor in seiner schlimmsten Form25, sollte nicht nur gemieden, sondern sogar verjagt werden:

Treibe den Spötter hinaus, und der Zank wird fort gehen; Selbst Hader und Schmähung werden enden (22:10).

Wenn es für jemanden wichtig ist, einen Toren erkennen zu können, so für den jungen Mann oder die junge Frau, die auf der Suche nach einem Lebenspartner sind. Es gibt nichts Erbärmlicheres als mit einem Toren verheiratet zu sein. Die Sprüche wählen den positiven Zugang zu diesemThema, indem sie die gottgefällige Ehefrau preisen (z.B. 31:10-31); der Tor aber sollte als Ehepartner vermieden werden. Abigail war mit einem Toren verheiratet (1.Sam 25); Gott jedoch war so gnädig, sie durch seinen Tod davon zu befreien – aber das ist nicht der Normalfall. Sie hatte vielleicht nicht viel zu sagen bei ihrer Verheiratung mit Nabal – Sie aber haben es, und Sie werden mit den Folgen einer falschen Partnerwahl leben müssen.

2. EINEN TOREN ANZUSTELLEN IST EIN TRAGISCHER FEHLER. Alle, die zuständig für die Einstellung von Arbeitskräften sind, sollten besonders die Warnung zur Kenntnis nehmen, die die Sprüche für denjenigen haben, der einen Toren anstellt.

Wer eine Botschaft in die Hand eines Toren legt, Der ist wie einer, der sich selbst die Füße abhaut und trinkt Gewalttätigkeit (26:6).

Wie ein Bogenschütze, der jeden verwundet, So ist der, der einen Toren oder einen Vorübergehenden dingt (26:10).

3. KINDER SIND VON NATUR AUS TOREN, UND DESHALB MÜSSEN ELTERN WISSEN; WIE MAN GEGEBENENFALLS MIT TORHEIT UMGEHT.

Torheit ist an das Herz eines Kindes geknüpft; Aber die Rute der Zucht wird sie von ihm entfernen (22:15).

Die Sprüche bieten Eltern die Hoffnung, dass Torheit geheilt werden kann, wenn sie früh erkannt und mit Sorgfalt bestraft wird.

4. MIT TOREN MUSS MAN ANDERS UMGEHEN ALS MIT WEISEN. Wir können nicht mit allen Menschen auf die gleiche Weise umgehen. Unsere Reaktionen auf verschiedene Menschen muss sich nach den Charakterzügen richten, die sie an den Tag legen.

Wer den Spötter belehrt, trägt selber Schande davon; Und wer den Bösen zurechtweist, einen Makel. Weise einen Spötter nicht zurecht, damit er dich nicht hasst; Weise einen weisen Mann zurecht, und er wird dich lieben (9:7-8).

Antworte dem Törichten nicht nach seiner Torheit, Damit du ihm nicht gleich wirst. Antworte dem Törichten gemäß seiner Torheit, Damit er sich nicht als weise ansieht (26:4-5).

Diese Betrachtungen setzen voraus, dass wir den Charakter anderer Menschen und insbesondere den eines Toren erkennen können. Nach dem Studium der Sprüche werden wir nicht nur in der Lage sein, Torheit bei Anderen zu sehen, sondern wir werden auch ein gerütteltes Maß davon in uns selber finden. Möge Gott uns in die Lage versetzen, ehrlich zu uns selbst zu sein, unsere Torheit zu bekennen und ihr zu entsagen als sündig und zerstörerisch für uns wie für Andere.

Charakterzüge eines Toren

Man kann einen Toren viel leichter dadurch identifizieren, was er nicht ist als dadurch, was er ist. Beachten Sie die folgenden Charakterzüge des Toren, wie ihn das Buch der Sprüche beschreibt:

1. DER TOR IST NICHT RECHTSCHAFFEN. Der Tor hasst alles Heilige, Gerechte und Gute, und er liebt das Böse.

Ein Begehren, das verwirklicht wird, ist der Seele angenehm, Aber vom Bösen zu weichen, ist dem Toren ein Gräuel (13:19).

Dem Toren ist das Böse wie ein Sport; Und dem einsichtigen Mann die Weisheit (10:23).

Die Toren spotten der Schuld, Aber unter den Aufrichtigen ist guter Wille (14:9).

2. DER TOR IST NICHT WEISE. Überall in den Sprüchen ist der Tor das Gegenstück zum Weisen. Weisheit wird der Torheit gegenüber gestellt. Der Tor besitzt keine Weisheit, er kann sie nicht erlangen, und er wollte sie nicht erlangen, selbst wenn er es könnte.

  • DER TOR BESITZT KEINE WEISHEIT:

Die Lippen des Gerechten erquicken viele, Aber die Toren werden aus Mangel an Verständnis sterben (10:21; vgl. 1:20-33).

  • DER TOR IST NICHT FÄHIG, WEISHEIT ZU ERLANGEN:

Warum ist das Geld, um Weisheit zu kaufen, in der Hand eines Toren, Wenn er doch keinen Verstand [wörtlich: kein Herz] hat? (17:16).

Der Spötter sucht Weisheit und findet sie nicht, Aber für den Verständigen ist Erkenntnis leicht (14:6).

Für einen Toren ist Weisheit zu hoch, Er wird seinen Mund in den Toren nicht auftun (24:7).

Der Tor hat nicht die Fähigkeit, Weisheit zu erlangen. Mit den Worten von Vers 17:16 gesagt, hat er kein Herz dafür. Er mag die Weisheit scheinbar suchen, doch er ist unfähig, sie zu erkennen oder zu behalten.

  • DER TOR HAT NICHT DEN WUNSCH NACH WEISHEIT; UND ER WÜRDE SIE SELBST DANN ZURÜCKWEISEN, WENN ER SIE ERWERBEN KÖNNTE, WEIL ER SIE HASST:

Die Furcht des Herrn ist der Anfang der Erkenntnis; Die Toren verachten die Weisheit und die Anweisung (1:7; vgl. 1:22).

Das Herz des Klugen sucht nach Erkenntnis, Aber der Mund des Toren ernährt sich von Torheit (15:14).

Ein Törichter findet keinen Gefallen am Verstehen, Sondern nur an der Enthüllung seiner eigenen Gedanken (18:2).

Sprich nicht vor den Ohren eines Toren, Denn er wird die Weisheit deiner Worten verachten (23:9).

Der Tor steht der Weisheit nicht neutral gegenüber – er hasst sie. Weisheit ist für einen Toren, was Leber für mich ist: so häufig und freigebig sie mir auch angeboten werden mag, tue ich doch alles nur mögliche, um darum herumzukommen.

3. DER TOR IST UNREALISTISCH. Dem Törichten gelingt es nicht, die Dinge so zu sehen, wie sie sind. Die Wirklichkeit wird durch den verzerrten Blick des Toren auf das Leben verfälscht.

  • DER TOR SIEHT SICH SELBST NICHT REALISTISCH, indem er sein Wissen und seine Fähigkeiten überschätzt:

Stolz, Hochmütig, Spötter sind die Namen dessen, Der mit unverschämtem Stolz handelt (21:24).

  • DER TOR SIEHT DAS LEBEN NICHT REALISTISCH. Er glaubt, dass Weisheit leichterhand erworben werden kann, wie eine Tafel Schokolade im Laden an der Ecke.

Warum ist das Geld, um Weisheit zu kaufen, in der Hand eines Toren, Wenn er doch keinen Verstand hat? (17:16).

  • DER TOR KÜMMERT SICH NICHT UM DIE TATSÄCHLICHEN GEGEBENHEITEN und der Wunsch ist Vater seines Gedankens. Sein Schiff ist ständig dabei zu kommen.

Ein Verständiger hat die Weisheit vor Augen, Aber die Augen eines Toren sind am Ende der Welt (17:24).

4. DER TOR HAT KEINE DISZIPLIN. Der Tor sieht Selbstbeherrschung als unnötige und nutzlose Ablehnung eines augenblicklichen Vergnügens an. Deswegen fehlt es ihm an Disziplin auf jedem Gebiet im Leben.

  • DER TOR GEHT NICHT DISZIPLINIERT MIT GELD UND MATERIELLEN RESOURCEN UM:

Ein wertvoller Schatz und Öl sind im Hause des Weisen, Aber ein törichter Mensch wird sie verschlingen (21:20).

  • DER TOR DISZIPLINIERT SEINE LAUNEN NICHT:

Ein Tor macht seine Verärgerung sofort bekannt, Aber ein kluger Mann verbirgt die Schande (12:16).

Ein Tor verliert die Beherrschung, Aber ein weiser Mann bewahrt sie (29:11).

  • DES TOREN MUND IST UNDISZIPLINIERT:

Ein kluger Mann verbirgt sein Wissen, Aber das Herz des Törichten ruft Torheit aus (Spr 12:23).

Die Zunge des Weisen macht die Erkenntnis annehmbar, Aber der Mund des Toren speit Torheit (15:2; vgl. 18:2,7).

Es verwundert wenig, dass der Tor als schwätzender Tor (wörtlich: der törichter Lippen ist) bezeichnet wird (10:8,10).

5. DER TOR IST UNZUVERLÄSSIG.

  • ER IST UNZUVERLÄSSIG BEI SEINER ARBEIT: Der Tor ist unehrlich und schlecht, man kann ihm in keiner Hinsicht vertrauen.

Wer eine Botschaft in die Hand eines Toren legt, Der ist wie einer, der sich selbst die Füße abhaut und trinkt Gewalttätigkeit (26:6).

Wie ein Bogenschütze, der jeden verwundet, So ist der, der einen Toren oder einen Vorübergehenden dingt (26:10).

  • ER IST UNZUVERLÄSSIG IN SEINEN WORTEN. Die Worten eines Toren müssen immer infrage gestellt werden. Er ist ein Lügner, ein Betrüger und ein Verleumder.

Falsche Lippen bergen Hass, Und der Verleumdung verbreitet, ist ein Tor (10:18).

Die Weisheit des Klugen besteht darin, seinen Weg zu verstehen, Aber die Torheit des Toren ist die Täuschung (14:8).

Ein armer Mann, der in Lauterkeit wandelt, ist besser Als einer, der Verkehrtes spricht und ein Tor ist (19:1).

Selbst das, was der Tor für wahr hält, ist vielleicht nur seine eigene wertlose Meinung.

Die Zunge des Weisen macht die Erkenntnis annehmbar, Aber der Mund des Toren speit Torheit (15:2).

Die Lippen des Weisen breiten Erkenntnis aus, Aber die Herzen der Toren sind nicht so (15:7, vgl. Vers 14).

6. DER TOR IST UNBELEHRBAR. So sehr man sich auch bemüht: einem Toren versuchen etwas beizubringen ist bestenfalls frustrierend, oft aber auch schmerzlich. Wann immer ein Tor sich mit Weisheit und Belehrung konfrontiert sieht, wird er sie zurückweisen.

Die Furcht des Herrn ist der Anfang der Erkenntnis; Die Toren verachten die Weisheit und die Anweisung (1:7).

Weil sie die Erkenntnis hassten Und die Furcht des Herrn nicht erwählten. Sie wollten meinen Rat nicht annehmen, Sie verschmähten all meine Zurechtweisung. Daher sollen sie von den Früchten ihres eigenen Weges essen Und übersättigt werden mit ihren eigenen Ratschlägen. Denn die Eigenwilligkeit der Unverständigen wird sie töten, Und die Selbstzufriedenheit der Toren wird sie vernichten (1:29-32).

Der Tor widersetzt sich jeder Disziplinierung.

Ein Tor missachtet die Zucht seines Vaters; Wer aber der die Zurechtweisung beachtet, ist klug (15:5).

Wer den Spötter belehrt, trägt selber Schande davon; Und wer den Bösen zurechtweist, einen Makel. Weise einen Spötter nicht zurecht, damit er dich nicht hasst; Weise einen weisen Mann zurecht, und er wird dich lieben (9:7-8).

Ein Spötter liebt den nicht, der ihn zurechtweist; Zu den Weisen wird er nicht gehen (15:12).

Ein Tadel dringt tiefer ein in einen Verständigen Als einhundert Schläge in einen Toren (17:10).

Die Torheit eines Toren sitzt tief. So sehr man sich auch bemüht, den Toren von seiner Torheit zu befreien, werden solche Anstrengungen doch zu Nichts führen. Ein Tor und seine Torheit sind anscheinend untrennbar miteinander verbunden.

Selbst wenn du den Toren zusammen mit den Getreidekörnern mit einem Stößel im Mörser zerstößt, Wird doch seine Torheit nicht von ihm weichen (27:22).

Der Tor kann nocht nicht einmal aus seinen eigenen Fehlern lernen. Wenn er Gelegenheit dazu hat, wird er seine Torheiten immer wieder tun:

Wie ein Hund, der zu seinem Gespeiten zurückkehrt, Ist der Tor, der seine Torheit wiederholt (26:11).

Es ist paradox aber wahr, dass der Tor – obwohl er sich selber der Belehrung verweigert – unbedingt Andere aus seinem Schatz an Weisheit belehren möchte.

Ein kluger Mann verbirgt sein Wissen, Aber das Herz des Törichten ruft Torheit aus (12:23).

Ein Törichter findet keinen Gefallen am Verstehen, Sondern nur an der Enthüllung seiner eigenen Gedanken (18:2).

7. DER TOR IST UNANGENEHM, UNBELIEBT UND UNERWÜNSCHT. Der Tor ist eine Plage und ein Makel für die Gesellschaft. Er fügt seinen Eltern Schmerzen zu, denn er hasst sie (15:20) und macht ihnen Kummer (10:1; 17:21,25; 19:23). Er ist ein Verhängnis, wo immer er auftaucht (10:14; 17:12). Er behindert die Erkenntnis Anderer (14:7). Seine Sprache ist verleumderisch (10:18). Der Tor ist streitsüchtig (20:3) und rührt Uneinigkeit und Ärger auf.

Die Lippen des Toren bringen Zank, Und sein Mund ruft nach Schlägen (18:6).

Treibe den Spötter hinaus, und der Zank wird fort gehen; Selbst Hader und Schmähung werden enden (22:10).

Spötter entflammen eine Stadt, Aber die Weisen wenden den Zorn ab (29:8).

Für die Gesellschaft ist der Tor ein Horror.

Das Vorhaben der Torheit ist Sünde, Und der Spötter ist den Menschen ein Gräuel (24:9).

Die Ursachen der Torheit

Ich glaube, man kann die Ursachen der Torheit auf zwei prinzipielle Entscheidungen reduzieren: auf die Entscheidung, Gott zu misstrauen, und die Entscheidung, sich auf sein eigenes Herz zu verlassen.

Erstens ist der Tor jemand, der sich bewusst entschlossen hat, dem Weg der Weisheit nicht zu folgen. Obwohl die Weisheit nach ihm suchte, hat er sich ihr widersetzt und sie zurückgewiesen.

Weil ich rief und ihr euch weigertet; Weil ich meine Hand ausstreckte, aber keiner da war, der darauf Acht gab, Und ihr all meinen Rat unbeachtet ließet Und meine Zurechtweisung nicht wolltet; ... Weil sie die Erkenntnis hassten Und die Furcht des Herrn nicht erwählten (1:20-25,29).

Der Tor steht der Weisheit nicht neutral gegenüber; er hasst sie und er liebt das Schlechte seines eigenen Weges (vgl. 10:23;13:19; 29:27).

Zweitens wird man ein Tor, wenn man sich auf sich selbst verlässt. Wenn man nicht auf Gott vertrauen will (1:7,29), muss man auf sich selbst vertrauen. Die Sprüche sagen uns, dass der Tor selbstgewiss ist und auf seine eigene Weisheit statt auf Gott und den Ratschlag der Weisen vertraut.

Der Weg des Toren ist recht in seinen Augen, Aber wer auf einen Rat hört, ist weise (12:15).

Für den Toren ist niemand vertrauenswürdiger, weiser oder verlässlicher als er selbst.

Wer sich auf sein eigenes Herz verlässt, ist ein Tor; Aber wer in Weisheit wandelt, wird entrinnen (28:26).

Wenn wir uns der törichten Neigung bewusst werden, nur auf sich selbst zu vertrauen, verhilft uns das zu einem tieferen Verständnis für einen der bekanntesten Abschnitte im Buch der Sprüche:

Vertraue auf den Herrn mit deinem ganzen Herzen, Und stütze dich nicht auf deinen eigenen Verstand. Denke an Ihn auf all deinen Wegen, Und Er wird deine Wege gerade machen. Dünke dich nicht weise, Sondern fürchte den Herrn und kehre dich ab vom Bösen (3:5-7).

Der Tor, der sich auf sein eigenes Wissen verlässt, verweigert sich der Furcht des Herrn und entschließt sich für den Weg des Bösen.

Diese Entscheidung, sich selbst zu vertrauen, führt zu Arroganz (21:24) und Missachtung jeder Autorität, einschließlich der der eigenen Eltern (15:5; 10:8). Der Tor zeichnet sich durch Selbstzufriedenheit aus (1:32): Wer braucht schließlich Anleitung, wenn er alles weiß? Wer braucht Berichtigung, wenn er sich nie irrt? Wer braucht Fortentwicklung, wenn er doch schon Weisheit und Reife erlangt hat? Dem entsprechend hat der Tor einen autonomen Geist und lebt sein Leben ohne Rücksicht (14:16).

Der Umgang mit einem Toren

Jetzt, da wir die Eigenschaften des Toren gesehen und die Wurzeln seiner Torheit kennen gelernt haben, müssen wir unsere Aufmerksamkeit auf den Umgang mit Toren richten. Die Sprüche haben Einiges zu diesem Thema zu sagen, und fast die ganze Anleitung bezieht sich darauf, was wir nicht tun sollten: Unser Tun im Hinblick auf die Toren ist oft eher negativ als positiv.

1. WIR SOLLTEN DIE TOREN, WENN IRGEND MÖGLICH, MEIDEN. Weisheit ist für einen Toren nicht ansteckend, wohl aber Torheit für einen Weisen; daher sollte der Weise den Toren meiden.

Geh weg von dem Toren, denn sonst wirst du die Worte der Erkenntnis nicht hören (14:7).

Zudem ist der Tor gefährlich und schädlich, und wir sollten ihn meiden wie eine Bärin, die ihrer Jungen beraubt wurde (17:12).

2. WIR SOLLTEN DIE TOREN VERTREIBEN. Wenn wir dem Toren nicht aus dem Weg gehen können, muss er selber gegebenenfalls vertrieben werden.

Treibe den Spötter hinaus, und der Zank wird fort gehen; Selbst Hader und Schmähung werden enden (22:10).

Das Neue Testament lehrt uns, dass Christen nicht mit Menschen Umgang pflegen sollen, die sich zum Christentum bekennen, aber in Sünde leben (1.Kor 5:9-13). Die Kirche wird angewiesen, diejenigen auszustoßen, die biblische Zurechtweisung und Berichtigung missachten (Mat 18:15-17; 1.Kor 5:5). Paulus' an Titus gerichtete Worte scheinen in engem Bezug zu der Lehre der Sprüche zu stehen, dass wir den Toren aus dem Wege gehen sollten:

Weise einen ketzerischen Menschen ab, wenn er ein erstes und ein zweites Mal ermahnt wurde, da du weißt, dass ein solcher Mann verkehrt und sündig ist und durch sich selbst verdammt wird (Tit 3:10-11).

3. WIR SOLLTEN UNSERE ANLEITUNG NICHT AN NARREN VERSCHWENDEN. Im Neuen Testament lehrt Jesus, dass wir nicht Perlen vor die Säue werfensollten (Mat 7:6). Im Buch der Sprüche wird uns gesagt, dass wir nicht versuchen sollten, die Toren anzuleiten:

Sprich nicht vor den Ohren eines Toren, Denn er wird die Weisheit deiner Worten verachten (23:9).

4. WIR SOLLTEN DEM TOREN NICHT ERLAUBEN, UNS AUF SEIN NIVEAU HERABZUZIEHEN. Ein Tor kann einen zur Verzweiflung bringen; er sucht Ärger und wir sind oft versucht, ihm darin zu folgen. Wenn der Tor mit Allem herausplatzt, was ihm in den Sinn kommt, sind wir versucht, ebenfalls die Berherrschung zu verlieren. Die Sprüche mahnen uns, ihm nicht das Beste in uns preiszugeben, auf dass wir uns nicht auf sein Niveau hinab begeben.

Antworte dem Törichten nicht nach seiner Torheit, Damit du ihm nicht gleich wirst (26:4).

5. WIR SOLLTEN EINEN TOREN NICHT UNANGEMESSENER HOCHACHTUNG WÜRDIGEN, DAMIT ER SICH NICHT GESCHMEICHELT FÜHLT UND NOCH AUFGEBLASENER WIRD. Der Tor ist großspurig und stolz und wird jede positive Bermerkung als Kompliment ansehen. Wir sollten es vermeiden, ihn in irgendeiner Weise zu ehren.

Wie Schnee im Sommer und Regen in der Ernte, So ziemt sich Ehrung nicht für einen Toren (26:1).

Antworte dem Törichten gemäß seiner Torheit, Damit er sich nicht als weise ansieht (26:5).

6. WIR SOLLTEN NICHT VERSUCHEN, EINEN TOREN ZU BESSERN, DENN DADURCH STRAFEN WIR UNS NUR SELBER. Der Tor ist niemals offen für Zurechtweisung oder Verbesserung. Wenn man einen Toren durch bloße verbale Zurechtweisung berichtigen will, ist jede Anstrengung vergeblich.

Wer den Spötter belehrt, trägt selber Schande davon; Und wer den Bösen zurechtweist, einen Makel. Weise einen Spötter nicht zurecht, damit er dich nicht hasst; Weise einen weisen Mann zurecht, und er wird dich lieben (9:7-8).

Wenn ein weiser Mann mit einem Toren ins Gericht geht, Rast der Tor oder er lacht, und es gibt keine Ruhe (29:9).

7. WIR SOLLTEN EINEM TOREN DAS LEBEN NICHT LEICHT MACHEN. Verbale Zurechtweisung bewirkt zwar bei den Toren nichts, doch sollten wir uns auch nicht bemühen, die schmerzhaften Folgen ihrer Torheit abzumildern. Der Weg des Gesetzesübertreters ist holprig (13:15) und die Unvernunft eines Toren wird einiges an Schwierigkeiten mit sich bringen. Solch schmerzhafte Konsequenzen aus der Sünde können das Mittel werden, das den Toren zum Ende seiner Torheit bringt – aber unabhängig davon sollte man die schmerzhaften Schläge der Sünde für den Toren nicht abfangen.

In des Toren Mund ist die Rute für seinen Hochmut, Aber die Weisen bewahrt ihr Mund (14:3).

Die Lippen des Toren bringen Zank, Und sein Mund ruft nach Schlägen. Des Toren Mund ist sein Verderben, Und seine Lippen sind die Schlinge für seine Seele (18:6-7).

Luxus ziemt sich nicht für einen Toren; Viel weniger noch für einen Knecht, zu herrschen über Fürsten (19:10).

Der Verlorene Sohn kam erst zur Vernunft, als er die Folgen seiner Torheit erleiden durfte (Luk 15:11-14). Wir dürfen einen Toren nicht davon abhalten, in die Schweineställe des Lebens zu gehen, denn das ist der Ort, an dem sie ihre Torheit vielleicht erkennen werden.

8. TOREN SOLLTEN HART BESTRAFT WERDEN. Toren lernen nichts aus einem Vortrag, aber über einen körperlichen Schmerz können sie nicht hinweggehen. Die einzige Methode, einen Toren zu strafen ist die Rute.

Die Peitsche ist für das Pferd, der Zaum für den Esel Und die Rute für den Rücken des Toren (26:3).

Der Tor lernt vielleicht noch nicht einmal durch eine harte Strafe, aber Anderen mag es eine Lehre sein, das Ergebnis der Torheit zu sehen.

Schlägt man den Spötter, so werden die Unvernünftigen klug; Aber wenn man den Verständigen zurechtweist, wird er an Erkenntnis gewinnen (19:25; vgl. 21:11).

Die vorstehenden Prinzipien für den Umgang mit Toren könnten dazu führen, dass wir falsche Schlüsse ziehen. Ist der Tor ein vollkommen hoffnungsloser Fall? Sollten wir nicht jede Anstrengung unternehmen, um ihn von seiner Torheit zu bekehren? Was folgt aus den Sprüchen für die Evangelisation? In gewisser Hinsicht sind doch alle Ungläubigen Toren, da sie die Furcht des Herrn ablehnen – sollten wir also nichts dafür tun, um sie für Christus zu gewinnen? Die Antworten auf diese Fragen sind ebenfalls in den Sprüchen zu finden.

Der springende Punkt in den Sprüchen ist der, dass der Tor aus seiner Torheit nicht herausargumentiert, nicht herausbeschämt und wahrscheinlich noch nicht einmal herausgeprügelt werden kann (vgl. 27:22). Das sollte uns aber nicht zu der Schlussfolgerung verleiten, dass der Tor ein vollkommen hoffnungsloser und hilfloser Fall ist. Jeder, der Christus nicht kennt, ist hoffnungslos von der göttlichen Vermittlung abgeschnitten. Der Grund dafür, dass wir gemäß der Lehre der Sprüche nicht versuchen sollen, einen Toren zu reformieren, ist der, dass er transformiert werden muss. Das Problem des Toren liegt in seinem Herzen (3:5; 4:23).

Die Sprüche erinnern uns daran, dass ein Tor von seiner Sünde erlöst werden muss, bevor wir ihm helfen können, sich von seiner Torheit zu befreien. Anstatt an den Symptomen der Torheit zu arbeiten, müssen wir uns mit dem Kern der Sache beschäftigen. Beachten Sie, dass sich die Weisheit in den Sprüchen allen Menschen anbietet; und insbesondere der Tor wird dazu gedrängt, sich von seiner Torheit abzukehren.

Wie lange wollt ihr Unerfahrenen die Unerfahrenheit lieben? Und ihr Spötter euch am Spott erfreuen, Und ihr Unvernünftigen die Erkenntnis hassen? Kehrt um zu meiner Zurechtweisung, Dann will Ich meinen Geist über euch ausgießen; Ich will euch meine Worte bekannt geben (1:22-24).

Kommt, nährt euch von meinem Brot Und trinkt von dem Wein, den ich gemischt habe. Verlasst die Torheit und lebt Und geht voran auf dem Weg des Verständnisses (9:5-6).

Die Lösung für den Toren besteht darin, dass er sich von seiner Torheit und seiner Selbstgewissheit abkehrt und zur Gottesfurcht bekehrt. Wenn wir dem Toren helfen wollen, können wir das nur tun, indem wir ihm den Weg der Erlösung aufzeigen – aber nicht, indem wir ihn informieren (durch Lehren) oder reformieren (durch Zurechtweisung und Korrektur). Nur durch das Evangelium kann ein Mensch transformiert werden kraft des vergossenen Blutes Jesu Christi.

Schlussfolgerung

Es gibt für einen Christen viel zu lernen aus dem, was die Sprüche über den Toren sagen. Lassen Sie mich hier einige Themen vorschlagen, über die Sie mit Gewinn nachdenken könnten.

Erstens: Wenn wir zustimmen, dass Torheit Sünde ist, müssen wir uns auch dessen bewusst werden, dass Sünde Torheit ist. Wann immer wir uns für die Sünde entscheiden, entschließen wir uns gleichzeitig, die Rolle des Toren zu übernehmen. Zu sündigen heißt, dass wir uns weiser vorkommen als Gott und besser in der Lage, die Dinge zu beurteilen als Er. Sünde ist der Entschluss, Gottes Weisheit abzulehnen und unser Glück auf eigene Faust zu versuchen. Im Garten Eden täuschte Satan Eva, indem er sie glauben machte, dass Gottes Verbot unklug und unfreundlich sei und dass der Ungehorsam sie weise, ja sogar gottähnlich machen würde (Gen 3:5-6). So ist es immer mit der Sünde – wir können uns nicht für die Sünde entscheiden, ohne Gottes Weisheit damit zurückzuweisen. Sünde ist Torheit.

Zweitens kann man sich Satan als den Fürsten unter den Toren vorstellen. Wenn ich die Charakterzüge des Toren überdenke, komme ich zu dem Schluss, dass niemand dadurch besser beschrieben wird als Satan selbst. Er entschied sich dafür, gegen Gott zu rebellieren und seinen eigenen Willen gegen den Willen Gottes durchzusetzen (Jes 14:12-15). Er erfreut sich an der Sünde und bemüht sich aktiv, Andere auf seinen Weg des Bösen zu führen. Er sieht es als seine Pflicht an, Andere zu behindern und zum Verderben zu führen (1.Pe 5:8). Er ist ein Betrüger (1.Tim 2:14; Off 20:3), ein Sünder (1.Joh 3:8), ein Lügner und Mörder (Joh 8:44). Er klagt die Heiligen vor Gott an und verleumdet sie (Off 12:10). Er ist arrogant und stolz (Hes 28:17; 1.Tim 3:6). Er ist ein Unruhestifter und ein Ärgernis. Deswegen sollten wir ihm aus dem Weg gehen, und wir sollten nicht den Versuch machen ihn zurechtzuweisen (Jud 8-9). Satan ist der Fürst der Toren, er verkörpert das Wesen der Torheit.

Drittens: Jeder muss sich entscheiden, in wessen Augen er als ein Tor erscheinen will. Der sich selbst für weise hält, ist töricht vor Gott, und der auf Gott vertraut und den Weg der Weisheit geht, ist ein Tor für Satan (vgl. Hi 1) und für diejenigen, die ohne Christus leben. Der Weg des Kreuzes ist töricht in den Augen der Unerlösten (1.Kor 1:18-25). Um wahrhaft weise zu werden, müssen wir unserer begrenzten menschlichen Weisheit entsagen (Spr 3:5-6) und auf die Weisheit Gottes bauen. Wir müssen töricht werden, um Weisheit zu erlangen:

Niemand betrüge sich selbst. Wenn sich einer unter euch dünkt weise zu sein in dieser Welt, der werde ein Tor, damit er weise werde. Denn die Weisheit dieser Welt ist Torheit bei Gott. Denn es steht geschrieben: Er ist DER DIE WEISEN IN IHRER EIGENEN LIST FÄNGT und wiederum: DER HERR KENNT DIE ÜBERLEGUNGEN DER WEISEN, DASS SIE NICHTIG SIND (1.Kor3:18-20).

Möchtest du weise sein vor den Augen Gottes? Dann musst du deine Sünden bekennen und an den Tod Jesu Christi am Kreuz von Golgatha zur Vergebung deiner Sünden glauben. Er starb an deiner Stelle. Er trug die Strafe für deine Sünden. Im Glauben an Christi Tod für dich betrittst du nicht nur den Weg der Weisheit – du betrittst den Weg des Ewigen Lebens.

Viertens: Es ist auch für einen Christen möglich, zum Toren zu werden. Leider können auch wir vom Weg der Weisheit abkommen auf den Weg von Torheit und Sünde. David tat das, als er einem anderen Mann die Frau und das Leben nahm (2.Sa 11), und Salomo tat es, als er fremdländische Frauen heiratete (1.Kö 11:1-4).

Als ich mich wieder einmal den Abschnitten des Neuen Testamentes zuwandte, die davon sprechen, dass wir den Alten Menschen ablegen sollen (z.B. Eph 4:22-32; Kol 3:9-17), fiel mir auf, dass das, was wir damit ablegen sollen, genau die Eigenschaften und Handlungen der Torheit sind. Unsere alte Natur ist zur Torheit prädisponiert. Die Christen unter uns müssen auch nach dem Toren in sich selbst suchen, nicht nur in den Anderen. Der Feind sind wir, so zu sagen, selbst. Die Torheit unserer alten Natur muss sorgfältig diszipliniert werden. Wir dürfen das Fleisch nicht verhätscheln, sondern müssen es kreuzigen. Letzten Endes ist das einzige Mittel gegen die Torheit das Kreuz.

Dann sagte Jesus zu Seinen Jüngern: Wenn jemand Mir nachkommen will, so verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge Mir (Mat 16:24).

Die aber Christus Jesus angehören, haben ihr Fleisch mitsamt seinen Leidenschaften und Begierden gekreuzigt (Gal 5:24).

Ich bin mit Christus gekreuzigt; und nicht mehr ich bin es, der lebt, sondern Christus lebt in mir; und das Leben, das ich jetzt im Fleisch lebe, lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt hat und Sich selbst für mich dahingegeben hat (Gal 2:20).

Lasst uns, durch Gottes Gnade, danach streben, die Werke des Fleisches abzutöten, weise zu sein und der Torheit zu entsagen. Und lasst uns nach Errettung für die Toren streben, indem wir die Torheit des Kreuzes verkündigen.


24 Nicht nur vollendeter Mord stellt einen Menschen unter die Todesstrafe. Ein Herz, das von solch destruktiver geistiger Haltung entflammt ist, aus der ein verdammendes Wort entspringt, verdient das gleiche Urteil. Mit gewaltiger Schärfe machen Jesu Worte klar, dass Gottes Gericht über die Sünde radikal und weit greifend ist; denn es befasst sich nicht nur mit der vollendeten Tat, sondern bringt auch das dahinter liegende Motiv ans Licht ... Dem entsprechend siedelt Jesus in dieser dreistufigen Entwicklung die Sünden des Gedankens und der Zunge (einschließlich der Verdammung eines Menschen) auf derselben Ebene an wie die physische Ermordung, die nur durch den Tod abgegolten werden kann. T. Sorg, “Rhaka,” The New International Dictionary of New Testament Theology (Grand Rapids: Zondervan, 1975, I), S. 418. Ich finde es bemerkenswert, dass dieser Abschnitt über das griechische Wort 'Rhaka' unter dem Titel Fluch, Beleidigung, Tor eingeordnet ist. Tatsächlich kommt es einem Fluch gleich, jemanden einen Toren zu nennen und damit den Wunsch zu äußern, dass er vernichtet oder verdammt werden möge. Es ist daher nicht verwunderlich, wenn unser Herr lehrte, dass Jemanden einen Toren zu nennen ebenso schwerwiegend ist wie ein Mord. Beachten Sie aber auch, dass unser Herr selbst in Bezug auf die Schriftgelehrten und Pharisäer, wie auch für die fünf törichten Jungfrauen, das griechische Wort 'Moros' benutzte, das in Matthäus 22:5 als Tor wiedergegeben wird (Mat 23:17; 25:2,3,8).

25 Die NASB überliefert drei hebräische Worte mit der Bedeutung Tor: Kesil (1:22,32;3:35;8:5; 10:1,18,23; 12:23; 13:10,16,19,20; 14:7,8,16,24,33; 15:2,7,14,20; 17:10,12,16,21,24, 25; 18:2,6,7; 19:1,10,13,29; 21:20; 23:9; 26:1,3,4,5,6,7,8,9,10,11,12; 28:26; 29:11, 20), Ewil (1:7; 7:22; 10:8,10,41,21; 11:29; 12:15,16; 14:3,9; 15:5; 16:22; 17:28; 18:13; 20:3; 24:7,9; 27:3,22; 29:9), und Nabal (17:7,21; 30:22). Zusätzlich gibt es den Einfältigen, mit dem wir uns bereits beschäftigt haben, und den Spötter (hebräisch: Luts, 1:22; 3:34; 9:7,8; 13:1; 14:6; 15:12; 19:25,29; 21:11,24; 22:10; 24:9; 29:8). Ich habe mich entschlossen, mich in dieser Botschaft auf die zwei hauptsächlich vorkommenden Arten von Toren (Kesil, Ewil) und auf den Spötter (Luts) zu konzentrieren. Der Nabal kommt selten vor und wird hier nicht berücksichtigt. Anstatt mich mit den Unterschieden zwischen den Arten von Toren aufzuhalten, möchte ich mich lieber auf ihre gemeinsamen Charakterzüge konzentrieren.

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